AKtion Oktober 2021

Die Vorarlberger Monatszeitung für Arbeit und Konsumentenschutz

KÜNSTLICHE INTELLIGENZ in der Arbeitswelt ▸ Seiten 4, 5 KINDERBETREUUNGSATLAS der AK enorm hilfreich ▸ Seite 9

Oktober 2021 Nr. 8/2021, XXXV. Jahrgang Zugestellt durch Post.at

ELKE MÜLLER So viel Spaß macht Sprachen­ lernen! ▸ Seite 10

Die Vorarlberger Monatszeitung für Arbeit und Konsumentenschutz

Steuerreform bringt Entlastungen, lässt aber „Kalte Progression“ unangetastet – Unternehmen sind erneut die großen Gewinner Steuerreform vor allem für Unternehmer

BEOBACHTER. 350 wage­ mutige Pilotinnen und Piloten haben sich beimAK-Charity-Race der Kart­ bahn gemessen. Seite 12.

REFORM. Einiges an der Steuerreformder türkis-grü- nen Bundesregierung kann AK-Präsident Hubert Häm- merle begrüßen. Aber zu den „massiven Schönheits- fehlern“ rechnet er, dass die Tarifsenkung nicht einmal ausreicht, um die Kalte Pro- gression auszugleichen. Bekenntnisse ohne Gehalt Die schleichende Steuer- erhöhung namens Kalte Pro- gression wird den Beschäf- tigten in Österreich auch künftig Tag für Tag eine Mil- lion Euro aus der Tasche zie- hen. Denn die Steuerreform lässt die Kalte Progression unangetastet. Vor der Na- tionalratswahl haben sich alle Parteien für ihre Ab- schaffung ausgesprochen. Die Forderung, diese passive, stetige Erhöhung der Lohn- steuerlast zu streichen, fin- det sich auch imRegierungs- programm. Und doch bleibt sie bestehen. Dass der Familienbonus mit 1. Juli 2022 von 1500 Euro pro Kind (über 18) und Jahr auf 2000 Euro erhöht wird, begrüßt die AK. Dass freilich der Kindermehrbe-

Im Gegensatz dazu ganz außer Zweifel steht der gro- ße Gewinner dieser Steuer- reform fest: Die Unterneh- men, denen der Steuerzahler in der Pandemie schon so tatkräftig unter die Arme gegriffen hat, werden nun dauerhaft entlastet. Statt endlich ihren fairen Beitrag zur Finanzierung der Krise zu leisten, streichen sie satte Steuergeschenke wie die ge- plante schrittweise Senkung der Körperschaftssteuer (KöSt) von 25 auf 23 Prozent ein. Davon werden vor allem jene Kapitalgesellschaften profitieren, denen es wirt- schaftlich ohnehin gut geht: Das gewinnstärkste eine Prozent der Kapitalgesell- schaften bekommt fast zwei Drittel der KöSt-Senkung. Diese völlig unnötige Maß- nahme wird den Steuerzah- ler mindestens 750 Millio- nen Euro pro Jahr kosten. Hämmerles Bilanz: „Un- ternehmen werden dauer- haft entlastet, während Ar- beitnehmer:innen die Kalte Progression nicht zur Gänze abgegolten bekommen!“

trag für Geringverdiener nur von 250 Euro auf 450 Euro pro Kind und Jahr, also nicht einmal halb so stark wie der Familienbonus, angehoben wird, ist in Hämmerles Au- gen nicht nachvollziehbar. „Im Endeffekt geht so die Schere zwischen Kindern aus wohlhabenden und aus einkommensschwachen Fa- milien weiter auf.“ So wird es weiterhin rund 180.000 Kinder in Österreich geben, die weder vom Familienbo- nus noch vom Kindermehr- betrag profitieren. Reicht der CO 2 -Preis? Mit 1. Juli 2022 wird ein CO 2 - Preis von 30 Euro pro Tonne CO 2 -Äquivalent eingeführt, der bis 2025 auf 55 Euro pro Tonne CO 2 ansteigen wird. Als Rückerstattung wird es einen regional gestaffelten Klimabonus als Pro-Kopf- Pauschale geben. Auch das entspricht einer lange schon erhobenen Forderung der AK. „Ob das freilich reichen wird, damit der von der Re- gierung verheißene Len- kungseffekt eintritt, das bezweifeln nicht nur die Ex- perten.“

MITTAGSPAUSE mit der AK: In elf Firmen machte unser Kraftwagen heuer Station. Seite 10

Kein gutes Haar lässt AK-Präsident Hubert Hämmerle an der Fu- sion der Krankenkassen zur Österreichischen Gesundheitskasse. ÖGK-„Verländerung“ täte not

DESASTER. Mit der Zusam- menlegung der Kranken- kassen zur Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) ist AK-Präsident Hubert Häm- merle alles andere als zu- frieden. Was war bei der Zu- sammenlegung nicht alles versprochen worden: schlan-

Bundeszentrale ab und kann nicht ausreichend auf lokale beziehungsweise regionale Bedürfnisse reagieren. Kurz- um: „Das Beste im Interesse der Versicherten wären die von uns vorgeschlagenen Landes-Gesundheit s-Ser- vicezentren.“ ▸ Seite 3

kere Strukturen und eine Pa- tientenmilliarde … Doch gelungen ist für den AK-Präsidenten nur „die von Türkis-Blau angepeilte Machtverschiebung in der ÖGK“. Das neue System ist viel zu schwerfällig, zieht immer mehr Kompetenzen in die

 ▸ Seite 15

Ihr Kontakt zur AK Vorarlberg Telefon zumOrtstarif 050/258 Mitgliederservice – 1500 Info Arbeitsrecht – 2000 Insolvenzrecht – 2100 Sozialrecht – 2200 Lehrling/Jugend – 2300 Arbeitsrecht Feldkirch – 2500 Familie/Frau – 2600 Konsumentenschutz – 3000 Steuerrecht – 3100 AK Bregenz – 5000 AK Dornbirn – 6000 AK Bludenz – 7000 Bildung: wieweiter.at – 4150 www.ak-vorarlberg.at /akvorarlberg /AKVorarlberg

CO 2 -Steuern in Europa in Euro pro Tonne CO 2 -Äquivalent (Stand 1.4.2021)

ZEITWORT VomLeben in der Diktatur

118

Schweden

88

Schweiz

Eltern nehmen ihre Kinder aus der Schule. In Gasthäusern entbrennen Raufe- reien, wenn die Kellnerin nach dem Impfnachweis fragt. Über all dem gellt der Ruf gegen die „Corona-Diktatur“. Wie ging das noch mal mit demLeben in der Diktatur? Im Einheitsstaat mit Stacheldraht und Schießanlage an der Grenze? Die Alten an der Grenze im Osten wissen das noch, und die Reisenden, die von Zeit zu Zeit das „Arbeiter- und Bauernparadies“ der DDR besucht haben. Die Vorstellung, wie erregte Bürger einem Stasi-Büttel ihr Verständnis von Demokratie ins Gesicht spu- cken, hat groteske Züge. Nein, in einer Diktatur wäre nichts von demmöglich, was Menschen sich gegenwärtig gegenüber der Gesellschaft leisten. Diktaturen schlagen erbar- mungslos zu, und um das teure Gut der Demokratie ist verlustreich gerungen worden. Man sollte mit den Begriffen viel vorsichtiger umgehen. tm

45

Frankreich

30 30

Niederlande

Österreich*

25

Deutschland

24

Dänemark

21

Großbritannien

17

Slowenien

12

Lettland

* ab 1.7.2022

2 Meinung und Politik 

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„Weil das mein Leben so viel reicher macht“ Die Debatte um die Pflege wird beherrscht vom Personalmangel, langen Diensten, Überforderung. Dabei wird gern übersehen, wie beglückend ein Engagement im Pflegebereich sein kann. Wir haben drei Menschen besucht, die ihren Beruf gewechselt haben und das nicht bereuen: eine ehemalige Lkw-Fahrerin, eine Kellnerin und einen Elektromechaniker. Die AK Vorarlberg steht 166.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeit- nehmern kompetent und zuverlässig mit Rat und Tat zur Seite. Fast 100.000 Mal erhielten AK-Mitglieder 2020 kostenlos arbeitsrecht- liche, steuerrechtliche und sozialrechtliche Beratung. 9,8 Millionen Euro mehr für Vorarlbergs Arbeitnehmer sind die un- mittelbare Folge einer Intervention der AK Vorarlberg im Arbeits- und Das hat die AK Vorarlberg

LEITARTIKEL „Weginflationieren“

Die Corona-Pandemie hat die Staatsschuldenordentlich indieHöhe ge- trieben. Schulden statt PleitenundArbeitslosewar und ist dieDevise. Österreichs Staatsschuldenbetragenmittlerweile 334,7Milliarden Euro oder 86,2Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP).Wie aber werdendie Schuldenbergewieder abgetragen?Glaubtmander Chef- ökonominderWeltbank, CarmenReichart, werdendie fiskalischen Aufräumarbeitenbald schonüber dieBühne gehen. Reichart geht davonaus, dass die Staatendabei dieQualität der Leistungen inden Sozialsystemenherunterfahrenbzw. auchSteuern erhöhenwerden. ,, Es drohen ausgedünnte Sozialleis- tungen, Steuererhöhungen und eine dauerhaft erhöhte Inflation. Rainer Keckeis Direktor der AK Vorarlberg ZumZauberwort des Schuldenabbaus könnte aber eine andere, subti- lereMaßnahmewerden: „Weginflationieren“. ImKlartext: Die Staaten werden versuchen, die Schuldendurch eine dauerhaft höhere Inflation zu senken. Das ist politisch einfacher undweniger transparent, denn niemandwirddas explizit präsentieren. Laut Reichartwird keine Regierung sagen, unsere Strategie besteht darin, die Schuldenwegzu- inflationieren. Und trotzdemwerde es so passieren. Für dieBevölkerungwirddas durchaus schmerzhaft – vor allemfür Sparer, derenVermögen ebenfalls der schleichendenErosiondurch In- flationausgesetzt ist. DieseAussichtenwerdenaber auch einanderes Problemmassiv befeuern–nämlichdas ThemaWohnen. DennVermö- gendewerden ihrGeldnochmehr in Immobilienanlegen. Unddaswird die Preise fürGrundstücke undWohnungen, aber auchdieMietennoch weiter indieHöhe treiben.Wenndie Politikhier nicht raschMaßnah- men setzt, die greifen, undWohnen für dieMenschen leistbar bleibt/ wird, dann fliegt uns das ThemabaldgewaltigumdieOhren.

▸ E-Mail: direktion@ak-vorarlberg.at

Zahlen lügen nicht. ÖGK-Landesstellenleiter Manfred Brunner weiß das. „In Vorarlberg steigt die Zahl der über 80-Jährigen bis 2025 um 19,3 Prozent auf 23.300 Menschen an. Das Land hat das errechnet.“ Die Ge- sundheit Österreich GmbH (GÖG) sieht den Bedarf an Hauskrankenpflege und Pflegeheimplätzen in Vorarl- berg bis 2030 um 49 Prozent ansteigen. Die Kranken- hausaufenthalte werden in diesem Zeitraum um 19 Prozent wachsen. All dies hat zur Folge, dass uns in Vorarlberg 2028 rund 400 Pflegekräfte fehlen werden.

Die GÖG-Pflegepersonal-Prognose rät für Vorarl- berg, insbesondere die Anzahl der Ausbildungsplätze für Pflegefachassistenz zu erhöhen. Gerade hier ortet die GÖG „eine klare Unterdeckung“. Die „connexia Implacementstiftung Betreuung und Pflege“, die Land und AMS initiiert haben, zeigt deutlich, dass es viele Menschen gibt, die aus anderen Berufen wechseln würden. Wir haben drei besucht, die diesen neuen Weg ein- geschlagen haben.

GASTKOMMENTAR Gefahr und Gelegenheit zugleich Das Wort Krise setzt sich imChinesischen aus zwei Schriftzeichen zusammen – das eine bedeutet Gefahr und das andere Gelegenheit (J. F. Kennedy). Krise ist derzeit überall. Es ist schwer auszuhalten. Vor den Krisen zu fliehen und unterzutauchen ist unmöglich. Sie fin- den uns überall. Das Gefühl der Ohnmacht und Unsicherheit macht sich breit. Es färbt alle unsere Lebensbereiche ein. ,, Menschen, die eine berufliche Doch jede Krise birgt auch Gelegenheiten in sich. Zugegeben: harte Arbeit – das Schürfen nach den Gelegenheiten – in einer Wahr- nehmung, die getrübt ist von Unsicherheit und Angst. Aber es lohnt sich, den Blick auf diese Seite zu richten. Das richtet auf, schenkt Zuversicht und macht handlungsfähig. Es treibt an, über Dinge nachzudenken, die bisher wenig Aufmerksamkeit bekommen haben. Es setzt Kräfte frei, sich zu verändern, sich neu zu orientieren. So denken gerade viele Menschen über eine berufliche Neuorientie- rung nach. Eine sinnstiftende Arbeit im Pflegebereich gewinnt an Attraktivität. Bei allen Herausforderungen in diesemBereich sind Arbeitsplatzsicherheit und ein breites Betätigungsfeld garantiert. Die aktuellen Zahlen deuten auf ein gestiegenes Interesse an Betreuungs- und Pflegeberufen hin. Die Anmeldungen in den Aus- bildungsstätten übersteigen derzeit die zur Verfügung stehenden Ausbildungsplätze. Diese Gelegenheit, Pflegefachkräfte zu gewinnen, erfordert eine hohe Flexibilität in der Ausbildungslandschaft. Menschen, die eine berufliche Neuorientierung wagen, brauchen gute Begleitung und rasch entsprechende Ausbildungsangebote. So trauen sie es sich zu, erste unsichere Schritte in eine neue Zukunft zu setzen. Wir können es uns nicht leisten, diese Gelegenheit vorbeiziehen zu lassen! ▸ Info: Die Implacementstiftung Betreuung und Pflege steht Mensche n, dieQualifizierung imBetreuungs- und Pflegebereich suchen, beratend zur Seite. www.vcare.at Neuorientierung wagen, brauchen gute Begleitung. Reingard Feßler Leitung connexia Implacementstiftung

Eigentlich hätte Jürgen Türtschers Leben ganz anders verlaufen sollen. Der 39-jährige Damülser hat sich zum Elektromechaniker und Maschinenbauer ausbilden lassen, und das aus gutem Grund: Der Älteste von vier Geschwistern sollte dereinst einmal den väterlichen Betrieb leiten. „Ich war schon Teil der Geschäfts- führung.“ Aber amTag der Übernahmemachte er einen Rück- zieher. „Ich hab gesehen, was es bedeutet, Chef zu sein.“ Seine Mitarbeiter waren ihm viel mehr Freunde als Arbeitnehmer. „Wie hätte ich da die nötige Härte aufbringen sollen?“ Der ehemalige Rotkreuz-Zivildiener und jahrelange Freiwil- lige – auch bei der Bergrettung – fand sein neues Betätigungsfeld imKrankenhaus. Heute leitet er ein Pflegeteam in der Abteilung für innere Medizin im Landeskrankenhaus Hohenems. Die Team- arbeit beruht auf Vertrauen. „Wir müssen immer darauf vertrauen, dass niemand fehlt.“ Vertrauen in die eigene Urteilskraft, denn ab dem Zeitpunkt der Dienstübergabe „trage ich Verantwortung für die Patienten, für die ich zuständig bin“. Ein deutliches Mehr an Lebensqualität schenken ihm klar geregelte Arbeitszeiten. Den Weg der Ausbildung hat Türtscher als „Riesenherausforderung“ im Gedächtnis. Und lernbereit muss er bleiben, „denn wir müssen immer auf dem letzten Stand sein“. Wann empfindet der verheiratete Vater von Zwillingen am JÜRGEN TÜRTSCHER (39), GELERNTER ELEKTROINSTALLATEUR

meisten Befriedigung in seiner Arbeit? „Wenn wir gemeinsam im Team dem Patienten das Best- mögliche zukommen lassen.“ Die väterliche Firma haben inzwischen die Mitarbeiter als Gesellschaft übernommen. Auch als Team.

Politik und Arbeit 3

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im Jahr 2020 für Ihre Mitglieder geleistet

Insolvenzbereich. Über 700 Mal war dabei der Gang zu Gericht nötig. Die Expertinnen und Experten der AK nahmen zu mehr als 170 Gesetzen und Verordnun- gen Stellung und vertraten auch hier die Anliegen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer – für eine gerechte Arbeitswelt. Im Rahmen der von der AK Vorarlberg koordinierten

Aktion Bildungszuschuss floss fast eine Million Euro an mehr als 700 Arbeitnehmer. Mehr als 47.000 kompetente Beratungen bilanziert der AK-Konsumentenschutz 2020. Durch schriftliche Inter- vention konnten mehr als 1,1 Millionen Euro an finanziellem Erfolg verzeichn et werden.

AK: Sorge um das Wohl der Patienten ÖGK verkommt zum zentralistischen Ver- waltungs-Moloch – AK-Hämmerle: „Unsere Befürchtungen werden traurige Wahrheit.“

FATAL. Was wurde bei der Zu- sammenlegung der Gebiets- krankenkassen zur Österrei- chischen Gesundheitskasse (ÖGK) nicht alles versprochen: schlankere Strukturen, eine Patientenmilliarde und und und. Die tatsächliche Bilanz der Fusion ist dagegen er- nüchternd: „Statt 99 Millionen an Einsparungen bei Perso- nal- und Sachaufwand verur- sachten die neuen zentralen Führungsstrukturen eine Kostensteigerung von 67 Mil- lionen Euro“, kritisiert AK-Prä- sident Hubert Hämmerle. „Die ÖGK entwickelt sich außerdem immer mehr zu einem trägen Verwaltungsmoloch in Wien, so wie wir es von Anfang an be- fürchtet haben.“ Nichts als Überschriften Für Hämmerle ist die ver- sprochene Patientenmilliarde Geschichte: „Aber sie war von Anfang an nicht mehr als eine Überschrift, eine Schlagzeile, halt das bekannte Regierungs- Marketing!“ Das, was wirklich funktio- niert hat, ist die vonTürkis-Blau angepeilte Machtverschiebung in der ÖGK. „Die Arbeitneh- merseite wurde in der Selbst- verwaltung ihrer eigenen Krankenversicherung gezielt geschwächt. Aber das war ja auch der Sinn der Übung“, ist Hämmerle überzeugt. Außer- dem sieht der AK-Präsident durch den wach-

in Wien ein Langzeitproblem für die Versicherten im Ländle. Das neue System sei zu schwer- fällig, ziehe immer mehr Kompetenzen in die Bundes- zentrale ab und könne nicht ausreichend auf lokale Bedürf- nisse reagieren. Das sieht auch ÖGK-Landesstellenleiter Man- fred Brunner so. Verschärft werde dieses Problem durch den Umstand, dass es in der neuen ÖGK keine relevanten Mitbestimmungsmöglichkei- ten der Ländervertreter gebe. Zentralismus in Reinkultur „Es ist kein Zufall, dass jene vier früheren Spitzenbeamten, die die Regierung in Sachen Kassenreform beraten haben, jetzt mit maximaler Macht- fülle ausgestattet an der Spitze derWiener Generaldirektionen der Sozialversicherungsträ- ger sitzen“, stellt der AK-Präsi- dent verärgert fest. In der ÖGK herrsche seit der Fusion ein zentralistischer Führungsstil. Wichtige Ansprechpartner für die Versicherten, für die Ver- tragspartner und die Dienst- geber vor Ort seien entweder abgeschafft oder zu Erfüllungs- gehilfen oft realitätsferner Vor- gaben degradiert worden. „Alle unsere Befürchtun- gen werden nun Realität“, sagt Hämmerle, der die Rückkehr zu einem regionalen Weg for- dert: „Das Beste im Interesse der Versicherten wären die von uns schon vor Jahren vor- geschlagenen Landes-Gesund- heits-Servicezentren mit einer straff organisierten Dachorga- nisation.“ Diese könnten gezielt und schnell auf Erfordernisse im Land reagieren und es wür- de wieder im Land entschie- den, was mit den erwirtschaf- teten Versicherungsbeiträgen passiert.

ANDREAGABRIEL (47), FRÜHER LKW-FAHRERIN

Da ist kaum ein Beruf, den Andrea Gabriel noch nicht ausgeübt hat: Einzelhandelskauffrau war die Göfner Bauerstoch- ter schon, und Lkw-Fahrerin, hat sich später zur Dachdeckerin ausbilden lassen und in einem großen Restaurant das Catering organisiert. „Irgendwann hab ich mich gefragt, ob ich wirklich bis zum Schluss die schweren Männerberufe ausüben will.“ In der Zeit hat sich die Mutter zweier Töchter daran erinnert, wie sehr sie die Pflege ihrer Tante erfüllt hat. Andrea begleitete sie bis zum Tod. Heute schnuppert sie mit 47 Jahren im Sozialzentrum Nenzing. „Wenn du mit Betag- ten arbeitest, wirst du froh um alles, was du hast“, erzählt sie. „Es erfüllt mich total!“ Ein Spiele-Nachmittag trug ihr so viel Dankbarkeit ein. Als sie mit den Bewohnern „die ganzen alten Lieder“ gesungen hat, „war das einfach eine Freude“. Andrea hat ihrenWeg für den Rest ihres Arbeitslebens gefunden. Alles hängt jetzt amGeld. Andrea Gabriel bezieht der- zeit 60 Prozent Arbeitslosenunterstützung. Der erste Ausbildungslehrgang zur Pflegefachassistenz beginnt am 1. April 2022. „Jetzt suchen wir Wege, um die Zeit zu überbrücken und dass sie danach einen der rund 70 Ausbildungsplätze er- gattert“, sagt Reingard Feßler, die besonders beeindruckt, dass Andrea Gabriel sich sehr für Palliativpflege interessiert. Warum? „Die letzten Stunden im Leben eines Menschen sollte man doch so schön wie möglich machen, oder nicht?“

Mit 43 noch die Schulbank drücken? Ja, geht denn das? Es war Judith Peter „immer bewusst, dass es körperlich, psy- chisch und geistig sehr herausfordernd wird“. Aber die 43-jährige Hohenemserin empfindet es auch als „Ehre, in die Welten der Bewohner einsteigen zu dürfen und ihr Ver- trauen geschenkt zu bekommen“. Judith war 20 Jahre lang Kellnerin. Vor sechs Jahrenwechselte sie in den Stockdienst am LKH Feldkirch. „Weil das so bereichernd ist“, wollte sie mehr. Seit einem Jahr lässt sie sich über die Implacement- Stiftung der connexia zur Fach-Sozialbetreuerin für Alten- arbeit ausbildenund sammelt imLustenauer Seniorenheim Schützengarten praktische Erfahrung. Klar: Da sind „diese enorm vielen Dokumentationen, um jeden Schritt abzusi- chern“, die Zeitfenster, an die sie sich halten muss. „Aber dann gibt es diese wunderbarenMomente, wenn gesungen, gelacht, getanzt, gescherzt wird und wenn dir jemand sein Herz ausschüttet.“ KurzumMomente, „diemitWorten nicht zu beschreiben sind, aber so tief gehen, dass sie dich immer wieder spüren lassen: Was für eine wunderbare Arbeit!“ Ihr Beruf macht Judith Peter (er)lebenshungrig. Denn täglich erfährt sie, wie wichtig Biografie-Arbeit ist und so- mit auch, dass im Alter die Vergangenheit ganz viel dazu beiträgt, wie es uns geht. JUDITHPETER (43), FRÜHER INDERGASTRONOMIE

senden Verwal- tungsmoloch

Hämmerle: „Das Beste wären Landes- Gesundheits-Zentren mit einer straffen Dachorganisation.“

4 Arbeit 

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Damit die schöne neue Welt auch schön bleibt

Der Einsatz von Künstlicher Intelli- genz verändert die Arbeitswelt. Über Licht und Schatten und die veränder- te Rolle der Arbeitnehmerschaft dis- kutierten bei der ersten Konferenz im Rahmen der Schaffarei Experten aus Wissenschaft, Interessenvertretung und Management.

Ist das der neue Mensch? Ein bloßes Anhäng- sel der Maschinen, das immer mehr selbst wie ein Roboter funktioniert? Ben Wagner stellt die furchteinflößende Perspektive ganz be- wusst an den Anfang der Konferenz. Gleich wird er einGegenbild zeichnen. Der Assistenz- professor ist aus der TU Delft zugeschaltet. Im Konferenzraum der Schaffarei sitzen Digitali- sierungsexperten aus dem ganzen deutschen Sprachraum. Zwei Tage lang werden sie sich mit den Auswirkungen der Künstlichen Intel- ligenz befassen. KI wirklich intelligent? Ist Künstliche Intelligenz also ein Irrweg? Nein, zunächst ein Widerspruch in sich. Weil KI nicht intelligent ist, ja niemals sein kann. Gut, „Künstliche Intelligenz tut so, als ob sie menschlich wäre“, sagt Wagner. Und wenn sich der Europameister im japanischen Brett- spiel Go vor laufender Kamera einem Compu- ter geschlagen geben muss, erzeugt das schon Gänsehaut. Dabei ist die KI einfach nur rasend schnell. Intelligent ist sie dadurch noch nicht. Die Angst der Menschen, eines Tages er- setzt zu werden, kann Ben Wagner dennoch gut verstehen. „Alles, was automatisiert wer- den kann, wird auch automatisiert.“ Daran herrscht kein Zweifel. Gleichzeitig entwirft der Professor für Technologie, Politik und Management das Bild nachhaltiger Arbeits- welten, in denen der Mensch nach wie vor Würde hat. Denn die Möglichkeiten der Di- gitalisierung können die menschliche Auto- nomie auch stärken helfen. Die Pandemie hat unglaubliche Möglichkeiten aufgezeigt. Alles ist im Fluss. Deshalb ist es Zeit, Arbeit neu zu denken. Und höchste Zeit, dass der arbeitende

der „Höflichkeit“ und „Empathiefähigkeit“ von Beschäftigten genutzt werden. „Einzelne Hersteller versprechen gar die Anregung und

Steuerung von Emotionen.“ Bewegungsmelder im Büro

Die Bewegungsmelder von „OccupEye“, einem Produkt eines Anbieters von Technologie für die Gebäudeverwaltung, können unter Schreibtischen montiert werden. Die Geräte messen Raumtemperatur, Luftqualität, Luft- druck, Geräuschpegel, Lichtintensität und Feuchtigkeit. Die Anwesenheit der Beschäf- tigten an den Schreibtischen kann in Echtzeit dargestellt und rückwirkend ausgewertet wer- den. Der Netzwerk-Gigant Cisco bietet an, die mit den Bewegungsmeldern erfassten Daten mit Informationen über Bewegungsmuster im Büro zu ergänzen – und damit die Ortung von Arbeitnehmer:innen in Innenräumen. Die WLAN-Router, die die Räumlichkeiten mit einem drahtlosen Internetzugang versorgen, dienen dabei als Ortungsgeräte für Laptops, Smartphones und Tablets von Beschäftigten. Einen Schritt weiter geht die US-Firma Humanyze mit ihrem Produkt „People Ana- lytics“ zur Vermessung von Bewegungs- und Kommunikationsmustern im Büro. Dabei tra- gen Beschäftigte über den Arbeitstag hinweg kleine Geräte am Körper, die mit Hilfe eines Mikrofons und anderer Sensoren wie Infrarot und Bluetooth laufend sprachliche Kommu- nikation und Bewegungen auswerten. Das System berechnet daraus Kennzahlen, die die „Effektivität“, Anpassungsfähigkeit und „Pro- duktivität“ der Belegschaft bewerten sollen. Die Liste wäre schier endlos. Und sie er- streckt sich keineswegs nur auf die „bösen“ Märkte in Übersee. Fünf Fallbeispiele aus österreichischen Betrieben belegen das ein- drucksvoll auf Basis von Interviews mit Be- triebsrät:innen. „Von drei österreichischen Organisationen aus dem Sozial- und Gesund- heitsbereich kommt keine ihren Informati- onspflichten nach.“ Die Betriebsrät:innen wer- den übergangen, gar nicht oder erst sehr spät einbezogen, wenn neue Software zum Einsatz kommt. „In zwei Betrieben wurden Beschäf- tigte mit Ranglisten und unzulässigen Aus- wertungen von Krankenständen unter Druck gesetzt.“ Betriebsrät:innen fit machen Deshalb ist es für die AK Vorarlberg so wich- tig, Betriebsrät:innen zu ermächtigen, damit sie in den komplexen Problemlagen nicht der Willkür der Geschäftsleitung ausgesetzt sind. Nikolina Grgic von der Plattform Industrie 4.0 skizziert solcheWege zu einemmenschenzen- trierten Einsatz der KI. Denn der Einsatz von Künstlicher Intelligenz muss nicht grundsätz- lich auf Widerstand stoßen, sofern wichtige

konsequent unterlaufen und Regulierungs- lücken fleißig ausgeschöpft werden.“ Immer wieder ist davon zu lesen: von Versandhan- delsriesen, deren Mitarbeiter aus Zeiterspar- nisgründen aufgefordert werden, in Flaschen zu pinkeln, oder von Essenslieferdiensten, die ihre Fahrer mit Überwachung und Wett- bewerb drangsalieren. Aber wenn einer einen vertieften Blick in diese Büchse der Pandora geworfen hat, dannWolfie Christl. Er lebt in Wien und ist Programmierer, Forscher, Publizist, Erwachsenenbildner, Netzaktivist und Leiter von Cracked Labs. Seit vielen Jahren beschäftigt er sich mit den ge- sellschaftlichen Auswirkungen neuer Infor- mations- und Kommunikationstechnologien. Seine neueste Studie über „Digitale Überwa- chung und Kontrolle am Arbeitsplatz“ hat’s in sich. Er präsentiert sie im Rahmen der Konfe- renz der Schaffarei zum ersten Mal. Auf demWeg zur permanenten Überwachung „Die umfassende digitale Protokollierung von Arbeitstätigkeiten“ wird Christl zufolge ganz schnell „zur permanenten digitalen Über- wachung und Kontrolle, die tief in die Rechte und Freiheiten der Betroffenen eingreift“. Des einen Freud, des anderen Leid: „Während be- triebliche Abläufe optimiert werden, geraten Arbeitnehmer:innen unter Druck – und unter Pauschalverdacht.“ Wie weit das gehen kann? Aktuell am Markt verfügbare Callcenter- Software etwa erlaubt eine sekundengenaue Totalüberwachung von Arbeitstätigkeiten. „Leistungskennzahlen über die Anzahl und Dauer durchgeführter Gespräche und deren Ergebnisse sind für die Beschäftigten all- gegenwärtig.“ Im Namen von Qualitätssiche- rung, Kundenzufriedenheit und „Compliance“ werden Gespräche aufgezeichnet, automa- tisiert bewertet und können nach Stichwör- tern durchsucht werden. Auch Funktionen zur Analyse der „Stimmung“ in Gesprächen auf Basis von Tonfall, Sprechgeschwindig- keit, Lautstärke und erwähnten Wörtern ste- hen zur Verfügung. Das kann zur Bewertung

Mensch aktiv seine Rolle einfordert. Die uralte Frage nach Anerkennung

Wobei … so neu ist das alles gar nicht. Betti- na-Johanna Krings vom Karlsruher Institut für Technologie erinnert an den britischen Wissenschaftler David Ricardo (1772–1823), an Karl Marx (1818–1883) und die Frühzeit des in- dustriellen Kapitalismus. Bis heute schwingt in den Fragen nach Arbeitsmodellen und der Rolle des Menschen das Bedürfnis nach sozia- ler und ökonomischer Anerkennung von Ar- beit mit. „Gebt den jungen Menschen das Ge- fühl, dass sie unglaublich wichtig sind!“, ruft Krings dem Auditorium zu. Damit angesichts einer ungewissen Zukunft am Arbeitsmarkt nicht Verzweiflung die Oberhand gewinnt. Wohin Entgrenzung führen kann Die wird Jan-Felix Schrape von der Univer- sität Stuttgart zufolge durchaus von der zu- nehmenden Entgrenzung der Erwerbsarbeit fleißig gefüttert. „Gerade auf demFeld der Gig- und Cloudwork erzeugt die plattformzentrier- te Vermittlung von Arbeit vor allen Dingen neuartige flüchtige Arbeitsverhältnisse, in denen unternehmerische Fürsorgepflichten

Die AK bietet Apps und Rechner online an, den Brutto-Netto-Rechner etwa, aber auch Abfertigung und Altersteilzeit, Resturlaub, Stipendien oder die Pension lassen sich mithilfe der AK-Tools berechnen. Hinter der AK-App „Frag uns“ verbergen sich Lexika zu Arbeitsrecht und Konsumentenschutz. ▸ https://vbg.arbeiterkammer.at/services/rechner

Die Konferenz über die Folgen der Digitalisierung für die Arbeits- welt fand im Rahmen der Eröffnung der Schaffarei statt. In Vorarlbergs Haus der Arbeitskultur ist laufend Programm: ▸ https://schaffarei.at/

Arbeit 5

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Korrektur mit Schönheitsfehlern Seit 1. Oktober gelten für Arbeiter und Angestellte die gleichen Kündigungsfristen. Endlich? Jein. Denn beschlossen hat das der Nationalrat bereits 2017. Dass die Regelung erst jetzt in Kraft tritt, hat ihr geschadet. Unsicherheiten sind die Folge. Die AK rät im Zweifelsfall dringend zur Rechtsberatung. ,, Es ist absehbar, dass dies den einen oder anderen Rechtsstreit aufgrund falscher Kündigungsaus- sprüche nach sich ziehen wird. Dr. Tamara Thöny-Maier AK-Mitgliederservice ANGLEICHUNG. Bislang sah das Ange- stelltengesetz bei Kündigung durch den Dienstgeber bzw. die Dienstgeberin Fristen von mindestens sechs Wochen vor, Arbei- terinnen und Arbeiter konnten im Ext- remfall innerhalb weniger Tage gekündigt werden. 2017 korrigierte der Nationalrat die Ungleichheit. Aber die Neuregelung wur- de inzwischen zweimal verschoben. Sie ist nun am Freitag, 1. Oktober 2021, in Kraft getreten: Für Kündigungen, die nach dem 30.9.2021 ausgesprochen werden, gelten nun neue gesetzliche Regelungen. Eigentlich hätte die Angleichung der Kündigungsbestimmungen schon per Die Kündigungsfrist muss am Quartals- ende enden. Im Dienstvertrag kann verein- bart werden, dass Kündigungen davon ab- weichend auch zum Ende des Monats oder zum 15. jedes Monats möglich sind. Der Arbeiter hat, sofern keine für ihn bes- sere Regelung anzuwenden ist, zumMonats- letztenmit einer Kündigungsfrist von einem Monat zu kündigen. Es kann aber innerhalb bestimmter Grenzen auch eine längere Kün- digungsfrist vereinbart werden. Bei Kündigung AK fragen Doch die mehrmaligen Verschiebungen ha- ben unangenehme Folgen, warnt AK-Juristin

Zwei Tage lang diskutierten Experten im Rahmen der Schaffarei-Eröffnung die Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz in der Arbeitswelt. Die AK hat mit der Schaffarei ein Haus zur Arbeitskultur geschaffen, umArbeit neu zu denken.

1. Jänner 2021 in Kraft treten sollen. Dann wurde der 1. Juli 2021 anvisiert, letztlich ist es der 1. Oktober 2021 geworden. Warumdie Verschiebungen? Arbeitsminister Martin Kocher führt die Folgen der Pandemie ins Treffen. Die krisengeplagten Unternehmen sollten Zeit finden, sich auf die geänderten Gegebenheiten vorzubereiten. Was ist nun neu? Wie beim Angestellten gelten auch für den Arbeiter nach der neu- en gesetzlichen Regelung bei Kündigung durch Arbeitgeber folgende Kündigungs- fristen: ● bis zum vollendeten 2. Dienstjahr sechs Wochen ● nach dem vollendeten 2. Dienstjahr zwei Monate ● nach dem vollendeten 5. Dienstjahr drei Monate ● nach dem vollendeten 15. Dienstjahr vier Monate ● nach dem vollendeten 25. Dienstjahr fünf Monate

Tamara Thöny-Maier. „Unter anderem haben sie dazu geführt, dass in Kollektivverträgen und Arbeitsverträgen auf unterschiedliche Daten Bezug genommen wird, was die Rechts- lage teilweise sehr unübersichtlich macht. Es ist absehbar, dass dies den einen oder anderen Rechtsstreit aufgrund falscher Kündigungs- aussprüche nach sich ziehenwird.“Aus diesem Grund rät die Arbeiterkammer sowohl bei Er- halt einer Kündigung als auch vor Ausspruch einerKündigung zumWeg zur Rechtsberatung, damit der Vertrag eingesehen und geprüft wer- denkann, was imEinzelfall nunwirklichgilt. Dazu kommt, dass die neue gesetzliche Regelung nicht in Saisonbranchen gilt. Was aber eine Saisonbranche ist, ist leider auch nicht in allen Fällen klar. Klarheit herrscht lediglich dort, wo die Kollektivvertragspartner sich im Kollektiv- vertrag auf eine ausdrückliche Feststellung dieses Umstands geeinigt haben. Auch dieser Punkt lässt somit eine Häufung von Rechts- streitigkeiten erwarten.

Voraussetzungen erfüllt sind. Eine hohe Aner- kennung in der Belegschaft wird erzielt, wenn ● die Mitarbeiter frühzeitig eingebunden werden, ● wenn sie die neue Software als Assistenz- system wahrnehmen und ihren Mehrwert er- kennen, ● wenn die Funktionsweise verständlich und einfach erklär wird und die Erwartungen klar definiert werden und ● wenn es eine Gewöhnungsphase gibt, in der die Mitarbeiter die gewohnte Umgebung bzw. Benutzeroberfläche behalten können. Als besonders heikel erweist sich das gan- ze Kapitel Datenschutz. Da ist die peinliche Beachtung der Datenschutzgrundverordnung unerlässlich. Grgic empfiehlt laufende Schu- lungen, Vermeidung von Datenspeicherung und vor allemBetriebsvereinbarungen. Die Belegschaft der Zumtobel Group kann sich auf eine Reihe solcher Betriebsverein- barungen stützen. Betriebsratsvorsitzender Dietmar Dünser wird dabei laufend von Tho- mas Riesenecker-Caba aus der Forschungs- und Beratungsstelle Arbeitswelt (FORBA) be- gleitet. Eindrucksvoll schildert Dünser, wie wichtig es ist, beim Einsatz von KI im Unter- nehmen als Betriebsrat unentwegt am Ball zu bleiben. „Das ist mühsam, aber eben unerläss- lich.“

JETZT AKTUELLE BROSCHÜREN BESTELLEN

Die AK bietet aktuelle Broschüren im Internet gratis zur Bestellung oder zumdirekten Download an. ▸ vbg.arbeiterkammer.at

▸ Beratung Betriebsrät:innen werden in der AKVorarlberg durch denMitgliederservice unterstützt. Die Kolleg:innen sindMo–Fr, 8 bis 12 Uhr, undMo–Do, 13 bis 16 Uhr, erreichbar, Telefon 050/258-1500 oder 05522/306-1500, E-Mail mitgliederservice@ak-vorarlberg.at

FOTOS UND ILLUSTRATIONEN Jürgen Gorbach/AK Vorarlberg, avector / adobe.stock

Ist Arbeitszeitverkürzung drin, wo 4-Tage-Woche draufsteht? ▸ https://vbg.arbeiterkammer.at/ akblog/Blog.html

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ARBEITSRECHT

6 Arbeit 

Oktober 2021

WEIBERKRAM von Univ.-Prof. Irene Dyk-Ploss

Baby-„Pause“ Für sämtliche Berufsfelder, in denenmanmit Säuglingen, (Klein-)Kindern, Kindergarten- kindern und Schulkindern zu tun hat, sind jahrelange Ausbildun- gen, Höhere Schulen, Fachhoch- schulstudien erforderlich. Und es ist gar keine Frage, dass es sich dabei um richtige (klarer- weise bezahlte) Arbeit handelt und nicht um irgendeine Art von Freizeitbeschäftigung. Nur wenn es Mütter (und in seltenen Fällen Väter) sind, die sich um ihre Jüngsten kümmern, spricht man euphemistisch von „Babypause“. Bei allen Frauen, auch bei Pro- mis, Ministerinnen, Managerin- nen etc., geht es dabei immer um durchwachte Nächte, Stillproble- me, vielfältige Verunsicherungen und Stress – kaumauslagerbar anHilfspersonal oder Institutio- nen. Es soll schon vorgekommen sein, dass Frauen die Rückkehr in den Beruf als geradezu erhol- sam erleben, auch wenn nach Dienstschluss die Keule Doppel- belastung zuschlägt. Von Pause jedenfalls keine Rede … ▸ E-Mail: irene.dyk@jku.at

Wenn chronisch Erkrankte einen Bescheid als begünstigte Behinderte haben, können sie nicht ohne Weiteres gekündigt werden.

Begünstigte Behinderte nur mit Zustimmung kündbar Firma kündigte Krebskranke ohne Antrag beim Sozialministerium – Nun erhält sie Entschädigung

KÜNDIGUNGSSCHUTZ. Als die Frau bei der AK um Hilfe bat, hatte sie schon einiges hinter sich. Sie ar- beitete seit sechs Jahren im Gesund- heitsbereich. Dann zwang sie eine Krebserkrankung in die Knie. Sie wurde selber Patientin. Insgesamt zehn Monate lang brachte sie ihre inzwischen chronische Erkrankung in den Krankenstand. Dann erhielt sie vomArbeitgeber die Kündigung. Dabei hatte sie den Arbeitgeber in den zehn Monaten ordnungsge- mäß über den Krankenstand und die Verlängerungen informiert. Sie hatte ihrem Chef auch mitgeteilt, dass sie mittlerweile einen Bescheid über ihre Eigenschaft als begüns- tigte Behinderte gemäß dem Behin- derteneinstellungsgesetz erhalten hatte. Diesen Bescheid legte sie dem Arbeitgeber auch vor. Der Bescheid

wies aus, dass sie aufgrund ihrer chronischen Erkrankung als im ge- setzlichen Sinnemindestens 50 Pro- zent behindert gilt. Erst Ministerium fragen Gemäß dem Behinderteneinstel- lungsgesetz genießen Arbeitneh- mer:innen, die über einen solchen Bescheid verfügen, besonderen Kündigungsschutz. Deshalb muss der Arbeitgeber vor einer Kündi- gung zuerst einen Antrag beim So- zialministeriumsservice stellen. Dort wird im Rahmen eines gesetz- lich vorgegebenen Verfahrens ent- schieden, ob die Arbeitnehmerin gekündigt werden darf. Erst wenn das Sozialministerium die Zustim- mung erteilt hat, kann die Kündi- gung rechtswirksam ausgespro- chen werden. Eine Kündigung, die

vorher ausgesprochen wird, bleibt rechtsunwirksam. Nachdem die Arbeitnehmerin bereits jahrelang beschäftigt war und den Bescheid als begünstigte Behinderte erhalten hatte, genoss sie sofort den beson- deren Kündigungsschutz. Zu ihrer Verwunderung teilte ihr die Firma dennoch zu Beginn des Sommers mit, dass sie mit Beginn des Herbs- tes gekündigt werde. Also suchte sie den Rat ihrer Arbeiterkammer, die sofort rechtliche Schritte setzte. Antrag vergessen Es stellte sich heraus, dass der Arbeitgeber schlichtweg verges- sen hatte, einen Antrag auf Zu- stimmung zur Kündigung einer begünstigten Behinderten beim Sozialministeriumsservice zu stel- len. Somit war die Arbeitgeberkün-

digung gegenstandslos. Es bestand weiterhin ein aufrechtes Arbeits- verhältnis. Also holte der Arbeitge- ber seinen Antrag nach. Beim Ver- fahren vor dem Sozialministerium wurde die Arbeitnehmerin von der AK schriftlich und bei der Verhand- lung vor Ort vertreten. Im Rahmen der Vergleichsverhandlungen mit dem Arbeitgeber konnte eine für die Arbeitnehmerin sehr vorteil- hafte einvernehmliche Auflösung mit einer Abgangsentschädigung getroffen werden. Dies brachte der Arbeitnehmerin enorme Erleichte- rung, da insbesondere durch die Ab- gangsentschädigung die drohenden finanziellen Härten weitestgehend abgefedert wurden. Damit konnte sie einen Großteil ihrer fälligen fi- nanziellen Verbindlichkeiten sofort bezahlen.

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Nichts geht weiter im Job? Komm auf die FastLane!

Die Arbeitswelt steht vor ihrer vielleicht größten Revolution: Automatisierung und Künstliche Intelligenz werden keinen Stein auf dem anderen lassen. Wir werden Neues lernen und Altes ver- lernen müssen. Die gute Nachricht: Beides liegt in unserer menschlichen Natur. Warum es zum lebenslangen Lernen keine Alternative gibt

FASTLANE FL Bildungsplattform FASTLANE FL Bildungsplattform

QUALIFIZIERUNG. Weiterbildung sei das Gebot der Stunde, hört man. Aber was heißt schon Stunde: Die Revolution, die mit der Digitalisie- rung am Horizont der Arbeitswelt aufzog, klopft heute ja nicht an die Tür – sie fällt uns mit ihr schon ins Haus! Das Tempo, mit dem sich der technologische Fortschritt in allen Bereichen der Gesellschaft durch- setzt, macht Weiterbildung heute und für immer zum Gebot jeder (!) Stunde. Die gute Nachricht: Wir können gar nicht anders als zu ler- nen. Lernen, das ist unsere Natur. Was wir als Säuglinge nicht schon

an Reflexen mit auf die Welt brin- gen, beginnen wir, kaum auf der Welt, zu lernen. Mit ein paar Mona- ten fangen wir zu krabbeln an, und dann zu laufen. Schon bald steigen wir aufs Rad, und schließlich set- zen wir uns im Auto ans Steuer. Lernen ermöglicht uns, dass wir von A nach B und auf unserem Le- bensweg überhaupt vorwärts kom- men. Dasselbe gilt für unser Berufs- leben – in einer Arbeitswelt, in der schon bald kein Stein mehr auf dem anderen sein wird. Wäh- rend unsere Vorfahren in Gesell-

FASTLANE FL Bildungsplattform

Arbeit 7

Oktober 2021



Schaffarei: Was bist du von Berufung? Ein Arbeitsleben lang in einem Betrieb, das wissen wir … ist längst vorbei. Doch wie sieht es mit unseren Berufen an sich aus? Wie wechseln wir nicht nur den Ort, sondern verändern das, was wir beruflich tun? Die „Arbeits- lebensgeschichte“ von Cornel Hess erzählte in der Schaffarei davon.

Programm 1.9.21 – 28.2.22

schaffarei.at

Wer schafft ? Lasst uns gemeinsam die Zukunft der Arbeit neu gestalten. Auf ein inspirierendes erstes Halbjahr in der Schaffarei! Alle Veranstaltungen finden in der Schaffarei der AK in Feldkirch, Widnau 10, statt / Freier Eintritt / Es gelten die aktuellen Covid-Bestimmungen. Wegen begrenztem Platzangebot bitte frühzeitig reservieren: hey@schaffarei.at Das Haus für Arbeitskultur Widnau 10, Feldkirch

VERÄNDERUNG. New York, Lon- don, Madrid – beruflich durch die Welt reisen, wichtig sein: Davon träumen viele, besonders jungeMen- schen. Auch auf ihn habe die Vor- stellung in frühen Jahren ihre Faszi- nation ausgeübt, erzählt Cornel Hess beim Auftakt der „Arbeitslebensge- schichten“ in der Schaffarei. Das In- teresse ist groß, der frisch renovierte Klub ist am Eröffnungsabend bis auf

den letzten Platz besetzt. So weit, so klassisch

Cornel Hess erzählt imGesprächmit Raffaela Rudigier-Gerer seine Arbeitslebensgeschichte.

Im Gespräch mit Raffaela Rudi- gier-Gerer schildert Hess zunächst seinen beruflichen Werdegang. So weit, so klassisch: Der studierte Ju- rist arbeitete beimSchweizer Möbel- hersteller Vitra, im Marketing und Vertrieb eines Modeunternehmens und schließlich bei Zumtobel in Dornbirn, wo er als Key Account Ma- nager Großkunden im Ausland be- treute. Um sein Aufgabenspektrum zu erweitern, übernahm Hess dort auch noch die Marketingleitung von Thorn Lighting, einem Tochter- unternehmen von Zumtobel mit Sitz in Großbritannien. Was ihn am Vorarlberger Leuch- tenhersteller faszinierte? Die starke Verbindung zur Architektur. Was ihn ins Ländle brachte? Die einge- schneite Messestadt, als er zum Vor- stellungsgespräch kam. Da war es um den Skifahrer aus Leidenschaft geschehen. Papa, was machst du? Mehr als 14 Jahre arbeitete Hess, wie er es nennt, als „professioneller

Klub sagt: Niemand könne heraus- finden, was die eigene Berufung sei, wenn man voll in der Mühle, im eigenenKäfig stecke. Nicht zuwissen, was kommenwerde, sei natürlichmit Unsicherheit verbunden, aber das ist für Hess dasWesen der Freiheit. Vom Manager zum Metzger Und wie wurde der Manager schließlich zum Metzger? Eher zu- fällig, erzählt Hess. Nicht ganz ernst gemeint habe er einen Freund, der Metzger ist, auf einer Geburtstags- feier gefragt, ob er einmal bei ihm schnuppern dürfe. Es blieb nicht beim Schnuppern, und nach neuen Jahren des Lernens geben sich Beruf und Leidenschaft bei Cornel Hess seither die Klinge in die Hand. Den spätberufenen Jungmetzger trifft man heute in der Metzgerei in Hitti- sau und auf den Vorarlberger Märk- ten, die er alle selbst anfährt: als Wurstfachverkäufer des Vertrauens.

Meeter“. Mit dem Bild des Reisen- den, der die schönsten Orte dieser Welt besucht, habe der Job gar nichts zu tun. Manchmal habe er sich so- gar gefragt, in welcher Stadt er sich überhaupt befinde. Als König der Meetings sprang er von Termin zu Termin und lernte die Gleichförmig- keit von Flughäfen und Hotels ken- nen: Ein Gate ist ein Gate und Tapete bleibt Tapete. Mailand oder Madrid? Hauptsache pünktlich. Seine Kinder halfen ihm aus dem Hamsterrad und noch einmal ganz anders auf die Sprünge. Seine Antwort auf ihre Frage, was er bei der Arbeit mache, gefiel Hess selbst nicht: Meetings, Meetings, Meetings – er hatte genug davon und wagte den Sprung in die Veränderung. Doch zunächst tat Hess erst einmal: nichts. Er ließ sein altes Arbeitsleben hinter sich – ohne zu wissen, was die Zukunft bringt. Eine wichtige Entscheidung, wie er im

bis 4.12.21, Mo bis Sa 9– 18 Uhr, Museum des Wandels / Eingang Kuche – Werner Albrecht: Ein Schuhmacher als Pionier des modernen Skischuhs. Oktober 19.10.21, 12 Uhr Mittagessen mit meinem Traumjob: Rettungskommandant / Kuche –Wir haben in der Kuche einen Tisch für dich und Werner Meisinger reserviert. 22.10.21, 17:30– 19:30 Uhr Firobad Erzählcafe / Schaffarei OG3 Ein Format, um zu lauschen und in andere Arbeitswelten und -kulturen einzutauchen. November 2.11.21, 12 Uhr Mittagessen mit meinem Traumjob: Chefarzt Maria Ebene / Kuche – Wir haben in der Kuche einen Tisch für dich und Prim. Philipp Kloimstein reserviert. Er ist ärztlicher Leiter der Stiftung Maria Ebene sowie Leiter der Therapiestationen Carina und Lukasfeld, der Cleans in Bregenz, Bludenz, Feldkirch und der Präventionsstelle SUPRO. 11.11.21, 20 Uhr ArbeitsLebensGeschichte: Marc Iser / Klub Vom Brandmanager zum Bootsbauer 12.11.21, 8:30– 17 Uhr Exkursion GutePraxis 16.11.21, 12 Uhr Mittagessen mit meinem Traumjob: Umwelt- und Energie- management / Kuche – Wir haben in der Kuche einen Tisch für dich und Katharina Schön reserviert. Sie ist bei Blum Projekt-& Programmleiterin im Nachhaltigkeitsmanagement. 19.11.21, 17:30– 19:30 Uhr Firobad Erzählcafe / Schaffarei OG3 26.11.21, 20 Uhr ArbeitsPositionen / Klub Dezember 7.12.21, 12 Uhr Mittagessen mit meinem Traumjob: Account Director / Kuche – Wir haben in der Kuche einen Tisch für dich und Michael Kössler reserviert. Er ist Account Manager bei WWP für Porsche LMP1. 10.12.21, 17:30– 19:30 Uhr Firobad Erzählcafe / Schaffarei OG3 Alle weiteren Termine auf schaffarei.at

Fluch oder Segen? Roboter werden uns noch viel Arbeit abnehmen. Die Automatisierung wird aber auch neue Jobs schaffen, für die hohe Qualifikation gefragt sein wird.

schaften lebten, in denen sich über Jahrhunderte kaum etwas bewegte (eine Bäuerin machte im 17. Jahr- hundert nicht viel anders als eine Bäuerin 500 Jahre davor), ist Verän- derung seit Beginn der industriel- len Revolution eine Konstante. Der Fortschritt fegt Berufe hinweg, für die es keinen Bedarf mehr gibt, und er schafft neue. Laternenanzünder, Draufschlä- ger, Aufwecker oder Rohrpost-Be- amtinnen – die gab es alle einmal. Und es gibt sie nicht mehr. Wer hät- te sich andererseits zu einer Zeit, als nur Pferdekutschen unterwegs waren, einen IT-System-Elektroni- ker vorstellen können?

Der Wandel, der uns in der Arbeitswelt bevorsteht, wird gra- vierend sein. Schon bald werden alle Bereiche von einem bisher un- bekannten Grad an Automatisie- rung und dem Einzug Künstlicher Intelligenz (KI) betroffen sein. In dieser vierten industriellen Revo- lution brauchen wir die Kultur des lebenslangen Lernens mehr denn je. Was wir heute wissen oder kön- nen, morgen ist es vielleicht schon veraltet. Auch hier gibt es eine gute Nachricht: Verlernen ist ebenfalls unsere Natur, denn das menschli- che Gehirn baut sich ständig um – was wir nicht mehr brauchen, ver- lernen wir auch wieder. Wer weiß,

vielleicht kennen wir Fahrschu- len schon bald nur noch aus Ge- schichtsbüchern, die wir in selbst- fahrenden Autos lesen (die dann erstmals wirklich auto-mobil sein werden). Zum Lernen gibt es keine Al- ternative. Entscheidend wird sein, den Lernprozess bewusst zu steu- ern. Neben anderen Faktoren spie- len sinnvolle, leistbare und mit der Lebenssituation vereinbare Wei- terbildungsangebote dafür die zen- trale Rolle. Die FastLane-Bildungs- plattform der AK versammelt als erste umfassende Bildungsplatt- form für Weiterbildung in Vorarl- berg alle an einem Ort.

8 Magazin 

Oktober 2021

AK-BIBLIOTHEKEN Weil Lesen das Leben bereichert  ● Bludenz

Was imOktober zählt ARBEIT Seit 1. sind die Kündigungs- regeln für Arbeiter an jene der Ange- stellten angeglichen • SCHULE Durch die Feiertage Herbstferien von

● Digital In der digitalenAK-Bibliothek findet sich ein breites Angebot an E-Books, E-Hörbüchern und Spezialbibliotheken. Ein Benutzer kann parallel

Infos für Leser ● Wollmaus trifft … … Leseratte. Am 20. Oktober um 19 Uhr in der AK-Bibliothek Feldkirch. ● Den Video-Buchtipp … …mit Natalie Bahl-Waltl aus der AK-Bibliothek Feldkirch finden Sie unter ak-vorarlberg.at/bibliothek.

Bahnhofplatz 2a, Telefon 050/258- 4550, E-Mail: bibliothek.bludenz@

ak-vorarlberg.at ● Feldkirch

26.10. bis einschließlich 2.11. • ÖPNV Das öster- reichweit gültige neue Klimaticket gibt es zumStart bis 31. stark verbilligt • ZEIT Am 31. „schenkt“ uns die Zeitumstellung eine Stunde

zehn E-Medien ausleihen. Wo? www.ak-vorarl- berg.at/ebooks

Widnau 2–4, Telefon 050/258-4510, E-Mail: bibliothek.feldkirch@ak- vorarlberg.at

Leselust: Neues für den Bücherherbst Das Veranstaltungskarussell in den AK-Bibliotheken Feldkirch und Bludenz nimmt wieder Fahrt auf – leuchtende Kinderaugen bei Teddy Eddys Besuch.

ACTION. Der September war in der AK-Bibliothek Feldkirch gespickt mit sehenswerten Veranstaltun- gen. Alexander Kluy aus München konnte mit seinem Ausblick auf

sich online zum Herunterladen auf der Homepage der AK-Bibliothek Feldkirch. Begeisterte Kinder und lächeln- de Eltern konnte man beim Besuch von Ingrid Hofer sehen, die mit ihrem bärigen Helden Teddy Eddy und den Geschichten rund um sei- ne vielen Freunde die Kleinen zum Mitsingen und Mittanzen brachte. Zum ersten Mal in der AK-Bib- liothek zu Gast war Daniel Wisser, auch seine Lesung wusste das Pub- likum zu beeindrucken.

den Leseherbst die Besucher:innen wieder mit Humor und großem Sachverstand auf interessante Neu- erscheinungen aufmerksam ma- chen. Die Empfehlungsliste findet

▸ Kluy-Lese- empfehlungen mit demQR-Code down- loaden oder unter www.ak-vorarlberg.at/ bibliothek abrufen

Alexander Kluy (li.) ist Stammgast in den AK-Bibliotheken und stellt regelmäßig Bücher vor. Für Daniel Wisser war es eine Pre­ miere, er las aus seinem neuen Buch „Wir bleiben noch“.

Ingrid Hofer wusste die kleinen Fans von Teddy Eddy und seinen Freunden zu begeistern. Die AK-Bibliothek wurde zum Tanzboden.

germa- nischer Volks- stamm

König von Saudi- Arabien

Hptst. von Saudi- Arabien alkoho- lisches Getränk Grund- stoff des Stahls

Gewinnt einen Zirben-Kubus vomAZV Hohenems Die AK stellt euch in jeder Ausgabe eine knifflige Frage, verbunden mit einem Literaturtipp. Zuletzt suchten wir nach dem ersten Buch der Vorarlberger Romanautorin Christina Walker. Es heißt „Auto“. Die Antwort auf die aktuelle Frage sendet ihr uns bitte bis 5. November 2021 an gewinnen@ak-vorarlberg.at oder auf einer Postkarte an AK Vorarlberg, AKtion, Widnau 2–4, 6800 Feldkirch. Dann nehmt ihr an der Verlosung teil: Wieder gibt’s gleich drei Mal einen Zirben-Kubus zu gewinnen. Viel Glück! Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Gewonnen haben diesmal Markus Rella aus Dornbirn, Lothar Schneider aus Lustenau und Karin Weber aus Frastanz. Hier unsere zwei aktuellen Fragen Zur Literatur: Welche Vorarlberger Autorin hat gerade den Bodensee-Literaturpreis erhalten? ZumAlltag: Wie beurteilt ihr die Steuerreform? Wird sie bei den Menschen den gewünschte Lenkungseffekt zu einem klimafreundlicheren Verhalten erzielen? Ist sie in euren Augen sozial ausgewogen? Schreibt uns. Eure Beiträge werden veröffentlicht. Gerne bieten wir euch für eure Antwort unseren topaktuellen Newsletter an.

nach oben offene Halle

Pyre- näen- gipfel

starkes Fäulnis- gift

gewalt- sam öffnen

Akten- samm- lung

Schau- fahrt

Eindruck

5

rheini- sche Witz- figur

kretische Königs- tochter (Sage)

Luft- kissen im Auto

12

Abk.: Sport- club

Fremd- wortteil: Volk

italie- nisch: zwei

3

Schutz- damm am Meer

Wolle der Angora- ziege

die eigene Person

chine- sische Dynastie

7

eh. Film- gesell- schaft (Abk.)

Musik ab- mischen

Pflanzen- stumpf

altruss. Volks- instru- ment Ent- setzen

südam. Kapuzi- neraffe

Erd- zeit- alter

afrik. Bast- palme

Polar- tiere

Groß- händler

rutsch- feste Sport- schuhe

Anstel- lung, Job

4

Ort am Traunsee (Öster- reich)

indi- sches Frauen- gewand

griechi- sche Insel

Atom- reaktor

6

Stern- bild des Südhim- mels

däni- scher Staats- mann US- Filmstar (Elisa- beth) Operette von Kreisler

Teil der Blüte

Papier- laternen

10

Hauch, Fluidum (franz.)

Lachs- forelle

englisch: Falle

9

2

Staat in Klein- asien

Pferde- zuruf: Los!

span. Doppel- konso- nant

un- bekannt (latein. Abk.)

Vorname des Malers Matisse

männ- licher franz. Artikel

1

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römische Militär- straße

Toilette, WC

Inserat

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besitz- anzei- gendes Fürwort

Helden- gedichte

Besatz, Borte

raetselstunde.com

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Ein paar Tropfen in den Kubus voller Zirbenspäne und der ganze Raum duftet …

▸ Das Lösungswort beschreibt ein Schriftstück, das die AK kontrollieren kann. Auflösung auf Seite 11

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