AKtion November 2022

12 Konsumentenschutz

November 2022

COMPUTER- TIPP

von Oliver Fink, Leiter der EDV-Abteilung AK Vorarlberg

Lama-cleaner Bei diesem Projekt handelt es sich um eine KI (Künstliche Intelligenz)-Software, mit deren Hilfe Sie ungewünschte Objekte oder Personen aus einem Foto entfernen können. Die Software basiert auf „python“ – welches aber nicht separat installiert werden muss, wenn Sie den Windows One Click Installer herunterladen. Diesen können Sie wiederum von der Homepage des Herstellers (https://github. com/Sanster/lama-cleaner/re- leases) herunterladen. Nach dem Entpacken führen Sie die „win_config.bat“ aus. Damit wird das gesamte System vor- bereitet. Beim Ausführen dieser Batch-Datei werden noch drei Dinge abgefragt: Bei der ersten Abfrage geben Sie „lama“, bei der zweiten „cpu“ und bei der letzten „y“ ein. Danach können Sie das Programm mit „win_ start.bat“ starten. Wie immer handelt es sich auch bei dieser Software um Open- Source. ▸ Kontakt: oliver.fink@ak- vorarlberg.at Kontokonditionen höchst unterschiedlich Die AK Oberösterreich hat Stu- dentenkonten von sieben Banken untersucht. Eine Empfehlung da- raus: nicht von Einstiegsgeschen- ken wie Kopfhörern oder täglichen Gratiskaffees am Unicampus ver- leiten lassen, sondern Konditionen studieren. So fällt zwar bei allen Konten keine Grundgebühr an, dafür sind die Sollzinsen höchst unterschiedlich. Auch bei den inkludierten Kreditkarten gibt es Unterschiede. Kurz gemeldet • Das schwedische Möbelhaus Ikea ruft einen Espressokocher zurück, der beim Verwenden plat- zen könnte. Es handelt sich um das Gerät „Metallisk“ mit einem Fassungsvermögen von 0,4 Litern. • Die Preise für Gebrauchtwagen sind im Oktober weiter gestiegen. Durchschnittlich 28.280 Euro mussten bezahlt werden, so die Onlineplattform „AutoScout24“. Erstmals seit Monaten registriert die Plattform einen leichten Rück- gang in der Nachfrage. • Wenn Telefonanbieter die Daten ihrer Kund:innen weiterge- ben, müssen sie für die Löschung sorgen, wenn die Betroffenen das verlangen. Eine Zustimmung zur Datenweitergabe können Kund:in- nen en auch im Nachhinein wider- rufen, so ein aktuelles Urteil des EuGH.

Nur Hinschauen hilft w In den Supermärkten sind die Preise teilweise massiv gestiegen – vor allem bei den Eigenmarken, wie der VKI er versteckten Preiserhöhungen. Denn getrickst wird mit sogenannten Stattpreisen ebenso wie bei gewohnten Pac

Nicht nur die Menge macht’s … VKI-Umfrage

Preise deutlich über Inflationsrate Zur Einordnung: Die Inflation ist aktuell im direkten Jahresvergleich auf einem zweistelligen Hoch – zwi- schen Sommer 2018 und Sommer 2022 stieg der Verbraucherpreisin- dex (VPI) dennoch „nur“ um 16 Pro- zent. Lediglich Bioprodukte verteu- erten sich in etwa auf diesem Niveau; Eigen- und Markenartikel hingegen waren meist 22 bis 27 Prozent teurer als noch vor vier Jahren. „Wer derzeit möglichst günstig einkaufen möchte, muss in jedem Fall ausgiebig Preise vergleichen“, sagt Christian Kornherr, Leiter des Bereichs Untersuchung im VKI. Die Arbeiterkammer hat für ihren aktuellen Preismonitor fünf Onlineshops und zehn Filialgeschäf- te im Zeitraum von September bis Oktober geprüft. Im Jahresvergleich stiegen bestimmte Preise, vor allem

LADENPREIS. In den Supermärk- ten sind die Preise teilweise massiv gestiegen – vor allem bei den Eigen- marken. Im Lebensmittelhandel ha- ben sich vor allem Produkte aus dem Niedrigpreissegment in den vergan- genen vier Jahren überdurchschnitt- lich stark verteuert. Zu diesem Schluss kommt der Verein für Kon- sumenteninformation (VKI) nach Prüfung der Preise der vier Markt- führer im Lebensmitteleinzelhandel (Spar, Billa, Hofer und Lidl) im Ver- gleich zu seiner Untersuchung an- hand von drei Warenkörben (Preis- einstiegsprodukte, Markenprodukte und Bioprodukte) von 2018. Ein Detail: Der preisliche Unter- schied zwischen Diskontern und Su- permärkten schwindet. Er hat sich in vier Jahren auf durchschnittlich drei Prozent halbiert. Auffällige Preissprünge Viele Produkte, auf die Konsu- ment:innen angewiesen sind, wurden schlagartig teurer. Da geht es nicht um ein paar Prozent, man- che Preise wurden gleich auf das Doppelte oder noch mehr angeho- ben. Auffällig waren die erheblichen Preissprünge einzelner Artikel im Niedrigpreissegment, so der VKI. Der Preis für pflanzliche Öle habe sich in den vier Jahren mindestens verdoppelt, in einem Fall sei er um 144 Prozent gestiegen. Aber auch bei Mischbrot, Toastbrot, Mehl oder Nu- deln habe es häufig Preissteigerun- gen von 50 bis 70 Prozent gegeben. Das gelte auch für diverse Tiefkühl- produkte oder Extrawurst.

die von den Herstellern ausgehen. Erstes Exempel, wie so auf hinter- hältige Weise der Alltag zusätzlich verteuert wird: Beim Margarine-Be- cher Rama „schrumpfte“ der Inhalt von 500 auf 450 Gramm bei glei- chem Preis und gleicher Packungs- größe. Das zweite Beispiel liefert die Verbraucherzentrale Hamburg, die besonders passioniert nach Mo- gelpackungen fahndet. Intersnack (Marken u. a. Funny-Frisch, Chio, Ültje) hat in den letzten Monaten bei einem Großteil seines Sortiments die Füllmengen reduziert. Über 30 Snack-Artikel sind betroffen. Die ver- steckte Preiserhöhung beträgt bis zu 25 Prozent. ▸ Mehr auf arbeiterkammer.at, kon- sument.at (zum Teil kostenpflichtig) und www.vzhh.de (Mogelpackung des Monats)

im Drogerie- und Haushaltswaren- bereich, um mehrere 100 Prozent! Festgestellt wurde auch, dass viele preiswerte Produkte nicht mehr im Sortiment verfügbar waren. Mogeln zusätzlicher Preistreiber Hinzu kommen immer dreistere Preiserhöhungen via Mogelpackung, Der Verein für Konsumenten- information (VKI) sucht auch dieses Jahr das „nervigste“ Produkt 2022. Zur Wahl stehen zehn Produkte, die mehr oder etwas anderes vortäuschen, als sie in Wirklich-­ keit sind. ▸ Abstimmen konsument.at (Umfrage: KONSUM-Ente 2022)

Vorsicht bei verlockenden Preisen!

Frei erfundene Stattpreise Der sogenannte Stattpreis vieler Produkte ist extra hoch angesetzt, das vermeintliche Schnäppchen ist gar keines. „Der Stattpreis ist von den Händlern zum Teil frei erfun- den“, stellte Walter Hager vom Ve­ rein für Konsumenteninformation (VKI) schon im Jahr vor der Pande- mie fest. Worauf sich der hohe Aus- gangspreis bezieht, sei oft nicht zu erkennen. Jetzt, im Zeichen hoher Inflation und zunehmender Kauf-

STATTPREISE. Black Friday, Cyber Monday, Singles Day, Women Day … eine Flut von neuen Schnäpp- chentagen schwappt von den USA und China auch nach Österreich. Rabattaktionen und Ausverkäufe sollen Konsumenten zu Spontan- käufen verleiten. Konsument:innen enschützer:innen raten Schnäpp- chenjägern zu einem kühlen Kopf. Denn allzu oft steckt hinter beson- ders verlockenden Preisen schlicht nur ein Marketing-Schmäh.

zurückhaltung oder schlichtweg der Notwendigkeit zu sparen, ist auf Handelsseite noch mehr Fantasie zur Kundenverlockung angesagt. Allzu blühender Fantasie schiebt der Gesetzgeber einen Riegel vor. Es hat sich jedoch noch nicht zu allen Händlern durchgesprochen, was § 9a Abs. 1 des Preisauszeichnungs- gesetzes seit Juli regelt: „Werden bei Sachgütern Preisermäßigungen in Beträgen oder in Prozenten bekannt gegeben, haben Unternehmer auch

FOTOS UND ILLUSTRATIONEN bilderbox.com, stock.adobe.com/nelen.ru, AK Vorarlberg/Arno Miller, Asfinag, Arbeiterkammer

Entscheidender denn je: Wie viel kostet der Treib fürs Auto? Mit dem www.spritpreisrechner.at der E-Control können Sie sich jederzeit darüber informieren, wo die fünf günstigsten Tankstellen Ihrer Nähe sind.

Die Autobahn- und Schnellstraßenvignette 2023 wird purpur – und 2,8 Prozent teurer. Somit wird die Pkw-Jahresvignette im kommenden Jahr 96,40 Euro und jene für Motorräder 38,20 Euro kosten. Die neue Vignette wird ab den letzten November-Tagen bei rund 6000 Vertriebspartnern erhältlich sein, digital bereits jetzt.

Powered by