AKtion März 2021

Politik und Arbeit 3

März 2021

FAIR ABSCHIEDEN STATT EINFACH KÜNDIGEN.

Wenn Ihr Unternehmen Personal abbauen muss, sind Führungsstärke und Fairness gefragt. Melden Sie arbeitslos gewordene Mitarbeitende bei der Arbeitsstiftung des AMS an. Dort werden qualitative Potenziale verbessert und so die Chancen auf einen neuen Job erhöht. So geht fairabschieden, denn Wertschätzung muss nicht mit dem Arbeitsende aufhören. Wir beraten Sie gerne! www.ams.at In der Kampagne „Fairabschieden“ fordert das AMS Unter- nehmer auf, Mitarbeiterabbau in einer Stiftung abzufangen. JOB-BAROMETER DER AKUNDDES AMS VORARLBERG

Eine Besserung, die richtig gut tut: Wochenaktuell betrug die Zahl der arbeits- suchenden Frauen und Männer am 15. März in Vorarlberg 13.929, das sind um 2,2 Prozent oder 317 Personen weniger als in der Vorwoche. Dieser Trend hält schon seit Wochen an.

Von Beginn an parallel auch nach Weiterbildung suchen

QUALIFIZIERUNG. 13.929 vorge- merkteArbeitslose und 2582 Frau- en und Männer in Schulungen – deren Zahl hat sich gegenüber der Vorwocheum81 Personenoder 3,2 Prozent erhöht. Und doch würde sich AMS-Geschäftsführer Bern- hard Bereuter wünschen, dass der Gedanke zurWeiterbildungweiter gedeiht: „Bildung schafft Chancen – das kommt bei den Betroffenen einfachnoch zuwenig an!“ Nach wie vor steht am An- fang Existenzsicherung im Vor- dergrund, „obwohl die relativ schnell gelöst und dann auch sichergestellt ist“, sagt Bereuter. Dann liegt der Fokus auf der Job- suche, obwohl es augenblicklich einfach nicht genügend Stellen gibt. „Wer seine Arbeit verliert, sollte sich statt dessen gleich zu Beginn fragen, was ihn im Beruf weiterbringt, und das mit uns abklären“, fordert Bereuter die Betroffenen auf: „Wir unterstüt- zen das, sofern durch die Weiter- bildung tatsächlich die Chancen

Beratung und Betreuung online und telefonisch statt. Nochwirkt sichdie vorsichtige Öffnung der Gastronomie nicht in den Statistiken aus, aber „wir haben auch in dieser Branche 2,1 Prozent oder 64 Personenweniger Arbeitslose als in der Vorwoche“. Da erwartet sich Bereuter in etwa vier Wochen noch mehr Entspan- nung. ZumZeitpunkt des Telefon- interviews hatte er selber Test und Gasthausbesuchnoch vor sich.

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Die FastLane-Bildungsberatung weist denMenschen vor allemWege, sich in ihren erlernten Berufen weiter zu qualifizieren. Berufliche Umstiege sind nicht Beratungsgegenstand.

So wird FastLane derzeit optimiert Von Mitte März bis Ende April feilen fünf engagierte Beraterinnen an der FastLane-Bildungsberatung im Rahmen eines Pilotprojekts und prüfen das neue Angebot „auf Herz und Nieren“, ehe die Fast- Lane-Beratung dann auf Menschen in Kurzarbeit und andere Perso- nengruppen ausgeweitet wird. Und so läuft die Optimierung ab: Das AMS hat für die Pilotphase 100 vorgemerkte Arbeitslose aus- gewählt und dem eAMS-Konto der FastLane-Bildungsberatung zu- gewiesen. Diese 100 Personen wurden vorinformiert. Die FastLane- Beraterinnen ordnen den Kundenprofilen deren bisherige Berufe und Berufswünsche zu und gleichen sie mit der BIS-Kompetenz- datenbank ab. Der Kunde erhält nun einen Termin und zur Vorberei- tung dieses Beratungstermins passende Weiterbildungsangebote und die dazugehörenden Förderungen des AMS in einem ausführ- lichen pdf zugesandt. Sie bilden die Grundlage für die Kursempfeh- lung. Einen Tag vor dem Termin wird der Kunde per SMS erinnert. Beratung und Kursbuchung Der Termin mit der FastLane-Beratung findet dann via Video-Call oder am Telefon statt. Ziel des Gesprächs ist die Eingrenzung auf einen passenden Kurs. Gezielt werden Bildungshemmnisse wie etwa Kinderbetreuung, Kursort, Finanzierung usw. ausgeräumt. Das verhindert lange Wartezeiten bis zur Weiterbildungsmaßnah- me. Um nichts zu übersehen, nehmen sich die Beraterinnen und Berater ausreichend Zeit für das Gespräch. Im Anschluss daran erhält der Kunde ein E-Mail mit dem ausge- wählten Kurs und der Bestätigung, dass die FastLane den Kurs für ihn/sie beim entsprechenden Bildungsberater nun buchen kann. Der Kunde bestätigt via Mausklick und erhält dann direkt vom Bil- dungsanbieter die Kursbestätigung per E-Mail. Der Kunde kann nun in seinem eAMS-Konto den Kurs hochladen, beim Punkt Bezahlung „AMS“ ankreuzen und den IBAN des Bildungsanbieters eintragen. Dafür erhält er vom AMS die formelle Bestätigung zur Kursförde- rung. Das AMS bezahlt den Kursbeitrag direkt an den jeweiligen Bildungsanbieter. Der Kunde lädt nach erfolgreicher Teilnahme die Kursbestätigung im eAMS-Konto hoch.

Wenden sich Interessierte dann über das AMS an die FastLane-Bil- dungsberatung, werden während der Beratung ihr berufliches Profil, ihre Wünsche und die gegenwärtigen Be- dürfnisse am Arbeitsmarkt mitein- ander abgeglichen. Herzstück ist der neue Matching-Algorithmus, der im Hintergrund die Fäden knüpft: Das ausgeklügelte Stück Software ver- knüpft die Kompetenzen, die gemäß BIS-Kompetenzdatenbank des AMS am Arbeitsmarkt gerade am gefrag- testen sind, mit dem passenden Wei- terbildungsangebot aus der Pfiffikus- Datenbank des BIFO. In Kombination mit der persönlichen Beratung durch die Bildungsexpertinnen, die inklusi- ve Kursbuchung ihre Kunden durch den ganzen Prozess begleiten, wird die FastLane-Bildungsberatung zur idealen Erstanlaufstelle für berufli-

Bildung schafft Chan­

cen – das kommt ein­ fach immer noch zu wenig an!

Bernhard Bereuter AMS-Geschäftsführer

des Betreffenden steigen.“ Gunst der Stunde nutzen

Wie sieht es mit Insolvenzen aus? „Das ist ganz schwer ein- zuschätzen.“ Die diversen Stun- dungen laufen bis Ende März. Damit dürfte der April span- nend werden. Das AMS bewirbt derzeit das Modell der Arbeits- stiftung. Wenn ein Unterneh- men Personal abbauen muss, bezahlt die Firma lediglich ein- malig 500 Euro und kann so die Arbeitskraft „fairabschieden statt einfach nur kündigen“. Das Angebot gilt auch, wenn das Un- ternehmen nur zwei oder drei Leute abbauenmuss.

Arbeitsmarktpolitik ist immer budgetabhängig. „Jetzt haben wir gute Möglichkeiten“, betont Be- reuter. Also: Von Beginn an paral- lel zur Jobsuche gleich Qualifizie- rungsmaßnahmen suchen, das lohnt sich!Mit einGrund, weshalb das AMS sich in der FastLane- Bildungsberatung engagiert. Denn die eigenen Beraterin- nen und Berater mit hoher Kom- petenz können sich aufgrund ihrer knappen Zeitbudgets selbst jenen Personen, die mehr brau- chen würden, nicht ausreichend widmen. Und weiterhin finden

cheWeiterbildung. Hürden beseitigen

Die persönliche Beratung über Video-Call oder Telefon ist wichtig. „Denn das hat uns die Umfrage Ende 2020 auch gezeigt“, ergänzt Eva King: „Hohe Kurskosten, Lebenshaltungs- kosten, Betreuungspflichten, Zeit- aufwand, eine großeEntfernung zum Wohnort oder die erfolglose Suche nach dem passenden Angebot schre- cken viele ab, eine Weiterbildung in die Tat umzusetzen.“ Da aber lassen die Beraterinnen nicht locker, bis die Hürden aus demWeg geräumt sind.

Eine Kooperation von AK Vorarlberg und AMS Vorarlberg

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