AKtion Juni 2022

Die Vorarlberger Monatszeitung für Arbeit und Konsumentenschutz

Schaffarei Festival in Hard! Safe the date: 25. bis 27. August 2022  ▸ Seite 6

Die Vorarlberger Monatszeitung für Arbeit und Konsumentenschutz

Juni 2022 Nr. 6/2022, XXXVI. Jahrgang Zugestellt durch Post.at

Allein, es fehlt der Mut – Bußjäger-Gutachten zeigt Handlungs- spielräume auf – neue Richtlinien weisen in die falsche Richtung Land kann in Wohnfragen viel mehr tun

OHNE den Bachelor zum Master? Heuer geht das noch am Digital Cam- pus Vorarlberg.  ▸ S. 11 Bußjäger zufolge muss das Land leistbares Wohnen zu- nächst als Raumordnungs- ziel im Raumplanungsgesetz festschreiben. Dann könnte ein „Genehmigungsmodell“ eingeführt werden. WOHNEN. Grund und Bo- den als Spekulationsobjekt – das muss aufhören! Die AK bat deshalb Univ.-Prof. Dr. Peter Bußjäger, den rechtli- chen Spielraum des Landes auszuloten. Sein Gutachten zeigt eindeutige Wege auf. Nur noch bei Bedarf Grundstücke sollten künf- tig nur mehr dann gekauft werden dürfen, wenn auch wirklich Wohnbedarf nach- gewiesen wird. Gemeinsam mit der Initiative „vau | hoch | drei“ fordert die AK das Land auf, tätig zu werden. Wie das gehen kann? Verfassungsrechtler Peter

FINALE AK- Kraftwagen on Tour. Wie reagiert das Land? Bis- her gar nicht. Stattdessen werden eben die Wohnbau- förderungsrichtlinien neu geschrieben. Die AK erhielt den Entwurf zur Stellung- ▸ S. 8, 9 Damit dürften Grund- stücke nur bei Nachweis eines Wohnbedarfs gekauft werden. Die Bedarfsprüfung orientiert sich an den Prin- zipien des landwirtschaftli- chen Grundverkehrs. Sie soll keine gewidmeten Betriebs- gebiete umfassen. Die AK schlägt eine zeitliche Befris- tung und eine Einführung nur im Rheintal und Walgau vor. Familien sollten weiter für ihre Kinder eine Boden- Vorsorge treffen können, aber unter Berücksichtigung der Kinderzahl und des Vor- besitzes. Eine Bebauungs- pflicht ist nicht zielführend. Weiter wie bisher?

NUTELLA oder doch einen anderen Brot- aufstrich? Der VKI hat 13 Marken getestet. ▸ S. 15 renz zu schaffen, hat die AK ihre kritische Stellungnah- me an alle Wohnbauspre- cher der Landtagsparteien verschickt.  ▸ Seiten 2–3 nahme. Deutlich wird da- bei zweierlei: Einmal hat das Land auch finanziell viel mehr Spielraum. Allein 2020 wurden 25 Millionen Euro der Wohnbauförde- rungsbeiträge gar nicht ver- braucht. Wo ist das Geld nur hingekommen? Zweitens bleibt die Kostentranspa- renz erneut auf der Strecke. Private Bauträger müssen dem Entwurf zufolge ihre tatsächlichen Kosten nicht offenlegen, sondern können sich bequem an eine Kos- tenobergrenze herankalku- lieren und satte Gewinne schreiben. Anders die Ge- meinnützigen, die müssen jeden Cent nachweisen. Um ein wenig Transpa-

DIE FREUDE auf den Sommerurlaub ist den beiden ins Gesicht geschrieben. Nach zwei Jahren Pandemie kann es wieder losgehen! Die AK-Kosumentenschützer geben Tipps, damit es keine bösen Überraschungen gibt. ▸ Seiten 16, 17

UMFRAGE. Immer wieder regen sich Zweifel, ob die Teuerung sich wirklich so dramatisch auswirkt. Erst kürzlich entschlüpfte dem Vizekanzler Werner Kogler der Begriff „Hysterie“, für den er sich postwendend ent- schuldigte. Die AK Vorarlberg holte in einer Online-Umfrage, an Einkauf im Supermarkt, 72 Prozent an der Tankstelle, 49 Prozent beim Stromver- brauch. Viele blicken skep- tisch in die Zukunft: 74 Pro- zent glauben daran, dass sich die Situation weiter ver- schlechtern wird, jede:r Fünf- te erwartet für sich selber ernsthafte finanzielle Prob- leme.  ▸ Seite 4 Alltag für viele bald zu teuer der sich über 800 Frauen und Männer beteiligten, ein Stim- mungsbild ein. Es stimmt nachdenklich: So kommt jede:r Dritte mit dem Einkommen gerade noch über die Runden. Wenn die Teuerung anhält, wird es bei 44 Prozent der Befragten eng. 87 Prozent spüren die Teuerung am meisten beim

Ihr Kontakt zur AK Vorarlberg Telefon zum Ortstarif 050/258 Mitgliederservice – 1500 Info Arbeitsrecht – 2000 Insolvenzrecht – 2100 Sozialrecht – 2200 Lehrling/Jugend – 2300 Arbeitsrecht Feldkirch – 2500 Familie/Frau – 2600 Konsumentenschutz – 3000 Steuerrecht – 3100 AK Bregenz – 5000 AK Dornbirn – 6000 AK Bludenz – 7000 Bildung: wieweiter.at – 4150 www.ak-vorarlberg.at /akvorarlberg /AKVorarlberg

Immobilienpreise steigen weiter Durchschnitt 2022 pro m² in Euro, Steigerung zum Vorjahr Eigentumswohnungen (gebraucht)

ZEITWORT Etwas Leichtes

3752 3731

+ 9,9 % + 15,3 % + 8,7 % + 12,6 % + 7,3 % + 7,6 % + 7,2 % + 5,7 % + 8,3 %

Innsbruck

Um etwas Leichtes bittet sein Verleger den Autor Kurt Tucholsky Anfang der 1930er-Jahre. Eine leichte Sommergeschichte soll es sein, vielleicht Liebe? „In der heutigen Zeit Liebe? Lieben Sie? Wer liebt denn heute noch?“, gibt Tucholsky zurück und feilscht um ein höheres Honorar. Nun, Ernst Rowohlt und sein Starautor haben diese Zeilen nie gewechselt, aber sie stehen am Eingang einer der schönsten melancholischen Liebes­ geschichten: „Schloss Gripsholm“. Die Sommerfrische im Schatten des auf­ dämmernden politischen Unheils liest sich bis heute famos: witzig, geistreich, und dann wieder diese dunklen Töne …

Salzburg

3185

Wien Bregenz Linz

2842

2133 2095

Graz

1776 1774 1739

St. Pölten

Klagenfurt

Nun, an dunklen Tönen herrscht dieser Tage kein Mangel. Aber immerhin: Das Schloss gibt es wirklich. Und die Liebe auch. Schönen Sommer! tm

Eisenstadt

2 Meinung und Politik 

Juni 2022

Rechtlich ginge es: Grundstückskauf nur bei Bedarf Gutachten von Univ.-Prof. Dr. Peter Bußjäger im Auftrag der AK zeigt deutlich: Land könnte den Missbrauch von Grund und Boden eindämmen

Leitartikel Ein hart erkämpfter Erfolg der AK Die Abschaffung der Kalten Progression ist ein Erfolg für die Vorarlber- ger Arbeiterkammer insbesondere für Präsident Hubert Hämmerle. Er hat – hartnäckig, wie kaum ein anderer – seit seiner Wahl zum AK-Prä- sidenten diese Forderung auf seiner Agenda trotz vieler Rückschläge konsequent vorangetrieben. , Mehr Fairness im Steuersystem statt schleichende Erhöhung der Steuereinnahmen! Rainer Keckeis Direktor der AK Vorarlberg Die weitgehende Abschaffung dieser schleichenden Steuererhöhung wurde von Politiker:innen aller Parteien oft versprochen und gleich oft nicht eingehalten. Dass es jetzt, im Zuge des Pakets gegen die Auswir- kungen der enormen Inflation, dazu kam, ist auch dem Vorarlberger Finanzminister Magnus Brunner zu verdanken. Die Bundesregierung hat damit vieles richtig gemacht und mit der Abschaffung der Kalten Progression auch dafür gesorgt, dass die Arbeitnehmer:innen langfristig entlastet bzw. nicht durch schleichen- de Steuererhöhungen auf ihre Einkommen belastet werden. Das ist gut so, und dass es damit schwieriger wird, jeweils vor Nationalratswahlen mit einer groß angekündigten Steuerreform Stimmung für die jeweils regierenden Parteien zu machen, ist auch kein Schaden. Denn bei dieser angeblichen Zurückzahlung jener Steuern, die von den Arbeit- nehmer:innen über die Kalte Progression zusätzlich in den Bundes- haushalt flossen, wurden fast immer auch noch Steuergeschenke an Unternehmer:innen und Bauern mitfinanziert. Wenn damit Schluss ist, dann kann vielleicht schon in wenigen Jahren auch über eine echte Steuerreform geredet werden, die in die Struktur des Steueraufkom- mens eingreift. Der sich durch die Kalte Progression bisher automatisch ergebende Verteilungsspielraum ist ja nicht mehr vorhanden.

BEDARF. Vorarlberg zählt zu den wirtschaftlich stärksten Regionen Europas. Hohe Gewinne aus unter- nehmerischer Tätigkeit und niedri- ge Ertragszinsen für Finanzanlagen haben in den vergangenen 15 Jahren die Nachfrage nach alternativen In- vestitionsmöglichkeiten steigen las- sen. Grundstücke sowie Wohnun- gen stehen ganz oben auf der Liste der Begehrlichkeiten. Leidtragende sind die Arbeitnehmer:innen. Sie können sich mit ihrer Hände Arbeit Eigentum längst nicht mehr finan- zieren. Das Land der „Hüslebauer“ ist zum Land der Mieter:innen ge- worden. Das Grundbedürfnis Woh- nen lässt sich nur noch unter massi- ven Abhängigkeiten abdecken. Land blieb untätig Die Politik hat diese Entwicklung nicht verschuldet. „Allerdings ist der Landespolitik der Vorwurf zu machen, wenig bis gar nichts dage- gen unternommen zu haben“, betont

AK-Dir. Keckeis (l.): „Wohnen ist ein Grundbedürfnis: Ich muss wohnen, so wie ich mich ernähren muss.“

Schwierigkeiten von vornherein ab- gelehnt“, so Keckeis. Deshalb beauf- tragte die AK Vorarlberg Univ.-Prof. Dr. Peter Bußjäger, in einem Gutach- ten den tatsächlichen gesetzlichen Spielraum des Landes Vorarlberg in Fragen des Grundverkehrs und der Raumordnung auszuloten. Im Er- gebnis bringt der Verfassungsjurist klar zum Ausdruck, dass das Land

setz leistbares Wohnen als Raum- ordnungsziel festschreiben, was bis heute nicht geschehen ist. Dann stünde der Einführung eines Ge- nehmigungsmodells nichts mehr im Wege, zumal andere Instrumen- te offenkundig nicht annähernd dieselbe Wirkung erzielen können. So reicht der Spielraum des Lan- desgesetzgebers nicht aus, um eine Leerstandabgabe so hoch einzu- führen, dass sie wirklich Wirkung hätte. Der Salzburger Entwurf sieht höchstens 780 Euro im Jahr vor, das bezahlen die Eigentümer:innen aus der Portokassa. Im Übrigen lässt sich das Raum- ordnungsrecht der Studie zufolge nur bedingt verschärfen. Strengere Restriktionen wären laut Bußjäger allerdings im Bereich der Ferien- wohnungen noch denkbar. Kauf nur bei Bedarf genehmigen Das Genehmigungsmodell dagegen hätte Kraft. Die AK fordert deshalb, dass unbebaute und bebaute Grund- stücke künftig nur mehr dann ge- kauft werden dürfen, wenn auch tat- sächlich ein Bedarf für die Deckung eines Wohnbedürfnisses nachge-

, Man kann sicherlich Instrumente

▸ E-Mail: direktion@ak-vorarlberg.at

Gastkommentar Mensch = Feuerwehr

gegen größere Baulandhortungen ein- führen. Das ist absolut möglich. Univ.-Prof. Dr. Peter Bußjäger Gutachter

Unter dieses Motto haben wir unsere Aktivitäten bei der Feuerwehr gestellt. Es geht um den Menschen und seine Begeisterung für das Ehrenamt. Ist die Feuerwehr noch zeitgemäß? Was bringt die Zu- kunft? Gibt es noch Menschen, die sich ehrenamtlich einbringen? In all den Jahren hat sich die Feuerwehr analog zu unserer Gesell- schaft weiterentwickelt. Die Industrialisierung hat auch die Arbeit und die Bedeutung maßgebend verändert. Was trotz Veränderung gleich geblieben ist, ist der Mensch. Als Feuerwehrmitglieder leben wir in einem Spannungsfeld zwischen Beruf und freiwilligem Ehren- amt. Es bedarf eines enormen Zeitaufwands, um beide Teile zufrie- denstellend zu bewältigen, denn oft sehen wir beide in Konkurrenz. , Seit über 160 Jahren gibt es die jetzige Form der Feuerwehr, die heute noch ihre Gültigkeit hat. Herbert Österle Landesfeuerwehrinspektor Ist das wirklich so? Bei einer genauen Betrachtung stellen wir fest, dass das nicht zwangsläufig so sein muss. Ein engagiertes und gut ausgebildetes Feuerwehrmitglied kann Gefahren besser einschät- zen, bei Notfällen Erste Hilfe leisten, kann Führung übernehmen, drückt sich nicht vor Verantwortung, und vorbeugender Brand- schutz ist eine Selbstverständlichkeit. Viele Firmen in unserem Land haben das bereits erkannt und schätzen gerade deshalb die Kompetenzen der Feuerwehrleute. Es geht sogar so weit, dass ein Feuerwehrmitglied bei der Einstellung bevorzugt wird. Diese Betriebe sind auch bereit, Feuerwehrleute für Einsätze freizustellen und die Einsatzstunden gut zu schreiben. Auch die Ausbildung beim Landesfeuerwehrverband wird von vielen Betrieben als wertvoll empfunden und die Ausbildungszeit als Arbeitszeit anerkannt. Dass die Jugendarbeit der Feuerwehr geschätzt wird, wurde während der Pandemie deutlich, denn wir konnten einen überdurchschnittlichen Zuwachs an Neuzugängen verzeichnen. Ein gemeinsamer Weg ist die Voraussetzung für den Erhalt unserer Sicherheit und unseres Wohlstands. ▸ Info: Vorarlbergs Feuerwehren haben ihre virtuelle Zentrale hier: https://www.lfv-vorarlberg.at/

sehr wohl weitgehende Möglich- keiten hat, den Grundverkehr mit unbebauten und bebauten Grund- stücken einzuschränken bzw. mit der von der AK geforderten Bedarfs- prüfung Spekulationsgeschäfte mit Grund und Boden als Finanzanlage gänzlich zu unterbinden. Als Erstes ein Raumordnungsziel Als Erstes müsste das Land Buß- jäger zufolge im Raumplanungsge-

AK-Direktor Rainer Keckeis. Auch der zaghafte Versuch, im Grundver- kehrs- und Raumplanungsgesetz ge- genzusteuern, ist 2019 gescheitert, weil damit letztlich wiederum nur die Finanzinvestoren und Wohn- bauträger privilegiert wurden. Die Forderungen der AK wurden nur teilweise eingearbeitet, „erhebliche Eingriffe in das Grundverkehrsrecht hat das Land mit dem Hinweis auf europa- und verfassungsrechtliche

OLIGARCHEN. „Mir sind Fälle be- kannt, in denen Investor:innen noch vor Baubescheid ganze Wohn- anlagen aufkaufen und dann daraus private Mietwohnanlagen machen. Sie können sich die Preisentwick- lung in solchen Anlagen vorstellen.“ , Mir sind Fälle bekannt, in denen In- vestoren noch vor Baubescheid ganze Wohnanlagen aufkaufen. Dipl.-Ing. Markus Aberer Initiative vau | hoch | drei Ländle-Oligarchen im Kaufrausch und nach Absprache mit der Stand- ortgemeinde an gemeinnützige Wohnbauträger oder Gewerbebe- triebe weiter. „Ein fertiges Konzept liegt seit Monaten im Landhaus“, be- teuert Aberer. „In Tirol arbeitet ein solcher Bodenfonds seit 25 Jahren anlagen gebaut und erhalten wer- den. „Andere Bundesländer haben diese Beiträge längst eingeführt und wurden vom Verfassungsgerichts- hof bestätigt.“ Auch die Einführung eines Ka- nalerhaltungsbeitrags für gewidmete und nicht bebaute Grundstücke ist auf landesgesetzlicher Basis möglich. Vorkaufsrecht für Kommunen Aberer fordert darüber hinaus, dass Gemeinden land- und forstwirt- schaftliche Grundstücke ohne Be- willigung erwerben können. „Die Gemeinde benötigt solche Reserven für Tausch von Grundstücken aller Art.“ Bei Grundstücken, die für die Entwicklung der Dorf- und Stadt- zentren von besonderer Bedeutung sind, sollte den Gemeinden ein Vor- kaufsrecht zukommen. Dipl.-Ing. Markus Aberer fordert sei- tens der Initiative vau | hoch | drei das Land deshalb u. a. auf, endlich einen Vorarlberger Bodenfonds zu errichten. Dieser Fond kauft Grund- stücke und gibt sie bedarfsorientiert (!) höchst erfolgreich.“ Einen jähr- lichen Erschließungsbeitrag durch die Grundeigentümer nennt Aberer „ein Gebot der Fairness“: Schließlich müssen Kinderbetreuungseinrich- tungen, Schulen, Sport- und Grün-

Politik 3

Juni 2022

MIT FLEISS allein wird es der kleine Michi dereinst wohl kaum zu einem Eigen- heim bringen. Es sei denn, die Politik findet endlich den Mut, den Immobilienspekulan- ten das Handwerk zu legen.

Privatpersonen eigene Immobilien- gesellschaften gründen. Wenn also eine juristische Person als Käufer:in auftritt, ist der Bedarf naturgemäß nicht an ihrem Wohnbedarf, son- dern an einem konkret vorliegenden Projekt zu messen, das innerhalb von drei Jahren umgesetzt wird. Die- se Voraussetzung für den Kauf von bebauten und unbebauten Grund- stücken durch eine juristische Per- son sollte zudem durch eine spürbar hohe Strafe bei Zuwiderhandeln und der zwangsweise Rückabwicklung bei Nichteinhalten der Vorgaben ab- gesichert werden. Für Gesellschaf- ten wie auch natürliche Personen, die im Land Vorarlberg bereits im Besitz von mehr als 10.000 Quadrat- meter bebautem oder unbebautem Baugrund sind, ist ein Bedarf nach Ansicht der AK Vorarlberg nicht mehr gegeben, eine diesbezügliche Prüfung erübrigt sich.

wiesen wird: Bewilligung nur mehr bei Bedarf! Die an den Prinzipien des landwirtschaftlichen Grund- verkehrs orientierte Bedarfsprü- fung soll gewidmete Betriebsgebiete nicht umfassen. Zeitlich und räumlich befristet „Eine solche Bedarfsprüfung könn- te“ Dir. Rainer Keckeis zufolge „zeit- lich befristet erfolgen und sollte nur für die Ballungsgebiete des Rhein- tals und des Walgaus eingeführt werden.“ Der Vorsorgekauf von Fa-

milien für ihre Kinder soll weiterhin möglich sein, wobei in diesen Fällen die Bedarfsprüfung den bestehen- den Vorbesitz und die Anzahl der Kinder berücksichtigt. „Der Bedarf im Sinne der AK ist bei natürlichen Personen immer dann gegeben, wenn noch kein Ei- gentum an einem Grundstück oder einer Wohnung besteht oder aber – wie bei der Wohnbauförderung – unter Aufgabe des bisherigen Eigen- tums ein neuer Kauf erfolgen soll“, erklärt Keckeis. Nicht gewünscht ist

hungshandlungen zu unterbinden. Alle Rechtserwerber müssen dem- nach angeben, ob und in welchem Ausmaß sie bereits Rechte an Bau- grundstücken und Wohnungen haben bzw. ob sie über Stiftungen, Fonds und andere Gesellschaften – und sei es über Firmen-Konstrukte – an Grundstücken oder Wohnungen beteiligt sind. So ist es in den letzten Jahren – nicht zuletzt auch wegen der Umgehungsmöglichkeit der Grunderwerbssteuerpflicht – üblich geworden, dass auch vermögende

eine strenge Handhabung der Be- bauungspflicht, weil junge Familien zumeist schon das Problem haben, einen Baugrund zu finanzieren. Auch beim Vorsorgeerwerb für Kin- der macht eine zeitliche Bebauungs- vorgabe wenig Sinn. Sehr wohl aber sollten in einem neuen Grundverkehrsrecht stren- ge Bestimmungen hinsichtlich der Prüfung bereits bestehender Rechte der Familienmitglieder an Grundstücken, Wohnungen etc. eingeführt werden, um Umge-

Wohnungs- und Grundstückspreise2021 Durchschnittliche Quadratmeterpreise und Veränderung zu 2020 in Prozent

Wohnungspreise

Preise für Baugrundstücke

656

522

5082

4573 4630 4905

3889

2787 2960 3100 3113

261 266

2105

87

84

84

68

57 62

ÖST

Vbg Wien

ÖST

Sbg Wien Vbg

Tirol

Sbg

Stmk Ktn

Bgld

Bgld Stmk Ktn NÖ OÖ

Tirol

▸ Download Hier finden Sie das Gutachten von Univ.-Prof. Peter Bußjäger zum Download.

+15,3 +1,8 +8,8 –1,2

+4,8 +15,5 +17,7 +9,9 +28,1 +3,7

+30,7 +11,1 +8,1 +3,8 +6,1

+10,4

+13,6 +10,8 +10,9 +10,3

Rechtsanspruch in Deutschland ein Erfolg Vorarlberger Kinderbildungsgesetz wieder ohne Rechtsanspruch – beim Nachbarn seit 2013 Gesetz

VORBILD. Seit 1. August 2013 gibt es in Deutschland einen Rechts- anspruch auf frühkindliche För- derung in einer Tageseinrichtung oder in der Kindertagespflege, und zwar bereits ab dem vollendeten ersten Lebensjahr. Was das ge- bracht hat? „Der Rechtsanspruch in Deutschland hat eine massive Ausbauwelle in Gang gesetzt.“ Das berichtet der renommierte Erzie- hungswissenschaftler Thomas Rauschenbach, ehemaliger Direk- tor des Deutschen Jugendinstituts. Dort forschen hunderte Experten und Professoren rund um das The- ma. Eine vergleichbare Einrich-

wichtig und richtig war. Rauschen- bach betont drei positive Effekte: • Die Beschäftigungsquote von Frauen stieg deutlich an, • es wurden mehr als 300.000 neue Arbeitsplätze geschaffen und • die Bildungschancen der Kin- der erhöhten sich. Vor allem die wirtschaftlichen Argumente – steigende Kaufkraft und Beschäftigungsquote – hat die Politiker der Bundestagsfrak- tionen letztendlich überzeugt. Seit 2013 werden in Deutschland pro Jahr in etwa 40.000 neue Einrich- tungen gebaut. Der Bund greift den Gemeinden mit signifikanten

Subventionen unter die Arme. Mit einer Ausbildungsoffensive wurde der Beruf der Elementarpädagogik nachhaltig aufgewertet. „Auch die Arbeitsämter rührten ordentlich die Werbetrommel.“ Das half, das notwendige Personal zu finden. Vorarlberg steckt da noch in den Kinderschuhen: Gesellschaftliche Anerkennung, angemessene Be- zahlung oder Personalschlüssel – in all diesen Bereichen herrscht noch deutlich Luft nach oben. Da- bei kommen in Vorarlberg jährlich rund 4000 Kinder zur Welt und hätten eine angemessene Betreu- ung durchaus verdient.

tung fehlt in Österreich bedauer- licherweise. AK und ÖGB luden Rauschenbach gemeinsam zum Impulsreferat und zum Dialog mit der Sozialwissenschaftlerin Eva Häfele nach Feldkirch ein. Heute breiter Konsens Denn einen Rechtsanspruch – auch wenn er von vielen Seiten gefordert wurde – sucht man auch im neuen Vorarlberger Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz vergeblich. Gut, auch in Deutschland war der Weg steinig. Aber heute gibt es einen breiten Konsens darüber, dass der 2013 eingeführte Rechtsanspruch

Thomas Rauschenbach: „In Deutschland hat der Rechtsan- spruch eine massive Ausbau- welle in Gang gesetzt.“

▸ Vortrag und Dialog mit Thomas Rauschen- bach finden Sie auf unserem Youtube-Kanal zum Nachsehen.

4 Politik 

Juni 2022 Endlich „Aus“ für Kalte Progression! AK-Präsident Hubert Hämmerle begrüßt die Abschaffung der Kalten Progression. Das entspricht einer alten Forderung der AK, wenngleich die Regierung sich vorbehält, ein Drittel des freiwerdenden Geldes selbst auszuschütten. „Wenn da mal nur keine neuerlichen Steuergeschenke an die Unternehmer in Aussicht stehen!“

WEIBERKRAM von Univ.-Prof. Irene Dyk-Ploss

Neuer Arbeitsmarkt Jahrelang wurde Jobbewer- bern eingetrichtert, was für die Arbeitssuche essenziell sei: neben punktgenauer Ausbildung, beruf- licher Erfahrung und Weiterbil- dungsnachweisen möglichst auch das passende Geschlecht und Alter sowie die richtige Nationali- tät bzw. regionale Herkunft. Zeitliche Flexibilität und räum- liche Mobilitätsbereitschaft, Teamfähigkeit, in bestimmten Fällen Führungskompetenz, und Identifikation mit der Firma wurden ebenso vorausgesetzt wie bei Frauen mit dem Betrieb abge- stimmte Familienplanung, deren Abschluss bzw. abgesicherte Kin- derbetreuung … Mittlerweile ge- nügt es, wenn man und vor allem auch frau arbeits- und lernwillig ist und adäquate Basiskenntnisse mitbringt – alles andere wird geboten: Um- und Nachschulung, Teilzeitbeschäftigung, 4-Tage- Woche, Kinderbetreuung, freies Wochenende, überkollektivver- tragliche Bezahlung. Schadenfreude und Genugtuung sind trotzdem nicht angebracht: der Wind in der Wirtschaft und am Arbeitsmarkt kann schnell drehen. ▸ E-Mail: irene.dyk@jku.at

STEUERN. Mit der Abschaffung der Kalten Progression geht eine langjährige Forderung der AK Vorarlberg endlich in Erfüllung. „Das ist ein Erfolg für die Arbeit- nehmerinnen und Arbeitnehmer“, bekräftigt Präsident Hubert Häm- merle, „die so endlich langfristig Entlastung erfahren.“ Seit seiner Wahl zum AK-Präsidenten im Jahr 2006 fordert er das Ende dieser un- gerechten schleichenden Steuer- erhöhung. Unendliche Geschichte Um die Kalte Progression rankt sich in Österreich eine schier un- endliche Geschichte voller Ver- sprechungen und Wortbrüche. In kaum einem Wahlgang auf Bun- desebene fehlte die Verheißung, dass die künftige Regierung der

Kalten Progression den Garaus machen würde. Immer geriet das Versprechen nach erfolgter Wahl in Vergessenheit, denn Finanzmi- nister lieben die Kalte Progression. Dass sie alle paar Jahre die „größ- te Steuerentlastung der Zweiten Republik“ ankündigen können, ermöglicht ihnen der kleine, fei- ne Trumpf im Ärmel: Steigen auf- grund der Inflation die Gehälter, rutschen Steuerpflichtige auto- matisch in höhere Steuersätze. Die Steuerlast wird größer, obwohl die Menschen real nicht mehr ver- dienen. Bei Gelegenheit kann der Staat dann „mildtätig“ die zusätz- lichen Einnahmen großzügig ver- teilen. Seit Jahrzehnten gefordert Die Kalte Progression greift bisher unmittelbar in unser aller Leben ein. „Wenn jemand mehr Lohn be- kommt und sich trotzdem weniger leisten kann, dann ist das die Aus- wirkung der Kalten Progression, und das ist ungerecht“, wurde AK- Präsident Hubert Hämmerle nicht müde und fordert seit Jahren „die sofortige Abschaffung dieser ver- steckten Steuererhöhung“. Jetzt, unter dem Eindruck der enormen Inflation, geht dieser Wunsch doch in Erfüllung. Der Vorarlberger Finanzminister Mag­ nus Brunner will das Ende der Kalten Progression sogar in die Verfassung schreiben, wofür frei- lich eine Zweidrittelmehrheit im Nationalrat nötig wäre. Der Grund für diesen plötzlichen Sinneswan- del dürfte sein, dass die Bundesre-

gierung die wachsenden Nöte der Bevölkerung nicht länger überse- hen kann. Die AK Vorarlberg hat in weni- gen Tagen online ein Stimmungs- bild mit über 800 Beteiligten aus der Bevölkerung abgeholt. Dem- nach kommt jede:r Dritte finan- ziell gerade noch über die Runden, jede:r Zehnte bekennt: Es reicht jetzt schon hinten und vorne nicht. Noch konkreter: Wenn morgen die Waschmaschine kaputt geht, kön- nen sich 53 Prozent spontan keine neue leisten. Und die Aussichten? Jede:r Fünfte fürchtet, dass sich die finanzielle Lage verschlech-

tern und ernsthafte finanzielle Probleme verursachen wird. Die Inflationsrate stieg in den vergangenen Monaten atemberau- bend schnell an. Derzeit liegt die Teuerung in Österreich bei acht Prozent. Niemand weiß, wie lange das so weitergehen wird. Vor die- sem Hintergrund sind Entlastun- gen wie das Aus für die Kalte Pro- gression durchaus zu begrüßen, zumal diese Entscheidung ja auch den Weg freigeben müsste für eine echte Steuerreform, die schon in wenigen Jahren auch bereinigend in die Struktur des Steueraufkom- mens eingreifen könnte.

Teuerung in Vorarlberg Online-Umfrage der AK Vorarlberg, 803 Befragte

Was glaubst du: Wie wird sich deine nanzielle Lage in den kommenden sechs Monaten entwickeln?

Sie wird sich verbessern. 2 %

Sie wird sich verschlechtern und mich vor ernsthafte ˆnanzielle Probleme stellen. 21 %

NEWSLETTER ABONNIEREN

Sie wird sich leicht verschlechtern. 53 %

Sie wird gleich bleiben. 24 %

Mit dem Newsletter der AK Vorarlberg erhältst du nützli- che Informationen direkt aufs Handy. Und das gratis. Wie? Wo? ▸ vbg.arbeiterkammer.at

Wo spürst du die Teuerung am meisten? (Mehrfachantworten möglich)

87 %

Beim Einkauf im Supermarkt An der Tankstelle Beim Stromverbrauch Beim Heizen In der Freizeit oder im Urlaub Ich spüre sie nicht

72 %

49 %

40 %

AK-Präsident Hubert Häm- merle: Dafür haben wir lange gekämpft!

32 %

1 %

Bewusstsein schaffen für neue Wohnformen Wer die heilige Kuh Eigentum schlachten will, muss vernünftige Alternativen bieten

WOHNEN. Welche Starthilfen braucht es für neue Wohnformen in Vorarlberg? Darüber diskutierten im AK-Saal Paul Stampfl (Bieterge- meinschaft Telesis/ISK), Anja In- nauer (Gemeinde Bezau), Bernhard Kleber (Gemeinde Andelsbuch), AK-Direktor Rainer Keckeis, WK- Direktor Christoph Jenny und Fred Frohofer (Neustart Schweiz). Die Re- gionalentwicklung hatte nach Feld- kirch geladen. Denn Wohnraum ist knapp und teuer, immer öfter auch im ländlichen Raum. Gemein- schaftliches Bauen und Wohnen kann eine interessante Alternative zu herkömmlichen Bau- und Wohn- konzepten sein. Aber wie bringt man diese Ideen in die Breite? Anja Innauer, Vize-Bürgermeis- terin von Bezau und Architektin, sieht das teure Einfamilienhaus als Auslaufmodell. Sie möchte den

im Publikum das vorherrschende Denkschema in Vorarlberg. Diese Einstellung müsse besonders aus den jungen Köpfen herausgebracht werden. Wichtig dabei ist, zu zeigen, dass die gemeinsame Nutzung einen Mehrwert bringen kann: bessere Waschmaschinen, ein großer Kühl- raum, Spielzimmer und vieles mehr. „Damit gemeinschaftliche Nutzung und Zusammenleben funktionie- ren, braucht es klare Spielregeln, die gemeinsam formuliert werden“, rät Frohofer. Spielregeln werden verschärft Ab Juli 2022 werden die Regeln für die Kreditvergabe verschärft. Es ist abzusehen, dass sich deutlich weni- ger Menschen einen Immobilienkre- dit leisten können. Laut Christoph Jenny, Direktor der Wirtschafts- kammer, sollen die neuen Regeln

Menschen zeigen, dass gemein- schaftliches Wohnen kein sozialer Abstieg, sondern eine positive Al- ternative ist: Das hat sie selber bei einer Exkursion des Projekts „Neue Nachbarschaft“ nach Wangen er- fahren. Bernhard Kleber hat als Bürgermeister von Andelsbuch ein erstes Vorzeigebeispiel unterstützt und gemeinsam mit einem Privat- investor ein integriertes Wohn- und Betreuungsprojekt bestehend aus vier Gebäuden im Ortszentrum um- gesetzt. „Das hat im Bregenzerwald etwas ausgelöst“, betont Innauer die Wichtigkeit von Referenzprojekten. Fred Frohofer (Neustart Schweiz) empfiehlt, klein anzufangen und zivilgesellschaftliche Initiativen zu unterstützen – die Ideen entwickeln sich dann von selbst weiter. „Nur was dir gehört, ist etwas wert“, bekräftigt eine Besucherin

mehr Stabilität in den Immobilien- markt bringen. AK-Direktor Rainer Keckeis sieht Wohngenossenschaf- ten als wichtige Angebotsergän- zung, um gerade älteren Menschen langfristig leistbaren Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Gemeinden sind die Schlüs- selakteure, wenn es um Wohnini- tiativen geht. Sie können gemein- schaftliche Bau- und Wohnprojekte unterstützen, selbst umsetzen, aber auch erschweren und verhindern. Gemeindeverantwortliche aus Vorarlberg erfuhren im Rahmen des Projektes „Neue Nachbarschaft“ aus erster Hand, worauf es beim ge- meinschaftlichen Bauen und Woh- nen ankommt. Planspiele boten die Möglichkeit, sich vertieft mit Wohnbauprojekten und Nachbar- schaftsbetrachtungen auseinander- zusetzen und die raumplanerischen

Rahmenbedingungen und Sicht- weisen verschiedener Akteur:innen und Beteiligter kennenzulernen. Das Projekt hat zweieinhalb Jahre lang Fachwissen zusammengetra- gen, das weiter online verfügbar ist. Paul Stampfl hat das Projekt „Neue Nachbarschaft“ begleitet.

▸ Einen Leitfaden für Gemeinden gibt es gratis unter https:// www.regio-v.at

Politik 5

Juni 2022

Rufbereitschaft verlangt, aber dann nicht bezahlt AK verhalf Arbeitnehmer zu seinem Recht und 3000 Euro brutto für stetige Erreichbarkeit während und nach der Arbeit

RUND UM DIE UHR. Ein ganz normaler Vorgang: Der Arbeitnehmer beendet sein Dienstverhältnis. Er wendet sich an seine AK, um die End- abrechnung überprüfen zu lassen. Der AK-Berater stellt fest, dass grundsätzlich sämt- liche Ansprüche des Mannes, wie etwa das anteilige Gehalt, die Sonderzahlungen oder auch der Resturlaub, richtig abgerechnet und ausbezahlt wurden. So weit, so gut. Das ändert sich, als der Mann aus seinem Arbeitsalltag erzählt. Nach Dienstschluss Da stellt sich heraus, dass für ihn nach dem Ausstempeln im Betrieb sein Arbeitstag des Öfteren noch längst nicht zu Ende war. Vielmehr wurde er von seinem Arbeitgeber für einen gewissen Zeitraum da- mit beauftragt, für die Kun- den des Betriebes für Notfälle stets erreichbar zu sein und im Bedarfsfall die Probleme der Kunden unmittelbar zu lösen. Ein Entgelt für diese Leistung erhielt der Ange- stellte jedoch nicht. Sein AK- Berater erläuterte dem Mann zunächst einmal das Wesen einer Rufbereitschaft. Eine Rufbereitschaft liegt vor, wenn der Arbeitnehmer außerhalb der vereinbarten Arbeitszeit für seinen Arbeit- geber oder im Auftrag seines

Arbeitgebers für Kunden er- reichbar und zum Arbeits- antritt bereit sein muss. Während der Rufbereitschaft kann er zwar über seinen Auf- enthaltsort und seine Freizeit frei verfügen. Er ist aber inso- weit eingeschränkt, als dass er im Fall eines Einsatzes sei- ne Freizeitaktivität unterbre- chen und ohne besondere Be- einträchtigung seine Arbeit wahrnehmen muss. Zählt nicht zur Arbeitszeit Zu beachten ist, dass die Ruf- bereitschaft nicht zur Ar- beitszeit zählt. Erst wenn der Arbeitnehmer tatsächlich zu einem Einsatz gerufen wird, beginnt die echte Arbeitszeit. Trotzdem gibt es gesetzliche oder auch kollektivvertrag- liche Grenzen der Rufbereit- schaft. Eine Rufbereitschaft darf z. B. maximal an zehn Tagen pro Monat oder, wenn der Kollektivvertrag dies zu- lässt, innerhalb eines Zeit- raumes von drei Monaten an 30 Tagen vereinbart werden. Darüber hinaus darf die Ruf- bereitschaft höchstens zwei wöchentliche Ruhezeiten pro Monat umfassen. Der Kollek- tivvertrag kann auch weiter gehende Grenzen vorsehen. Im vorliegenden Fall hat der Mann tatsächlich Ruf- bereitschaft in einem nicht unerheblichen Ausmaß ge-

leistet. Im Bewerbungsge- spräch war keine Rede davon gewesen. Der Arbeitsvertrag sah auch keine Regelung vor. Auch der Kollektivvertrag enthielt keine Bestimmun- gen über die Abgeltung der Rufbereitschaft. Also ist die Rechtsprechung des Obersten Gerichtshofes anzuwenden, die bestimmt, dass in einem solchen Fall im Zweifel ein „angemessenes, ortsübliches Entgelt“ zusteht. Was dabei ein „angemessenes, ortsübli- ches Entgelt“ darstellt, ist im- mer von den Umständen des

Konsumentenberater warnen: Vorsicht, Falle! Beim AK-Znüne gab Konsumentenschützer Franz Valandro den Betriebsrät:innen einen Überblick über Stolperfallen Konsumentenschützer Franz Valandro berichtete den Betriebsrät:innen über die neuen Stolperfallen im Internet. Der gegenseitige Austausch kam nicht zu kurz, von links: Oliver Bolter, Gertrud Bolter, Mario Knaus, Evi Eberhardt, Martin Drexel.

Einzelfalles abhängig. Betrieb wehrte sich

ZNÜNE. Hinter dem glitzernden Multi- Level-Marketing verbirgt sich ein Pyrami- denspiel? Statt des verheißenen schnellen Geldes haben Online-Coaches nur Kosten verursacht? Die vermeintliche Schönheit auf der Datingplattform ist die Datenmen- ge nicht wert, die ihr Foto verursacht? Für AK-Konsumentenschützer Franz Valandro ist das alles täglich Brot. Die Betriebsrät:innen, die sich beim jüngsten AK-Znüne über die neueste Online-Ab- zocke informieren ließen, staunten nicht schlecht. Denn oft ist es gar nicht so ein- fach, zwischen seriös und unseriös zu unterscheiden. Und die Fantasie der Be- trüger kennt keine Grenzen. Harmlos sind nur wenige. Fake-SMS etwa traten in Österreich ab Mai 2021 auf. Getarnt z. B. als DHL-SMS oder aktuell als Voicemail-Nachricht steckt hochkomple- xe, sehr gefährliche Schadsoftware („Smis- hing“) dahinter. Wer da neugierig drauf- klickt, riskiert sehr hohe Folgekosten. Wie schützt man sich selber? Die Rat- schläge sind so einfach wie eingängig: Wohnadresse, Handynummer, E-Mail- Adresse usw. gehen Fremde im Internet

Die AK machte die finan- zielle Abgeltung der Ruf- bereitschaft gegenüber dem Arbeitgeber geltend. Eine außergerichtliche Einigung kam aber nicht zustande, weil der Arbeitgeber alle Ansprüche bestritt. Die AK sah sich gezwungen, die An- sprüche des Arbeitnehmers gerichtlich geltend zu ma- chen. Im Rahmen des Ver- fahrens konnte dann doch eine schnelle Einigung mit dem Arbeitgeber gefunden werden. Er verpflichtete sich, dem Arbeitnehmer für die Leistung einer Rufbereit- schaft in acht Monaten einen Betrag in Höhe von 3000 Euro brutto zu bezahlen.

Von links: Patrick Schwarz, Werner Schadl, Guntram Galler

nichts an. Passwörter sollten vor anderen Personen geheim gehalten werden. Auch eine regelmäßige Prüfung der Privatsphä- re-Einstellungen in Sozialen Netzwerken führt zu mehr Sicherheit und Privatsphä- re auf Instagram, WhatsApp, Snapchat & Co.

▸ AK-Znüne Hier können sich Betriebsräte gratis über arbeit- nehmerpolitische Themen informieren.

▸ So erreichen Sie uns: Telefon 050/258-2000 zum Ortstarif oder 05522/306-2000, E-Mail arbeitsrecht@ak-vorarlberg.at, Fax 050/258- 2001. Unsere Kontaktzeiten sind von Montag bis Donnerstag 8 bis 12 und 13 bis 16 Uhr sowie am Freitag 8 bis 12 Uhr.

ARBEITS- RECHT

Invaliditätspension nach 41 Jahren am Bau verweigert Vier Jahrzehnte als Maurer am Bau zu arbeiten, das hinterlässt Spuren. Wie im Fall eines 59-jährigen Arbei- ters aus Oberösterreich. Der Mann litt an den Schultern an Arthrosen und chronischen Schmerzen. An eine weitere Ausübung seines Berufs als Maurer war nicht zu denken. Er suchte um Invaliditäts- pension an. Diese wurde ihm zunächst auch gewährt, allerdings nur befristet. Kurz vor Ablauf der Befristung be- antragte der Mann die Wei- tergewährung der Pension. Dies lehnte die Pensionsver- sicherungsanstalt (PVA) aber ab. Die AK erhob Klage und holte ein Gutachten ein. Es bestätigte den Gesundheits- zustand des Betroffenen und auch seine Arbeitsunfähig- keit. Wegen der massiven medizinischen Beschwerden wären Krankenstände von mehr als sieben Wochen pro Jahr zu erwarten gewesen. Jetzt ist der Mann unbefristet in Invaliditätspension.

Die Arbeiterkammer ist #deineStimme für Fairness und gegen Ausbeutung am Arbeitsplatz. #deineStimme für Gerechtigkeit am Arbeitsplatz

AK.AT/DEINESTIMME

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6 Schaffarei 

Juni 2022

Mit dem Traumjob zu Tisch in der Kuche Ein Mittagessen für zwei und jede Menge Zeit, um den Traumberuf besser kennenzulernen

BERUF. Wer einen tiefen Einblick in einen Beruf gewinnen möchte, wendet sich am besten an jeman- den, der ihn bereits ausübt. Das „Mittagessen mit meinem Traum- job“ bietet Interessierten in der Kuche der Schaffarei genau diese Chance. Während eines gemütlichen Mittagessens unter vier Augen ist Zeit für Fragen und vor allem Ant- worten rund um das angestrebte Berufsfeld. Perfekt für alle, die noch am Anfang ihrer Karriere ste- hen, ihr Aufgabenfeld verändern möchten oder über einen Berufs- wechsel nachdenken. Den Traumjob kennenlernen Rede und Antwort steht beispiels- weise Niklas Fessler. Er ist Soft-

wareentwickler und Gründer. Und auch der diplomierte Kran- kenpfleger Johannes Berchtel erzählt beim Zwei-Gänge-Menü mehr über seinen Werdegang: Nach seiner Lehre zum Bürokauf- mann sattelte er um und arbeitet seitdem am LKH Rankweil. ▸ Kostenlose Anmeldung unter www.schaffarei.at.

Schaffar im Augu Musik, Genuss, Kunst und Poesi Die AK Vorarlberg zelebriert die von 25. bis 27. August im Stedep

Mit dabei: Softwareentwickler Niklas Fessler.

FIROBAD

OPEN-AIR. Die Früchte der Arbeit ernten, feiern, genießen und teilen: Nach pandemiebedingter Pause lädt die Arbeiterkammer Ende August wieder zum Schaffarei Festival. „Die Vorarlberger:in- nen sind die fleißigsten Arbeitnehmer:innen in ganz Österreich“, erklärt AK-Präsident Hubert Hämmerle. „Beim Schaf- farei Festival wollen wir deshalb die Früchte der Arbeit hochleben lassen. Das haben sich unsere Mitglieder verdient!“ „Wir möchten auf all diejenigen anstoßen, die nicht mit uns feiern kön- nen, ob Lkw-Fahrer, Kran- kenpfleger, Bäcker oder Handelsangestellte. Wir feiern alle, die in den letz- ten Jahren hart gearbeitet haben, um uns durch die Pandemie zu bringen“, er- gänzt die stellvertretende

wie wir die Arbeitswelt zum Besseren verändern möchten. So soll Arbeit! Entstanden ist das Ma- nifest während des letz- ten Schaffarei Festivals 2019. Ein Kollektiv von 40 Vordenker:innen war an der Entstehung beteiligt. Die neun Thesen für eine gute Arbeitswelt reichen vom Respekt für alle ar- beitenden Menschen bis hin zu einer Wirtschaft, deren Zweck es ist, den Menschen zu dienen und die Umwelt zu schützen. Das diesjährige Open-Air greift diese Impulse wie- der auf und macht sie in Kunst, Poesie und Mit- mach-Aktionen erlebbar.

AK-Direktorin und Schaf- farei-Initiatorin Eva King. Buntes Line-up Das Schaffarei Festival verspricht beste Open-Air- Stimmung. Ein buntes Spektrum an musikali- schen Formationen wird die große Bühne am Bo- denseeufer zum Klingen und das Publikum zum Tanzen bringen. Als Headliner konnte die AK drei musikalische Größen gewinnen. Shan- tel & Bucovina Club Or- kestar liefern einen ein- zigartigen musikalischen Kultur-Mix. Das Reper- toire der Wiener Combo Buntspecht reicht von atmosphärischem Sound und Wortakrobatik bis hin zu orchestralen Bal- laden. Und der Singer- Songwriter Fil Bo Riva überführt mit seiner mar- kanten Stimme die euro-

päische Folk-Tradition in die Moderne. Weitere österreichische Bands am Start sind Sharktank , Oehl und Farewell Dear Ghost . Mit Junipa Gold , DeadBeatz und Prinz Grizzley bekommt die Vorarlberger Szene eine Bühne. Kultur und Genuss Dass das Schaffarei Fes- tival mehr ist als ein Mu- sik-Open-Air, zeigt das Rahmenprogramm. Das Publikum darf sich auf Angebote von Poetry Slam bis Public Art freuen. Auch der Genuss kommt nicht zu kurz: Diverse Foodtrucks bringen Kuli- narik aus aller Welt nach Hard. Eine zentrale Rolle wird während des Festi- vals auch das Schaffarei- Manifest spielen. Dabei handelt es sich um eine öffentliche Erklärung,

Bunter hätten die beiden jüngsten Erzählcafés nicht sein können: Da drehte sich in einer Spezialausgabe des „Firobad“ alles ums Theater am Saumarkt: Geschäftsführerin Sabine Benzer, Clownfrau Lisa Suit- ner und Veranstaltungstechniker Martin Knauer gewährten spannen- de Blicke hinter die Kulissen. Dompfarrer Fabian Jochum, Britta Haff- ner (Tanzhaus Hohenems) und Heinz Lindner, Lehrlingsausbilder bei

Liebherr, wiederum brachten drei ungemein spannende Lebensentwürfe aufs Tapet. Der nächste Firobad ist am 7. Juli. Die Teilnahme ist kostenlos. Es lohnt sich – Anmel- dung am besten gleich online.

▸ Gratis-Tickets sind unter www.schaffarei.at erhältlich.

Wenn Leistung nicht gewürdigt wird „Mut-/Wutausbruch“ in der Schaffarei thematisiert den Gender Gap im Arbeitsleben

THEATER. Das Format „Mut-/Wutausbruch“ bringt halbjährlich brisante arbeits- relevante Themen auf die Klub-Bühne der Schaffarei. Im Juni war das Stück „fe- minin/maskulin“ der Vor- arlberger Autorin Christina Walker zu sehen. Der Schau- spielerin Michaela Klammin- ger gelang es eindrücklich,

haupten. „Sich der Probleme bewusst zu werden, ist der erste Schritt, damit sich et- was ändert“, fasst es Walker im anschließenden Gespräch mit Brigitta Soraperra zu- sammen. Zahlen zum Gen- der-Pay-Gap untermalten die Inszenierung von Lisa-Maria Cerha und stimmten nach- denklich. Denn Österreichs

die schwelende Unzufrie- denheit der Architektin Ve- ronika Lang zu vermitteln, die sich in ihrem Beruf mit Diskriminierung, sexueller Belästigung und schlechter Bezahlung konfrontiert sieht. Im Laufe des 20-minütigen Monologes fasst sie immer mehr Mut, sich gegen die vie- len Ungerechtigkeiten zu be-

geschlechtsspezifisches Lohngefälle habe sich in den letzten 20 Jahren um sagen- hafte zwei Prozent verringert. „In diesem Tempo werden un- sere Ur-Ur-Ur-Enkelinnen im Jahr 2362 noch nicht gleich- gestellt und gleich bezahlt sein.“ Ob Veronika es schafft, etwas zu verändern? Das lässt das Stück offen.

Autorin Christina Walker, Regisseurin Lisa-Maria Cerha und Schauspielerin Michaela Klamminger.

Schaffarei 7

Juni 2022

Festival 25.–27.8.22 Stedepark Hard

Die Früchte der Arbeit teilen und feiern Das Festival für Arbeitskultur

Shantel & Bucovina Club Orkestar

Shark tank

Bunt specht

Fil Bo Riva

Farewell Dear Ghost

rei Festival ust in Hard ie, die Arbeitskultur von heute und morgen: e Früchte der Arbeit – mit einem Open-Air park in Hard, direkt am See.

Prinz Grizzley & his Bearga- roos

Junipa Gold

Oehl

Ein starkes Line- up, ein buntes Rahmenpro- gramm, feines Street-Food, bes- te Sommervibes, gute Laune und gute Leute: Das alles wartet beim Schaffarei Festi- val, dem Festival für Arbeitskul- tur. Nach zwei Jahren pande- miebedingter Pause findet das Open-Air wie- der im Harder Stedepark statt. Durch die be- sondere Festival- Architektur der Schaffarei ent- steht direkt am Bodenseeufer ein besonderes Flair, inklusive Son- nenuntergangs- Stimmung.

Gratistickets sichern schaffarei.at

täglich ab 17 Uhr Eintritt frei

Ein Projekt der Arbeiterkammer Vorarlberg

Dead Beatz

Vom Lehrlingsausbilder zum Tierpfleger Am 21. Juli erzählt Christian Ammann seine spannende ArbeitsLebensGeschichte im Klub der Schaffarei

BERUFUNG. Christian Ammann ist gelernter Werkzeugbauer und war lange in der Lehrlingsausbil- dung tätig. 2019 sattelte er um zum Tierpfleger. Wie es dazu kam? Das erzählt Ammann am 21. Juli ab 20 Uhr in der Schaffarei. Vom Ausbilder erneut in die Lehre Christian Ammann absolvierte bei der Firma Lercher in Klaus eine Leh-

re zum Werkzeugbauer. Nach einem Auslandsaufenthalt in den USA und Kanada wechselte er zur Firma Hil- ti. Dort war er im Werkzeugbau und in der Pilotfertigung tätig. Von 1999 bis 2013 verschrieb er sich der Aus- bildung von Nachwuchskräften und war Leiter des Lehrlingswesens bei Hirschmann Automotive. Seit 2013 ist Christian Ammann Betriebsleiter des Vereines Wild-

park Feldkirch. Von 2019 bis 2021 absolvierte er selbst erneut eine Ausbildung und wurde Tierpfleger. Nebenberuflich arbeitet Ammann außerdem als Jäger. Ermutigende Arbeitsbiografien „Ich habe meinen Beruf selbst er- funden!“ Geschichten wie die von Christian Ammann sind eine Be- stärkung, den eigenen Talenten zu

vertrauen, Umwege zu nehmen, aus- zuprobieren. Erzähler:innen von Arbeits- LebensGeschichten sind leicht zu finden, denn jede:r von uns kennt jemanden mit einem spannenden Lebensweg. Das kann die ehemalige Bankauszubildende sein, die Vor- stand geworden ist, aber auch der Tischler, der heute ein glücklicher Kindergärtner ist.

▸ Infos und Anmeldung unter www.schaffarei.at. Eintritt frei. Christian Ammann ist Umwege gegangen und arbeitet heute als Tierpfleger.

8 Arbeit und Soziales 

Juni 2022

AK Vorarlberg bietet „Zukunft mit Plan“ Neues Beratungsangebot: Kostenlose Workshops und gute Begleitung erleich- tern den Wiedereinstieg ins Erwerbsleben nach längerer Auszeit

PLANBAR. Sie waren in Karenz oder haben einen Angehörigen ge- pflegt, und jetzt wollen Sie wieder ins Erwerbsleben einsteigen? Ein- fach ist das nicht. Die AK bietet „Zu- kunft mit Plan“ – kostenlose Work- shops für alle anstehenden Fragen. „Die Rückkehr in den Beruf ist ein großer Schritt“, betont AK-Prä- sident Hubert Hämmerle. „Unser Team von wieweiter.at hat in hun- derten Gesprächen und Begleitun- gen wertvolle Erfahrungen gesam- melt.“ Daraus entstand „Zukunft mit Plan“. Die AK-Expert:innen Sarah Bitschnau, Sarah Isele und Reinhard Spiegel nehmen sich seit Beginn ih-

Reinhard Spiegel, Sarah Isele und Sarah Bitschnau stehen hinter „Zukunft mit Plan“, dem neuen Service der AK Vorarlberg.

rer Beratungstätigkeit für jede ein- zelne Anfrage ausreichend Zeit. Nie- mand wird weggeschickt; „wir sind nicht zuständig“ – das gibt’s nicht. Das Team hilft den Menschen bei Fragen zu Aus- und Weiterbildung, Bewerbung und Förderungsmög- lichkeiten. Immer stehen dabei die eigenen Stärken und Fähigkeiten sowie die persönlichen Lebensum- stände im Mittelpunkt. „Zukunft mit Plan“ fasst nun einen spannenden Augenblick im Erwerbsleben ins Auge, denn nach einer längeren Auszeit fällt der be- rufliche Wiedereinstieg oft schwer. Vor allem, wenn sich vieles verän- dert hat: Ein Kind kam zur Welt,

die Familie ordnet sich neu, viel- leicht verschieben sich die eigenen Werte und Vorstellungen eines er- füllten Lebens. Viele fragen sich an diesem Wendepunkt: Geht es jetzt schnellstmöglich zurück in den Be- ruf oder wäre es nicht besser, gleich

Begleiter der kommenden Wochen, die von einer ganzheitlichen Bera- tung getragen werden, die berufli- che Möglichkeiten und das persön- liche Umfeld miteinbeziehen.

lich weitergehen soll, ist hier genau richtig. Ein zweistündiger Work- shop in kleinem Rahmen bildet den Auftakt, jede:r Teilnehmer:in erhält ein ganz persönliches Workbook als

ganz neu durchzustarten? Zwei Stunden Workshop

Zukunft mit Plan Workshop-Termine 23. Juni, 30. Juni, 28. Juli und 29. September, jeweils von 9 bis 11 Uhr. Weitere Termine folgen im Herbst. Ort: Widnau 10, 6800 Feldkirch Zeit: Die Workshops dauern zwei Stunden Kosten: Das Angebot ist gratis. Anmeldung und Infos unter www.ak-vorarlberg.at

„Zukunft mit Plan“ richtet sich an Menschen, die nach der Karenz oder der Pflege von Angehörigen wieder ins Arbeitsleben einsteigen wollen. Es geht vor allem darum, Beruf, Fa- milie und eigene Interessen optimal miteinander zu vereinbaren. Wer nicht weiß, wie es in Zukunft beruf-

Leserinnen und Leser über ihre Erfahrungen mit Homeoffice

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Leiter beim Film

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Erfreulicherweise hatte ich nur im ersten Coronajahr 2020 drei Monate Homeoffice. Im Bildungs- bereich ist Fernunterricht eine erstaunliche Erfahrung! Selbst wenn man schnell mit den Platt- formen zurechtkommt, erreicht man seine Kund:innen nie in dem- selben Ausmaß wie im Anwesen- heitsunterricht. Erstaunlich auch, dass ein Drittel einer Klasse noch besser mitmacht als vor Ort, ein Drittel etwa gleich engagiert ist, aber ein Drittel völlig abtaucht. Das Beste am Ganzen war: Bis auf zwei Wochen Anfang 2021 war nie wieder Fernunterricht. Was geblieben ist: Das eine oder andere Projekt könnte man auch gut von zu Hause aus durch- führen. Die Schule der Zukunft könnte mit drei bis vier Anwesen- heitstagen auskommen. Aber der soziale Kontakt, vor allem der Schüler:innen untereinander, ist durch keine digitale Erfindung ersetzbar! Klaus Amann, Hörbranz Bei meinem Job als Bäcker­ meister gibt es kein Homeoffice. Heinz Gangl, Tschagguns Unsere Firma lehnt Homeoffice ab. Sie vertraut den Angestellten nicht. Obwohl es erwiesen ist, dass im Homeoffice effizienter gearbeitet wird. Ich würde mir Homeoffice sehr wünschen, da

ich einen langen Anfahrtsweg habe und das mit den Sprit­ preisen sehr teuer ist. Auch bleibt durch den Wegfall der Arbeitswege mehr Freizeit. Tobias Decker, Dornbirn Ich habe während Corona knapp zwei Monate am Anfang der Pandemie im Homeoffice ge- arbeitet, worüber ich froh war, da unser Sohn zu diesem Zeitpunkt vier Jahre alt war und gerade erst mit dem Kindergarten begonnen hatte. So konnte ich in dieser ungewissen Zeit bei ihm daheim sein. Später war nur noch mein Mann im Homeoffice und ich im Büro, denn trotz unseres großen Hauses ist es eine Herausforde- rung, wenn beide gemeinsam zu Hause sind und der Rückzugsort zum Arbeitsplatz wird. Für die Zukunft hoffe ich, dass die Flexi- bilität der Firmen bleibt. Nadine Fessler, Hard Homeoffice ist ja sicher die Zu- kunft, jedoch ist mir der Kontakt zu den Arbeitskollegen lieber. Emil Klösch, Nüziders In unserer Firma wird Homeof- fice nicht gefördert. Eine tolle Mischung aus Homeoffice und Arbeitsplatz wäre wünschens- wert, da man sich auch Fahrt­ kosten und Zeit sparen kann. Helga Luger, Stallehr

ACL SUV

EEK LNU

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Furcht

10

Stadt- kern von Paris

Mittel- meer- insu- laner

dt. Thea- terkri- tiker † 1948

EGI LNT

7

schrill (Schrei)

EEH NRU

stechen (ugs.)

HIU

Trans- port mit einer Fähre

EHL ORT

1

Schiffs- tacho- meter Salz-, Pfeffer- gefäß

deutsche Vorsilbe

ADEL NOST

AARRT

ERSU

Elch

2

komfor- tables Hotel- zimmer

AENO STT

5

Schüler des Apostels Paulus

EII LMU

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Vorname v. Schau- spieler Flynn

Vorname der West †

Haar- trockner

EGISU

EEINT

8

zen- trales

bestens ausge- stattet

AENS

Nerven- system

4

Zwil- lings- bruder Jakobs

israeli- tischer König

englisch: Ameise

EGR

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6

Autor von ‚Anna Kare- nina‘

ein Balte

LN

SU

IP

9

franzö- sischer unbest. Artikel

Ab- wasch- becken

3

indischer Staats- mann † 1964

Order, Befehl

raetselstunde.com

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▸ Das Lösungswort lockt jährlich zahllose Touristen in unsere Gegend. Auflösung auf Seite 13

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