AKtion November 2022

Die Vorarlberger Monatszeitung für Arbeit und Konsumentenschutz

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KONSUMENT 16 Notebook-Mo- delle im Test des VKI. NIKI POPPER eröffnet die AK- Reihe „Wissen fürs Leben“ neu.  ▸ S. 16 ▸ Seite 14

Niemand müsste arm sein in einem so reichen Land wie Österreich. Markus Marterbauer AK-Chefökonom

Die Vorarlberger Monatszeitung für Arbeit und Konsumentenschutz

November 2022 Nr. 9/2022, XXXVI. Jahrgang Zugestellt durch Post.at

GENERATIONENWECHSEL IN DER AK Mit aller Kraft für die Menschen

Seit 3. November steht Bernhard Heinzle an der Spitze der AK Vorarlberg. Dass er in krisenhaften Zeiten das Ruder übernimmt, motiviert ihn sehr: Sein Hauptaugenmerk gilt den Auswirkungen der Krise auf die arbeitenden Men- schen und Projekten, die viel zu lange schon auf Verwirklichung warten: Das AK-Modell für pflegende Angehörige steht an erster Stelle.

VORDRINGLICH. Am Nachmittag des 3. November 2022 hat die 190. Vollversammlung des Arbeitneh- merparlaments Bernhard Heinzle zum neuen AK-Präsidenten ge- wählt. 54 der 69 anwesenden Kam- merrät:innen gaben ihm ihre Stim- me. Der langjährige Gewerkschafter beginnt seine Arbeit mit breiter Un­ terstützung. Der Teuerung bei Sprit, Energie, Lebensmitteln und Mieten muss ein „Schutzpaket für die arbeiten-

den Menschen“ entgegenstehen. Mit Ausnahme der FPÖ einigen sich alle Fraktionen auf eine umfassende Resolution. Aber es bleibt nicht bei Forderungen. Die AK Vorarlberg hat auf ihrer Website ak-vorarlberg.at einen Wissensort geschaffen. Hier finden Arbeitnehmer:innen alle nützlichen Informationen zu För- derungen. Für viele Menschen zählt gerade jeder Euro. Dabei gibt es eine ganze Reihe an Unterstützungsleis- tungen. Bei ihrer AK finden die Be-

schäftigten eine Übersicht und Ant- worten, wann, wo und wie sie zu den jeweiligen Leistungen kommen. Und die AK erarbeitet selber Lö- sungen, Stichwort Pflege: 80 Pro- zent der pflege- und betreuungsbe- dürftigen Menschen wünschen sich, zu Hause gepflegt zu werden. Aber dazu brauchen pflegende Angehö- rige unsere Unterstützung. Genau hier setzt das AK-Modell an: Pfle- gende Angehörigen werden diesem Modell zufolge einerseits angestellt

AK-Präsident Bernhard Heinzle (46) will keine Zeit ver- lieren: „Die Krise stellt uns vor große Probleme. Die AK hat Lösungen!“

und erhalten andererseits eine fun- dierte Ausbildung. Das AK-Modell wird seit zwei Jahren mit dem Land verhandelt. „Das dauert einfach zu lange“, sagt der neue AK-Präsident.  ▸ Seiten 2, 3

▸ Hier geht’s zur Übersicht der Förderungen, die im Kampf gegen die Krise gewährt werden.

Arbeitslose in den Bundesländern Oktober 2022, inklusive Schulungsteilnehmer Veränderung zum Vorjahresmonat

Ihr Kontakt zur AK Vorarlberg Telefon zum Ortstarif 050/258 Mitgliederservice – 1500 Info Arbeitsrecht – 2000 Insolvenzrecht – 2100 Sozialrecht – 2200 Lehrling/Jugend – 2300 Arbeitsrecht Feldkirch – 2500 Familie/Frau – 2600 Konsumentenschutz – 3000 Steuerrecht – 3100 AK Bregenz – 5000 AK Dornbirn – 6000 AK Bludenz – 7000 Bildung: wieweiter.at – 4150 www.ak-vorarlberg.at /akvorarlberg /AKVorarlberg

NÖ 44.807

ZEITWORT Hoffnung gibt es

OÖ 35.270

Wien 133.261

Es ist ein schwieriger Ritt. Markus Marterbauer will Hoffnung verbreiten. Aber da sind die Energiekrise, der Krieg in der Ukraine, Covid-19-Folgen und explodierende Preise … Wie das wohl enden wird? Wie in Frankreich viel- leicht, wo das Fass der Ungerechtigkeiten im Winter 2018 überlief und die Gelbwesten marodierend durch die Straßen zogen? Aber da strafft sich die Figur des Chefökonomen der Arbeiterkammer. Er erzählt davon, wie sehr man uns in der Welt um die Sozialpartnerschaft be- neidet, wie gut der Grundwasserspiegel der Konsensbereitschaft diese Alpen- republik bis auf den heutigen Tag nährt. Er erinnert daran, wie reich dieses Land ist und wie viel wir all den Unwägbarkeiten entgegensetzen können: „Daraus schöpfe ich meine Hoffnung!“ Und es tut – zugegeben – sehr gut, das so unumwunden und aus vollem Herzen zu hören. tm

Sbg 13.111

–5,3 %

–5,9 %

Vbg 11.806

–11,7 %

Stmk 34.775

Bgld 8247

Tirol 19.827

–4,9 %

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Ktn 18.128

–2,9 %

–7,5 %

–8,4 %

–6,1 %

Arbeitslose in den Bundesländern Oktober 2022, inklusive Schulungsteilnehmer, Veränderung zum Vorjahresmonat OÖ

NÖ 44.807

2 Meinung und Politik 

November 2022

LEITARTIKEL Das Wohnproblem lösen

Wohnen ist ein Grundbedürfnis. Keinen ordentlichen Wohnraum zu haben, bedeutet gesellschaftliche Ausgrenzung und verursacht gesundheitliche Risiken. Davon sind wir in Vorarlberg zum Glück noch weit entfernt. Leider aber steigt auch bei uns die Zahl jener, die sich keine ordentlichen Wohnungen mehr leisten können. Hingegen ist für eine sehr große Gruppe arbeitender Menschen die Unmöglichkeit, Wohnungseigentum erwerben zu können, zur Wirklichkeit geworden. Für viele Menschen ist es schon so weit gekommen, dass ihr Vollzeitjob allein nicht mehr reicht, die monat- lichen Mietkosten ohne öffentliche Unterstützung stemmen zu können. , Der Wohnbereich darf kein Spielfeld für hoch rentable Geldanlagen sein. Rainer Keckeis Direktor der AK Vorarlberg Diese Entwicklung gibt vielen politischen Verantwortlichen zu denken und muss jetzt Anlass sein, das Thema Wohnen umfas- send neu zu betrachten. So haben wir von der AK mit einer Studie bereits das Thema Grunderwerb bzw. Beschränkungen desselben auf jene Menschen, die ein Wohnbedürfnis haben, angestoßen und sind mit den Verantwortlichen im Lande in einem regen Austausch über vernünftige, nicht diskriminierende Einschränkungen. Wir stehen auf dem Standpunkt, dass der Wohnbereich kein Spielfeld für hoch rentable Geldanlagen sein darf. Das rechtfertigt staatliche Eingriffe und bedingt gleichzeitig auch mehr Enga- gement im Bereich des gemeinnützigen Wohnbaus oder in der Förderung von alternativen, z. B. genossenschaftlich organisierten Wohnformen. Das klingt radikaler, als es in Wirklichkeit ist.Aber den Wohnungsmarkt nur privaten Investor:innen zu überlassen, wird die Situation noch verschlimmern und die Abhängigkeit der arbeitenden Menschen zusätzlich erhöhen. Und das wollen wir nicht.

Seine letzte Rede in der Vollversammlung hielt der scheidende AK-Präsident Hubert Hämmerle kurz: „Bernhard Heinzle ist der Präsident der Zukunft“, streute er dem Nachfolger Rosen.

Weil er als AK-Präsident auch oft seinen Senf dazu- gegeben hat, übergab der gebürtige Lustenauer Hubert Hämmerle allen Kammerrät:innen zum Abschied au- genzwinkernd ein Gläschen Lustenauer Senf.

Für das kommende Jahr bewilligten die Ar- beitnehmervertreter:innen der AK Vorarl- berg einstimmig Einnahmen und Ausgaben von 28,3 Millionen Euro.

▸ E-Mail: direktion@ak-vorarlberg.at

GEWÄHLT. Selbst Alt-Präsident Bertram Jäger ließ es sich mit 93 Jahren nicht nehmen, diese Vollver- sammlung aufmerksam zu verfol- gen, ging doch an diesem Tag eine Ära zu Ende: Nach 16 Jahren legte Hubert Hämmerle (61) die AK-Prä- sidentschaft in jüngere Hände. „Hal- tet zusammen“, rief er den Kammer- rät:innen zu. Aber dazu bedurfte es gar keiner gesonderten Aufforde- rung. Bernhard Heinzle kann auf eine breite Unterstützung aus allen Frak- tionen zählen. 54 der 69 anwesen-

wir seit mehr als zwei Jahren.“ Das Land habe Änderungswünsche vor- gebracht. „Sie wurden eingearbei- tet.“ Aber noch immer dämmert da kein Beschluss am Horizont. „Das geht mir alles zu langsam!“ Es gibt an diesem denkwürdi- gen Tag abseits des Wechsels im Präsidium nur ein Thema: Weil die Teuerung bei Sprit, Energie, Lebens- mitteln und Mieten den Arbeitneh- mer:innen und Konsument:innen zunehmend die Luft abschnürt, for- dern alle Kammerrät:innen der AK außer jene der FPÖ ein „Schutzpa-

den Kammerrät:innen geben ihm ihre Stimme, fünf enthalten sich. In seinen Augen sind die Tage der Krise „die beste Zeit“, an die Spit- ze der AK zu treten, „denn wir bieten und haben Lösungen“. Wenn die Politik oftmals zu langsam agiert, werde die AK „den Druck erhöhen“. Denn das Wohl der arbeitenden Menschen steht an erster Stelle. „Es duldet keinen Aufschub.“ Die Ge- spräche der letzten Tage haben ihm das gezeigt: „Was ist mit eurem Mo- dell für pflegende Angehörige?“, ist er gefragt worden. „Dafür kämpfen

GASTKOMMENTAR Kinder mit Perspektive

Krisen verschärfen bestehende Ungleichheiten. Und die gibt es leider auch bei uns nicht erst seit drei Jahren. Leidtragende sind vor allem Kinder. Jedes fünfte Kind in Vorarlberg wächst in prekären familiären Verhältnissen auf. Alleinerziehende und Elternteile mit psychischer oder chronischer Erkrankung stehen vor weit größeren Herausforderungen, ihren Kindern ein gesundes Aufwachsen zu ermöglichen. Auch fehlende soziale Beziehungen und materielle Sorgen setzen Familien zu. An der Grenze der Erschöpfung können vielfach belastete Eltern ihrer Erziehungsverantwortung oft nicht gerecht werden. Die Folgen für Kinder sind nachhaltig und reduzie- ren ihre Gesundheits- und Bildungschancen gravierend. , Jedes fünfte Kind in Vorarlberg wächst in prekären familiären Verhältnissen auf. Alexandra Wucher GF des Vorarlberger Kinderdorfs Gut belegt ist jedoch auch, dass sich Unterstützung von klein auf langfristig positiv auf die Entwicklung von Kindern, ihre Lebens- qualität und Gesundheit bis ins Erwachsenenalter auswirkt. Gerade in schwierigen Situationen werden andere zur wichtigen Ressource: Großeltern, Freund:innen, Trainer:innen, Lehrpersonen, Pflegeeltern oder auch Nachbar:innen können richtungsweisend sein. Ein chancenreicher Lebensraum für Kinder bedeutet, dass jedes durch eine verlässliche Bezugsperson unterstützte Kind neben Entfaltungsmöglichkeiten auch Orientierung und Ermu- tigung für den eigenen Lebensweg erhält. Wir alle können dazu beitragen, uns im persönlichen Umfeld aktiv für das Wohl der Kinder einzusetzen – damit auch in Kindern, die viel zu bewältigen haben, das Vertrauen entsteht: Ich kann etwas aus meinem Leben machen. Aus dieser positiven Erfahrung „erwachsen“ die nächsten Perspektivengeber:innen, die den Zusammenhalt unserer Gesell- schaft sichern.

Drei Präsidenten: Bernhard Heinzle (l.) wurde am 3. November neu gewählt, Bertram Jäger ist exakt vor 53 Jahren zum ersten christlich-sozialen AK-Präsidenten gewählt worden. Hubert Hämmerle be- kleidete zuletzt 16 Jahre lang diese Funktion und wählte dieses Datum ganz bewusst für die Übergabe.

▸ Mehr Info unter https://www.vorarlberger-kinderdorf.at

Politik 3

November 2022

Auch WK-Präsident Wilfried Hopfner gratulierte seinem neuen Gegenüber auf der Arbeitnehmerseite: „Wir haben als Sozialpartner klare Auf- gabenstellungen und können nur erfolgreich sein, wenn die Dienstnehmer:innen gute Leis- tungen bringen und damit die Unternehmenserfolge mitge- stalten, gleichzeitig tragen die Unternehmer:innen die Risiken. Beides muss gewichtet werden.“

LH Markus Wallner: „Bernhard Heinzle ist ein sehr erfahrener Gewerkschafter, ein junger Präsident, der große Aufgaben vor sich hat. Meine wirkliche Bitte ist, dass wir in diesen Zeiten großer Um- brüche einen Schulterschluss erwirken. Ich bin der Meinung, dass wir gegeneinander nicht vorwärts kommen. Ob es so etwas wie ein rotes Telefon gibt? Ganz sicher! Wer den Bernhard Heinzle kennt, weiß, dass er die schnellen Kontakte per Telefon sucht, und das immer abseits der Öffentlichkeit. Er greift zum Telefon und sagt mir seine Meinung. Das schätze ich sehr!“

Mit 88,52 Prozent der abgegebenen gültigen Stimmen hat das Arbeitnehmer- parlament in seiner 190. Vollversammlung den 46-jährigen Gewerkschafter Bernhard Heinzle zum neuen Präsidenten der Arbeiterkammer Vorarlberg gewählt. Bernhard Heinzle: AK-Präsident mit großem Rückhalt „Mutig“ findet Mama Barbara ihren Buben, der in diesen Zeiten an die Spitze der AK tritt. „Die Durchsetzungskraft hat er vom Papa“, fügt sie lachend an. Der „Solar-Karle“ ist weitum bekannt als einer, der Nachhaltigkeit schon immer gelebt hat.

mehr als doppelt so stark gestiegen wie die Inflation. Das Vorarlberger Arbeitnehmerparlament fordert eine Rücknahme der automatischen Mieterhöhungen sowie eine gesetzli- che Mietobergrenze für Wohnhäu- ser, die älter als 30 Jahre sind. Es gibt viel zu tun. In den Augen des neuen AK-Präsidenten gilt es, keine Zeit zu verlieren. Kammerrat Fritz Dietrich und AK-Betriebsratsvorsitzender Franz Valandro. Nach der Wahl gab es einen kleinen Empfang. „Es ist nicht die Zeit für große Feste“, sagt Bernhard Heinzle.

Manuela Auer (FSG): „Hubert, ich hab dich 2003 bis 2005 als Gewerkschaftsschüler ken- nengelernt. Ich dachte mir damals, der wäre auch was für uns. Aber die FCG war leider schneller!“

AK-Präsidenten Vorarlbergs AK-Präsidenten nach 1945: Anton Linder (1946–1956) Karl Graf (1956–1967) Heinrich Grassner (1967–1969) Bertram Jäger (1969–1987) Josef Fink (1987–2006) Hubert Hämmerle (2006– 2022) Bernhard Heinzle (seit 2022) ket für die arbeitenden Menschen“. Denn die explodierenden Preise sind nicht Folge der Lohn-Preis-Spirale, sondern einer Gewinn-Preis-Spi- rale. Das Arbeitnehmerparlament sagt der „Gierflation“ den Kampf an, zumal die Politik nachhaltige Lösungen schuldig bleibe. Einmal- zahlungen verpuffen viel zu schnell. Maßnahmen zur Preisdeckelung, Absicherung des Sozialstaats und Besteuerung der reichen Krisenge- winner:innen vermisst die AK völlig.

regierung die Mehrwertsteuer auf Öffi-Tickets aus, würden die öffent- lichen Verkehrsmittel mit einem Schlag günstiger. Das wäre für viele auch ein Anreiz, das Auto stehen zu lassen. Ein massiver Ausbau der öf- fentlichen Verkehrsmittel ist ohne- hin längst überfällig.“ Die Mieten für Privatwohnun - gen sind zwischen 2008 und 2020

Ein für Strom- und Gasrechnungen würde private Haushalte massiv entlasten. Finanziert werden soll er mit einer Sondersteuer auf die Übergewinne der Unternehmen, welche die Prei- se anheben, ohne dass ihre Produk- tionskosten gestiegen sind. Energie- konzerne etwa vervielfachen ihre Gewinne „auf Kosten der Konsu- ment:innen“. Ähnliches geschieht bei Lebens- Energiepreisdeckel mitteln. „Eine Familie mit zwei Kin- dern gibt pro Monat rund 655 Euro für Lebensmittel aus“, rechnet die AK vor. „Das sind fast 70 Euro mehr als noch 2021.“ Weshalb sich aber beispielsweise die Preise für Mehl verdoppeln müssen, kann niemand erklären. Vermahlen wird ja das Ge- treide vom Vorjahr und viele Mühlen besitzen eigene Wasserkraftanla- gen. Hier sollte die Anti-Teuerungs- kommission eingreifen können. Auch Tanken wird für viele zum Luxus. Dabei sind Pendler:innen und Pensionist:innen oft aufs Auto angewiesen. „Setzte die Bundes-

Sadettin Demir (Liste Ge- meinsam): „Wenn wir abends zusammengesessen sind und ein wenig getrunken hatten, hab ich 90 Prozent nicht mehr verstanden, aber immer ge- nickt …“

Mario Lechner (Gemeinsam), Landesrätin Katharina Wiesflecker und LAbg. Vahide Aydin

Eine Flasche Rotwein zum Start, aber nicht irgendeinen: Ein „Präsident“ muss es schon sein!

In geheimer Wahl haben 54 der 69 anwesenden Kammerrät:innen Bernhard Heinzle zum neuen AK-Präsidenten gewählt. Zum neuen Vizepräsidenten wählte die Vollversammlung den langjährigen Betriebsrat und Gewerkschafter Thomas Jutz (58).

AK-Vizedirektorin Eva King und Vorarlbergs AMS-Chef Bernhard Bereuter

4 Politik und Soziales 

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Ärztliche Ve Für alle Versicherten sollen die Risiken von Kran Risiko und unabhängig von Alter, Einkommen, zinischen Versorgung in Österreich. Es ist in Gef

WEIBERKRAM von Univ.-Prof. Irene Dyk-Ploss

Koste es, was es wolle Wir erleben nicht nur einen politisch heißen Herbst, mög- licherweise liegt auch ein kalter Winter vor uns. Energiesparen ist aufgrund steigender Preise wohl unausweichlich. Im Haus- halt kann das u. a. bedeuten, dass arbeitssparende Geräte seltener genutzt werden – was vielfach die Frauen betrifft, die aufgrund der Inflation ohne- hin schon zu weniger teuren Produkten greifen müssen: das heißt, keine leicht zubereitbaren Convenience-Produkte mehr. Mütter und Frauen sind es auch, die den Familienmitgliedern das „einfachere Leben“ schmack- haft machen müssen – im doppelten Wortsinn. Schwerer wiegt da noch, dass in vielen (vor allem Alleinerzieher:innen-) Familien die Kinder auf Frei- zeit- und Förderprogramme verzichten werden müssen, die sie in Corona-Zeiten dringend bräuchten. Dazu kommen der teure Schulstart, die Ausgaben für Schulmaterial und für viele nicht mehr leistbare Schulveran- staltungen …. Einmalzahlungen und Zuschüsse werden rasch verpuffen, und ob die Erfolge der herbstlichen Lohnrunden und Steuerreformen auch in den Geldbörsen der berufstätigen Frauen ankommen, muss sich zeigen. Oder ob gerade bei ihnen gespart wird … ▸ E-Mail: irene.dyk@jku.at

ENGPÄSSE. Es geht schon lange in die falsche Richtung. Die steigende Zahl an Wahlärzt:innen bei gleichzeitig sinkendem Interesse an Kassenverträgen bedroht die für alle leistbare ärztliche Versorgung im niedergelassenen Bereich. „Wahlärzt:in- nen, aber auch Spitalsärzt:innen mit eige- ner Praxis müssen einen versorgungswirk- samen Beitrag leisten“, fordert AK-Präsident Bernard Heinzle. Denn die Alternative zur uneingeschränkten Versorgung aller ist ein noch stärker ausuferndes Mehrklas- sensystem, „in dem sich am Ende nur noch Wohlhabende und Kranke ohne intensiven Behandlungsbedarf eine hochwertige ärzt- liche Versorgung leisten können“. Eine Frage der Solidarität Zur realen Umsetzung eines wirklich egalitären Gesundheitssystems bedarf es jedoch der solidarischen Mitwirkung der Ärzteschaft. Für die AK-Vorarlberg ist dies auch eine ethische Frage, „schließ- lich wurden Ärztinnen und Ärzte auf Kosten der Allgemeinheit ausgebil- det“. Fakt ist jedoch, dass sich aufgrund einer ungleichen

Wettbewerbssituation und Vertragsärzt:inne riffreiheit für Wahlärz dienstverpflichtungen Ärzt:innen vermehrt niederlassen. Diese Re den Krankenhäusern auch an Standorten i Bereich, an denen aufg rungen dringend Ver sucht werden. ÖGK zu wenig flexibel Als Argument wird oft Vertragsbedingungen d Gesundheitskasse (ÖG seien und Vertragsärzt dienten. Tatsache ist die ÖGK in Vorarlberg Ärztekammer Vorarl Angebote und Anreize Tätigkeit als Vertrags-

arzt Die von p mer wied

besserungen längst umgesetzt: ● flexible Job-Sharing gibt es 41 geteilte Kasse ● innovative Lehrprax auch für Kinder- und A (existiert ausschließlic ● Die Möglichkeit zur Ärzt:innen bei Kassenv

Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen nicht versäumen! Kinderbetreuungsgeld wird nur vollständig gewährt, wenn alle vorgeschriebenen Untersuchungen auch nachgewiesen werden

ACHTUNG. Der Mutter-Kind-Pass dient der gesundheitlichen Vorsor- ge für Schwangere, Säuglinge und Kleinkinder bis zum fünften Le- bensjahr. Die in diesem Programm vorgesehenen Untersuchungen sind eine Gelegenheit zur Früherken- nung und rechtzeitigen Behandlung von Krankheiten sowie zur Kont- rolle des Entwicklungsstandes des Kindes. Und sie sind Voraussetzung, um das ungekürzte Kinderbetreu- ungsgeld beziehen zu können: Dafür müssen fünf Mutter-Kind-Pass-Un- tersuchungen der werdenden Mut- ter sowie die ersten fünf Untersu- chungen des Kindes verpflichtend in den dafür vorgesehenen Zeiträumen durchgeführt werden. „Die Unter- suchungen sind zudem durch eine ärztliche Bestätigung fristgerecht nachzuweisen“, betont Lilian Schrei- ber vom AK-Büro für Familien- und Frauenfragen. Denn diese Nachweise sind so- wohl für den Bezug des einkom- mensabhängigen Kinderbetreu- ungsgeldes als auch für den Bezug des Kinderbetreuungsgeld-Kontos

Voraussetzung. Nach jeder durch- führten Untersuchung wird vom Arzt, von der Ärztin eine Bestäti- gung im Mutter-Kind-Pass an der vorgesehenen Stelle eingetragen. Die Nachweise finden sich gesam- melt im hinteren Teil des Mutter- Kind-Passes (Mutter-Kind-Pass Seite 65 u. 66 bzw. Mutter-Kind-Pass Seite 67 u. 68). Diese Seiten müssen her- ausgetrennt werden und dienen zur Vorlage beim Versicherungsträger (z. B. ÖGK). Nachweis in zwei Schritten Der Nachweis der durchgeführten Untersuchungen erfolgt in zwei Schritten. ● Der Nachweis der fünf Schwan- gerschaftsuntersuchungen der werdenden Mutter sowie der Unter- suchung des Kindes in der ersten Lebenswoche müssen dem Antrag auf Kinderbetreuungsgeld beigelegt werden. ● Die restlichen vier Pflichtunter- suchungen des Kindes sind spä- testens bis zur Vollendung des 15. Lebensmonates des Kindes nach-

zuweisen. Hier empfiehlt Lilian Schreiber, immer eine Kopie der ärztlichen Bestätigungen zu ma- chen und die Nachweise per Ein- schreiben zu schicken. Leistungsentzug Denn werden die Untersuchungen nicht rechtzeitig oder unvollständig nachgewiesen, „erfolgt eine Reduk- tion des Kinderbetreuungsgeldes um 1300 Euro pro Elternteil, der Kinderbetreuungsgeld für dieses Kind bezogen hat“. Und Achtung: Der Krankenversicherungsträger ist nicht verpflichtet, die Bezieherin bzw. den Bezieher von Kinderbetreu- ungsgeld auf diese Nachweispflicht gesondert hinzuweisen. Anspruch auf volles Kinder- betreuungsgeld besteht daher nur insofern, als die vorgeschriebenen Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen rechtzeitig vorgenommen und auch rechtzeitig nachgewiesen wurden. Eine Ausnahme von dieser Rückzah- lungspflicht besteht grundsätzlich nur dann, wenn der Nachweis oder die Untersuchungen aus Gründen,

Die Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen sind auch der Schlüssel zum vollständigen Kinderbetreuungsgeld.

die nicht von den Eltern zu verant- worten sind, unterblieben sind. Eine weitere Ausnahme von der Rück- zahlungspflicht besteht, wenn die jeweiligen Nachweise bis spätestens zur Vollendung des 18. Lebensmonat des Kindes nachgebracht werden. Die Beurteilung, ob die Eltern für die Fristversäumung einzustehen haben, hängt immer von den Um-

ständen des Einzelfalles ab, wobei Fehlvorstellungen über die Fristen- berechnung bzw. Unwissenheit über die Nachweispflicht grundsätzlich nicht als Entschuldigungsgrund gelten. ▸ Hilfestellung zur Einhaltung dieser und anderer Meldepflichten bietet der AK-Elternkalender: eltern- kalender.arbeiterkammer.at

Politik und Soziales 5

November 2022

Salzburg geht gegen Spekulation und Zweitwohnsitze vor

ersorgung für alle nkheit, Unfall und Arbeitsunfähigkeit auf hohem Niveau, ohne finanzielles gesellschaftlicher Stellung usw. abgesichert sein. Das ist das Herzstück der medi- fahr. AK-Präsident Bernhard Heinzle fordert dringende Veränderungen.

GESETZ. Nach dem vernichtenden Prüfbericht des Landesrechnungs- hofes über die Grundverkehrs- kommissionen im Bezirk Pinzgau hat das Land Salzburg ein neues Gesetzespaket gegen den „Ausver- kauf der Heimat“ geschnürt. Das neue Salzburger Grundverkehrsge- setz und die Novelle des Raumord- nungsgesetzes sollen Spekulation und Zweitwohnsitze effektiv stop- pen sowie Grund und Boden für Einheimische sichern. „Weitgehend missachtet“ Das neue Paket, das noch heuer im Landtag beschlossen werden und im Jahr 2023 in Kraft treten soll, definiert laut Raumordnungslan- desrat Josef Schwaiger „klar und deutlich, wer unter welchen Be- dingungen zukünftig Grün- und Bauland in Salzburg erwerben kann und wie dieses genutzt wird“. Novelliert wird auch die Grund- verkehrskommission. Der Landes- rechnungshof hatte unter anderem kritisiert, dass diese im Pinzgau das Gebot der Rechtsstaatlichkeit „weitgehend missachtet“ habe. Die Novelle sieht eine weisungs- freie landesweite Grundverkehrs- kommission unter der Leitung eines oder einer Grundverkehrs- beauftragten statt bisher fünf Be- zirkskommissionen vor. In dem Ge- setzespaket werden der sogenannte „grüne Grundverkehr“ (landwirt- schaftliche Flächen) und der „graue Grundverkehr“ (Bauland und Im- mobilien) neu geregelt. Die Devise lautet: Bauernland soll in Zukunft in Bauernhand blei- ben. Was den „grünen Grundver- kehr“ betrifft, so muss der Käufer, die Käuferin ein Bewirtschaftungs-

konzept vorlegen, die Nutzungs- pflicht beträgt 15 Jahre. Bei einer erklärungswidrigen Nutzung droht die Versteigerung. 75 Prozent des Grundstückes müssen selbst be- wirtschaftet werden. Die räumliche Nähe ist für einen privilegierten Er- werb durch Landwirte ausschlag- gebend, diese beträgt 20 Kilometer zur landwirtschaftlichen Nutzflä- che und 60 Kilometer für Forst- und Almflächen. Zudem wird Groß- grundbesitz durch einen Einheits- wert definiert und statt des bisher verwendeten ortsüblichen Preises ein Bodenrichtpreis eingeführt, der sich am Ertragswert orientiert. „Aus“ für Chaletdörfer Das Land erhofft sich, dass de fac- to keine zusätzlichen Chaletdörfer und Zweitwohnsitze mehr entste- hen können. Beim Kauf von Liegen- schaften und Wohnungen muss der Käufer nachweisen, dass sich sein Lebensmittelpunkt auch dort befindet. Falls innerhalb der vor- gegebenen Frist der Hauptwohnsitz nicht nachgewiesen werden kann, droht die Versteigerung. Der Käufer wird freilich nicht enteignet, er be- kommt sein Geld zurück. Zweitwohnsitzbeschränkungs- gemeinden werden ohne Ausnah- me festgelegt. Zweitwohnungen, die nach dem 1. März 1993 und vor dem 1. Jänner 2019 als solche ge- nutzt werden, können nur mehr an Angehörige übertragen werden. Im „grauen Grundverkehr“ werden auch Fristen für die Aufnahme der Nutzung gesetzt: ein Jahr für ein bebautes Grundstück, fünf Jahre bei umfassender Sanierung eines Gebäudes, sieben Jahre für unbe- baute Grundstücke.

zwischen Wahl- en (z. B. völlige Ta- zt:innen, keine Not- n usw.) ausgebildete als Wahlärzt:innen essourcen fehlen in n und immer öfter m niedergelassenen grund von Pensionie- rtragsärzt:innen ge- l? vorgebracht, dass die der Österreichischen GK) zu wenig flexibel t:innen zu wenig ver- jedoch, dass gerade g gemeinsam mit der lberg attraktive e für die

(derzeit arbeiten in sechs Ordinationen an- gestellte Mediziner:innen) ● Teilkassenstellen als neues Angebot für Spitalsärzt:innen, die sich zeitweise auch in einer Arztpraxis engagieren wollen ● Umstellung der verpflichtenden Nacht- Bereitschaftsdienste auf ein freiwilliges Modell ● neue Angebote hinsichtlich der Ordi- nationsorganisation (z. B. Unterstützung durch die aks Gesundheit GmbH bei den Kinderärztezentren Dornbirn und Feld- kirch), damit sich Ärzt:innen auf die ärzt- liche Tätigkeit konzentrieren können ● Erweiterung der Degressionsstufen in der ärztlichen Honorierung als zusätzli- chen Leistungsanreiz und laufende Ver- besserungen im Honorierungssystem. Die Einkommenssi- tuation von Vertrags- ärzt:innen ist – auch belegt durch einen aktu- ellen Rechnungshofbericht – ausgezeichnet. ● Standortförderung von bis zu 44.000 Euro für die Ansiedlung in mehrfach erfolglos ausgeschriebenen Gemeinden ● Zusatzhonorierung für Mehrarbeit von Ärzt:innen für den Fall, das Kassenstellen in der Gemeinde/Umgebung vorüberge- hend nicht nachbesetzt werden können „Machen Sie sich selber ein Bild!“ Die AK Vorarlberg tritt daher als Vertrete- rin der Interessen der ÖGK-Versicherten an angehende Ärztinnen und Ärzte sowie an aktuell tätige Wahlärzt:innen heran, die- se Angebote genau zu prüfen und sich ein detailliertes Bild über die Vorzüge des Ver- tragsarztsystems zu machen. „Wir wollen

AK-Präsident Heinzle: „Das Gesund- heitssystem für alle ist in Gefahr.“

Ärztinnen und Ärzte motivieren, sich ver- stärkt in die Sachleistungsversorgung für die Vorarlberger Bevölkerung einzubrin- gen“, betont Heinzle. Er fordert die Wahl- ärzt:innen auf, sich für unbesetzte oder neu geschaffene Vertragsarztstellen zu be- werben, und verweist auf die Möglichkeit von Vertragsarzt-Praxisgemeinschaften. Die dort möglichen Jobsharing- und An- stellungsmodelle sind ein gutes Angebot an Wahlärzt:innen, die keine volle Kassenstel- le übernehmen wollen. Digitaler Vertretungspool Die AK fordert die Gründung eines digitalen „Ärzt:innen-Vertretungspools“, der die Ver- tretungen für Vertragsärzt:innen während z. B. einer Karenz organisiert oder über- gangsweise den Betrieb in aktuell nicht be- setzten Vertragsarztstellen sicherstellt. „Die Mitarbeit in einem derartigen „Ärzt:innen- Vertretungspool“ wäre eine neue, ideale Möglichkeit, um auch über Wahlärzt:innen die Sachleistungsversorgung für die Pati- ent:innen lückenlos zu sichern“, ist Heinzle überzeugt.

ärztin oder Vertrags-

t geschaffen haben. politischer Seite im- der geforderten Ver- sind in Vorarlberg g-Modelle (derzeit enarztstellen) xismodelle – neu Augenärzt:innen ch in Vorarlberg) Anstellung von vertragsärzt:innen

„Es müsste keine Armut geben, wenn Reiche etwas beitragen“ Markus Marterbauer stellt neues Buch „Angst und Angstmacherei“ in der AK Vorarlberg vor AK-Präsidentin Renate Anderl schreibt Brief an die Reichsten

GERECHTIGKEIT. Sein neues Buch weckt Hoffnung. Markus Marter- bauer hat gemeinsam mit Martin Schürz sein Plädoyer für einen bes- seren Sozialstaat in ein Buch gegos- sen. Die beiden wissen exakt, wovon sie schreiben: Marterbauer ist Chef- ökonom der Arbeiterkammer Wien, Schürz ist Volkswirt an der Öster- reichischen Nationalbank und als Psychotherapeut in der Boje, einem Ambulatorium für Kinder und Ju- gendliche in Krisensituationen, tä- tig. Im Buch geht es um z„Angst und Angstmacherei“. Marterbauer stell- te das 380 Seiten starke Werk für eine Wirtschaftspolitik, die Hoff- nung macht, in der AK Vorarlberg vor. Ängste gehen um Pandemie, Krieg, Krise – „die Ängste nehmen enorm zu“, skizziert Mar- terbauer die Ausgangslage, „und die Aufgabe der Politik wäre es, den

Menschen diese Ängste zu nehmen.“ Dazu muss der Sozialstaat „armuts- fest werden“, d. h. „bei den unteren sozialen Netzen wie Sozialhilfe, Ar- beitslosengeld, Unterhaltsvorschuss brauchen wir höhere Niveaus und wir brauchen bessere soziale Dienst- leistungen“, z. B. einen Anspruch darauf, dass das Pflegesystem für Arm und Reich gute Qualität ge- währleistet. Eine Mindestsicherung soll das Minimum sichern, Arbeits- losengeld den Lebensstandard bis zum nächsten Job gewährleisten, die Mindestpension ein Auskommen nach Erwerbstätigkeit ermöglichen, der Unterhaltsvorschuss Ein-Eltern- Familien absichern. Kindergärten und Schulen sollen die sozialen, emotionalen und kognitiven Fähig- keiten aller Kinder stärken, unab- hängig vom Bildungshintergrund der Eltern. Gesundheits- und Pflege- system sollen die gute Versorgung aller sicherstellen. Soziales Woh-

nen und Mietengesetzgebung sollen leistbaren Wohnraum ermöglichen. Kollektivverträge, Arbeitsrecht und Mindestlohn sollen Ausbeutung verhindern und gewährleisten, dass man von Arbeit gut leben kann. All das kostet viel Geld, aber es ist mög- lich. Wer hat zu viel? „Wenn wir darüber reden, was zu wenig ist, müssen wir auch fragen: Was ist zu viel? Und wie können jene, die zu viel haben, beitragen?“ Vermögens- und Erbschaftssteuern könnten die Finanzierung dieses besseren Sozialstaats gewährleis- ten. Und Marterbauer ist sich sicher: „Selbst wenn man Vermögen von ein bis zwei Millionen Euro ausnimmt von der Vermögenssteuer, kann man sich Milliardenaufkommen er- warten.“ Die reichsten 40.000 Haus- halte – das oberste Prozent – be- sitzen zusammen bis zu 700 Mil-

Markus Marterbauer stieß in der AK Vorarlberg auf großes Inter- esse: Auch ÖGB-Frauenvorsitzende Iris Seewald ließ sich ein Buch signieren.

in Österreich zusammen?“, heißt es da. Sie beschreibt in weiterer Folge, wie sich ein normaler Alltag so dar- stellt: „Alle paar Monate trudelt eine Mieterhöhung ein, die Energiepreise sind sowieso explodiert, der Einkauf von Lebensmitteln verteuerte sich um bis zu 20 Prozent. Und immer noch beträgt die Inflation runde elf Prozent.“ Damit alle halbwegs über die Runden kommen, „muss unser Sozi- alstaat von allen und gerecht finan- ziert werden“.

liarden Euro an Vermögen. „Selbst wenn man nur ein Prozent Vermö- genssteuer verlangte, sind das schon bis zu sieben Milliarden Euro.“ Nun, die Milliardär:innen fan- den nicht den Weg zur Buchpräsen- tation in der AK. Dafür haben sie Post erhalten. Arbeiterkammer-Prä- sidentin Renate Anderl schrieb eben einen Brief an die 100 reichsten Ös- terreicher:innen: „Wussten Sie, dass Sie gemeinsam mit den anderen 99 Reichsten etwa gleich viel Vermögen haben wie 5,5 Millionen Menschen

6 Soziales und Arbeit 

November 2022

„Lasst euch nicht dreinreden! Sabino Juriattis ArbeitsLebensGeschichte hat erstaunliche Wendungen genommen – „Folgt eurem Herzen“, rät er anderen

ARBEITSLEBEN. In seiner Schul- zeit hat Sabino alles andere lieber getan, als zu lernen. Golf spielen zum Beispiel. Trotzdem entscheidet er sich gegen eine Golfkarriere und macht stattdessen eine Lehre zum Einzelhandelskaufmann im Holz- fachhandel. 15 Jahre später drückt Sabino wieder die Schulbank. Die Ausbildung zum Diplom-Sozialbe- treuer absolviert er mit Auszeich- nung. Bei den ArbeitsLebensGe- schichten in der Schaffarei erzählt er, warum für ihn der Praxisbezug beim Lernen so wichtig ist, was er an der Arbeit mit Menschen mit Beein- trächtigungen schätzt und ob sich sein Ausbildungsmarathon bezahlt gemacht hat. Schule ist seine Sache nicht. Schon in der Sporthauptschule weiß Sabino mit dem, was er hier lernen soll, nichts anzufangen – vom Sport einmal abgesehen. Auch in der Handelsschule glänzt er mit einem Rekord an Fehlstunden statt mit Leistung. Was seine Eltern damals nicht wissen: Wenn Sabino mor- gens das Haus verlässt, geht er statt in die Schule schnurstracks auf den Golfplatz. Kein Wunder, dass er mit einem Fuß bereits im Österreich-Ka- der steht. Irgendwann stellt sein Va- ter ihn jedoch vor die Wahl: Entwe- der, wird er Profi oder er macht eine Ausbildung. Sabino entscheidet sich für Letzteres und beginnt eine Leh- re zum Einzelhandelskaufmann im Holzfachhandel. Eine Entschei- dung, die sich über 13 Jahre lang als goldrichtig erweisen sollte. Tolle Zeit im Holzfachhandel Noch heute schwärmt er von sei- nem damaligen Chef, der ihn auf seinem Weg begleitete, ihn forderte, ihm aber auch sehr viel Vertrauen schenkte. „Ich durfte alles auspro- bieren und habe so ziemlich überall mitgemischt“, erinnert sich Sabino. Auch als Mentor für einen Mitarbei- ter mit integrativem Arbeitsplatz nimmt sich der inzwischen Mitte- 20-Jährige gerne Zeit, bindet ihn in den Arbeitsalltag ein und bringt ihm vieles bei. Er merkt: Die Arbeit mit Menschen mit Förderbedarf entschleunigt auch ihn. Alles läuft wunderbar – bis sein bisheriger Chef in den Ruhestand geht. Mit dem

Sabino Juriatti weiß nur zu gut: „Wer weiß, was man an einer Supermarktkassa oder als Einzelhandelskaufmann verdient, merkt schnell: Der Sozialbereich ist sehr gut bezahlt.“

neuen Chef gibt es Differenzen, bis es zum Bruch kommt. Sabino kündigt – relativ unreflektiert, wie er heute sagt. Denn damals, um 2015 herum, hat er mit seiner heutigen Frau be- reits einen einjährigen Sohn und ist gerade dabei, ein Haus zu bauen. Im Sozialbereich Männer gefragt Auf den Gedanken, in den Sozial- bereich zu wechseln, bringt ihn ein Freund, der zu dieser Zeit bei der Caritas arbeitet. Er solle doch zu ihnen kommen, im Sozialbereich suche man immer Männer. Der Ge- danke gefällt Sabino und er bewirbt sich an der Kathi-Lampert-Schule für die Ausbildung zum Diplom-So- zialbetreuer. Dort allerdings dauert das Aufnahmeverfahren lange, also macht Sabino einen Abstecher in die Lagerlogistik. Dieses Jahr sichert die Finanzierung seiner Ausbildung. Als Über 30-Jähriger erhält Sabino Unterstützung von der Connexia- Emplacement-Stiftung, die zweite Bildungswege fördert. „Anders hätte ich mir die Ausbildung nicht leisten können“, ist er sich bewusst. Finan- zieller Spielraum bleibt der kleinen Familie keiner. Zweifel hat Sabino jedoch nie. Schließlich schafft er als einer von 30 Bewerber:innen die Aufnahme und beginnt im Herbst 2017 mit der berufsbegleitenden

Frau war in Karenz und ich habe kaum was verdient.“ Wenn seine Frau in dieser Zeit beruflich nicht zurückgesteckt hätte, wäre es nicht möglich gewesen, gleich nochmal eine Ausbildung anzuhängen. Während der 38-Jährige mit der Studienberechtigungsprüfung und dem traditionellen Schulsetting noch immer seine Mühe hat, fühlt er sich in der Erwachsenenbildung sehr wohl. „Ich kann Dinge nur dann gut aufnehmen, wenn sie mich interessieren und ich sie wirklich brauchen kann“, sagt er. Zum Zeit- punkt der ArbeitsLebensGeschichte im Oktober 2022 hat Sabino die Stu- dienberechtigungsprüfung jedoch längst geschafft. Den Aufbaulehr- gang wird er im kommenden Jän- ner abschließen. Mit Anfang 2023 übernimmt er zudem die Leitung

der Caritas-Projekte „Zäwas“ und „Gschickt & Gschwind“ in Bludenz. Fachlich hat sich der zweite Bil- dungsweg gelohnt. Doch wie sieht das finanziell aus? Sabino findet klare Worte: „Wer weiß, was man an einer Supermarktkassa oder als Einzelhandelskaufmann verdient, merkt schnell: Der Sozialbereich ist sehr gut bezahlt.“ Für den zwei- fachen Familienvater ist klar: Er ist genau dort, wo er hingehört, und er würde das Risiko immer wieder ein- gehen, das eine Umschulung mit sich bringt. „Folgt eurem Herzen“, lautet sein Rat an alle, die vor einer ähnlichen Entscheidung stehen, „wenn ich auf alles das gehört hätte, was man mir gesagt hat, wäre ich heute nicht da, wo ich bin – und ich bin wahnsinnig stolz darauf, wo ich jetzt bin.“

Ausbildung. Parallel dazu arbeitet er an drei Tagen bei der Caritas. „Das war super, weil ich immer direkt umsetzen konnte, was ich gelernt habe“, sagt Sabino. Die Ausbildung schließt er mit ausgezeichnetem Erfolg ab. Doch das ist erst der An- fang – die Studienberechtigungs- prüfung und der Aufbaulehrgang zum Sozial-Pädagogen sollen folgen. „Kaum was verdient“ „Für uns als Familie war die Aus- bildungszeit schon ziemlich hart“, erinnert Sabino sich. Das junge Paar hat inzwischen geheiratet und ein zweites Kind bekommen. „Meine Sabino Juriatti: „Für uns als Fa- milie war die Ausbildungszeit schon ziemlich hart.“

Vom IT-Consultant zum HTL-Lehrer Geschichten wie die von Markus Kornfehl sind eine Bestärkung, seine Karriere und auch sein Umfeld aktiv zu gestalten, große Sprünge zu wagen und auch kleine Schritte wertzuschätzen. Markus Kornfehl hat lange als IT-Consultant und später als Geschäftsbereichsleiter für Biomasse-Feue- rungen gearbeitet. Heute unterrichtet er an der HTL Dornbirn und wirkt im Bildungsministerium an der Modernisierung des Bildungssystems mit.

▸ Veranstaltung Seine ArbeitsLebensGeschichte erzählt Markus Kornfehl am 30. November um 20 Uhr in der Schaffarei. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung erforderlich.

Einen Antrag stellen lohnt sich! Pflegende in Pension erwirken durch Selbstversicherung eine höhere Rente

VORTEIL. Damit Personen, die nicht berufstätig sind, aber nahe Angehörige pflegen, am Ende nicht weniger Pension bekommen, müs- sen sie bei der Pensionsversicherung eine Weiterversicherung für die Zei- ten, in denen sie die nahen Angehö- rigen pflegen, beantragen. Der oder die Angehörige muss Pflegegeld zu- mindest der Stufe 3 beziehen. Wenn dieser Antrag gestellt wird, erwirbt die pflegende Person Versicherungs- monate und erhöht damit ihr Pensi- onskonto. Die Kosten trägt der Bund! Auch Personen, die Teilzeit ar- beiten, weil sie eine:n Angehörige:n pflegen, sollten aktiv werden, rät

Franz Beck von der AK. Denn wird auf Kosten des Bundes eine Selbst- versicherung für die Zeiten der Pfle- ge naher Angehöriger beantragt, kommt es zu einer zusätzlichen Erhöhung des Pensionskontos. Ein Jahr Pflege erhöht die spätere Pensi- on monatlich um rund 30 Euro. Bei 25 Jahren Pensionsbezug macht das mehr als 10.000 Euro aus. Wichtig ist aber, dass die Versicherung bean- tragt wird! Bereits vor zwei Jahren hat der Verwaltungsgerichtshof festgestellt, dass sowohl eine Selbstversiche- rung für Zeiten der Pflege naher An- gehöriger als auch eine Selbstversi-

cherung für Zeiten der Pflege eines behinderten Kindes auch dann noch möglich sind, wenn sich die pflegen- de Person schon in Pension befindet. Durch diese Entscheidung können Pensionist:innen noch weitere Ver- sicherungsmonate erwerben, wenn sie eine:n Angehörige:n pflegen. Aufgrund einer Gesetzeslücke führten diese zusätzlichen Versi- cherungsmonate bisher zu keiner Erhöhung der Pension. Diese Lücke wurde aber vom Obersten Gerichts- hof (OGH) geschlossen. Das Höchst- gericht hat in einer aktuellen Ent- scheidung festgestellt, dass sich die Pflege naher Angehöriger während

Pflegende in Pension können ihre Lage verbessern.

in Pension. „Die wenigsten wissen, dass die Pflegetätigkeit ihre Pension zusätzlich erhöht, wenn ein Antrag gestellt wird“, bedauert Franz Beck von der Sozialrechtsabteilung der AK: „Also, worauf warten Sie noch?“

des Bezugs einer Alterspension ebenso pensionserhöhend auswir- ken muss, wie wenn bei Bezug einer Alterspension gearbeitet wird. Mehr als die Hälfte der etwa 947.000 pflegenden Angehörigen in Österreich befinden sich selbst

Schaffarei 7

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Schaffarei thematisiert Pflege im Wandel der Zeit Das Museum des Wandels porträtiert das lange Arbeitsleben der Kranken- schwester Anni Raid (90), die noch immer eine Herz-Turngruppe leitet

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Halbjahr #03 Das Haus für Arbeitskultur Widnau 10, Feldkirch

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Zu- und Wegzüge nach und aus Vorarlberg nach Staatsangehörigkeit

LEBENSWERK. In Österreich herrscht Pflegenotstand. Um auf das Thema aufmerksam zu machen, steht die Pflege von 10. November bis 10. Dezember im Mittelpunkt der dritten Ausstellung im Museum des Wandels. Anhand zweier Objekte und eines Video-Interviews porträ- tiert die Schaffarei im Foyer der AK Vorarlberg in Feldkirch Anni Raid. Als eine Allergie ihren hart er- arbeiteten Traumberuf als Kranken- schwester bedrohte, musste sie sich neu orientieren und baute am Kran- kenhaus in Bregenz die Remobilisie- rung von Herzinfarktpatient:innen mit auf. Heute ist Anni Raid 90 Jahre alt und leitet noch immer eine Herz- Turngruppe. Ihre Arbeitsbiografie zeigt, wie sich ihr Tätigkeitsfeld im Laufe der Zeit verändert hat. Sie zeigt auch, wie wichtig es ist, offen für Neues zu sein und bis ins hohe Alter aktiv zu bleiben. Anni Raid wird 1932 als fünftes von acht Kindern in Krumbach ge- boren. Schon mit 14 Jahren ist sie sich sicher, einmal in der Pflege arbeiten zu wollen. Doch der Weg dorthin ist schwer. Erst 1963 beginnt sie ihre Ausbildung zur Kranken- schwester an der Krankenpflege- schule in Innsbruck – in Vorarlberg gibt es zu dieser Zeit noch keine. Ein regelrechter Schock Im Oktober 1966 tritt sie ihren ers- ten Dienst auf der Internen Abtei- lung am Krankenhaus in Bregenz an. Was sie dort erwartet, ist ein Re- alitätsschock. In der veralteten und viel zu kleinen Einrichtung können sie und ihre frisch diplomierten Kol- leginnen vieles nicht so ausüben, wie sie es in ihrer Ausbildung ge- lernt haben. Am schlimmsten ist für Anni Raid der Umgang mit den hochex- plosiven Sauerstoffflaschen: „Die musste Josef, der einzige Kranken- pfleger, der auch die Kranken in den Betten von einem Ort an den anderen schieben musste, ans Bett binden. Oft, wenn wir das Bett ver- schoben haben, hing dann die Fla- sche schräg am Bett – das war eine gefährliche Sache …“ Erst mit dem Umzug in das neue Spital in Bregenz im Jahr 1974 werden die Arbeitsbedingungen besser – und damit auch die Versor- gung der Patient:innen. Sauerstoff gibt es ab diesem Zeitpunkt in jedem

Österreich

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Museum des Wandels Krankenschwester Anni Raid: Ein Leben für die Herzgesundheit Ausstellung: 10.11. – 10.12.22 Mo – Fr, 9 – 18 Uhr Foyer der AK Vorarlberg, Feldkirch

11 12 01 6.12.22, 12 Uhr, Mittages-

10.1.23, 12 Uhr, Mittag- essen mit meinem Traumjob: Sozialarbeite- rin / Kuche Wir haben in der Kuche einen Tisch für dich und Juliane Šelner-Brunner reserviert. Sie arbeitet als Schulsozialarbeiterin und Jugendarbeiterin in der Offenen Jugendar- beit in Hard. 26.1.23, 20 Uhr, ArbeitsLebensGeschich- te: Rodar Ali / Klub Vom Tourismusfachmann zum Elektrotechniker: „Hör nie auf zu lernen.“

22.11.22, 17:30 – 19:30 Uhr, Firobad Erzählcafe /

sen mit meinem Traumjob: Model, Fotograf, Video- produzent / Kuche Wir haben in der Kuche einen Tisch für dich und Sebastian Ganahl reserviert. Er ist kreativer Tausendsassa. 14.12.22, 17:30 – 19:30 Uhr, Firobad Erzählcafe / Schaffarei OG3

Schaffarei OG3 30.11.22, 20 Uhr,

ArbeitsLebensGe- schichte: Markus Kornfehl / Schaffarei OG.1 Vom IT-Consultant zum HTL-Lehrer: „Ich wollte etwas machen, das sinnstiftend ist.“

Anni Raid erinnert sich: „Banale Dinge, die uns heute nicht mehr auffallen, waren damals ein Riesenschritt für uns.“

Arbeitskulturen in Bewegung

Zimmer. „Banale Dinge, die uns heu- te nicht mehr auffallen, waren ein Riesenschritt für die Pflegerinnen und Pfleger von damals. Der Wand- auslass für Sauerstoff hat ihnen die Arbeit extrem erleichtert und eine große Angst genommen“, erklärt Kuratorin Dr. Michaela Feurstein- Prasser. Später Neubeginn Die Freude über das besser ausge- stattete, neue Krankenhaus hält nur einige Jahre. Ein Desinfektionsmit- tel, mit welchem die Schwestern täg- lich reinigen müssen, löst bei Anni Raid eine Allergie aus. Ihre geliebte Arbeit in der Pflege kann sie nicht mehr ausüben. Dafür ergibt sich eine neue Chance: Anni Raid orien- tiert sich neu und startet in Bregenz die Remobilisierung von Herzin-

farktpatient:innen. Selbst die Pensi- on kann sie 1987 nicht davon abhal- ten, weiter mit Herzpatient:innen zu arbeiten. Heute gibt es in Bregenz acht Herz-Turngruppen. Eine davon leitet Anni Raid seit fast 35 Jahren. Wenn es nach der 90-Jährigen geht, noch lange.

Detailliertes Programm auf: schaffarei.at

Ein Projekt der Arbeiter- kammer Vorarlberg schaffarei.at

Zuzug Wegzug

FIROBAD

Über das Museum des Wandels ● In den vergangenen 150 Jahren hat sich die Arbeitswelt stark verändert. Unser Arbeitsalltag ist wesentlich schneller geworden, technische Errun- genschaften haben viele Arbeitsschritte erleichtert, aber auch zahlreiche Berufe überflüssig gemacht. Das Museum des Wandels der Schaffarei zeigt, wie sich diese Veränderungen auf einzelne Menschen ausgewirkt haben. Zweimal im Jahr porträtiert es anhand zweier Objekte und eines Video-Interviews ein individuelles Arbeitsleben. ● Kuratorin ist Dr. Michaela Feurstein-Prasser. Sie lebt und arbeitet in Wien, hat Romanistik und Geschichte studiert und über französische Be- satzungspolitik in Österreich nach 1945 promoviert. Seit 2011 ist sie freie Kuratorin und Kulturvermittlerin. ● Die Schaffarei in Feldkirch ist ein Projekt der AK Vorarlberg. Das Haus ist ein Treffpunkt für alle, die sich mit der Arbeitskultur von gestern, heute und morgen auseinandersetzen wollen. In Events, Konzerten, Vorträgen und Diskussionen sowie Aus- und Weiterbildungsangeboten bietet die Schaffarei Raum, Zeit und Formate zum Austausch, für persönliche Erfah- rungen und gesellschaftliche Betrachtungen zum Thema Arbeit.

International gab sich das Erzählcafé „Firobad“ der Schaffarei zuletzt: Da erzählte die Berlinerin Rahel Schoenthal (l.), was sie bewog, mit ihrem Partner das Bregenzer Pop-up-Hotel „Honolulu“ aufzu- sperren. Die Geschäftsführerin des Montagsforums, Petra Klohse (m.), skizzierte ihren Lebenswege von Hohenems über Wien nach Jerusalem und wieder zurück. Mentaltrainerin Maria-Theresia Zettinig (r.) wie- derum hat u. a. lange in Portugal und den USA gelebt. Am Dienstag,

▸ Ausstellung „Krankenschwester Anni Raid – ein Leben für die Herz- gesundheit“, 10.11.–10.12. 2022, Mo bis Fr, 9–18 Uhr, Foyer der AK Vor- arlberg, Feldkirch Am schlimmsten war für Anni Raid der Umgang mit den hoch- explosiven Sauerstoffflaschen.

22. November 2022, stehen wiederum Gäste Rede und Antwort: Was hat ihre Lebensweg geprägt? Gab es Stol- persteine? Was hat sie beflügelt? Das wird spannend! Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung online wird erbeten.

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