AKtion März 2021

Die Vorarlberger Monatszeitung für Arbeit und Konsumentenschutz

KONTAKT: DIE AK VORARLBERG IST FÜR SIE DA! Telefon zumOrtstarif 050/258 Mitgliederservice – 1500 Info Arbeitsrecht – 2000 Insolvenzrecht – 2100 Sozialrecht – 2200 Lehrling/Jugend – 2300 Arbeitsrecht Feldkirch – 2500 Familie/Frau – 2600 Konsumentenschutz – 3000 Steuerrecht – 3100 AK Bregenz – 5000 AK Dornbirn – 6000 AK Bludenz – 7000 Bildung: wieweiter.at – 4150 www.ak-vorarlberg.at /akvorarlberg /AKVorarlberg LEHRE ist für 149 Jugendliche im Ausbildungszen- trumVorarlberg ihre große Chance. ▸ Seite 11 März 2021 Nr. 3/2021, XXXV. Jahrgang Zugestellt durch Post.at ZUKUNFT neu denken, das bietet die AK Langzeit­ arbeitslosen in einem eigenen Projekt an. Das Coden vertiefen und die Logik dahinter verstehen, das war spannend! Julia Torscher, Absolventin Coding Campus KNABBERN steht in Lockdownzeiten hoch im Kurs. Aber gesund sollte es sein. ▸ Seite 12 GELD ohne Leis- tung? Das denken die AK-Fraktionen über das Grundein- kommen. ▸ Seite 12 PFLEGE durch Angehörige gehört anders honoriert. Ein AK-Modell wird im Land ernsthaft erwogen. ▸ Seite 16 ▸ Seite 7

Die neue AK-Bildungsberatung: schnell, persönlich und zielorientiert ▸ Seiten 2–5

Die Vorarlberger Monatszeitung für Arbeit und Konsumentenschutz

LANGZEITARBEITSLOS Von ein paar hundert Euro leben müssen ▸ Seite 5

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Verteilung der Coronahilfen 2020 bis 2024, gesamt 41,8 Milliarden Euro für Arbeit- nehmer, Arbeitslose, Familien für Unter- nehmen 30,1 Mrd. € (72,1 %)

ZEITWORT Zarte Anfänge

Mit einem so scheuen Lächeln nähert sich die Kellnerin, wie es in einer anti- quierten Novelle dem „Fräulein“ gut zu Gesicht stünde. Aber der Gast schaut nicht minder verlegen drein auf den ersten Metern in ein ungezwungeneres Leben. Rückt Messer und Gabel zurecht, streicht versonnen über das Tisch- tuch, sucht den Gastraum ab, ob sich etwas verändert hat in den vergan- genen vier Monaten, und wirft der Pfeffermühle einen zärtlichen Blick des Wiedererkennens zu. Also so fühlt sich das an in einem richtigen Gasthaus! Es hagelt dann „So“-Momente: So schmeckt ein Frischgezapftes, so isst man also in Gesellschaft, so eine Nachspeis hätte man zu Hause nie und nimmer hinbekommen. Und die anderen? Die begrüßen, kochen, bedienen? Die sind unter den gegebenen Bedingungen einfach schon froh, wieder berufstätig sein zu dürfen. Weil Arbeit, sinnerfüllende Arbeit, durch keine Förderung ersetzt werden kann.  tm

21,4 Mrd. € Förderung für Unternehmen z. B. COFAG-Maßnahmen, Kurzarbeit

11,7 Mrd. € (27,9 % der Coronahilfen)

6,5 Mrd. € Steuererleichterungen

2,2 Mrd. € Förderung Selbstständige, Kleinbetriebe

2 Meinung 

März 2021

DIESE KERNFRAGEN BEANTWORTET DIE FASTLANE-BERATUNG:

LEITARTIKEL Und dieWelt bewegt sich doch Die Pflege und Betreuung hilfsbedürftiger Menschen zählt zu den wichtigen Aufgaben einer solidarischen, sozial gesinnten Gesell- schaft. Die Erbringung dieser Leistungen in öffentlichen und priva- ten Einrichtungen ist vornehmlich Aufgabe der Frauen und wohl nicht zuletzt deshalb schlecht bezahlt. Im Stich gelassen werden aber jene Menschen, die ehrenamtlich imKreise der Familie die Be- treuung ihrer Angehörigen übernehmen. Dies, obwohl sie den ganz überwiegenden Teil der Last tragen und es ohne ihre Leistung ,, Der Landtag diskutierte die An­ stellung pflegender Angehöriger nach demAK-Modell. Rainer Keckeis Direktor der AK Vorarlberg für die öffentliche Hand praktisch unmöglich wäre, die notwendi- gen Betreuungs- und Pflegeleistungen zu erbringen. Deshalb der Vorstoß der AK Vorarlberg, nach demBurgenländer Modell die An- stellungsmöglichkeit für pflegende Angehörige auch in Vorarlberg zu schaffen. Damit könnte sich unser Land weiterhin als innovativs- te Sozialregion Österreichs etablieren. Nach anfänglich großen Vorbehalten der zuständigen Landesrätin hat der Vorarlberger Landtag nun ein Zeichen gesetzt und will den AK-Vorstoß eingehend prüfen. Damit wird ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung gesetzt, der schlussendlich in einer neuen Qualität des öffentlichen Engagements bei der Betreuungsarbeit mündet. Mit der Anstellung von pflegenden Angehörigen allein werden die kommenden Herausforderungen nicht zu bewältigen sein. Das könnte aber ein Baustein imGefüge der Pflege- und Betreuungsarbeit neben denMobilen Hilfsdiensten und Kranken­ pflegevereinen in Vorarlberg werden. Nur zu glauben, wir würden die künftigen Anforderungen wie bis- her vorwiegend auf demRücken des ehrenamtlichen Engagements meistern, ist naiv und steht in krassemGegensatz zu den gesell- schaftlichen Veränderungen.

Mit der FastLane-Bildungsberatung schafft die AKVorarlbergmit Partnern ab voraussichtlich Ende April eine schnelle, leicht zugängliche Erstanlaufstelle für Frauen undMänner, die nach karriereförderlichenAus- undWeiterbildungen suchen. Derzeit wird das brandneue Systemoptimiert. Das Angebot ist gratis. Es deckt den ganzenWeg ab von der Eingabe des gefragten Berufsbildes über die Empfehlungen auf Basis der aktuellenArbeitsmarktnachfrage bis zur Ab- wicklung der Bildungsförderung. So finden die Kunden rasch die richtigen Kur- se. Das allesmit einemZiel: Die Jobchancen der Betroffenen erhöhen! Mit „FastLane“ unkompliziert zu Bildung und Förderungen 1. Welche Kurse decken sich optimal mit meinen Wünschen und Bedürfnissen? Welche Weiterbildung ist für meine Karriere förderlich? 2. Welche Kursförderungen gibt es für mich und wie/wo kann ich diese beziehen? 3.

▸ E-Mail: direktion@ak-vorarlberg.at

GASTKOMMENTAR Zeit für Orientierung (nehmen) Nach einem Jahr Pandemie steht für viele Menschen der Wunsch nach oder die Notwendigkeit einer beruflichen Neuorientierung und Neuausrichtung an. Die Hintergründe sind vielfältig und ebenso die Lebensumstände. Einige Trends können wir im BIFO in den ersten Wochen des Jahres erkennen: , Fördermöglichkeiten für Weiter­ bildungen sind wichtig und das Wissen dazu ist gefragt. Dott. Andreas Pichler BIFO-Geschäftsführer 1. Der Bedarf nach Bildungsberatungen ist hoch: Während in anderen Jahren die Zeit zwischen den Winterferien und Ostern im Jahresvergleich etwas ruhiger war, ist die Auslastung in diesem Jahr sehr hoch. 2. In der Beratung sind die Menschen ergebnisoffener. Manch einer überlegt sich, die Abteilung oder die Branche zu wechseln oder den Sprung in die Selbstständigkeit zu wagen. 3. Fördermöglichkeiten für Weiterbildungen sind wichtig und das Wissen dazu ist gefragt, aber sie sind selten der Ausschlag für eine Weiterbildung. 4. Weniger „Reguläres“, viel Zugeschnittenes: Die Lebensumstände der Menschen scheinen an Wichtigkeit gewonnen zu haben. So steigt etwa die Nachfrage nach Angeboten wie der Teilzeitlehre. Wir empfehlen, gerade in dieser Phase die vielfältigen Beratungs- angebote im Land zu nutzen und jetzt Schnellschüsse zu vermei- den. Gleichzeitig sollten aber notwendige Bildungsentscheidungen nicht aufgeschoben werden. Die Rahmenbedingungen sind günstig und auf die persönliche Situation kann in vielen Fällen besser ein- gegangen werden, als man erwartet.

FASTLANE. Mehr als 15.000 Frau- en und Männer suchen in Vorarl- berg Arbeit. Zuletzt wies das AMS 2657 offene Stellen aus. Mit ande- renWorten: Es gibt schlichtweg viel zu wenige Jobs, um alle Arbeitssu- chenden vermitteln zu können. Auch deshalb ist Qualifizie- rung das Gebot der Stunde. Das AMS hat inzwischen den Worten von Geschäftsführer Bernhard Bereuter zufolge seine Prioritäten angepasst. Vor Corona hieß die Devise noch „erst Vermittlung,

Menschen sind mit Überleben be- schäftigt. Fazit: „Das kann nicht sein.“ Dieser Satz stand amAnfang, dieser Satz und die Bestätigung einer repräsentativen Umfrage der AK unter 1000 Vorarlbergerinnen und Vorarlbergern, die zwischen September und November ergab, dass die Menschen durchaus wei- terbildungswillig sind. Aber es gibt so viele Hürden. Hier setzt die FastLane-Bildungsberatung an. Sie bringt niederschwellig die hohe Bereitschaft der Arbeitssuchenden zur Weiterbildung und bestehende Weiterbildungsangebote zusam- men. Wie das geht? So einfach wie irgend möglich. ImDezembernahmdieFastLane- Bildungsberatung das erste Mal in den Köpfen Gestalt an. Im Jänner und Februar gewann die AK Partner wie das AMS und das BIFO. Gleich- zeitig wurde die Website der Fast- Lane-Beratung programmiert. Seit 8. März werden nun die ersten fünf Beraterinnen geschult, seit 15. März läuft die einmonatige Erprobung des Systems mit 100 ausgewählten Arbeitslosen, ehe die FastLane-Bil- dungsberatung dann voraussicht- lich Ende April offiziell für alle inte- ressierten Arbeitssuchenden, aber auch für Kurzarbeitende offen steht.

HOTLINE Die FastLane-

Förderung. So finden Qualifizie- rungsnachfrage und Angebot nie zueinander. „Ich fand das zutiefst frustrierend“, bekräftigt Eva King ,, Viele Betroffene hängen seit neunMo- naten in der Warteschleife. Die kön- nen sich keine teuren Kurse leisten. Eva King AK-Kommunikation Bildungsberatung ist ein kostenloses Service der AK Vorarlberg. ▸ Hotline 050/258-1650, fastlane@ak- vorarlberg.at

dann Qualifizierung“. Inzwischen behandeln die AMS-Beraterinnen und -Berater Jobvermittlung und Qualifizierung gleichrangig. „Zutiefst frustrierend“ Aber das ist leichter gesagt als ge- tan. Jede Beraterin bzw. jeder Bera- ter des AMS muss gegenwärtig bis zu 450 Arbeitssuchende betreuen. Da bleibt keine Zeit für individuelle

ihre Motivation, die Entwicklung der FastLane-Bildungsberatung anzustoßen. Die Leiterin der AK- Kommunikation und Grundlagen- arbeit spricht von „Menschen, die seit neun Monaten und länger auf der Warteliste stehen. Sie verdie- nen 55 Prozent ihres bisherigenGe- halts. Da schlägt man keine neuen Wege ein, da leistet man sich keine sündteure Weiterbildung.“ Diese

Politik und Arbeit 3

März 2021

FAIR ABSCHIEDEN STATT EINFACH KÜNDIGEN.

Wenn Ihr Unternehmen Personal abbauen muss, sind Führungsstärke und Fairness gefragt. Melden Sie arbeitslos gewordene Mitarbeitende bei der Arbeitsstiftung des AMS an. Dort werden qualitative Potenziale verbessert und so die Chancen auf einen neuen Job erhöht. So geht fairabschieden, denn Wertschätzung muss nicht mit dem Arbeitsende aufhören. Wir beraten Sie gerne! www.ams.at In der Kampagne „Fairabschieden“ fordert das AMS Unter- nehmer auf, Mitarbeiterabbau in einer Stiftung abzufangen. JOB-BAROMETER DER AKUNDDES AMS VORARLBERG

Eine Besserung, die richtig gut tut: Wochenaktuell betrug die Zahl der arbeits- suchenden Frauen und Männer am 15. März in Vorarlberg 13.929, das sind um 2,2 Prozent oder 317 Personen weniger als in der Vorwoche. Dieser Trend hält schon seit Wochen an.

Von Beginn an parallel auch nach Weiterbildung suchen

QUALIFIZIERUNG. 13.929 vorge- merkteArbeitslose und 2582 Frau- en und Männer in Schulungen – deren Zahl hat sich gegenüber der Vorwocheum81 Personenoder 3,2 Prozent erhöht. Und doch würde sich AMS-Geschäftsführer Bern- hard Bereuter wünschen, dass der Gedanke zurWeiterbildungweiter gedeiht: „Bildung schafft Chancen – das kommt bei den Betroffenen einfachnoch zuwenig an!“ Nach wie vor steht am An- fang Existenzsicherung im Vor- dergrund, „obwohl die relativ schnell gelöst und dann auch sichergestellt ist“, sagt Bereuter. Dann liegt der Fokus auf der Job- suche, obwohl es augenblicklich einfach nicht genügend Stellen gibt. „Wer seine Arbeit verliert, sollte sich statt dessen gleich zu Beginn fragen, was ihn im Beruf weiterbringt, und das mit uns abklären“, fordert Bereuter die Betroffenen auf: „Wir unterstüt- zen das, sofern durch die Weiter- bildung tatsächlich die Chancen

Beratung und Betreuung online und telefonisch statt. Nochwirkt sichdie vorsichtige Öffnung der Gastronomie nicht in den Statistiken aus, aber „wir haben auch in dieser Branche 2,1 Prozent oder 64 Personenweniger Arbeitslose als in der Vorwoche“. Da erwartet sich Bereuter in etwa vier Wochen noch mehr Entspan- nung. ZumZeitpunkt des Telefon- interviews hatte er selber Test und Gasthausbesuchnoch vor sich.

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Die FastLane-Bildungsberatung weist denMenschen vor allemWege, sich in ihren erlernten Berufen weiter zu qualifizieren. Berufliche Umstiege sind nicht Beratungsgegenstand.

So wird FastLane derzeit optimiert Von Mitte März bis Ende April feilen fünf engagierte Beraterinnen an der FastLane-Bildungsberatung im Rahmen eines Pilotprojekts und prüfen das neue Angebot „auf Herz und Nieren“, ehe die Fast- Lane-Beratung dann auf Menschen in Kurzarbeit und andere Perso- nengruppen ausgeweitet wird. Und so läuft die Optimierung ab: Das AMS hat für die Pilotphase 100 vorgemerkte Arbeitslose aus- gewählt und dem eAMS-Konto der FastLane-Bildungsberatung zu- gewiesen. Diese 100 Personen wurden vorinformiert. Die FastLane- Beraterinnen ordnen den Kundenprofilen deren bisherige Berufe und Berufswünsche zu und gleichen sie mit der BIS-Kompetenz- datenbank ab. Der Kunde erhält nun einen Termin und zur Vorberei- tung dieses Beratungstermins passende Weiterbildungsangebote und die dazugehörenden Förderungen des AMS in einem ausführ- lichen pdf zugesandt. Sie bilden die Grundlage für die Kursempfeh- lung. Einen Tag vor dem Termin wird der Kunde per SMS erinnert. Beratung und Kursbuchung Der Termin mit der FastLane-Beratung findet dann via Video-Call oder am Telefon statt. Ziel des Gesprächs ist die Eingrenzung auf einen passenden Kurs. Gezielt werden Bildungshemmnisse wie etwa Kinderbetreuung, Kursort, Finanzierung usw. ausgeräumt. Das verhindert lange Wartezeiten bis zur Weiterbildungsmaßnah- me. Um nichts zu übersehen, nehmen sich die Beraterinnen und Berater ausreichend Zeit für das Gespräch. Im Anschluss daran erhält der Kunde ein E-Mail mit dem ausge- wählten Kurs und der Bestätigung, dass die FastLane den Kurs für ihn/sie beim entsprechenden Bildungsberater nun buchen kann. Der Kunde bestätigt via Mausklick und erhält dann direkt vom Bil- dungsanbieter die Kursbestätigung per E-Mail. Der Kunde kann nun in seinem eAMS-Konto den Kurs hochladen, beim Punkt Bezahlung „AMS“ ankreuzen und den IBAN des Bildungsanbieters eintragen. Dafür erhält er vom AMS die formelle Bestätigung zur Kursförde- rung. Das AMS bezahlt den Kursbeitrag direkt an den jeweiligen Bildungsanbieter. Der Kunde lädt nach erfolgreicher Teilnahme die Kursbestätigung im eAMS-Konto hoch.

Wenden sich Interessierte dann über das AMS an die FastLane-Bil- dungsberatung, werden während der Beratung ihr berufliches Profil, ihre Wünsche und die gegenwärtigen Be- dürfnisse am Arbeitsmarkt mitein- ander abgeglichen. Herzstück ist der neue Matching-Algorithmus, der im Hintergrund die Fäden knüpft: Das ausgeklügelte Stück Software ver- knüpft die Kompetenzen, die gemäß BIS-Kompetenzdatenbank des AMS am Arbeitsmarkt gerade am gefrag- testen sind, mit dem passenden Wei- terbildungsangebot aus der Pfiffikus- Datenbank des BIFO. In Kombination mit der persönlichen Beratung durch die Bildungsexpertinnen, die inklusi- ve Kursbuchung ihre Kunden durch den ganzen Prozess begleiten, wird die FastLane-Bildungsberatung zur idealen Erstanlaufstelle für berufli-

Bildung schafft Chan­

cen – das kommt ein­ fach immer noch zu wenig an!

Bernhard Bereuter AMS-Geschäftsführer

des Betreffenden steigen.“ Gunst der Stunde nutzen

Wie sieht es mit Insolvenzen aus? „Das ist ganz schwer ein- zuschätzen.“ Die diversen Stun- dungen laufen bis Ende März. Damit dürfte der April span- nend werden. Das AMS bewirbt derzeit das Modell der Arbeits- stiftung. Wenn ein Unterneh- men Personal abbauen muss, bezahlt die Firma lediglich ein- malig 500 Euro und kann so die Arbeitskraft „fairabschieden statt einfach nur kündigen“. Das Angebot gilt auch, wenn das Un- ternehmen nur zwei oder drei Leute abbauenmuss.

Arbeitsmarktpolitik ist immer budgetabhängig. „Jetzt haben wir gute Möglichkeiten“, betont Be- reuter. Also: Von Beginn an paral- lel zur Jobsuche gleich Qualifizie- rungsmaßnahmen suchen, das lohnt sich!Mit einGrund, weshalb das AMS sich in der FastLane- Bildungsberatung engagiert. Denn die eigenen Beraterin- nen und Berater mit hoher Kom- petenz können sich aufgrund ihrer knappen Zeitbudgets selbst jenen Personen, die mehr brau- chen würden, nicht ausreichend widmen. Und weiterhin finden

cheWeiterbildung. Hürden beseitigen

Die persönliche Beratung über Video-Call oder Telefon ist wichtig. „Denn das hat uns die Umfrage Ende 2020 auch gezeigt“, ergänzt Eva King: „Hohe Kurskosten, Lebenshaltungs- kosten, Betreuungspflichten, Zeit- aufwand, eine großeEntfernung zum Wohnort oder die erfolglose Suche nach dem passenden Angebot schre- cken viele ab, eine Weiterbildung in die Tat umzusetzen.“ Da aber lassen die Beraterinnen nicht locker, bis die Hürden aus demWeg geräumt sind.

Eine Kooperation von AK Vorarlberg und AMS Vorarlberg

4 Arbeit 

März 2021

„Schnell, persönlich und zielorientiert“

EIN TEIL DER AK. Die FastLa beratung ist in der AK in Feldkirch bar zugänglich untergebracht. Die Beratu und online werden voraussichtlich ab 2021 allen Interessierten offenstehen.

ORIENTIERUNG. Arbeitslosigkeit, ob ihr selber das auch schon passiert ist? Da muss die Dornbirnerin nicht lange nachdenken. Damals, als sie nach dem Studium aus Innsbruck kam, dachte sie, ihr stünde die Welt offen. Stattdessen brachten ihr die ersten Bewerbungen nur Absagen ein. Drei Monate lang war die frisch gebackene klinische Gesundheits- psychologin erst einmal arbeitslos. Keine allzu lange Zeit, „aber lustig war das nicht“. Es kam völlig unerwartet Sie hatte einfach nicht damit ge- rechnet. So ging es nach Ausbruch

Melanie Batke (36) ist eine von derzeit fünf FastLane-Beraterinnen. Wenn sie eines gut ver- stehen kann, dann die Verunsicherung, die ihr seit Beginn der Coro- na-Pandemie vermehrt entgegenschlägt. Batke berät als Psychologin seit acht Jahren beim BIFO Jugendliche und Erwachsene.

38 Prozent aller Arbeitssuchen- den haben also konkrete Weiter- bildungspläne oder setzen diese bereits um. Bei Arbeiterinnen und Arbeitern trifft das auf jede dritte Person zu, bei Angestellten auf fast jede zweite Person. Und doch scheitern viele Ambi- tionen bereits im Ansatz. Warum eigentlich? Klar, da sind die Hemm- nisse wie Kurskosten, Lebenshal- tungskosten, Betreuungspflichten oder der Zeitaufwand. Das alles kann Interessierte abschreckenund davon abhalten, eine Weiterbildung auch umzusetzen. Melanie Batke setzt sogar noch früher an. „Zuerst ,, Ich wäre auch völlig erschlagen bei der Fülle an Weiterbildungen, die angeboten werden. Melanie Batke FastLane-Beraterin HOTLINE Die FastLane-­

ke mit anderen Beraterinnen enga- giert, wird hier umfassend Abhilfe schaffen. Persönlich betreut FastLane-Kunden knüpfen nach der Pilotphase ab 19. April den Kontakt digital und werden dann via Tele- fon oder Video-Call eingehend von Beraterinnen betreut. Die Kunden müssen sich nicht mehr mühsam durch das Angebot tausender Kurse wühlen. Die FastLane-Bildungsbe- ratung gleicht ihre Wünsche, die aktuellen Bedürfnisse am Arbeits- markt und die ambesten geeigneten Qualifizierungsmaßnahmen ab. AuchdiemöglichenFörderungen sucht und berücksichtigt die FastLa- ne-Bildungsberatung. Ihr Job ist erst getan, wenn die Klienten das beste Angebot gefunden und gebucht ha- ben. Oft übersehen Bildungswillige wichtige Details oder finden sich im Förderdschungel nicht zurecht. Die FastLane-Beratung, deren Entwick- lung vom Land Vorarlberg mitfinan- ziert wird, schafft hier Klarheit und Orientierung. Derzeit testen fünf Beraterin- nen in Zusammenarbeit mit dem BIFO das System, das in der zweiten Aprilhälfte ausgerollt wird. Im End- ausbau soll die FastLane in wenigen Monaten die Bedürfnisse von rund 5000 Interessenten erfüllen kön- nen. Und wie hält’s Melanie Batke sel- ber mit Weiterbildung? „Sehr regel- mäßig“, sagt sie und betont mit ei- nem breiten Lachen: „Du musst halt immer am Ball bleiben!“ Wann wird sie ihre Einzelfallarbeit in der Fast- Lane als Erfolg verbuchen? „Wenn der Kunde zufrieden ist. Wenn der Kurs gebucht ist, der Kunde hingeht und happy ist!“ Und ihr vielleicht auch noch Rückmeldung gibt? „Das wäre super!“, schwärmt sie und wen- det sich dann wieder ihrer Arbeit zu, tippt eine Nummer, es klingelt, eine Stimme meldet sich und Melanie Batke sagt: „Hallo, ich bin Melanie Batke von der Fastlane-Bildungsbe- ratung. Das AMS hat uns informiert, dass Sie Interesse und Bedarf an Bil- dung haben, dabei geht es konkret um eine Weiterbildung in Ihrem Be- ruf. Ziel ist es, dass wir gemeinsam für Sie eine passende Weiterbildung finden …“

der Coronakrise vielen in Vorarl- berg. Batke hat inzwischen zahl- reichen Erwachsenen bei der Neu- orientierung geholfen, die im Leben nicht damit gerechnet hatten, ihren Job zu verlieren. Sie haben sich nichts zuschulden kommen lassen, waren gut im Job. Aber dann sperrte die Firma zu, einfach so. Die Jugendlichen bereiten ihr besonders Sorgen. „Ich hatte in den vergangenen Monaten oft mit Ju- gendlichen zu tun, denen die ganze Schnupperphase im Herbst weg- gebrochen ist.“ Viele haben jetzt schlichtweg keine Ahnung, was sie machen sollen. „Oft kennen sich auch die Eltern nicht wirklich aus.“ Melanie Batke trifft, seit Co- rona auch am Arbeitsmarkt wütet, vermehrt auf große Hilflosigkeit. „Wenn du dann noch auf deine Be- werbungen nichts als Absagen kas- sierst, rauscht die Motivation in den Keller“. Das Selbstwertgefühl leidet deutlich. Das ist das eine. Andererseits hat die große AK-Befragung im Herbst und Winter 2020 viel Potenzial of- fenbart. 14 Prozent der Arbeitssu- chenden haben – seit sie ihre Arbeit verlorenhaben – bereits an einer Bil- dungsmaßnahme teilgenommen, 18 Prozent haben es in den nächs- ten eins bis sechs Monaten vor, und auf sechs Prozent trifft beides zu. MIT DEM NEWSLETTER NICHTS VERSÄUMEN Ihr wollt euch weiterbilden? Aber das ist so teuer? Ist es gar nicht! Über den Newsletter der AK erfahrt ihr frühzeitig alles über das AK-Stipen- dium und die AK-Live-Talks, die um das Thema Bildung kreisen. ▸ vbg. arbeiterkammer.at

Bildungsberatung ist ein kostenloses Service der AK Vor- arlberg. ▸ Hotline 050/258-1650, fastlane@ak-vorarlberg.at

geht es einmal darum, mir über meine eigenen Kompetenzen und Fähigkeiten klar zu werden. Was hab ich bisher gemacht und was kann ich?“ Dann die langwierige Su- che nach dem passenden Angebot. EinBlick auf die Bildungsdatenbank Pfiffikus offenbart aktuell 2602 Weiterbildungen von 79 Anbietern mit insgesamt 23.418 Weiterbil- dungsplätzen. Was für eine Fülle! „Ich wäre da auch völlig erschlagen“, gibt Melanie Batke freimütig zu. Da ist schließlich alles drin, vom Yoga- kurs bis zur EDV-Ausbildung. Das überfordert die Leute zunächst ein- mal und die Preise schrecken sie ab. „Dann müssen sie schauen, wer da was fördert.“ Wo gibt es Anträ- ge? Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen? Meist sind die Wege digital, dafür reichen aber unter Umständen die eigenen Computer- kenntnisse nicht … Die FastLane-Beratung der AK Vorarlberg, in der sich Melanie Bat-

Ziele der FastLane

Mit der FastLane-Bildungsbe- ratung deckt die AK mit ihren Partnern verschiedenste Bedürf- nisse ab: ● die Anzahl der Personen stei- gern, die eine Qualifizierungs- maßnahme absolvieren ● das AMS angesichts der Rekordarbeitslosigkeit und eines Betreuungsschlüssels von 1:450 unterstützen ● die FastLane-Bildungsbera- tung als geschlossenen operati- ven Kreislauf vom Erstkontakt bis zum erfolgreichen Bildungs- abschluss etablieren ● arbeitsmarktrelevante Angebote zur Weiterbildung aufzeigen und für Personen mit hoher Bildungsbereitschaft bereitstellen ● Fördermöglichkeiten bieten und vermitteln ● die Kurskostenförderungen gezielt und so rasch wie möglich ausschöpfen ● AK-Stipendium, Kurskosten- und Kurzarbeitsförderung so gezielt und rasch wie möglich ausschöpfen

Politik und Arbeit 5

März 2021

Arbeitsglück mit Ablaufdatum

ane-Bildungs­ rrierefrei ungen vor Ort b Ende April .

CHANCENMARKT. „In Vorarl- berg ist inzwischen jeder fünfte Arbeitslose langzeitbeschäfti- gungslos“, rechnet AK-Präsident Hubert Hämmerle vor. Die AK schlägt deshalb einen „Chancen- Markt“ vor, der den Betroffenen dauerhafte Perspektiven bieten könnte. Menschen wie Heid- run Hartlieb würden sich nichts sehnlicher wünschen. Seit Jahren ohne Chance Sie ist einvonNatur aus fröhlicher Mensch. Die gebürtige Kärntne- rin (58) hat drei Kinder großgezo- gen und erfreut sich heute an den vier Enkeln. Und sie hat ihr Le- ben lang gearbeitet. „Das war mir auch unseren Kindern gegenüber wichtig.“ Sie wollte ein Beispiel geben. Aber 2014 ging das nicht mehr. Die gelernte kaufmännische Angestellte hat im Büro, als Ver- treterin und dann im mobilen Hilfsdienst gearbeitet. Die Sor- gen ihrer Klienten nahm sie im Kopf mit nach Hause. 2014 stürzte Heidrun in Burnout und Depressi- on. So endete ihr beruflicher Wer- degang. Seither ist sie arbeitslos. Sie hat keine Chance, denn mehr als 20 Stunden sind ihr ge- sundheitlich nicht möglich, das steht so in ihrem ärztlichen At- test. Jemand wie Heidrun Hart- lieb findet am ersten Arbeits- markt keine Anstellungmehr. Sie hat dennoch weitergesucht. Beim AMS erfuhr sie 2016 von den so- zialen Unternehmen der Integra, und „eine Woche später durfte ich schon wieder arbeiten“. Das erzählt sie mit überbordendem Stolz. Heidrun arbeitet dort heute in der Produktion. Aber ihr Glück trägt ein Ablaufdatum. Jede Menge Wiederkehrer Bis zu ihrer Pension darf die In- tegra sie immer nur 365 Tage lang beschäftigen, dann muss Heid- run wieder für ein Jahr in die Ar- beitslosigkeit, ehe sie erneut für maximal ein Jahr bei der Integra einsteigen darf. Joelle Kepp aus

Heidrun darf immer ein Jahr bei der Integra arbeiten, dannmuss sie wieder in die Arbeitslosigkeit. In „Arbeitsjahren“ fühlt sie sich „einfach wertvoller“.

Aber Heidrun arbeitet nicht nur wegen des Geldes gerne. „Ich fühl mich einfach wertvoller, wenn ich arbeiten gehen kann“, sagt sie. „Ich krieg am Ende des Monats einen Zahltag und hab was getan dafür.“ Dieses Gefühl und diese Si- cherheit brauchen Langzeit- arbeitslose unbefristet. Davon ist AK-Präsident Hämmerle über- zeugt. Deshalb hat die AK die Idee eines ChancenMarktes zur Debatte gestellt. Gedacht wäre er für jene Personen, die nach einem Jahr in einem sozialökonomi- schen Betrieb immer noch kei- nen Arbeitsplatz haben und älter als 40 Jahre sind. Notstandshilfe oder Mindestsicherung würden dem Betrieb als Grundsubvention zur Verfügung gestellt. Die zu- gewiesenen Mitarbeiter würden für sinnerfüllende Tätigkeit nach Kollektivvertrag entlohnt, zahlten Sozialversicherungsbeiträge und Steuern. Sie übernähmen Aufga- ben, die von heimischen Firmen nicht angeboten oder ins Ausland verlagert werden. Und sie blieben nach Bedarf bis zur Pension ange- stellt. Heidrun würde das helfen.

dem Personalservice der Integra skizziert die Spielregeln, an die sich sozialökonomische Betriebe halten müssen. „60 Prozent unse- rer rund 1500 Klienten sind sol- che Wiederkehrer.“ Was heißt das finanziell? In ihren guten Jahren bei der In- tegra verdient Heidrun 655 Euro im Monat, als Arbeitslose trägt sie im darauffolgenden Jahr erst 480 Euro monatlich nach Hause, später dann in der Notstandshilfe 390 Euro. Leben kann sie davon nicht. Zum Glück hat sie ihren Mann, der gegenwärtig in Kurz- arbeit ist. AK-Präsident Hämmerle: Menschen wie Heidrun brau- chen dauerhafte Perspektiven.

▸ AK-Live-Talk: Am 4. März waren auf unserem Kanal youtube.com/AKVorarlberg von der Integra Joelle Kepp (Personal), Patrick Breuss (Bildung) und Heidrun Hartlieb zu Gast.

6 Arbeit 

März 2021

WEIBERKRAM von Univ.-Prof. Irene Dyk-Ploss

KriseundChancen Bei 85 Prozent der berufstätigen Frauen hat sich die Situation im Job coronabedingt verschlechtert. Ein Drittel bangt (unabhängig von der Qualifikation) umden Arbeitsplatz, insbesondere jüngere Frauen. Und tatsächlich werden vor allem in Kultur, Tou- rismus und Gastgewerbe und im Handel etliche Betriebe die Krise auch nach den hoffentlich baldi- gen Öffnungen nichtüberstehen. Manche werden durch staat- liche Unterstützungszahlungen ohnedies nur mehr künstlich am Leben gehalten. Statt nun weiter in „Zombie-Firmen“ zu inves- tieren, sollten Bildungswege in Richtung Umwelt, Infrastruktur, Digitalisierung und Pflege entwi- ckelt und Gründungsinitiativen unterstützt werden. Undman sollte Ideen der Achtzigerjahre neue Chancen geben: sozialöko- nomische Betriebe, die vor allem Langzeitarbeitslose beschäftigen, und Unternehmensübernahmen durch sonst von Arbeitslosig- keit betroffene Arbeitskräfte. Gerade imDienstleistungs- und Gesundheitsbereich ergäben sich kreative Lösungen für Frauen. ▸ E-Mail: irene.dyk@jku.at Kurz vor Ende der Lehrzeit rausgeflogen Ein Zimmerer im dritten Lehr- jahr bat die AK um Hilfe. Etwa eine Woche vor Beginn des drit- ten Berufsschulblockes löste sein Dienstgeber den Lehrvertrag auf. Schriftliche Verwarnungen lagen keine vor. Für ihn war das völlig inakzeptabel. Schließlich endet seine Lehrzeit am19. August 2021, die Berufsschule war schon imFe- bruar fertig. Der Lehrling hatte kaum eine Chance, einen neuen Lehrvertrag abzuschließen. Der neue Betrieb hätte die Prüfungs- taxe bezahlen, das Werkstück mit ihm fertigen und die Hälfte der Behaltezeit tragen müssen. Die AK brachte eine einvernehmliche Auflösung per 6. November 2020 zuwege und einen Vergleich in Höhe von 4000 Euro brutto.

Tourismus sorgt sich um den Nachwuchs

ABENDKURSE. Corona hat den Lehrlingen im Tourismus besonders übel mitgespielt, denn in geschlossenen Betrie- ben kann nicht ausgebildet werden. Deshalb hat die Lan- desberufsschule Lochau die „Initiative Tourismusberufe“ gestartet. Seit Mitte März bieten die Lehrerinnen und Lehrer für alle Lehrlinge in Tourismus- berufen interessante Zusatz-

Ihr wollt Koch werden? Dann schaut den Profis in die Töpfe! AndreaWerle und Heinz Mersich sind am 22. März, 19. und 26. April 2021 jeweils ab 14 Uhr startklar. ▸ Anmeldung für alle Angebote unter sekretariat@lbslo1. snv.at oder telefonisch unter 05574/42906. Auf der Website www.lbs-lochau.at finden sich alle Angebote imDetail.

angebote als Abendkurse an. Teilnehmen kann jeder Jugend- liche, der in einem Lehrver- hältnis steht und derzeit keine Möglichkeit hat, in seinem Betrieb aktiv ausgebildet zu werden. Ebenso wurde ein An- gebot für interessierte Jugend- liche erstellt, die im Rahmen der Berufsorientierungstage aufgrund der Pandemie nicht in einem Gastronomiebetrieb schnuppern konnten.

Wer zahlt Schaden am Dienstfahrzeug? 1200 Euro haben oder nicht – so lautete die bange Frage eines Paketzustellers nach seiner Kündigung

WER HAFTET? Im Frühjahr 2020 trat ein Dienstnehmer seine Arbeit als Paketzusteller bei einem Klein- transportunternehmen an. Für sei- nen Dienstvertrag war der Kollektiv- vertrag fürs Kleintransportgewerbe maßgeblich. Das sollte sich noch als Segen erweisen. „Nur keine Sorge …“ Denn während seiner Fahrten als Paketzusteller passierten ihm klei- nere Unfälle. Er selber blieb heil, aber sein Dienstwagen trug Schäden davon. Der Fahrer meldete dies ord- nungsgemäß seinem Arbeitgeber. Der beruhigte ihn, er sei ohnedies kaskoversichert und werde ihm die Schäden sicher nicht in Rechnung stellen. Drei Monate später kündigte der Arbeitnehmer sein Dienstverhält- nis, und zu seiner Überraschung wurden ihm in der Endabrechnung für vier Sachschäden am Dienst- fahrzeug jeweils 300 Euro netto ab- gezogen. Das sah der Fahrer nicht ein und er widersprach sofort nach Erhalt der Endabrechnung schrift- lich. Noch glaubte er, selber eine Lö- sung mit seinemArbeitgeber finden zu können, doch das misslang. Der Arbeitnehmer wusste kei- nen Rat mehr und fragte bei seiner

AK nach, ob der Arbeitgeber über- haupt berechtigt wäre, ohne seine Zustimmung 1200 Euro netto von seiner Endabrechnung abzuziehen. AK-Jurist Volker Ausserer konn- te ihn zunächst beruhigen. Der Mann hatte richtig reagiert. „Wich- tig in diesemZusammenhang ist der Widerspruch“, erklärt Ausserer. „Bei aufrechtem Dienstverhältnis muss innerhalb von 14 Tagen ab Zugehen der Aufrechnungserklärung dieser widersprochen werden.“ Auch nach beendetem Dienstverhältnis emp- fiehlt er, einen Widerspruch einzu- legen, um zu demonstrieren, dass man mit der Vorgehensweise nicht einverstanden ist. Ausserer wurde im Kollektiv- vertrag fürs Kleintransportgewerbe fündig. Demnach hätte der Arbeit- geber die Schäden binnen drei Mo- naten ab Kenntnis des Schadens schriftlich geltend machen müssen, was er versäumt hat. Die AK machte den Arbeitgeber darauf aufmerk- sam. Aber auch nach mehreren Schreiben wollte er partout den un- berechtigten Abzug von 1200 Euro netto nicht rückabwickeln. Als die AK freilich vor Gericht zog, lenkte der Arbeitgeber ein und überwies den offenen Betrag, noch bevor die erste Tagsatzung anberaumt wurde.

Der Dienstwagenmusste mehrfach in die Reparatur. Der Dienstge- ber bat den Fahrer aber ungerechtfertigt zur Kasse. Die AK half.

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von Volker Ausserer AK-Arbeitsrecht Sofort ein Gedächtnisprotokoll anfertigen Bei Schadensfällen, die in Ausübung der Tätigkeit eines Arbeitnehmers entstehen, gelangt in erster Linie das Dienstnehmerhaftpflichtgesetz zur Anwendung. Es regelt das Ausmaß der Haftung eines Beschäftigten bei der Erbringung seiner Arbeitsleistung. Da viele Arbeitgeber ihre Dienstfahrzeuge kaskoversichern, wird in den Dienstverträgen oft ein Selbstbehalt in einer bestimmten Höhe vereinbart. Den muss der Arbeitnehmer bezahlen, wenn ihm ein Unfall mit Sachschaden passiert ist. Falls der Arbeitgeber den Selbstbehalt bei der Lohnabrechnung abzieht, sollten Arbeitnehmer sofort ihre AK kontaktieren. Die rät dringend davon ab, vorschnell den Schaden anzuerkennen. Ein Gedächtnisprotokoll zumUnfallhergang hilft später dem Rechtsvertreter bei der Einschätzung, ob Vorsatz, Fahrlässigkeit oder eine entschuldbare Fehlleistung vorliegt. Davon hängt ab, ob der Dienstnehmer den Schaden voll oder teilweise begleichen muss. Bei der entschuldbaren Fehlleistung entsteht keine Schadensersatz- pflicht. Das Gericht kann aus Gründen der Billigkeit den Schadenersatz auch mäßigen.

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Arbeit 7

März 2021



Arbeitssuchende beraten, so lange es eben dauert AK bietet im Rahmen eines Pilotprojekts Langzeitarbeitslosen umfassende Beratung an – „Zukunft neu denken“ stärkt ihr erschüttertes Selbstvertrauen ,, Die persönliche Beratung ist einer der wichtigsten Faktoren aktiver Arbeits- marktpolitik. BERATUNG. Das ließ den Bildungs- beraterinnen und -beratern der AK keine Ruhe: Seit die Covid-19-Pande- mie buchstäblich alles auf den Kopf gestellt hat, melden sich bei wiewei- ter.at immer häufiger Menschen, die arbeitslos geworden sind oder Angst um ihre Jobs haben. Allen ist eines gemeinsam: Sie wollen arbeiten und sich, wenn notwendig, auch beruf- lich neu orientieren. Aber wie geht das, wenn das Selbstwertgefühl von Dutzenden einigermaßen über die Runden. Tat- sächlich aber müssen sie 400 oder mehr Frauen und Männer betreuen: Jede und jeder bringt ihre und seine ganz eigenen Geschichten und Er- fahrungen mit, jede und jeder Ein- zelne bräuchte vor allem Zeit. Aber die gibt es nicht. „Dabei ist die Beratung von Arbeitssuchenden eines der wich- tigsten Instrumente aktiver Ar- beitsmarktpolitik.“ Darin sind sich Gerhard Ouschan und der Lan- Gerhard Ouschan AK-Bildungsbereich

BLICK ÜBER DIE GRENZEN VORARLBERGS

Wenn plötzlich alle gute Arbeit haben

In Niederösterreich betreibt das AMS seit Oktober 2020 ein weltweit einzigartiges Projekt zur Bekämpfung von Langzeitarbeitslosigkeit. Alle Langzeitarbeitslosen sollen einen Job erhalten – und zwar garantiert. Gramatneusiedl hat 3600 Einwoh- ner, eine Kirche und eine Arbeiter- siedlung. Die heißt „Marienthal“ und erlangte Anfang der 1930er- Jahre traurige Berühmtheit: 1300 Menschen verloren ihre Arbeit, nachdem die Textilfabrik imOrt geschlossen hatte. Marie Jahoda, Paul Lazarsfeld und Hans Zeisel un-

chende im Projekt begleitet. Ange- sichts von 15.000 Arbeitssuchenden nur ein Tropfen auf den heißen Stein? Ja, aber aus demTropfen kann ein Fluss werden, wenn sich das Konzept bewährt. Wichtig ist dabei: Sarah Isele, Reinhard Spiegel und Sarah Bitschnau von wieweiter.at unterliegen keinerlei zeitlichen Vor- gaben hinsichtlich Dauer und Um- fang der Beratung. Was geschieht bei „Zukunft neu denken“? „Im ersten Gespräch schauenwir uns an, wo die Probleme liegen, was das eigentliche Thema ist“, sagt Sarah Isele. „Gemeinsam schauen wir über den Tellerrand.“ Es geht darum, das Selbstvertrauen der Arbeitssuchenden zu stärken, „ihren Selbstwert wieder auszugraben“. So etwas braucht vor allem Zeit. Zeit, in der auch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer persönlich gefordert sind, betont Reinhard Spiegel. Be- gleitung und Beratung werden ganz individuell in einem gemeinsamen Prozessplan festgelegt. Da geht es dann natürlich auch um Bewerbun- gen und bestmögliches Eigenmarke- ting. Das Team von wieweiter.at ist gut vernetzt. Die Arbeitssuchenden selber wiederum haben ein persön- liches Umfeld, das gezielt aktiviert wird. Das alles wird helfen. Idealerweise steht am Ende des Beratungs- und Betreuungspro- zesses ein Maßnahmenplan an in- dividuellen Fördermöglichkeiten, der eine Integration in den Arbeits- markt ermöglicht. „Das ganze Pro- jekt ist ein wesentlicher Beitrag für das Recht auf Arbeit“, ist Gerhard Ouschan überzeugt.

Sven Hergovich

tersuchten in einer Langzeitstudie die Folgen der kollektiven Arbeits- losigkeit. „Die Arbeitslosen von Marienthal“ war bahnbrechend für die Zeit und ist bis heute ein soziologisches Standardwerk. Daran knüpft das „Modellprojekt Arbeitsplatzgarantie Marienthal“ (MAGMA) an. Hier sollen alle, die bis 2024 langzeitarbeitslos werden, wieder in den Jobmarkt integriert werden. Das AMS rechnet mit maxi- mal 150 Personen. Projekt spart sogar Kosten „Wir wollen Arbeit schaffen statt Langzeitarbeitslosigkeit zu finan- zieren“, bringt es der Geschäftsführer des AMS Niederösterreich auf den Punkt. Sven Hergovich rechnet vor, dass das AMS mit dem Pilotprojekt sogar Kosten spart: Arbeitslosigkeit kostet den Staat pro Betroffenemmit 20.000 Euro AMS-Leistungen und 10.000 Euro an entgangenen Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen 30.000 Euro im Jahr. Die Kosten für einen MAGMA-Teilnehmer belaufen sich auf 29.840 Euro. Das Projekt soll insgesamt 7,4 Millionen Euro kosten. Die MAGMA-Teilnehmer erhalten im Anschluss an eine achtwöchi- ge Einstiegsphase einen Transitarbeitsplatz in der Gemeinde. Hier können sie einer gemeinnützigen Tätigkeit nachgehen, die demOrt hilft. Parallel dazu sucht man für sie eine reguläre Arbeitsstelle. Dort fördert das AMS in den ersten drei Monaten das volle Gehalt und danach bis zu neun Monate zwei Drittel des Lohns. Das AMS hat soziologische und ökonomische Experten eingeladen, um das Projekt zu begleiten. Wirtschaftswissenschaftler Lukas Leh- ner von der Universität Oxford und Jörg Flecker von der Universität Wien werden das Projekt gemeinsam untersuchen. 2024 folgt die Auswertung. Dabei spielen das Wohlbefinden der Teilnehmer und die Kosten eine Rolle. Dann wird sich zeigen, wie nachhaltig Menschen durch gezielte Förderung vor dem Schicksal Langzeitarbeitslosigkeit bewahrt werden können.

Absagen förmlich zerrieben wurde? „Für manche ist es schon ein Erfolg, wenn sie überhaupt wissen, wo sie sich hinwenden können“, gewährt Sarah Isele einen Einblick in den Be- ratungsalltag. Einen solchen Ort hat

desgeschäftsführer des AMS-Vor- arlberg, Bernhard Bereuter, einig. „Zukunft neu denken“ wird deshalb nicht nur für die Arbeitssuchenden selbst ein Gewinn sein. „Wir werden auch für die Beratungsaufgabe des AMS Rückschlüsse aus dem Projekt gewinnen, die aufzeigen werden, wie wichtig zusätzliche Beratungs- Ressourcen im AMS wären“, betont Ouschan. Teilnahme ist freiwillig Das Pilotprojekt startete am 1. März 2021. Vorerst hat das AMS 20 ausge- wählte Arbeitssuchende im Bezirk Feldkirch angeschrieben und ihnen das Projekt „Zukunft neu denken“ vorgeschlagen. Die Teilnahme ist freiwillig. Bei gutem Verlauf werden bis Ende 2021 rund 70 Arbeitssu-

das Teamnun geschaffen. Anlaufstelle ohne Zeitnot

Das Projekt heißt „Zukunft neu den- ken“. Gerhard Ouschan, Leiter der Bildungsabteilung, und sein Team haben diesen neuen Service ge- meinsam mit dem AMS entwickelt. Der Kern: Hier werden Langzeit- arbeitslose individuell beraten und begleitet, so lange es eben dauert. Genau so sieht der Alltag im AMS nämlich nicht aus. Beraterin- nen und Berater kämen mit ma- ximal 150 Klienten pro Kopf noch

▸ AK-Live-Talk am 25. März um 17 Uhr auf unserem Kanal youtube.com/AKVorarlberg. AMS-Geschäfts- führer Sven Hergovich ist zu Gast und erzählt aus dem Modellprojekt Marienthal.

St. Galler Modell für 1500 Betroffene In der schweizerischen Dock-Gruppe finden Langzeitarbeitslose Stellen. Dieses St. Galler Modell einer Sozialfirma ebnet heute 1500 Menschen Wege zu einemNeuanfang. Die Dock-Gruppe AG ist eine hundertprozentige Tochterfirma der Stiftung für Arbeit. Diese Stiftung haben 1997 Vertreter der Stadt St. Gallen, des Gewerbeverbands, der Gewerkschaft und der beiden

Landeskirchen gegründet mit dem Ziel, „Arbeitsplätze für ausgesteuerte Menschen zu schaffen“, wie das in der Schweiz heißt. Das Modell hatte Erfolg. Heute betreibt die Dock-Gruppe Standorte in Amriswil, Arbon, Basel, Biel, Chur, Dietikon, Niederbüren,

Sophie Schimmel

Oftringen, Regensdorf, St. Gallen, Untervaz, Winterthur und Wolhusen. Sie beschäftigt 1500 Personen. Womit? Die Aufträge kommen aus Industrie, Gewerbe und dem Recyclingbereich. Die Langzeitarbeitslosen arbeiten je nach Standort und Tätigkeit unterschiedlich lange, in der Regel aber 20 Stunden pro Woche für 10 bis 14 Franken pro Stunde. Ihr Lohn wird mit der Sozialhilfe verrechnet, was die Sozialhilfeschulden reduziert. 150 Franken dürfen sie behalten. Das Dock-Modell ist ein Plädoyer dafür, mit unternehmerischen Mitteln ein soziales Problem anzugehen.

▸ AK-Live-Talk: Am 18. März war auf unserem Kanal youtube.com/AKVorarlberg Sophie Schimmel zu Gast. Sie ist Mitglied der Geschäftsleitung der Dock Gruppe und diskutierte das beispielhafte Projekt mit Dominic Götz, AK-Grundlagenarbeit.

Das sind die Köpfe hinter demProjekt „Zukunft neu denken“: Sarah Isele, Reinhard Spiegel und Sarah Bitschnau vonwieweiter.at beraten Frauen undMänner, die seit mehr als einem Jahr nachArbeit suchen.

8 Magazin 

März 2021

AK-BIBLIOTHEKEN Weil Lesen das Leben bereichert  ● Bludenz

Was nächstenMonat zählt CORONA Österreichweite Lockerun- gen sollen regional differenziert erfolgen (Entscheidung bei Redak- tionsschluss noch ausständig) •

● Digital In der digitalenAK-Bibliothek findet sich ein breites Angebot an E-Books, E-Hörbüchern und Spezialbibliotheken. Ein Benutzer kann parallel zehn E-Medien ausleihen. Wo? www.ak-vorarlberg. at/ebooks

Infos für Leser ● Derzeit finden in den … …AK-Bibliotheken Feldkirch und Bludenz leider keine Veranstal- tungen statt. Sobald das wieder möglich ist, erfahren Sie die Details auf der Homepage unter www.ak-vorarlberg.at/bibliothek

Bahnhofplatz 2a, Telefon 050/258- 4550, E-Mail: bibliothek.bludenz@

ak-vorarlberg.at ● Feldkirch

RELIGION Ostersonntag am 4. zu einem relativ frühen Zeitpunkt. Dieser richtet sich nach dem ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühling • SCHULE Osterferien enden am 5.

Widnau 2–4, Telefon 050/258-4510, E-Mail: bibliothek.feldkirch@ak- vorarlberg.at

Kinderbuchlesung in der AK-Bibliothek Elisabeth Pfeifer-Pögler liest am 29. März um 14.30 Uhr im Live-Stream auf dem Youtube-Kanal der AK Vorarlberg.

ONLINE-LESUNG. Die Kinder- buchautorin Elisabeth Pfeifer- Pögler wird in der AK-Bibliothek Feldkirch aus ihrem Werk „Ahnas Geheimnis“ live im AK-Stream le- sen. Die Montafonerin studierte an der Pädagogischen Hochschule in Feldkirch und absolvierte ein Ba- chelorstudium für Deutsch und Er- nährung. Schon als Kind erfand sie gerne Geschichten, und so war es fast unausweichlich, dass sie sich als Erwachsene ernsthaft dem Schrei- ben widmete und ein Buch veröf- fentlichte. Eine Zwischenstation legte sie in München ein, wo sie eine Ausbildung als Lerncoach machte. „Viele Autorinnen und Autoren sind derzeit nicht in der Lage, ihre

neuen Bücher vor Publikum zu prä- sentieren. Die Veröffentlichung von Pfeifer-Pöglers Buch fiel genau auf den Beginn der Beschränkungen, die uns wegen Corona auferlegt wur- den“, sagt die Leiterin der AK-Biblio- theken Lisbeth Postl. Deshalb sei es ihr auch ein gro- ßes Anliegen gewesen, Möglichkei- ten für Autorinnen und Autoren zu schaffen, sich sichtbar zu machen und ihre Kunst zu präsentieren. Ganz besonders der Kultur- und Kunstbetrieb leidet seit Beginn der Pandemie und ist zum Nichtstun verurteilt. Da die AK Vorarlberg mit der Vortragsreihe „Wissen fürs Leben“ und den „AK Live-Talks“ Er- fahrungen in Sachen Streaming ins

Internet gesammelt hat und Auto- ren nur selten in der Lage sind, hoch- wertig ins Internet zu streamen, bringen beide Seiten ihre Erfahrung mit ein und profitieren davon. Die Lesung wird natürlich dau- erhaft auch auf der Homepage der AK-Büchereien zu finden sein, es be- steht also nicht nur live die Möglich- keit, einen Einblick in die Welt von Eli, der Protagonistin in Pfeifer-Pög- lers Buch, zu bekommen. Im Mittelpunkt der Geschichte stehen Werte wie Mut, Zuversicht, Optimismus und die Verbindung eines jungen Mädchens zu seiner Großmutter, also der „Ahna“. Lese- stoff aus dem Ländle für Kinder ab sieben Jahren.

Elisabeth Pfeifer-Pögler freut sich schon auf die Lesung in der AK- Bibliothek Feldkirch, die auch live ins Internet gestreamt wird.

Gewinnen Sie ein Tablett Laptray von Manufactum

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tätig sein

Unter- richts- reihen

Die AK stellt euch in jeder Ausgabe eine knifflige Frage, verbunden mit einem Literaturtipp aus unserem reich­ haltigen digitalen Angebot. Zuletzt suchten wir nach „Abenteuerliche Reise durch mein Zimmer“ von Karl-Mar- kus Gauß. Die Antwort auf die aktuelle Frage sendet ihr uns bitte bis 15. April 2021 an gewinnen@ak-vorarlberg.at oder auf einer Postkarte an AK Vorarlberg, AKtion, Widnau 2–4, 6800 Feldkirch. Dann nehmt ihr an der Verlosung eines schwarzen Tabletts Laptray von Manufactum teil. Viel Glück! Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Einen Ge- schenkkorb mit lauter Vorarlberger Kostbarkeiten hat in der vergangenen Ausgabe Maria Einetter aus Dornbirn gewonnen. Wir gratulieren! Und hier unsere aktuelle Frage Alois Niederstätter hat sich in seinem jüngsten Buch einer ganz besonders eigenen Vorarlberger Talschaft gewidmet. Welcher? Dem Bregenzerwald , dem GroßenWal- sertal oder Montafon? In anderen Jahren würde man jetzt genüssliche Sommer- urlaube buchen – wie haltet ihr’s heuer? Fahrt ihr auf Urlaub? Wohin? Wie erholt ihr euch? Schreibt uns, eure Antworten werden veröffentlicht.

2

14

Fremd- wortteil:

Roman v. Defoe ‚Robin- son ...‘

beob- achten, be- merken

Ton- erde- silikat

tschech. Kompo- nist

rück- wärts

6

griechi- scher Meeres- gott

Leiter einer Bau- stelle

schräg

13

veraltet: Haltung, Aus- sehen

brasilia- nischer Fußball- star

dünne Pfann- kuchen

franzö- sisch: Ära

Arbeits- kampf

4

Entgelt nach Ab- zug von Steuern

Sohn des Tantalos (Sage)

Wissen- schaft von der Arbeit

US- Bundes- staat

Strom zur Nordsee

schwä- bischer Höhen- zug

Fremd- wortteil: fünf

festes See- zeichen

7

Süd- deut- scher

Berufs- genosse

chem. Zeichen für Tellur

altrömi- sche Schmäh- schrift

eigent- licher

Ab- schnitt des Korans

Unheil ankün- digen

Vorname Atatürks

11

1

venez. Kom- ponist † 1740

spani- sche Anrede (Herr)

Strom durch Pakistan

Alters- ruhegeld

gegen- seitig, wechsel- seitig

Ab- schieds-

gruß (Mz.)

10

8

ein Brems- system (Abk.)

weißes liturgi- sches Gewand

Vorname der Schausp. Gardner

Handy- Norm (Abk.)

Stadt in Brasilien

variie- ren

3

Com- puter- Online- Dienst

Abk.: Eintritts- alter

Vorläufer der EU

flache Kerze für Wärme- platten

algeri- sche Geröll- wüste

Arbeits- gemein schaft

9

5

franzö- sischer unbest. Artikel

Staat in West- afrika

12

raetselstunde.com

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14

▸ Das Lösungswort benennt ein Dokument, das die AK bei Bedarf auch überprüft. Auflösung auf Seite 11

Bildung 9

März 2021

Ein Äffchen, Monster und echte Alleskönner DREI ABSCHLUSSKLASSEN mit 34 Codern beendeten Ausbildung mit anspruchsvollen Arbeiten

,

Coden kann jeder. Aber ihr seid bereit für schwie­ rige Aufgaben. Das macht euch menschlich wert­ voll. Gyula Horváth Trainer und Produktma- nager

ERGEBNISSE. Kriecher, Krabbler, Laus – das ist ein „Crawler“ draußen in der Natur. Hier herinnen, im ers- ten Stock des Digital Campus Vor- arlberg, erblickt eine andere Spezies desselben Namens eben das Licht der Welt. Sedat Körpe , Rüter Hen- ning und Belal Shenwari haben ihn programmiert. „AFFE“ nennen sie ihren Webcrawler, „weil er sich von Website zu Website hangelt wie ein Affe von Ast zu Ast.“ So füllt er in Windeseile die blütenweiße Ab- frageseite mit Wissenswertem. Das kann er, weil die drei ihm mittels Java, MySQL, PHP, Html, Javascript und JSON Leben eingehaucht haben. Was in 500 Stunden alles geht Heute ist Abschlussabend. Die Ab- solventen und zwei Absolventinnen haben sich herausgeputzt. Drei ihrer Nachfolger in der Codingausbildung sehen ihnen mit wachsendem Stau- nen zu. Trainer und Produktmana- ger Gyula Horváth kann sich über verwaiste Plätze im Unterricht bei- leibe nicht beklagen. Gelernt haben sie in 500 Unter- richtseinheiten eine Menge, und nicht nur Technisches. „Coden kann jeder“, sagt Horváth, „aber ihr seid bereit für schwierige Aufgaben. Das macht euch menschlich wertvoll.“ Sie haben gelernt, in Gruppen zu ar-

beiten. „Ich habe sie jeden Tag zuerst die Codes von anderen lesen lassen.“ So wächst Verständnis. Wenn sich das Coiffeur-Studio Ivana nun über eine Website freuen kann, die wirklich alle Stücke spielt und die auch die Besitzerin jeder- zeit selber updaten kann, dann ist das ebenso Absolventen der Coding- Ausbildung zu verdanken wie der gruselige Spaß, den Besucher der Krypta von „Gloob-gluu“ erfahren. Im Grunde hatten Sascha Stein- lechner und Daniel Ziegenfuss ja ein auf Text basierendes Rollenspiel imSinn.Aber dannhabensieSounds kreiert und eine ganze Unterwelt er- schaffen. Wissen Sie, was es braucht, bis das Licht einer Fackel die feuch- ten Wände eines Gewölbes glaub- haft in flackerndes Licht taucht? Die beiden wussten das auch nicht, aber heute finden sie sich in den großen Bibliotheken vorgefertigter Elemen- te zurecht und habenmit Java, JME3, Blender und Audacity auf gleich mehreren Ebenen eine düstere Welt kreiert, in der es Monster zu erlegen gilt. Aber Achtung, sagt Ziegenfuss augenzwinkernd, „es ist schwer“! Julia Torscher absolvierte ein Praktikum bei Gebrüder Weiss, Jo- hannes Küng hat nebenberuflich in Dornbirn studiert und ein Ser- vice-Portal für Monteure erweitert

Coding Campus Der Digital Campus Vorarlberg bietet mit dem Coding Campus zahlreiche Ausbildungen an, um in der Programmier- und IT-Welt schnell Fuß zu fassen – ideal für Quereinsteiger und Firmen mit dringendem Personalbedarf. Förderungen Die Arbeiterkammer Vorarlberg fördert die Teilnahme ihrer Mitglieder an Kursen des Coding Campus mit der Übernahme von bis zu 50 Prozent der Kurskos- ten. Für Arbeitssuchende gibt es zudem die Möglichkeit, von weiteren Förderungen über das Arbeitsmarktservice zu profitieren. Kursprogramm Das Kursprogramm 2021 des Digital Campus Vorarlberg wur- de massiv erweitert. Alleine im Bereich Coding Campus gibt es rund 30 Kurse zu Software- und IT-Skills.

Monster jagen in düsteren Gewölben? Dazu lädt die Projektarbeit von Daniel Ziegenfuss und Sascha Steinlechner ein.

jeden Nachmittag alle 150 Skilehrer der Skischule Arlberg ins Büro, um sich abzumelden und für den kom- menden Tag alles klar zu machen.“ Doch was sich in den 100 Jahren der Skischule so allmählich als Ablauf entwickelt hat, hat die Corona-Pan- demie zunichte gemacht. Es galt, an- dereWege zu finden. Dank der Verwaltungssoftware, welche die beiden geschrieben ha- ben, können sich Skilehrer künftig via Smartphone Termine abholen und selber verwalten. Die Zentrale verschiebt Termine im Kalender be- quem, indem sie die Kästchen mit der Computermaus nach Belieben woanders hinstellt. Was hohes Kön- nen und viel Zeit erfordert hat, sieht am Bildschirm bestechend einfach aus. Was war das Schwerste? „Dass ein Datum auf allen Seiten gleich angezeigt wird“, betont Küng und ist nur froh, „dass alle Skilehrer in der- selben Zeitzone arbeiten“. ▸ Kontakt Informieren und anmel- den unter www.digitalcampusvorarl- berg.at

und Ivan Djordjevic einen digita- len Wissensort über Kryptowährun- gen programmiert. Dass Skilehrer und Kundschaft am Arlberg künftig problemlos zu- einanderfinden, das garantiert ein brandneues System, das sich Mar- kus Küng und Paul Amann ausge- dacht haben. Dass die beiden sport- liche Leidenschaft indie Berge führt, sieht man den drahtigen Gestalten an. Aber bei ihrer Projektarbeit blie- ben Eis und Schnee erst Mal außen vor. Markus Küng unterrichtet sel- ber seit 18 Jahren Gäste im Skifah- ren. „In der Hauptsaison“, das weiß er aus eigener Erfahrung, „stürmen GF Eva King übergab die Diplo- me: „Wir sind stolz auf euch!“

Damit die Pistengaudi künftiger Bergfexe nicht schon an Termin- problemen scheitert: Die Skischule erhielt eine neue Verwaltung.

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Vorbereitungslehrgang für die Lehrabschlussprüfung-Kompakt Dauer: 30 UE Preis: EUR 680,– 11.5.-24.6.2021, Di, Do 19-21.30 Uhr Feldkirch, BFI Kursnummer: 2021FKFK881004 12.5.-23.6.2021, Di, Do 9-11.30 Uhr Feldkirch, BFI Kursnummer: 2021FKFK881003 Lehr P

ECDL Base Lehrgang Dauer: 68 UE Preis: EUR 985,– 7.4.-18.5.2021, Mo, Mi, Fr 18-22 Uhr Feldkirch, BFI Kursnummer: 2021FKFK110302 Einnahmen-Ausgaben-Rechnungen Professional – Grundlagenkurs für Einsteiger/innen Dauer: 12 UE Preis: EUR 365,– 9.4.-10.4.2021, Fr 14-19 Uhr, Sa 9-17 Uhr Feldkirch, BFI Kursnummer: 2021FKFK421702 .-10.4.2021,

Ausbildung zum/ zur Heimhelfer/in Dauer: 204 Theoriestunden und 200 Praxisstunden Preis: EUR 2.900,– 4.5.-14.10.2021, Di, Mi, Do 18-21.15 Uhr Feldkirch, BFI Kursnummer: 2021FKFK713101 Kräuterpädagog/in Diplomlehrgang Dauer: 168 UE Preis: EUR 2.060,– 5.5.-10.11.2021, Mi 9-18 Uhr Feldkirch, BFI Kursnummer: 2021FKFK742801 rsnummer: 2021FKFK74280

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