AKtion März 2021

16 Menschen und Arbeit 

März 2021

TREFFPUNKT AK VORARLBERG Menschen bewegen

ZAHL DES MONATS. 334 Jugendliche suchten imFebruar inVorarlberg nach einer Lehrstelle, 121Mädchen und 213 Burschen. Sofort verfüg- bar waren laut AMS 287 Lehrstellen amMarkt.

HERO. Wie so oft auf Bun- desebene die erfreulichste

ZERO. Finanzminister Gernot Blümel, der bei der Hausdurchsuchung keinen Laptop zeigen kann, weil seine Frau

334

Erscheinung: Bundesprä- sident Alexander Van der Bellen, der auch schon mal denÖffi-Fahrgästen via LautsprecherMut zuspricht.

damit spazieren geht, flößt wenig Vertrauen ein.

Die Reichsten der Reichen sollen etwas zur Bewälti- gung der Coronakrise beitragen, es geht nicht um die Häuslebauer. Fünf Gründe für die Millionärssteuer GERECHTIGKEIT. Um

Land prüft AK-Modell für Pflege daheim Anstellung und Ausbildung für pflegende Angehörige wird imBurgenland seit über einem Jahr erfolgreich angeboten – Vorarlberger AK sucht Wege im Land Der Vorarlberger Landtag hat die AK-Idee einer Anstellung und Ausbildung pflegender Angehöriger einge- hend diskutiert und will das Modell nun prüfen.

leisten dagegen 80 Prozent aller Steuern. 3. Eine allgemeine Ver- mögensteuer mit ei- nem Freibetrag von einer Million Euro pro Haushalt wäre treffsicher, da sie bei diesem Freibetrag nur die reichsten vier bis fünf Pro- zent der Haushalte treffen würde. Kein Häuslbauer müsste Angst um sein Hab und Gut haben. 4. Eine Millionärssteuer brächte vier bis fünf Milliarden Euro pro Jahr. Damit wären Investitionen in den Sozialstaat, zur Be- kämpfung der Klimakrise oder im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit möglich. 5. Die enormen Kosten der Corona-Krise müs- sen bezahlt werden, wäh- rend gleichzeitig Rekord- Arbeitslosigkeit herrscht. Reiche werden reicher, wäh- rend die vielen Menschen schauen müssen, wo sie bleiben. Es geht um Gerech- tigkeit!

deutlich vor Augen zu füh- ren, wie ungleich in Öster- reichVermögen verteilt sind, ließen Gewerkschafter vor dem verwaisten Bregenzer Festspielhaus eine Stretchli- mousine vorfahren, „Millio- när“ nebst Anhang inklusi- ve. Denn Fritz Dietrich (GPA Landesvorsitzender) und Jessica Lutz (GPA Frauenvor- sitzende) haben wenigstens fünf gute Gründe, eine ge- rechtere Verteilung der Steu- erlast zu fordern:

PFLEGE. Weil pflegende Angehörige dringend Unterstützung brauchen, hat die AK Vorarlberg im September 2020 ein eigenes Modell für die Pfle- ge daheim vorgeschlagen. Jetzt hat der Landtag beschlossen, diesen Vor- schlag zu prüfen. AK-Präsident Hubert H ä m m e r l e und Ge-

sundheitsreferent Manfred Brunner stellten sich davor einer eingehenden Diskussion im Sozialausschuss. Damit sind nun die Experten ge- fordert. Das Anliegen der AK ist rasch erklärt: Pflegende Angehörige im er- werbsfähigen Alter sollen über einen gemeinnützigen Träger je nach Höhe der Pflegestufe in Vollzeit oder Teil- zeit angestellt werden. Bei Pflegestufe 3 umfasst das Anstellungsverhältnis 20 Wochenstunden, bei Pflegestufe 4 sind es 30 Stunden und ab Pflegestu- fe 5 erfolgt die Anstellung in Vollzeit mit 40 Wochenstunden. Eine Voll- zeitanstellung wird mit 1700 Euro netto entlohnt. Zur Abdeckung der Kosten behält das Land Vorarlberg die Pension des zu Pflegenden über dem Ausgleichszulagenrichtsatz (derzeit 949,46 Euro) und 80 Prozent des Pfle-

gegeldes ein. Den Rest deckt das Land. Außerdemwürden die pflegenden An- gehörigen ausgebildet. Das Pilotpro- jekt ist vorerst auf zwei Jahre angelegt und muss dann evaluiert werden. Die Gesamtkosten belaufen sich bei 200 Teilnehmern auf 7,4 Millionen Euro. Dieses Modell wird im Burgenland bereits seit über einem Jahr erfolgreich praktiziert. Die Stadt Feldkirch zeigte inzwischen Interesse, die FPÖ forderte eine rasche Umsetzung. „Wir würden uns jedenfalls einen konkreten Zeit- plan wünschen“, unterstreicht AK-Prä- sident Hubert Hämmerle. Denn die knappen Ressourcen im Pflegebereich dulden keine langen Aufschübe. ▸ Gratis Das AK-Modell für die Pflege daheim finden Interessierte auf der Website ak-vorarlberg.at kostenlos zumDownload.

1.

In Österreich hat das reichste Prozent der Be-

völkerung mehr Vermögen als die unteren 90 Prozent. 2. Vermögensbezogene Steuern tragen immer weniger zum Steuerauf- kommen, also zur Summe aller gezahlten Steuern, bei. Während Ende der 1960er- Jahre noch knapp vier Pro- zent aller Steuern von Ver- mögendengeleistetwurden, sind es jetzt noch läppische 1,3 Prozent. Arbeitnehme- rinnen und Arbeitnehmer

AK-Präsident Hubert Hämmerle wünscht sich eine zügige Prüfung durch das Land.

Impressum

Fritz Dietrich, GPA-Landesvorsitzender, und Frauenvorsitzende Jessica Lutz: Jede(r) muss einen Beitrag leisten.

Die Vorarlberger Monatszeitung für Arbeit und Konsumentenschutz ▸ Herausgeber, Medieninhaber und Sitz der Redaktion: AK Vorarlberg, Widnau 2–4, 6800 Feldkirch, E-Mail: presse@ak-vorarlberg.at ▸ Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz: siehe www.ak-vorarlberg.at/impressum.htm ▸ Redaktion: Dietmar Brunner, Jürgen Gorbach, Thomas Matt (Leitung), Arno Miller ▸ Infografik: Gerhard Riezler ▸ Druck: Russmedia Verlag GmbH, Schwarzach

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