AKtion April 2022

Die Vorarlberger Monatszeitung für Arbeit und Konsumentenschutz

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NEUES GESETZ Was der AK in der Kinderbildung fehlt. ▸ Seite 6 DIGITAL SCHOOL Jugendliche lernen Web-Gefahren kennen. ▸ Seite 9

Kaum ein Berufsfeld wächst so schnell wie die Nachhaltigkeit. JörnWiedemann Gemeinwohl-Berater

Die Vorarlberger Monatszeitung für Arbeit und Konsumentenschutz

April 2022 Nr. 4/2022, XXXVI. Jahrgang Zugestellt durch Post.at

Teilweise durch Spekulationen angeheizte Teuerungsexzesse führen ärmere Haushalte an die Grenze ihrer Existenzfähigkeit Nur höhere Löhne helfen nachhaltig

TEUERUNG. In normalen Jahren liegt die Inflation in Österreich bei zwei Prozent. Die aktuelle Teuerungsrate von 6,8 Prozent belastet ei- nen Durchschnittshaushalt heuer bis Jahresende mit rund 1400 Euro. Die AK hat das nachgerechnet. Fazit: Maßnahmen zur Bekämp- fung der Auswirkungen der Teuerungsexzesse sind drin- gend erforderlich. Denn der Anstieg der Preise für Strom, Gas und Treibstoffe schwächt die Kaufkraft der privatenHaus- halte und trifft die ärmeren Haushalte besonders stark,

die für den Weg zur Arbeit auf ihren Pkw angewiesen sind oder ihre Mietwoh- nung mit Gas oder Strom heizen. Sie leiden zudem unter der Mietpreis-Spira- le. Die höhere, energiepreis- treibende Inflation bewirkt höhere Richtwert- und Ka- tegoriemieten. Bald können sich viele das Wohnen nicht mehr leisten. Der Staat steuert da- gegen, aber temporäre För- derungen lösen das Prob- lem nicht. „Eine deutliche Erhöhung der Erwerbsein- kommen wäre die nachhal- tigste Maßnahme“, ist AK-

Präsident Hubert Hämmerle überzeugt. Er nennt die Ein- führung eines Mindestloh- nes von netto 1700 Euro pro Monat für eine Vollzeitstelle wirtschaftlich sinnvoller als Steuersenkungen. Denn gerade in Krisenzeiten und vor den Herausforderungen des Klimawandels braucht es einen starken Staat mit halb- wegs gesunden Finanzen, damit aus der notwendigen Transformation der industri- ell-gewerblichen Produktion in Richtung Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung kein soziales Desaster ent- steht. ▸ Seiten 4, 5, 15

VERGÜNSTIGT können AK-Mitglie- der und ihre Familien heuer wieder Karten für die Bregenzer Festspiele erwerben. 3500 Plätze stehen um 22,5 Prozent vergünstigt zur Verfügung. Seiten 2, 3

25 % Rabatt auf Weiterbildung

KURS . Die AK Vorarlberg fi- nanziert Gratis-Deutschkur- se für geflüchtete Menschen aus der Ukraine. Vorerst bie- tet das BFI der AK 100 Kurs- plätze an, die im Nu ausge- bucht waren. Weil es sich bei den Geflüchteten hauptsäch- lich um Mütter und ihre Kin- der handelt, wurde gleichzei- tig die Kinderbetreuung am betont AK-Präsident Hubert Hämmerle. Der erste Sprach- kurs begann am11. April. „Vor Kursbeginn bieten wir den Kursteilnehmer:innen einen Einstufungstest und eine per- sönliche Beratung, das auf- bauende Kurssystem beginnt auf demEinsteigerniveauA1“, so BFI-Geschäftsführer Horst Stürmer. ▸ Seite 3 AK: Sprachkurse für Flüchtlinge BFI in Feldkirch ausgebaut. Neben dem reinen Sprach- erwerb wird bei den Kursen auch Orientierungswissen über das Leben in Österreich vermittelt. „Das soll den Menschen ein leichteres und besseres Ankommen bei uns ermöglichen und außerdem einen substanziellen Bei- trag zur Integration leisten“,

#FÜRDICH

Ihr Kontakt zur AK Vorarlberg Telefon zumOrtstarif 050/258 Mitgliederservice – 1500 Info Arbeitsrecht – 2000 Insolvenzrecht – 2100 Sozialrecht – 2200 Lehrling/Jugend – 2300 Arbeitsrecht Feldkirch – 2500 Familie/Frau – 2600 Konsumentenschutz – 3000 Steuerrecht – 3100 AK Bregenz – 5000 AK Dornbirn – 6000 AK Bludenz – 7000 Bildung: wieweiter.at – 4150 www.ak-vorarlberg.at /akvorarlberg /AKVorarlberg

WOHNEN Mit 2023 sollen Mieter:innen im Normalfall keine Maklergebühr mehr bezahlen müssen.  ▸ Seite 12 HUND Die Roll- leinen setzen sich durch. Der VKI-Test stellt fest, was sie können. ▸ Seite 14

ZEITWORT Die Rückkehr Europas

GESCHÄFTS- BERICHT 2021

Europa, über das wir vor dem Krieg Russlands gegen die Ukraine so lust- voll geschimpft haben, das mit Geschichten wie der amtlich geregelten Gurkenkrümmung stets für spöttische Unterhaltung gut war, dieses Euro- pa bündelt jetzt alle Aufmerksamkeit. Wer sich vorher benommen hat wie ein zufälliger Zaungast, entdeckt auf einmal ganz neue Einwohnerquali- täten. „… dann werdet ihr auch fallen“, warnt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, für den Fall, dass sein Land nicht standhalten kann. Höchste Zeit also, sich wieder mehr mit Europa zu beschäftigen. Berufsschüler:innen offenbarten beimQuiz in der AK erstaunliches Wissen. Und wie ist es bei Ihnen? Wir haben Fragen quer durch diese Ausgabe gestreut. Testen Sie doch mal Ihr Wissen. tm

Zweites Jahr der Corona-Pandemie Die AK Vorarlberg ist wichtiger denn je für ihre Mitglieder

Stark für Sie. AK Vorarlberg

www.ak-vorarlberg.at

BEILAGE Die AK, stark für Sie

2 Meinung 

April 2022

LEITARTIKEL Kernbestandteil der Demokratie Wenigstens bei der Förderung der Parteien liegt Österreich im europäischen Spitzenfeld. Was zugegeben ein wenig zynisch klingt, ,, Öffentliche Parteienförderung ist allemal besser als eine Demokra- tie am Geldtropf der Milliardäre. Rainer Keckeis Direktor der AK Vorarlberg hat demokratiepolitisch eine ganz besondere Bedeutung. Die öffentliche Parteienförderung ist ein zentraler Bestandteil demo- kratischer Staaten und sollte dazu dienen, die politischen Parteien unabhängig von reichen Einzelpersonen oder Gruppen zumachen. Dass die Praxis in Österreich eine völlig andere ist, zeigt sich nicht erst seit der Ära Kurz. Dabei hätten es die heimischen politischen Parteien eigentlich nicht nötig, sich von reichen Spendern zusätz- lich finanzieren zu lassen. Pro Nationalrat kassiert jede Partei pro Jahr 363.934 Euro (inklusive Klubförderung und Parteiakademien). Das ist kein unerheblicher Betrag und mehr als das 42-Fache des- sen, was beispielsweise die Vorarlberger Arbeiterkammer für die Förderung ihrer politischen Fraktionen pro gewähltemKammerrat ausgibt. Selbstverständlich und richtigerweise zahlen auch die Länder und Gemeinden für die in ihremWirkungsbereich demo- kratisch gewählten Parteien Fördermittel aus. Wichtig ist, dass die Verwendung dieser öffentlichen Gelder durch die Parteien einer unabhängigen Kontrolle unterliegt. Deren Auf- gabe kann aber nicht die Prüfung der Zweckmäßigkeit des Mittel- einsatzes sein, sondern die widmungsgemäße Verwendung der Förderung für die Aufgaben einer politischen Partei. Diesbezüglich könnte das Land Vorarlberg mit der bereits mehrfach angekündig- ten Neuregelung der Kontroll- und Transparenzbestimmungen bei der Parteienförderung eine Vorbildfunktion einnehmen.

S l z f ü s

Mit der AK ermäßigt zu den Festspielen Nach zwei Jahren Pandemie nehmen AK Vorarlberg und Bregenzer Festspiele ihre Kooperation wieder auf – 3500 Karten sind um 22,5 Prozent ermäßigt.

▸ E-Mail: direktion@ak-vorarlberg.at

GASTKOMMENTAR Freiwillig in der Pflegekrise? Seit wie vielen Regierungen steht das Pflegethema imRegierungs- programm? Die Baustelle ist so groß und unübersichtlich. Vor- schläge gibt es inzwischen zahlreiche. Doch da fehlt noch was, was Fundamentales! ,, Unser Freiwilligengesetz regelt In Betreuung und Pflege sind das Fundament für eine Entlastung der Familie die Nachbarschaft und das Dorf. In der Caring Com- munity trägt jede und jeder bei, so gut sie oder er eben kann, aber auch nicht mehr. Doch das ist wertvoll und braucht Rahmenbedin- gungen, die aktivierend, attraktiv und anerkannt sind. Aber unser Freiwilligengesetz regelt vieles, jedoch nicht die Freiwilligenarbeit. Das Finanzministerium regelt, was alles steuerfrei vergütet werden darf. Was wirklich bescheiden ist. Doch diese Regelung gilt nicht für die Sozialversicherungen. Für Vereine tut sich ein unlösbares rechtliches Nirvana auf. In den großen Strategieansätzen findet das Engagement der Freiwilligen keine Beachtung. Organisieren sichMenschen selbst in einemVerein, sind sie nicht mehr gemein- nützig, weil es ihnen irgendwann nutzen könnte, dass sie sich für andere engagieren. Das große politische Bekunden und die Regu- lierungspraxis liegen weit auseinander. Das sollte nicht so bleiben. Es liegt an uns, ob wir bedürftige Menschen sich selbst überlassen. Es braucht Reformen, die am Fundament beginnen. Sonst wird die Schieflage wirklich groß. vieles, jedoch nicht die Freiwilligen- arbeit … Gernot Jochum-Müller Gründer von Zeitpolster, dem Betreuungs- und Vorsorgenetzwerk

KULTUR. Kunst vermag so viel. Sie begeistert, macht uns nachdenk- lich, mitunter sprachlos. Sie holt ihr Publikum aus seinem Alltag. Das können festliche, mitunter tief ersehnte, unbeschwerte Stunden sein. „Der Kultur“, sagt AK-Präsi- dent Hubert Hämmerle, „kommt in Zeiten der Krise noch einmal mehr Bedeutung zu.“ Deshalb muss sie möglichst für alle zugänglich sein. „Umso mehr freut es uns, dass es nach zwei Jahren Pandemie gelun- gen ist, die gemeinsame Kartenak- tion mit den Bregenzer Festspielen wieder aufleben zu lassen.“ Laut kaufmännischem Direktor Michael Diem haben die Bregenzer Festspiele heuer ein Kontingent von

rund 3500 Eintrittskarten für Kon- zerte und Opern geschnürt, die um 22,5 Prozent vergünstigt für AK-Mit- glieder und ihre Familien reserviert sind. Die Teams der AK und des Ti- cketcenters der Festspiele mussten sich neue Wege dafür ausdenken. Aufgrund der Corona-Pandemie, die noch immer nicht vorüber ist, muss jeder einzelne Sitzplatz einem Gast zugeordnet werden können. Die Pandemie erlaubt es nicht mehr, Festspielkarten zu kaufen und sie später dann weiterzugeben. Jetzt muss schon beimKauf klar sein, wer dann auch wirklich die Oper oder

Komponisten zum Inhalt.

Damit AK-Mitglieder und ihre Familien problemlos zu den ver- günstigten Karten kommen, haben sich AK und Festspiele die Arbeit geteilt: Auf der AK-Website kön- nen Interessierte unter www.ak-­ vorarlberg.at/festspiele ihre ver- günstigten Karten auswählen. „Wir schicken Ihnen dann per Mail pro Karte einen Aktionscode zu“, sagt der Leiter der Bildungsabteilung der AK, Gerhard Ouschan. „Bei den Bregenzer Festspielen können Sie danach online die gewünschten Sitzplätze wählen, personalisieren und die Aktionscodes einzeln ein- lösen oder direkt telefonisch unter 05574/407-6 bzw. an der Tageskasse der Bregenzer Festspiele die Karten kaufen.“ Somit steht heuer einem Besuch der Bregenzer Festspiele zu deutlich vergünstigten Preisen nichts mehr im Wege. „Toi, toi, toi“, wünscht Di- rektor Michael Diem, „bis dahin, und wir sehen uns im Sommer!“

das Konzert besuchen wird. Erstmals Madame Butterfly

Die Festspiele bringen heuer zum ersten Mal mit Giacomo Puccinis „Madame Butterfly“ die unglück- liche Liebesgeschichte der japani- schen Geisha Cio-Cio-San und des amerikanischen Marineleutnants Pinkerton auf die Seebühne, eine der populärsten Opern weltweit. Schon jetzt macht die entstehende Bühne in Form eines weißen Blattes Papier neugierig. Die Oper im Haus spielt in Sibirien, die Orchesterkonzer- te haben Meisterwerke russischer

AK-Präsi- dent: „Wir brauchen Kultur, gera- de in Zeiten der Krise.“

▸ Ihre Karten können Sie über www.ak-vor- arlberg.at/festspiele buchen. Viel Vergnügen bei den Festspielen!

Die Europäische Union erhält eine neue militä- rische Eingreiftruppe, die spätestens 2025 ein- satzbereit sein soll. Wie groß wird sie sein? ● 2500Mann ● 7500Mann ● 5000Mann ● 10.000Mann Auflösung Seite 16 1

▸ Info: Gernot Jochum-Müller hat das Zeitpolster gegründet, getreu demMotto: Heute helfe ich. Morgen wird mir geholfen. Mehr dazu im Internet unter https://www.zeitpolster.com/

Bildung 3

April 2022

STÜCK für Stück werden 117 Ku- lissenteile wie ein kunstvolles Mosaik zum Bühnenbild für „Madame Butter- fly“ zusammengefügt. So entsteht ein überdimensionales Blatt Papier, das scheinbar auf demWasser schwimmt.

Umberto Giorda- no bringt in seiner Oper „Sibirien“ die Geschichte von Stephana auf die Bühne, die ihr Leben als Kurtisane im eleganten Stadtpalais in Sankt Petersburg aufgibt, um ihrer wahren Liebe Vassili ins sibirische Straf- lager zu folgen. Dort, in der Verbannung, wandelt sich Stepha- na zur unerschütter- lichen Heldin.

„Ich möchte den Menschen hier in ihrer Sprache Danke sagen“ AmMontag begann am BFI der AK der erste Sprachkurs für ukrainische Flüchtlinge. Ukrainische Flüchtlinge lernen Deutsch am BFI der AK – Kosten trägt die Arbeiterkammer

Die Oper „Armida“ von Joseph Haydn entführt das Pub- likum in eine Welt voller Magie und heftiger Beziehungs- kämpfe. Wie reagiert eine junge Frau, wenn ihr Geliebter durch Heldenfan- tasien imponieren will? Und wenn sie dem Sieger einer Schlacht als Beloh- nung versprochen wird?

KURS. Sie hatten bis vor Kur- zem ein völlig anderes Leben, in Charkiw oder Mariupol oder in Kiew. Aber jetzt sitzen sie 2000 Kilometer entfernt hinter Schulbänken und Do- ris Chikhaoui heißt sie herz- lich willkommen. Sie wird die Flüchtlinge aus der Ukraine in 96 Kurseinheiten bis 10. Juni in Deutsch unterrichten. Manche können kein Wort, andere ein paar Brocken Englisch, Irina bringt ein „Guten Tag“ über die Lippen und errötet. Aus einem schönen Leben … Irina Okhremenko (47) stammt eigentlich aus Donezk im Osten der Ukraine. Als das Zentrum des Kohlereviers Donbass 2014 von Separatisten und regulären russischen Truppen in einen langen, blutigen Krieg gestürzt wurde, ging sie mit ihrer Mutter nachKiew. DieWirtschaftsinge- nieurin arbeitete nach demUni- versitätsstudium als Buchhal- terin und im Bereich Corporate Governance. Als ihre Zwillinge zur Welt kamen, hat sie sich im Social-Media-Marketing fit ge- macht und online Kund:innen betreut. Dieses spannende, auf- strebende Leben fand am 24. Februar 2022 ein abruptes Ende, als russische Truppen die Gren- ze zur Ukraine überschritten. Heute lebt Irina mit ihren vierjährigen Zwillingsmädchen vorübergehend in Dornbirn. Auch ihre 71-jährige Mutter und ihre Schwester, die eben- falls Zwillinge geboren hat, sind in Vorarlberg gestrandet. Wer weiß, für wie lange … Aber jetzt ist es erst einmal an Kursleiterin Doris Chikha- oui, die Flüchtlinge in Deutsch rasch fit zu machen. Das ist Iri-

na schon deshalb wichtig, weil sie ihre Dankbarkeit in unserer Sprache ausdrücken möchte. „Sobald in der Ukraine Frieden ist“, sagt sie mit Bestimmtheit, „möchte ich so rasch wie mög- lich wieder heim.“ Die Ukraine ist einfach ihre Heimat. Mit ihremMann, der in Kiew geblieben ist, um zu helfen und zu verteidigen, hält sie über alle möglichen Kanäle Kontakt. Des- halb weiß sie auch, dass ihre Wohnung im16. Stock eines Kie-

,,

Ich fühle so viel Dankbar-

keit und möchte es in Ihrer Sprache ausdrücken können.

Irina Okhremenko aus Kiew geflüchtet

So kommen Sie online zu Karten • Gehen Sie im Internet bitte auf www.ak-vorarlberg.at/festspiele . • Wählen Sie die gewünschte Aufführung, Kategorie und Karten-Anzahl (pro Auffüh- rung maximal vier) aus. • Füllen Sie dann das Formular komplett aus und klicken Sie auf „Abschicken“. • Per Mail erhalten Sie von Ihrer AK nun die Aktionscodes, die Sie bei den Festspielen telefonisch oder online einlösen können. • Bei Online-Einlösung: Bitte öffnen Sie die Website https://bregenzerfestspiele.com und wählen Sie die gewünschten Karten. Über den Sitzplan können Sie die Plätze Ihrer Kategorie auswählen. • Nun müssen Sie die Karten jeweils mit Namen und Telefonnummer personalisieren. • Auf der letzten Seite tragen Sie bitte Ihren Aktionscode, den Sie von der AK erhalten haben, in das entsprechende Feld ein und bestätigen mit dem Button daneben. Wenn Sie mehrere Karten kaufen, müssen Sie die Aktionscodes einzeln eintragen und bestä- tigen. Sie sehen dann, wie sich die einzelnen Preise verringern, ehe Sie den Kauf abschlie- ßen, per Kreditkarte zahlen oder den Betrag überweisen.

wer Hochhauses noch intakt ist. Das BFI hat vorerst 1000 Plätze reserviert, die von der AK bezahlt werden. Auch Kinder- betreuung ist organisiert. 2 Welche Mutter- sprache wird in der EU amhäufigs- ten gesprochen? reichischer Integrationsfonds (ÖIF) – Infohotline mit ukrai- nisch- und russischsprachigen Mitarbeiter:innen, Telefon +43 (0)1/7151051-120. ▸ Kontakt und Info Kontakt und Info für Deutschkurse: BFI der AK Vorarlberg, Telefon 05522/70200, bzw. Öster-

In den Orchesterkonzerten sind Meister- werke russischer Komponisten zu hören. Mit leidenschaftlicher Dramatik verwan- delte Tschaikowski Stücke Shakespeares in symphonische Fantasien. Schicksale kommen sowohl in seiner fünften als auch in Schostakowitschs zehnter Symphonie mit großer Emotionalität zumAusdruck. Mit Schostakowitschs Cellokonzert ist der in Vorarlberg aufgewachsene Kian Soltani zum ersten Mal mit den Wiener Symphonikern bei den Festspielen zu er- leben. Danach taucht das Orchester in die märchenhafte Welt aus Tausendundeiner Nacht ein, die Rimski-Korsakow in leuch- tenden Klangfarben malt. Dessen Schüler Igor Strawinski gedachte seines Lehrers in einem kurzen Stück, das erst 2015 wieder- entdeckt wurde. Zu entdecken gibt es auch die Klangwelt des japanischen Instruments Koto, wofür Malika Kishino ein Solokonzert schrieb. Zum ersten Mal die Liebe zu einer Frau entdeckt Siegfried im dritten Aufzug von Richard Wagners gleichnamiger Oper.

● Spanisch ● Deutsch ● Französisch ● Englisch

Auflösung Seite 16

Doris Chikhaoui: Im Kurs ler- nen die Menschen, den Alltag auf Deutsch zu bewältigen.

4 Politik und Arbeit 

April 2022

Preisentwicklung 2015 bis 2020 Vorarlberg und Ö-Durchschnitt; Index (2015=100)

170

166

160

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116,1

115,6

110

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100

90

Österreich

Vorarl berg

Österreich

Vorarl berg

Österreich

Vorarl berg

Österreich

Vorarl berg

Baupreisindex

Häuserpreise

Wohnungspreise

Baugrundstückspreise

können sich das Mitspielen im gro- ßen Monopoly schlichtweg nicht leisten. Denn während der Preis für Baugrund in Österreich zwischen 2015 und 2018 durchschnittlich um 76,01 Prozent gestiegen ist, nahm das durchschnittliche Nettojahres- einkommen imselben Zeitraumnur tens dreißig Prozent der Umwid- mungsgewinne abgeschöpft wer- den. Diese Mehrwertabgabe würde enorme Mittel lukrieren, die dem sozialen Wohnbau zugutekommen sollten. Ein Blick über die Grenzen hilft, denn in der Schweiz wird die- ser Planungsmehrwert bereits er- Stagnierende Löhne und explodierende Preise machen Arbeitnehmer:innen den Eigentumserwerb unmöglich – auch Mieten belasten die Me „Uns läuft ganz einfach die Zeit dav baren eigenen vier Wänden. Deshalb fordert AK-Direktor Rai- ner Keckeis dringend die Einfüh- rung einer Bewilligungspflicht für den Erwerb von Baugrund und de- ren Versagung für jene, die keinen direkten Wohnbedarf nachweisen können. Außerdem sollen mindes- 2020 2015 2016 2017 2018 2019

HÖCHSTPREISIG. Wohnen kann sich bald niemand mehr leisten. Es genügt ein Blick auf die Preisent- wicklung der vergangenen fünf Jah- re, um zu sehen, welche unrühm- liche Rolle Vorarlberg zukommt. Bregenz schaffte erfolgreich den Sprung an die Spitzenposition als teuerste Landeshauptstadt Öster- reichs. Der statistische Durch- schnittspreis für eine Wohnung erhöhte sich binnen Jahresfrist bun- desweit von 3479 Euro auf 3761 Euro

pro Quadratmeter. Allein, in Vor- arlberg kletterte er auf sagenhafte 4829 Euro. Und doch brummt der Markt, nur nicht für jene, die wirk- lich Wohnraum brauchen. Veran- lagungswohnbau heißt die große Devise. Es gibt wohl keine Bank, die ihren Kund:innen derzeit nicht rät, in Immobilien zu investieren. Doch die explodierenden Preise schufen einen Markt für einen kleinen, ex- klusiven Zirkel, zu dem die Beschäf- tigten garantiert nicht gehören, die

um 9,07 Prozent zu. Doppeltes Dilemma

Deshalb fordert die AK Vorarlberg • die Neugestaltung der Wohnbauförderung – Aufwertung des gemeinnützigen Wohnbaus

So steht die Gesellschaft vor einem doppelten Dilemma. Einerseits ge- hen in Österreich pro Minute statis- tisch betrachtet 30,8 Quadratmeter Ackerfläche verloren. 37,44 Quad- ratmeter Boden werden in diesem Zeitraum versiegelt, davon allein 9,89 Quadratmeter für Straßen. Es kann von einem sorgsamen Um- gang mit der nicht beliebig erwei- terbaren Ressource Boden nicht die Rede sein. Andererseits kommen vor allem junge Menschen großteils gar nicht mehr in die Nähe von leist-

• eine Besteuerung der Umwid­ mungen und die Förderung des sozialen Wohnbaus • die Errichtung eines Bodenfonds durch das Land

3

Was ist kein Organ der EU? ● Der Europäische Rechnungshof ● Die Europäische Zentralbank ● Der Europarat ● Die Europäische Kommission

▸ Das Standort-Rating mit allen Hintergründen können Interessierte gratis über unsere Website ak-vorarl- berg.at herunterladen.

Auflösung Seite 16

Die AKtionwolltewissen: Undwer sind Ihre g Meine persönlichen Held:innen sind die Menschen, welche in medizinischen Berufen arbeiten! Vor allem in den letzten zwei Jahren haben viele von ihnen sehr selbstlos gehandelt. Vielen Dank dafür! Rebecca Amann, Dornbirn Astrid Lindgren Helga Luger, Stallehr

Mein persönlicher Held ist mein B phael, er ist letztes Jahr leider ver und wäre morgen 30 Jahre alt gew Er war immer ein herzensguter M und er hat mir das Kochen beigeb es war seine Leidenschaft. Er hat sofort gewusst, wie man was koch Kochbuch), immer, wenn ich was

Marcel Gleffe! Er hat 2009 beim Attentat auf der Insel Utøya in Norwegen mehr als 20 Menschen mit einem gemieteten Motor- boot gerettet. Benjamin Frick, Röthis Frauen und Männer, die trotz Schwierigkei- ten in ihrem Leben ihr Leben meistern. Sandra Friedle, Bludenz

wollte, fragte ich ihn :) Lisa Gebhart, Dornbirn

Der Präsident der Ukraine und all Einwohner:innen. Silvia Zorich, Bludenz Persönliche Heldin: Maria Theres ihrer Zeit schon die Impfpflicht fü eingeführt, die Schulpflicht einge das Habsburgerreich regiert – als frühe „Feministin“. Ursula Doringer, Bregenz

Politik und Arbeit 5

April 2022

Wachstum Einkommen, Eigentum, Miete und Inflation, 2010 - 2020 – Index (2010 = 100)

STÜCK Wohnen ist ein Grundrecht. Das Dach über dem Kopf darf kein Luxus sein, den sich immer weniger Menschen leisten können.

190

HPI: 178

172

154

Bruttomiete: 139

136

Einkommen: 130

VPI: 120

118

100

2010

2011

2012

2013

2014

2015

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2018

2019

2020

Ö - Gesamtindex HPI

V - Brutto Median Einkommen ohne S.Z.

V - Bruttomiete / m²

Ö -VPI 2010

Quelle: Statistik Austria

enschen sehr. von“

Etwa 25.000 Lobbyistenmit einem Jahresbudget von 1,5 Milliarden Euro nehmen in Brüssel Einfluss auf die EU-Institutionen. Wie viel Prozent davon vertreten Unternehmen undWirtschaftsverbände? ● 45 Prozent ● 70 Prozent ● 30 Prozent ● imGrunde alle Auflösung Seite 16 4 Bodenfonds Tirol Das, worüber die Vorarlberger Landeregierung sehr zaghaft nachdenkt, gibt es in Tirol bereits seit über einem Vierteljahrhundert: einen Bodenfonds. Warum? Nur rund zwölf Prozent der Landesfläche in Tirol können als Siedlungs- und Wirtschafts- raum genutzt werden, in Vorarlberg sind es rund 20 Prozent. Der Tiroler Bodenfonds will das knappe Gut bestmöglich gemeinsammit den Gemeinden entwickeln, so das offizielle Ziel. 2021 wurden 97.500 Quadratmeter Grund und Boden angekauft, 2020 waren es noch 213.000 Quadratmeter gewesen. Ein Gutteil der Flächen soll künftigen Generationen dienen. Das Vermögen des Tiroler Bodenfonds besteht im Wesentlichen aus Grund und Boden, wobei die Entwicklung des Grundbestandes schon seit 2015 rückläufig ist, wie der Landesrechnungshof in seinem 2020 veröffent- lichten Prüfericht anmerkt. Der Rechnungshof konnte allerdings auch eine positive Wirkung des Bodenfonds auf den Tiroler Grundstücksmarkt feststellen. So erfolg- ten – gemessen an den Baubewilligungen – rund zwei Prozent der gewerblichen Bauten und etwa drei Prozent der Wohnbauten auf Grundstücken, die der Tiroler Bodenfonds bereitstellte. Da die Grundstückspreise der vom Bodenfonds verkauften Grundstücke rund 40 Prozent unter den Marktpreisen lagen, gehen die Prüfer:innen von einer preisdämpfenden Wirkung auf den Grundstücksmarkt aus.

hoben. Wird Grünland in Bauland umgewidmet, steigt der Wert eines Grundstücks im Durchschnitt um das 26-Fache. Vorarlberg hat allein von 2017 bis 2019 rund 510 Hektar an Naturfläche verbraucht. Seit Jahren versprochen wird zudem die Schaffung eines Grund- stückfonds des Landes zum geziel- ten Ankauf von Grundstücken für den sozialen Wohnbau und für klei- ne Unternehmen. Tirol hat einen solchen Fonds seit 25 Jahren. Der Rechnungshof hat ihm erst im Vor- jahr eine preisdämpfende Wirkung auf den Grundstücksmarkt zugebil- ligt.Dem Vernehmen nach hat sich die Vorarlberger Landesverwaltung den Tiroler Bodenfonds inzwischen zumindest einmal angeschaut. All diese Maßnahmen zusam- men mit viel stärkeren Anreizen bei der Wohnbauförderung für kos- tengünstiges Bauen könnten, ist die Vorarlberger Arbeiterkammer

AK-Dir. Keckeis: „Die Auswüch- se des Veranlagungswohnbaus müssen gestoppt werden.“ überzeugt, dazu beitragen, die enor- me Kostenentwicklung des letzten Jahrzehnts einzubremsen. „Die Pan- demie und der Krieg in der Ukraine führen uns mit ihren wirtschaftli- chen Folgen noch einmal deutlich vor Augen, dass uns schlichtweg die Zeit davonläuft!“, betont Keckeis.

ganz persönlichen Helden?

Die Frage nach meinem persönlichen Held:innen muss ich auf die Frage nach meinen persönlichen Held:innen um- wandeln. Immer dann, wenn Kinder,

ist er schlagfertig, hat immer eine Antwort parat und vor allem traut er sich, diese zu äußern. Er ist sehr zielstrebig, und was er sich in den Kopf setzt, erreicht er auch. Eine Kombi, die einen im Leben weiter- bringt. Julia Neher Meine zwei kleinen Helden machen mich selbst zur Heldin. Einfach dankbar, Mama sein zu dürfen :) Bianca Büchler, Schlins Mein persönlicher Held ist unser kleiner Sohn, durch den wir die Welt viel aufmerk- samer betrachten und vieles bunter sehen. Die Unbeschwertheit eines Kindes ist be- wundernswert. Nadine Fessler, Hard Menschen, die sich um andere kümmern und für sie interessieren ohne Eigennutz. Heike Fessler, Rankweil Mein persönlicher Held ? Hmm, ich habe keinen Held, ich versuche, meine eigene Heldin zu sein. Nicole Raid, Bregenz Mein Mann, weil er sich für keine Arbeit zu schade ist und mich immer tatkräftig unter- stützt. Sylvia Blaas, Lustenau In meiner Kindheit war mein persönlicher Held der Indianer Winnetou aus den Ge- schichten von Karl May. Unnötig zu sagen,

dass ich alle Bücher von May verschlungen und mir auch alle Filme aus demWilden Westen mit Winnetou und Old Shatter- hand angeschaut habe. Als Erwachsene hat sich das freilich verändert. Andere Perspektiven und auch Wertvorstellungen wie Freiheit imDenken und Handeln oder Gleichberechtigung für alle Menschen egal welcher Völker traten immer mehr in den Vordergrund. Deshalb ist für mich mein langjähriger persönlicher Held Nelson Mandela, der sehr viel erdulden musste für seine Vorstellung eines würdevollen und friedvollen Lebens in Südafrika mit allen Bevölkerungsgruppen, um dann aber noch zu seinen Lebzeiten die Früchte seiner Plackerei zu ernten und Präsident seines Landes zu werden. Auch dieses Amt hat er immer ausgeübt im Einklang mit seinen hohen Werten von Frieden und Gleichbe- rechtigung als Leuchttürme seiner Arbeit. Ich bewundere ihn sehr! Sabine Vonbank, Bludenz Meine Mama ist mein Held, da sie meinen Papa bis zum Tode liebevoll daheim sechs Jahre pflegte, sich aufopferte und alles machte für meinen lieben Papa! Birgit Nachbaur, Rankweil Hier kann ich keinen Einzelnen benennen, dies wären meine Familie und unsere Freunde – wir hatten in der letzten Zeit ei- nige Tiefs, aber als Familie und dank toller Freunde haben wir das durchgestanden und hoffen, dass es jetzt aufwärts geht. Sabine Stroppa, Bludesch

Die Großmutter meiner Tochter – 1926 geboren imWalsertal – hat ein Leben lang hart gearbeitet, einen Krieg erlebt, und 1954 hat sie drei Kinder durch einen Lawi- nenabgang verloren. Sie hat wieder drei Kinder bekommen und weitergemacht mit viel Liebe und nie den Glauben verloren. Daniela Mangeng-Ritsch, Bartholomäberg Für mich sind, aus aktuellem Anlass, jene Menschen, vor allem Frauen und Mütter, die auf der Flucht vor der russischen Inva- sion sind, Heldinnen, da sie vieles von dem, was ihnen wertvoll ist, bereits verloren haben bzw. verlieren werden. In der Kälte mit kleinen Kindern am Arm auf der Flucht zu sein und die Angst zu haben, den Ehe- partner zu verlieren, das muss eine Grenz- belastung bedeuten. KarinWeber Allen Personen im Kranken- und Pflege- bereich ein herzliches „vergelt’s Gott“ für ihren unermüdlichen Einsatz! Josef Erne, Lustenau Meine beste Freundin – alleinerziehend und imGesundheitssektor tätig. Barbara Koglbauer, Bruck an der Muhr

Bruder Ra- rstorben worden.

Mensch bracht, immer

ht (ohne wissen

Jugendliche, Frauen oder Männer sich für die Gerechtigkeit einsetzen und dabei nicht darauf achten, ob sie dabei gut dastehen oder nicht, bin ich beeindruckt. Oft liegt dieses Streben nach Gerechtigkeit nicht imMainstream. Die Handelnden haben meist einen persönlichen Nachteil, aber sie stellen sich trotzdem auf die Seite derer, die ungerecht behandelt wurden oder werden. Und das sind meine wahren Held:innen. Erna Feldkircher, Bezau Mein persönlicher Held ist seit eh und je mein großer Bruder. Schon als Kind bin ich ihm immer auf Schritt und Tritt gefolgt und habe mich an ihm orientiert. Während ich mich zu einer eher schüchternen und zurückhaltenden Person entwickelt habe,

le ihre

sia hat in ür Pocken eführt und so eine

6 Politik und Arbeit 

April 2022

Kinderbildung: Wo bleibt der Rechtsanspruch? Seit Anfang April befindet sich das neue Kinderbildungs- und betreu- ungsgesetz in der Begutachtungsphase. Es wird für Vorarlberg die Leit- planken auf demWeg zur chancenreichsten Region für Kinder setzen. Aber kann es das wirklich? Wird das Land Einsprüche auch hören? Einen Rechtsanspruch lässt der Entwurf vermissen.

WEIBERKRAM von Univ.-Prof. Irene Dyk-Ploss

Erst zurRuhekommen Sicher spielt das kulturelle Naheverhältnis eine Rolle, und auch die Tatsache, dass es über- wiegend Frauenmit Kindern sind: Nicht nur die hilfsbereite Zivilgesellschaft, die Sozialein- richtungen, karitative Organi- sationen heißen die Flüchtlinge aus der Ukraine willkommen. Im Vergleich zu 2015 hat man den Eindruck, Arbeitsmarktverwal- tung, Wirtschaft und Landwirt- schaft hätten geradezu gewartet auf Personen, mit denen der Mangel an Pflegekräften, Fach- arbeitspersonal und Erntehel- fer:innen bewältigt werden kann. Arbeitsbewilligungen, die An- erkennung von Abschlüssen und Deutschkenntnisse sollen schnell und unbürokratisch erteilt bzw. vermittelt und Kinder betreut bzw. beschult werden. Daran, dass es sich umMenschen handelt, die traumatisiert sind, die ihre Heimat, ihren Besitz und ihre sozialen Beziehungen ver- loren haben, scheint man kaum zu denken. Vielleicht sollte man sie erst einmal zur Ruhe kommen lassen, ihnen Zeit zur Orien- tierung geben, Sicherheit und Geborgenheit vermitteln. ▸ E-Mail: irene.dyk@jku.at

UNZUREICHEND. So viel ist bereits sicher: „Einen Rechtsan- spruch auf Kinderbetreuung – wie von der AK gefordert – wird das Gesetz nicht beinhalten“, betont der Leiter der AK-Bildungsabtei- lung, Gerhard Ouschan. Es soll ein stufenweiser Versorgungsauf- trag werden, der beispielsweise erst im Jahr 2025 für Kinder unter drei Jahren fünf Stunden Betreu- ung pro Tag sicherstellen soll. „Für alleinerziehende Frauen ist das zu wenig.“ Die AK hält weiter am Rechtsanspruch fest, nicht von heute auf morgen, aber ein Plan dazu muss klar erkennbar sein. Und ein solcher fehlt im Entwurf gänzlich. Gemeinden überfordert Auch eine Angebotsorientierung lässt der Entwurf vermissen. Nicht viele Gemeinden verfügen über die Ressourcen, eine fundierte Bedarfsplanung durchzuführen. Hier braucht es auchwissenschaft- liche Unterstützung. Somit wird es überwiegend bei einer Bedarfser- hebung mit Stichtagen bleiben. Im Begutachtungsverfahren für dieses Gesetz dürften zahlrei- che Stellungnahmen eingehen. Sie werden viele Punkte beinhal- ten, die nicht unter den Tisch fal- len dürfen. Ob tatsächlich noch alle relevanten Systempartner mit ihren Anliegen berücksichtigt werden? Das wäre immens wich- tig, wird doch das neue Gesetz für die kommenden Jahrzehnte die Vorarlberger Landschaft der frü- hen Bildung prägen. Der Anspruch dafür muss hoch sein, schließlich soll das Regelwerk den Weg zum chancenreichsten Lebensraum für Kinder gestalten. Fachliche Einschätzung Laut Land wird der Gesetzwer- dungsprozess vom renommierten Charlotte-Bühler-Institut wissen- schaftlich begleitet. Es ist wichtig, dass die fachliche Einschätzung zum vorliegenden Gesetzesent- wurf noch während der Begut- achtungsphase durch das Institut ebenfalls veröffentlicht wird. Auch die AK Vorarlberg wird ihre Stellungnahme öffentlich zu- gänglich machen. Die im Juli 2021 veröffentlichte AK-Studie „Frühe Bildung in Vorarlberg“ enthält vie- le Empfehlungen und Forderun- gen für das neue Gesetz, die auch aus vielen Fachgesprächen mit Systempartnern und Fachkräften aus dem Elementarbereich abge-

entscheidende Voraussetzung für die Wertschöpfung der Investitio- nen in der Elementarbildung. All das sollte ein wesentliches Thema der derzeitigen Verhand- lungen zur neuen 15a-Vereinba- rung zwischen Land und Bund sein. Für die Qualität in der elemen- taren Bildung sind gute Arbeits- bedingungen in den frühkind- lichen Bildungseinrichtungen entscheidend, nur so werden die besten Köpfe mit den Kleinsten arbeiten. „Aktuell müssen wir lei- der ziemlich schlechte Arbeitsbe- dingungen beobachten“, bedauert Ouschan. „Wir dürfen in der Ele- mentarbildung keine Fachkräf- te verlieren, sie verdienen mehr Wertschätzung und bessere Rah- menbedingungen.“

leitet wurden.

„Wir müssen endlich auch Be- wusstsein dafür schaffen, dass Länder und Gemeinden ohne Bund gar keine großen Würfe ent- wickeln können, weil der qualita- tive und quantitative Ausbau der Kinderbildung und -betreuung von einer staatlichen Bereitschaft abhängt, die Elementarpädagogik als gleichwertige Säule im öster- reichischen Bildungssystem zu verankern“, unterstreicht Ou- schan: „Dazu gehört neben den notwendigen finanziellen Mitteln auch die Sicherstellung von Res- sourcen.“ Bildung ist Aufgabe des Bun- des! Deshalb muss im Sinne der Chancengerechtigkeit, des Kin- deswohls und der Sicherung des Bildungszugangs ein Bundes- Rahmengesetz für Kinderbildung und Kinderbetreuung entwickelt werden. Dieses verbindliche Ge- setz muss österreichweite Quali- tätsstandards und -maßnahmen festschreiben, die Arbeits- und Rahmenbedingungen für die Fachkräfte definieren. Das Gesetz muss auch beinhalten, wie die kurz-, mittel- und langfristigen Qualitätsfaktoren, beispielsweise Fachkräfte und Finanzierung, si- chergestellt werden können. „Und es braucht eine höhere Bundesfi- nanzierung der Elementarpädago-

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gik“, betont Ouschan. Enorme Folgeeffekte

Elementare Bildungseinrichtun- gen spielen sowohl für die Betreu- ungssicherheit als auch für die Bil- dungsgerechtigkeit eine zentrale Rolle. Darüber hinaus zeigen sich enorme Folgeeffekte auf unter- schiedlichen Ebenen: direkte und indirekte monetäre Rückflüsse in den Staatshaushalt, höhere Bil- dungserfolge und geringere Ab- hängigkeit von Sozialleistungen. Ausbau von Plätzen reicht nicht Entscheidend für die Rückflüsse und Effekte ist das Ausmaß des Ausbaus sowie die Qualität der elementaren Bildung. Der bloße Ausbau von Plätzen wird das Po- tenzial nicht im Ansatz ausschöp- fen. Ambitionierte bundesweite Qualitätskriterien und ein Bun- desrahmengesetz sind daher eine

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Seit wann ist die Ukraine, die ja in die EU will, eigentlich unabhängig?

● 1991 ● 2010 ● 1972

▸ Übersicht Der Kinderbetreuungs- atlas der AK gibt per Mausklick detaillierte Infos zu Angeboten im Land.

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Schaffarei 7

April 2022



Programm 1.3.22–28.8.22

Das Haus für Arbeitskultur Widnau 10, Feldkirch / schaffarei.at Museum des Wandels Hebamme Agnes Meyer –Aus dem Arbeitsleben einer Wegbegleiterin

Zentrum für Nachhaltigkeit, Handwerk und Kreativität Bei „Die Køje“ wird nur noch an vier Tagen proWoche gearbeitet. Geschäftsführer Christian Leidinger: „Wer ein Unternehmen nicht in vier Tagen erfolgreich führen kann, schafft es auch in fünf Tagen nicht.“ Bei der ersten Schaffarei-Exkursion konnten sich die Teilnehmer:innen in der Fabrik Klarenbrunn ein Bild davon machen, wie diese „GutePraxis“ aussieht

Ausstellung: 24.3.–24.6.22 Mo–Sa, 9– 18 Uhr

April 20.4.22, 12 Uhr

Mai 12.5.22 , 17:30– 19:30 Uhr Firobad Erzählcafé/ Schaffarei OG3 19.5.22, 20 Uhr ArbeitsLebensGeschichte: Ruth Swoboda/Klub Von der Handball-Nationalspie- lerin zur Museums-Direktorin 28.4.22, 12 Uhr Mittagessen mit meinem Traumjob: Bürgermeister/ Kuche Wir haben in der Kuche einen Tisch für dich und Gerhard Beer reserviert. Er ist Bürger- meister der Gemeinde Hittisau.

Mittagessen mit meinem Traumjob: Bäcker/Kuche Wir haben in der Kuche einen Tisch für dich und Johannes Schertler reserviert. Er ist Bäckermeister und führt einen Familienbetrieb in dritter Generation. 20.4.22, 17:30– 19:30 Uhr Firobad Erzählcafé/ Schaffarei OG3 26.4.22, 12 Uhr Mittagessen mit meinem Traumjob: Landschafts- architektin/Kuche Wir haben in der Kuche einen Tisch für dich und Maria Anna Schneider-Moosbrugger reserviert. Sie ist Landschafts- architektin und Raumplanerin.

INSPIRATION. Vorhandenes nut- zen, Synergien schaffen, Zukunft ge- stalten – die Fabrik Klarenbrunn in Bludenz ist ein Paradebeispiel dafür, wie nachhaltiges Arbeiten gelingen kann. Vergangenheit und Gegenwart Um Punkt zehn Uhr bog an diesem Freitag Vormittag Mitte März der Bus mit den Teilnehmer:innen der Exkursion auf den Parkplatz der Fa- brik Klarenbrunn ein. Die Führung startete mit einem Blick in die Vergangenheit des alten Fabrikgebäudes aus dem späten 19. Jahrhundert. In kurzweiligen Ge- schichten erzählte Inhaber und Ge- schäftsführer Christian Leidinger davon, wie die ehemalige Spinnerei mit der markanten Backsteinfassa- de seinerzeit genutzt wurde, wie er zu dem Gebäude kam und warum ein über 130 Jahre altes Fabrikgebäu- de besser für die Zukunft gerüstet sein kann als ein Neubau. Anschließend ging es von der Zirbenbett-Manufaktur „Die Køje“

So manche:r nutzte die Gelegenheit, imCarla-Store nach Second- Hand-Schnäppchen oder Vintage-Schätzen zu stöbern.

Alle weiteren Termine auf schaffarei.at

über die sozialen Unternehmen der Caritas Vorarlberg zur Keramik- fliesenmanufaktur „KARAK“. Bis zu „SANlight“, einem Hersteller von LED-Leuchten für den Indoor- Anbau von Pflanzen, sollte die fünfstündige Exkursion führen. Mit vielen neuen Eindrücken und Inspiration, wie nachhaltiges Ar-

beiten sowohl wirtschaftlich als auch zwischenmenschlich gelingen kann, ging es um 15 Uhr mit dem Bus zurück zur Schaffarei nach Feld- kirch. ▸ GutePraxis Die nächste Exkursion findet am 24. Juni statt. Mehr Infos und Anmeldung: www.schaffarei.at

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In welcher Stadt befindet sich der Hauptsitz der Europäischen Zentralbank?

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Unterschiedliche „Mitbewohner“: Fliesenmanufaktur KARAK und Hightech-Unternehmen SANlight.

ihre Geburtsvorbereitung mit Ag- nes Meyer. „Sie hat den Hebammen- beruf mit Leib und Seele gelebt. Das hat sie uns auch so mitgegeben“, be- schreibt Hebamme Ulli Huwe die Vorbildfunktion der Wegbegleite- rin, die in der Vorarlberger Geburts- kultur auchWege bereitet hat. Zweite Ausstellung im Museum des Wandels eröffnet

VERNISSAGE. Gut besucht war die Eröffnung der zweiten Ausstel- lung imMuseum des Wandels in der Schaffarei. Im Mittelpunkt steht die Hebamme Agnes Meyer . Seit 1970 hat sie rund 6000 Geburten beglei- tet und über 13.000 Frauen darauf vorbereitet. Viele der Besucher:in- nen verbindet eine persönliche Ge- schichte mit ihr. Dr. Hans Con- cin , ehemaliger Abteilungsleiter der Geburtshilfe am LKH Bregenz, bezeichnet sie als „Diamant der

Geburtshilfe“. Für Bürgermeister Elmar Rhomberg ist die Lauter­ acherin „eine Institution in der Ge- meinde“. „Die Ängste genommen“ Viele Besucherinnen haben selbst bei Agnes Meyer entbunden oder sind ihr während der Schwanger- schaft begegnet. „Sie ist auf uns wer- dende Mamas immer eingegangen und hat uns die Ängste genommen“, erinnert sich Claudia Mathis an

▸ Die Ausstellung „Hebamme Agnes Meyer – aus dem Arbeitsleben einer Wegbegleiterin“ ist noch bis 24. Juni sehen. Ein Video der Vernissage gibt es unter www.schaffarei.at.

KuratorinMichaela Feurstein-Prasser mit Hebamme Agnes Meyer.

8 Magazin 

April 2022

AK-BIBLIOTHEKEN Weil Lesen das Leben bereichert  ● Bludenz

Was nächstenMonat zählt FEIERTAG I Der 1. Mai, Staats- feiertag und Tag der Arbeit, fällt dieses Jahr auf einen Sonntag • FEIERTAG II Einziger Fenstertag

● Digital In der digitalenAK-Bibliothek findet sich ein breites Angebot an E-Books, E-Hörbüchern und Spezialbibliotheken. Ein*e Benut-

Infos für Leser ● Die AK-Bibliotheken … … versenden regelmäßig aktuelle Infos. Themenschwerpunkte, Öff- nungszeiten oder Lesungen, mit demNewsletter sind Sie immer auf demneuesten Stand. Abon­ nieren Sie ihn im Internet auf www.ak-vorarlberg.at/bibliothek

Bahnhofplatz 2a, Telefon 050/258- 4550, E-Mail: bibliothek.bludenz@

ak-vorarlberg.at ● Feldkirch

diesen Monat ist der 27., Freitag nach Christi Him- melfahrt • SCHULE Am 2. beginnt die Zentral- matura 2022 • EHRENTAG Am 8. ist Muttertag • GEDENKTAG Am 9. ist Europatag

zer*in kann paral- lel zehn E-Medien ausleihen. Wo? www.ak-vorarl- berg.at/ebooks

Widnau 2–4, Telefon 050/258-4510, E-Mail: bibliothek.feldkirch@ak- vorarlberg.at

Schwerpunkt: Literatur aus der Ukraine Die AK-Bibliotheken nehmen ukrainische Autor:innen ins Programm. Auch auf „filmfriend.at“ ist ein Fokus auf osteuropäischen Dokus und Filmen zu finden.

KRIEG. Die Ukraine ist aktuell Schau- platz einer Auseinandersetzung, die nur schwer inWorte zu fassen ist. Wer sichdiesemLandvonder literarischen Seite nähernwill, hat eineAuswahl an hervorragenden Schriftsteller:innen vor sich. Die AK-Bibliotheken haben als Schwerpunkt prägende Werke der ukrainischen Literatur ins Programm genommen. Zu den großen Erzählern des Lan- des gehört Vladimir Jabotinsky, in „Die Fünf“ beschreibt er die Geschich- te einer jüdischen Familie zu Beginn des 20. Jahrhunderts und erlaubt Ein- blick in ein Odessa, das es in dieser Formnicht mehr gibt. Tanja Maljartschuk (39) zählt zu den aufstrebenden ukrainischen Au- torinnen. Die Bachmann-Preisträge-

rin (2018, „Frösche im Meer“) emi- grierte 2011 nach Wien. Ihr Roman „Blauwal der Erinnerung“ handelt vomvergessenen ukrainischen Volks- helden Wjatscheslaw Lypynskyj, in dessen Vergangenheit sie als Ich-Er- zählerin kunstvoll nach Spuren sucht, um mit ihrer eigenen Gegenwart bes- ser zurechtzukommen. Andreij Kurkow, 1961 in der russi- schen Unionsrepublik der UdSSR ge- boren, lebt seit frühester Kindheit in Kiew. Mit „Graue Bienen“ und „Pick- nick auf dem Eis“ sind gleich zwei seiner Bücher im Kanon. Er zeichnet sich durch einen scharfen, ironischen Blick auf das Leben in der postsowje- tischen Gesellschaft aus. In seinem aktuellsten Roman „Graue Bienen“ beschreibt er das Leben von Bienen-

züchter Sergej, er lebt im Donbass, wo ukrainische Kämpfer und prorussi- sche Separatisten aufeinander schie- ßen. Sein Motto: nichts hören, nichts sehen, sich raushalten. Ein Buch, wel- ches an Aktualität kaum zu überbie- ten ist. Auch „filmfriend“ bietet einen Osteuropa-Schwerpunkt mit Doku- mentationen und Filmen an. Etwa das Episoden-Drama „Donbass“ von Ser- gei Loznitsa (ausgezeichnet in Cannes 2018, beste Regie), ein sehenswerter Film zwischen Fakenews, Realpolitik und Kunst. All das und noch vielesmehr lohnt einen genauen Blick in die Bibliothe- ken der AK Vorarlberg und unseren kostenlosen Streaming-Dienst „film- friend.at“.

Gewinnt einen Fahrradservice imWert von 50 Euro Die AK stellt euch in jeder Ausgabe eine knifflige Frage. Zuletzt wollten wir wissen, wann und wo Karl May am 31. März zur Welt kam. Der Schöpfer von Winnetou und Old Shatterhand wurde 1842 im sächsischen Ernstthal geboren. Jeweils eine gusseiserne Pfanne samt Riebel- grieß haben Nadine Fessler in Hard und Birgit Nachbaur in Rankweil gewonnen. Wir gratulieren! Die Antwort auf die neue Frage sendet uns bitte bis 8. Mai 2022 an gewinnen@ak-vorarlberg.at oder auf einer Postkarte an AK Vorarlberg, AKtion, Widnau 2–4, 6800 Feldkirch. Dann nehmt ihr an der Verlosung teil: Diesmal könnt ihr einen Fahrradservice imWert von 50 Euro in der nagelneuen Werkstatt des Ausbildungs­ zentrums Vorarlberg (AZV) in Hohenems gewinnen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Hier unsere zwei aktuellen Fragen Zur Literatur: Wie heißt die ukrainische Autorin, die 2018 mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnet wurde? ZumAlltag: Was soll der Staat gegen die Teuerungswelle tun? Hebel gäbe es viele. Welcher wäre in euren Augen der wichtigste? Eure Beiträge werden veröffentlicht. Gerne bieten wir euch für eure Antwort unseren Newsletter an.

Zu gewinnen gibt’s drei Mal einen Fahrradservice beimAZV in Hohenems.

▸ Das Lösungswort benennt eine Vorarlberger Talschaft. Auflösung auf Seite 11

Bildung 9

April 2022

, Der beste Kompass für Reisen im digitalen Land DIGITAL SCHOOL AM BFI Wie die Schule im Internet fit gemacht wird

Sich gut und sicher im Internet bewegen, das ist inzwischen so wichtig wie Lesen und Schreiben. DI Mario Wüschner Medien- und Informatik- pädagoge

INTERNET. „Was sind sensible Da- ten?“, fragt Mario Wüschner seine Klasse am BG Blumenstraße, und schon schießen die Hände in die Höhe: „Name, Geburtstag, Adresse“, hallt es zurück, aber auch „politi- sche und sexuelle Orientierung“. Die Mädchen und Burschen kennen sich aus. Sie alle sind 14, 15 Jahre alt und erwerben das „Social Media Certi- ficate+“. An zwölf weiterführenden Schulen ist das derzeit möglich. Ein Gespür für die Menschen „Das bringt schon einiges“, findet Leon. Anna-Sophia pflichtet ihm bei. Manches hat sie schon am eige- nen Leib erfahren. Dass du ein Pro- dukt suchst im Internet und dann mit Anzeigen überschwemmt wirst, das kennt sie. Christof wirft ein, dass er es wie andere Gleichaltrige früher selber nicht so genau genom- men hat. Das ändert sich gerade. „Wie lange sollte ein Passwort sein?“ Zwölf Zeichen. Was ist noch sicherer? „Fingerprint, Auge.“ Das läuft wie geschmiert. Mario Wüsch- ner nickt zufrieden. Er hat sich diesen Unterricht ausgedacht. Die AK war von Beginn an dabei. In-

BFI: Kostenlose Pflegeausbildung AmBFI der AKVorarlberg können sich Interessierte in zwei Jahren berufsbegleitend zur Pflegeassistenz ausbilden und dann zur Pflegefachassistenz aufschulen lassen. Die nächsten Lehrgänge starten imSeptem- ber. Die Teilnehmer:innenmüssen keine Kosten tragen. Land und AK haben das so ausverhandelt. Den Selbstbehalt bezahlt die AK Vorarlberg zur Gänze. Die Ausbildung zur Pflege- assistenz umfasst insgesamt 825 Theorie- und 775 Praxisstunden. Sie ist die Voraussetzung zur Pflegefachassistenz, die in 1150 Theorie- und 530 Praxisstunden erworbenwerden kann. Unterrichtseinheitenwird es jeweils Dienstag, Mittwoch und Donnerstag von 17 bis 21.15 Uhr geben. Das ist anstrengend, aber es lohnt sich! ▸ Anmeldung und Infos bei Vivien Heep, Tel. 05522/70200- 1920, vivien.heep@bfi-vorarl- berg.at

An zwölf weiterführenden Schulen werden Jugendliche wie hier am Bregenzer Bundesgymnasium Blumenstraße mit den Stolperfallen des Internets vertraut gemacht.

zwischen sorgen die Konsumenten- schützer Franz Valandro und Paul Rusching dafür, dass die Skrip- ten aktuell bleiben. Valandro und Wüschner unterrichten beide. Da geht es um rechtliche und techni- sche Finessen. Die Mädels und Jungs werden richtig fit gemacht. Und die Lehrer:innen? Rund 170 Lehrpersonen in Vorarlberg haben inzwischen die gleiche Ausbildung in acht Stunden erfahren. Andreas Renner heißt das Bindeglied zur Bil- dungsdirektion und Pädagogischen Hochschule. Er sorgt auch dafür, dass die Lehrenden einmal im Jahr die nötigen Updates erfahren. Wie wichtig ist das alles? „Sehr“, betont er. „Franz Valandro und Mario Wüschner haben ein Unter- richtskonzept entwickelt, das unse- re medial vernetzten Schüler:innen für die soziale, rechtliche und ju- gendkulturelle Dimension der neu-

en Medien sensibilisiert.“ Renner nennt SMC+ einen „Meilenstein in der Medienpädagogik“. IT-Pädago- ge sein ohne das rechtliche Know- how – das ist heute undenkbar. Das gehört in den Regelunterricht Für den renommierten Tübinger Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen ist das die einzig richtige Antwort auf die digitale Revolution: gute, wertorientierte Medienbil-

dung. Er fordert landauf, landab ein eigenes Schulfach, „denn das, was wir hier erleben, ist gleichbedeutend mit der Erfindung des Buchdrucks“. Immerhin, inÖsterreich geht der Lehrplan „Digitale Grundbildung“ gerade in die Begutachtung. Läuft alles glatt, gibt es das neue Fach ab Herbst einmal pro Woche. In Vorarl- berg haben AK, BFI, Digitalcampus, PH und Schulbehörde schon ge- meinsam den Boden bereitet.

BFI-Kontakt Digital School (SMC+)

Von rechtlichen Grundlagen über Gefahren im Internet bis hin zur Künstlichen Intelligenz führt der Weg die Schulklassen zum Social Media Certificate+ Die gemeinsame Initiative von AK, BFI und DCV wird auf schulischer Seite von Mario Wüschner und Andreas Renner getragen. Kontakt: Birgit Tschann, Tel. 05522 70200-4108, birgit. tschann@bfi-vorarlberg.at

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Welche dieser Staaten sind Beitrittskandidaten der EU? ● Nordmazedonien

● Armenien ● Albanien ● Estland

Auflösung Seite 16

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