AKtion Dezember 2022

Die Vorarlberger Monatszeitung für Arbeit und Konsumentenschutz

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EXPERTEN berieten in der Schaffarei die Digi- talisierung.  ▸ S. 2 KONSUMENT 63 Medikamente für Kinder im Test. ▸ Seite 14

Mehr als jeder vierte Spitalsmitarbeiter denkt oft daran, den Job zu wechseln. Heinrich Geissler Arbeitswissenschaftler

Die Vorarlberger Monatszeitung für Arbeit und Konsumentenschutz

Dezember 2022 Nr. 10/2022, XXXVI. Jahrgang Zugestellt durch Post.at

AK-Befragung zeichnet in den Landeskranken­ häusern ein Bild der Erschöpfung und Überalterung Ausgelaugt und doch im Dienst

BEUNRUHIGEND. Die neueste Be- fragung der Mitarbeiter:innen in den Landeskrankenhäusern durch die AK Vorarlberg zeigt erschre- ckend überdeutlich, wie erschöpft die Beschäftigten sind. AK-Präsi- dent Bernhard Heinzle fordert drin- gend Veränderungen. Fast die Hälfte der Mitarbei- ter:innen (42,6 Prozent) geht öfter krank zur Arbeit. Jede:r Vierte fühlt sich mehrmals pro Woche am Ende eines Arbeitstages völlig verbraucht. 46 Prozent wollen weniger arbeiten. Mehr als jede:r Vierte denkt oft oder immer daran, den Beruf zu wech- seln. Zum dritten Mal hat die AK Vor- arlberg gemeinsam mit der Kran- kenhaus-Betriebsgesellschaft und

dem Zentralbetriebsrat die Arbeits- zufriedenheit in den Landesspitä- lern erfragt. Fast 5000 Frauen und Männer arbeiten in den Landes- krankenhäusern, 21 Prozent haben an der Befragung teilgenommen. Sie operieren und pflegen, verwalten und putzen. Aber wie lange noch? Arbeitswissenschaftler Heinrich Geissler warnt vor den Folgen der Überalterung. In den nächsten 20 Jahren werden mehr als zwei von fünf der heute Beschäftigten nicht mehr im Dienst sein. Deshalb führt an verlässlichen Dienstplänen, al- ternsgerechtem Einsatz, wertschät- zendem Umgang und vielem mehr kein Weg vorbei. Auch die Kran- kenhaus-Betriebsgesellschaft sieht Handlungsbedarf.  ▸ Seiten 4, 5

FÜR KINDER mit chronischer Erkrankung traten Markus Linder und Hubert Trenkwalder in ihrer „Tasta Schutta“-Show fünfmal in ausverkauften Häusern auf. Die AK-Charity-Tour er- gab rund 17.000 Euro an Spenden, die der Verein Sonnenblume verwenden kann. AK-Präsident Bernhard Heinzle sagt: „Danke!“

Fenstertage im Jahr 2023 für Vorarlberg Feiertag Datum

Freie Tage

Nötige Urlaubstage

Zeitraum

Heilige Drei Könige

06.01.2023 (Freitag) 10.04.2023 (Montag) 01.05.2023 (Montag) 18.05.2023 (Donnerstag) 29.05.2023 (Montag) 08.06.2023 (Donnerstag) 15.08.2023 (Dienstag) 26.10.2023 (Donnerstag) 01.11.2023 (Mittwoch) 08.12.2023 (Freitag) 25.12.2023 (Montag)

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31.12.2022 (Samstag)–08.01.2023 (Sonntag) 08.04.2023 (Samstag)–16.04.2023 (Sonntag) 29.04.2023 (Samstag)–07.05.2023 (Sonntag) 18.05.2023 (Donnerstag)–21.05.2023 (Sonntag) 27.05.2023 (Samstag)–04.06.2023 (Sonntag) 08.06.2023 (Donnerstag)–11.06.2023 (Sonntag) 12.08.2023 (Samstag)–15.08.2023 (Dienstag) 26.10.2023 (Donnerstag)–29.10.2023 (Sonntag) 01.11.2023 (Mittwoch)–05.11.2023 (Sonntag) 02.12.2023 (Samstag)–10.12.2023 (Sonntag) 23.12.2023 (Samstag)–01.01.2024 (Montag)

Ostermontag Staatsfeiertag

Christi Himmelfahrt

1

Pfingstmontag Fronleichnam

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Mariä Himmelfahrt Nationalfeiertag

Allerheiligen

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Mariä Empfängnis

Weihnachten

10

Ihr Kontakt zur AK Vorarlberg Telefon zum Ortstarif 050/258 Mitgliederservice – 1500 Info Arbeitsrecht – 2000 Insolvenzrecht – 2100 Sozialrecht – 2200 Lehrling/Jugend – 2300 Arbeitsrecht Feldkirch – 2500 Familie/Frau – 2600 Konsumentenschutz – 3000 Steuerrecht – 3100 AK Bregenz – 5000 AK Dornbirn – 6000 AK Bludenz – 7000 Bildung: wieweiter.at – 4150 www.ak-vorarlberg.at /akvorarlberg /AKVorarlberg

Firmenunterstützung im Vergleich Unternehmenssubventionen 2020–2022, in % des BIP 4,0 3,9

ZEITWORT Wir müssen immer fragen

Paul Nemitz berät die EH-Kommission im Bereich Justiz und Verbraucher. Wie Künstliche Intelligenz unser Leben beeinflusst, wo sie hilft, wo sie scha- det – in solchen Fragen ist er die erste Adresse. Dabei sagt er ganz einfache Sätze wie: „Wir müssen immer fragen.“ Nie müde werden, den Dingen auf den Grund zu gehen. Wenn uns etwa die Künstliche Intelligenz sanft von Entscheidungen entbinden will, dann ist dankbare Erleichterung die falsche Reaktion. Stattdessen müssen wir fragen, wie die digitalen Entscheidungen zustande kamen. Uns genau ansehen, welche Grundlagen da Pate standen. Wenn wir das nämlich nicht tun, dann wird uns die Digitalisierung schlei- chend entmündigen. So wie sie uns überrollen wird, wenn wir uns mit aller Kraft dagegenstemmen. Noch ist Zeit, das Szepter in der Hand zu behalten. Dazu braucht es die richtigen Fragen und den Willen, sich mit halbherzigen Antworten nie zufriedenzugeben.  tm

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2 Meinung und Politik 

Dezember 2022

40 Wissenschaftler:innen diskutieren in der Schaffarei der AK Vorarlberg die Folgen von Künstlicher Intelligenz und Big Data für den Arbeitsplatz AK gestaltet die Digitalisierung der Arbeit aktiv mit

LEITARTIKEL Der bislang wichtigste Beitrag Die Bundesregierung tut viel, um die Auswirkungen der enorm hohen Inflation für die betroffenen Menschen abzumildern. Dafür erntet sie weder von den Menschen, denen diese Hilfe zugute kommt, noch von den Oppositionsparteien Anerkennung. Grund dafür sind die allgemeine Krisenstimmung und die Komplexität der Herausforderungen, die bei vielen Menschen ein hohes Maß an Unsicherheit auslösen und die Sehnsucht nach einer einfachen Lösung aufkommen lassen. Darauf setzt die politische Opposition, indem sie beispielsweise verlangt, die Regierung müsse die Infla- tion in den Griff kriegen, wohlwissend, dass daran praktisch alle Regierungen dieser Welt gerade scheitern. , Die Gewerkschaft sichert den Lebensstandard der arbeitenden Bevölkerung. Rainer Keckeis Direktor der AK Vorarlberg Der von Russland verursachte Vernichtungskrieg gegen die Men- schen der Ukraine und die Lieferkettenprobleme treiben die Preise in die Höhe, egal was das kleine Österreich gerade machen würde. Eine Organisation trägt derzeit am stärksten zur Verbesserung der Situation bei: der Österreichische Gewerkschaftsbund. Durch die sehr erfolgreichen Kollektivvertragsverhandlungen ist es nachhaltig gelungen, die von den Unternehmen bereits durchgezo- genen Preiserhöhungen für die Arbeitnehmer:innen abzufedern. Selbst in schwach organisierten Branchen wie dem Handel sind ansprechende Lohnerhöhungen ausverhandelt worden. Das ist der bislang wichtigste Beitrag zur Erleichterung der Situation der arbeitenden Menschen und wird sich auch gesamtwirtschaftlich positiv auswirken, weil damit die Massenkaufkraft erhalten bleibt – was wiederum den heimischen Unternehmen zugute kommt.

Arbeitnehmer:innen sind unmittelbar mit den Folgen der Digitalisierung konfrontiert. Wie man ihnen dabei helfen kann, darüber berieten Expert:innen in der Schaffarei zwei Tage lang.

DIGITAL. Die Digitalisierung der Arbeitswelt erfolgt in atemberau- bendem Tempo. Worauf müssen wir uns vorbereiten? Wer bestimmt, wie wir in Zukunft arbeiten werden? Wie können wir die Entwicklung mitgestalten? Darüber diskutier- ten am 24. und 25. November 2022 namhafte Wissenschaftler, Gewerk- schafter, Arbeiterkammer und Ver- treter der Europäischen Union in der AK Vorarlberg. Chancen und Risken Richtig implementiert birgt Digi- talisierung enorme Chancen für Vereinfachung von Abläufen, Re- gulierung und Mitbestimmung auf betrieblicher Ebene. In der rück- sichtslosen Variante können Über- wachung, Technikstress und Dis- kriminierung am Arbeitsplatz die Folge sein. „In der Schaffarei, dem Haus der Arbeitskultur, haben wir deshalb von Beginn an einen For- schungszweig etabliert“, erklärt AK- Präsident Bernhard Heinzle. „Ziel ist es, aus dem aktuellen wissenschaft- lichen Stand konkrete Handlungs- empfehlungen für Unternehmen und Betriebsräte abzuleiten, um den rasanten technologischen Fort- schritt am Arbeitsplatz besser ge- meinsam gestalten zu können.“ Auch bei dieser bereits zweiten internationalen Konferenz drehte sich alles um die Technikfolgenab- schätzung aus Arbeitnehmer:in- nenperspektive: „Wir haben den Teilnehmer:innen gewissermaßen die Arbeitnehmer:innen-Brille auf- gesetzt, um gemeinsam unentdeck- te Risiken, aber auch Chancen für die Arbeitnehmer:innen zu identifi- zieren“, betont Dominic Götz, der die Forschung der Schaffarei leitet. Für AK-Präsident Heinzle steht an erster

▸ E-Mail: direktion@ak-vorarlberg.at

Stelle, dass AK und Gewerkschaft sich keineswegs mit aller Kraft ge- gen die neuen Techniken stemmen, sondern mitgestalten. „So schaffen wir einen enormen Mehrwert für alle Digitalisierungsprojekte, die erst durch Mitbestimmung der Be- schäftigten nachhaltige Projekte in Unternehmen werden können.“ Sich nicht blenden lassen Eindringlich warnte Paul Nemitz, Chefberater der EU-Kommission im Bereich Justiz und Verbraucher, am Eingang der Konferenz davor, sich vom Zauber der Künstlichen Intel- ligenz (KI) blenden zu lassen: „Dann beschreiten wir den Weg zurück in die selbstverschuldete Unmündig- keit.“ Es dürfe nicht so weit kom- men, dass wir die Entscheidungen der KI gar nicht mehr nachvollzie- hen können. Als Direktor für Grund- und Bür- gerrechte war er federführend beim Entwurf und bei den Verhandlun- gen der Datenschutz-Grundverord- nung DSGVO beteiligt. Schon heute hält KI Einzug bei Versicherungen, in der Kreditvergabe. Deshalb sieht Nemitz die Staaten gefordert: „Wir

GASTKOMMENTAR Miteinander!

Das Leben gelingt nur miteinander, nicht gegeneinander, auch nicht nebeneinander. Die Weltlage zeigt uns, dass wir uns das Gegeneinander und das Nebeneinander nicht mehr leisten können – eigentlich noch nie konnten. Nur miteinander kommen wir durch diese schwierige Zeit. Das Miteinander darf nicht bei den eigenen Inter-essen aufhören oder an den Landesgrenzen. Sonst ist die Demokratie in Gefahr und so vieles, über das wir uns freuen. Dann ist alles Gerede von Freiheit und freiheitlich ein gefährliches Spiel mit dem Feuer. , Das Miteinander ist auch gefordert zwischen Arbeitgeber:innen und Arbeitnehmer:innen. Pater Martin Propst in St. Gerold Der heilige Benedikt schreibt vor 1500 Jahren in seinem Leitbild für Mönche: „Sie sind nicht auf ihren eigenen Vorteil bedacht, sondern auf den der anderen.“ Je mehr Menschen das leben, umso mehr kommt es allen zugute. Das Miteinander ist auch gefordert zwischen Arbeitgeber:innen und Arbeitnehmer:innen. Allen Kammern, die diese vertreten, muss es um das gute Miteinander gehen und um Gerechtigkeit, nie um Bevorteilung. Dass das nicht selbstverständlich ist, habe ich auch persönlich erlebt. Es braucht ein Engagement gegen die Ausnutzung der Arbeitnehmer:innen, aber auch der Arbeitgeber:innen. Ansonsten sägen wir an dem Ast, auf dem wir miteinander sitzen. Eindrückliche Erfahrungen dieses Miteinanders habe ich oft bei Abstimmungen durch alle erlebt. Beispiel: In der Schweiz und im Kloster Einsiedeln wurde beschlossen, die zustehende Ferienzeit nicht zu verlängern – mit Blick aufs Ganze!

EU-Chefberater Paul Nemitz: „Wir sind auf dem Weg zu- rück in die selbstverschuldete Unmündigkeit.“ brauchen den Staat, der die Macht der Digitalkonzerne so reguliert, dass junge Start-ups in den Markt eintreten können. Wir brauchen staatliche Regulierung, die unsere Konsumentenrechte schützt.“ Der zweitägigen Konferenz spannte er so den Handlungsrahmen auf. ▸ Schaffarei Infos zur Schaffarei- Forschung finden Interessierte unter https://schaffarei.at/forschung

▸ Mehr Info Pater Martin Werlen ist Propst in St. Gerold. Das reichhaltige Programm der Propstei steht unter propstei-stgerold.at abrufbar im Netz.

Justin Nogarede, Analyst für Digitalpolitik bei der Foundation for European Progressive Studies (FEPS), die stellvertretende AK-Di- rektorin Eva King und Paul Nemitz im Gespräch.

Politik und Soziales 3

Dezember 2022

Weiterbildung ist der beste Schlüssel zum Arbeitsmarkt

ARBEITSMINISTER KOCHER IN DER AK

FASTLANE. 4814 offene Stellen bot das AMS Vorarlberg im No- vember an. Dass sie nicht besetzt werden können, hat viele Gründe. Einer davon ist mangelnde Qua- lifikation, betont AK-Präsident Bernhard Heinzle. 45,7 Prozent (oder 4441 Perso- nen) der vorgemerkten Arbeitslo- sen haben nur einen Pflichtschul- abschluss vorzuweisen. „Gerade deshalb ist es so wichtig, Weiter- bildung zu fördern“, unterstreicht der AK-Präsident. Die AK ist für das AMS hier ein wichtiger Part- ner. „Mit unserem kostenlosen Bil- dungsgutschein ersparen sich AK- Mitglieder bei 195 Kursen des BFI der AK Vorarlberg und des Digital Campus Vorarlberg 25 Prozent der Kosten.“ Das Stipendium für AK- Mitglieder macht umfassendere berufliche Aus- und Weiterbildun- gen so leistbar wie noch nie – mit

bis zu 50 Prozent Bildungsförde- rung! Orientierung mit der FastLane Und wer nicht weiß, welche Aus- bildung für ihn am besten passt, der wendet sich an die Plattform FastLane: Die FastLane vernetzt die am Arbeitsmarkt gefragtes- ten Kompetenzen mit den bes- ten Weiterbildungsangeboten in Vorarlberg. Derzeit sind auf der Bildungsplattform der AK Vorarl- berg mehr als 1800 Kurse für die Berufsbildung gelistet, die zeigen: Die Weiterbildungsmöglichkeiten in Vorarlberg sind umfangreich und vielfältig: ob Weiterbildung als Bürofachkraft, Kinderbetreu- er:in, Pflegeassistent:in usw. ▸ Orientierung bei der Suche nach dem passenden Kurs schafft die FastLane online unter fastlane. ak-vorarlberg.at

Zu Besuch Die vom Land Vorarlberg zusammen mit der AK gegründete Fördergesellschaft für den Arbeitsmarkt Vorarlberg (FAV) stand im Mittelpunkt des ersten Treffens von Arbeitsminister Martin Kocher und dem neuen AK-Präsidenten Bernhard Heinzle. Kocher zeigte sich erfreut über die von Landesrat Marco Tittler und dem AK-Präsidenten angestoßene Initiative und unterstrich die Bedeutung der beruflichen Aus- und Weiterbildung für den Wirtschaftsstandort Vorarlberg. Ziel ist für AK-Präsident Heinzle eine möglichst vollständige Entwicklung und Arbeitsmarktteilnahme aller verfügbaren Talente in Vorarlberg. Und davon gibt es viele, die dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, wenn die Voraussetzungen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie das leistbare Weiterbildungsangebot verbessert werden können. Pflegende Angehörige endlich anstellen! AK-Präsident Heinzle: Auch Tirol und Südtirol gehen in diese Richtung – in Vorarlberg liegt AK-Modell seit Jahren beim Land

Neuerungen beim Bundespflegegeld ab 1. Jänner 2023 Mit Jänner 2023 wird das Pflegegeld in allen Stufen um den Pensionsanpassungsfaktor erhöht und beträgt daher ab 1.1.2023: Pflegestufe 1 175,00 Euro Pflegestufe 2 322,70 Euro Pflegestufe 3 502,80 Euro Pflegestufe 4 754,00 Euro Pflegestufe 5 1024,30 Euro Pflegestufe 6 1430,20 Euro Pflegestufe 7 1879,50 Euro Ab 1.1.2023 entfällt die Anrechnung von 60 Euro von der erhöhten Familienbeihilfe auf das Pflegegeld. Die damit verbundene Erhöhung des Auszahlungsbetrages erfolgt von Amts wegen. Ab 1.1.2023 können pflegende Angehörige, die Kurse im Bereich Pflege und Betreuung besuchen , beim Sozialministeriumservice einen Antrag auf (teilweise) Kostenübernahme stellen. Unterstüt- zungswürdig sind z. B. Kurse, die sich mit pflegerischem Basiswissen, Sturzvermeidung, Umgang mit demenziellen Beeinträchtigungen usw. befassen. Nähere Infos erhalten Sie bei Ihrem Sozialministeri- umservice (www.sozialministeriumservice.at). Ab 1.1.2023 ist auch neu, dass es für pflegende Angehörige bereits nach drei Tagen Anspruch auf finanzielle Unterstützung für Ersatz- pflege gibt, wenn sie aufgrund von Krankheit, Kur, Urlaub oder sonsti- gen Gründen vorübergehend an der Pflege gehindert sind. Bisher war dies erst nach sieben Tagen der Fall. Nähere Infos hierzu erhalten Sie beim Sozialministeriumservice (www.sozialministeriumservice.at). Für Menschen mit einer schweren psychischen Behinderung oder Demenz wird bei Ermittlung des Pflegebedarfes ein Erschwernis- zuschlag von derzeit 25 Stunden angesetzt. Ab 1.1.2023 wird dieser Erschwerniszuschlag auf 45 Stunden pro Monat erhöht . Bezieht je- mand bereits Pflegegeld und wurde bei der Einstufung der Erschwer- niszuschlag von 25 Stunden berücksichtigt, so ist es nicht notwendig, einen Antrag auf Neueinstufung zu stellen. Ergibt sich nämlich aus der Erhöhung des Erschwerniszuschlags eine Höherstufung, so erfolgt diese grundsätzlich von Amts wegen und ohne neuerliche Begutachtung. Nur wenn durch die Erhöhung des Zeitwertes um 20 Stunden die Pflegestufen 5 bis 7 erreicht werden, kann es zu einer neuerlichen Begutachtung kommen. Bei Neubemessung des Pflege- geldes im Falle einer Erhöhung der Pflegestufe aufgrund des höheren Erschwerniszuschlages wird ein Bescheid erlassen. Wie bereits ausgeführt, erfolgt die Prüfung durch das Amt. Es be- steht jedoch auch die Möglichkeit, bis 31.12.2023 einen Antrag auf Erhöhung des Pflegegeldes aufgrund der Erhöhung des Erschwernis- zuschlags zu stellen. Ergibt die Erhöhung des Erschwerniszuschlages dann eine höhere Pflegegeldeinstufung, so wird diese Einstufung rückwirkend ab 1.1.2023 zuerkannt. Sollten Sie von der Erhöhung des Pflegegeldes aufgrund einer höhe- ren Einstufung betroffen sein, so erhalten Sie einen entsprechenden Bescheid und brauchen selbst nicht tätig werden. Sollten Sie jedoch bis Mitte des Jahres 2023 keinen entsprechenden Bescheid erhalten, so empfehlen wir Ihnen, sich mit uns in Verbindung zu setzen. Wir prüfen gerne für Sie, ob Sie durch die Änderung der gesetzlichen Be- stimmungen Anspruch auf eine Höhereinstufung haben. In Aussicht gestellt wurde auch ein Angehörigenbonus in der Höhe von 1500 Euro jährlich für Personen, die den größten Teil der Pflege zu Hause leisten und selbst- oder weiterversichert sind. Leider lässt die- ser noch auf sich warten, sollte jedoch noch im Dezember beschlos- sen werden. Gerne informieren wir Sie in der nächsten AKtion. ▸ Kontakt Bei Fragen sind wir für Sie unter Tel. 050/258-2200 (Sozialrecht) gerne erreichbar!

• Pflegestufe V bis VII – 40 Wochenstunden

MODELL. Das Modell zur Anstel- lung pflegender Angehöriger findet außerhalb Vorarlbergs große Beach- tung. Auch Südtirol plant nun einen solchen Schritt, die Tiroler Gesund- heitslandesrätin Cornelia Hagele (ÖVP) will die Anstellung pflegender Angehöriger beim Land ernsthaft prüfen. In Vorarlberg liegt ein ent- sprechendes Modell der AK seit Jah-

Netto würden sie je nach Inten- sität zwischen 1050 und 1700 Euro verdienen. Die Zielgruppe des AK- Modells umfasst einerseits jene Menschen, die Pflege und Betreu- ung so lange wie möglich zu Hause im Rahmen der Familie in Anspruch nehmen wollen, als auch die pfle- genden Angehörigen im erwerbsfä- higen Alter, die keine Alterspension beziehen. Qualifizierte Pflegekräfte stünden den pflegenden Angehöri- gen beratend zur Seite und gewähr- leisten die Qualitätssicherung. Die pflegenden/betreuenden Angehöri- gen ihrerseits erklärten sich bereit, die Ausbildung „Heimhilfe“ zu ab- solvieren. „Müssen neue Wege gehen!“ „Dieses Modell haben wir in allen Eckpunkten ausgearbeitet und den Wünschen des Landes angepasst, betont AK-Präsident Heinzle. „Aber jetzt brauchen wir endlich eine Ant- wort!“ Dass Südtirol denselben Weg gehen will und Tirol sich das ernst- haft überlegt, zeigt deutlich, dass es keine Alternativen gibt: „Wir müs- sen neue, innovative Wege gehen, wenn wir den Pflege-Karren nicht an die Wand fahren wollen!“

ren zur Prüfung beim Land. Vor allem Frauen gefordert

In Österreich pflegen knapp eine Mil- lion Menschen ihre Angehörigen – Tendenz steigend. Und diese Pflege übernehmen sehr oft Familienmit- glieder – vor allem Frauen. „Pfle- ge“, betont AK-Präsident Bernhard Heinzle, „wird an Bedeutung stetig zulegen.“ Ein Blick auf Altersstruk- tur und Geburtenzahlen genügt: Be- darf und Kapazitäten klaffen dabei immer weiter auseinander. „Die An- stellung und Ausbildung pflegen- der Angehöriger ist dabei nur ein Schritt, aber ein ganz wesentlicher“, unterstreicht Heinzle. AK-Modell für 100 Betroffene Wie kann das gehen? Das AK-Modell „Pflege daheim fördern“ stellt eine zusätzliche Möglichkeit dar, Pflege und Betreuung zu Hause zu fördern Personalia Die stellvertretende Direktorin der AK, MMag. Eva King, MSc , wird mit Jahreswechsel Aufsichtsrats- vorsitzende im BFI der AK. Mag. Gerold Kaufmann kommt neu zur AK und übernimmt mit 1. Jänner 2023 die Abteilung Zent- rale Verwaltung, da Andreas Lam- pert ab Jänner 2023 das Wahlbüro leiten wird. Sein Team wird für die Arbeiterkammerwahl Anfang 2024 verantwortlich zeichnen.

bzw. in Zukunft in vielen Fällen überhaupt noch zu ermöglichen. In einem Pilotzeitraum von zwei Jah- ren sollen zunächst 100 pflegende Angehörige erfasst werden. Diese Frauen und Männer würden von der Arge MOHI im Rahmen eines Dienstverhältnisses je nach Höhe der Pflegestufe Vollzeit oder Teilzeit angestellt: • Pflegestufe III – 20 Wochen­ stunden • Pflegestufe IV – 30 Wochen­ stunden „Dieses Modell haben wir in al- len Eckpunkten den Wünschen des Landes angepasst“, betont AK-Präsident Heinzle. „Jetzt brauchen wir eine Antwort!“

Thomas Berchtold als Executive Director am Campus tätig und führte zusammen mit Eva King die strategische Ausrichtung des Start- ups durch.

Auch beim Digital Campus Vorarl- berg gibt’s Neuigkeiten: Ende No- vember 2022 übernahm Thomas Berchtold die Geschäftsführung. In den letzten beiden Jahren war

4 Politik und Soziales 

Dezember 2022

Haarscharf an der Überlastung entlang

Große Herausforderungen treffen auf hohe Belastungen – lange geht das nicht mehr gut. Rund 5000 Beschäftigte in den Landeskrankenhäu- sern brauchen dringend bessere Rahmenbedingungen. Sie haben in den schlimmsten Monaten der Corona-Pandemie durchgehalten. Jetzt zeigt die neueste Befragung der Mitarbeiter:innen durch die AK Vorarlberg, dass immer mehr Beschäftigte in den Landeskrankenhäusern völlig erschöpft sind. Für AK-Präsident Bernhard Heinzle schrillen die Alarm- glocken unüberhörbar.

Was belastet Ärzt:innen und Pflege besonders?

eher stark / sehr stark

Mehrere Aufgaben gleichzeitig

71,24 % 76,9 % (Pflege), 79,1 % (Ärzt:innen) 62,27 % 66,7 % (Pflege), 79,6 % (Ärzt:innen) 58,24 % 61,2 % (Pflege), 72,5 % (Ärzt:innen) 53,08 % 56,8 % (Pflege), 63,6 % (Ärzt:innen) 53,61 % 60,8 % (Pflege), 59,4 % (Ärzt:innen)

Zeitdruck

Zu große Arbeitsmenge

Unterbrechungen

Emotionale Belastungen

ÜBERLASTUNG. Sie haben in den schlimmsten Monaten der Coro- na-Pandemie durchgehalten. Jetzt zeigt die neueste Befragung der Mitarbeiter:innen durch die AK Vor- arlberg, dass immer mehr Beschäf- tigte in den Landeskrankenhäu- sern erschöpft sind. AK-Präsident Bernhard Heinzle sieht dringenden

unfähigkeitsrisiko drohen kann.“ geht ins Detail: „Die kritischsten A beitsbewältigungsindizes wurd bei jenen Mitarbeiter:innen gem sen, die mehr als elf Überstund leisten, die mit 35 bis 45 Lebensja ren in der ‚Rush Hour des Lebe stehen und in der Pflege beschäft sind.“ Das unterstreicht in den A gen von AK-Präsident Heinzle d dringenden Bedarf an Maßnahm zur Entlastung dieser Persone gruppen, etwa durch Personala stockung, Betreuungsangebote Kinder und/oder übernomme Pflegeverantwortungen und erne verlässliche Dienstpläne. Krank zur Arbeit Weitere Daten für Taten aus der tuellen Befragung, in deren Verla nur 7,6 Prozent eine Verbesseru bzw. 26,1 Prozent eine teilweise V besserung der Arbeitsbedingung in den vergangenen Jahren wahr nommen haben, sind: • Fast die Hälfte (42,6 Prozent) geht öfter krank zur Arbeit. Der sogenannte Präsentismus gilt lau Heinrich Geissler als künftiges Gesundheitsrisiko: „Mehr als fün Präsentismustage erhöhen das Risiko von mehr als 30 Tagen Kran kenstand.“ • 72,8 Prozent der Befragten kla- gen über einen überbordenden Verwaltungsaufwand, 65,8 Pro- zent leiden unter dem steigenden Arbeitsaufwand wegen fehlender Übergangspflege, 62,2 Prozent em finden die zunehmende Zahl beta ter Patient:innen als belastend. • Jede:r Vierte fühlt sich mehrm pro Woche am Ende eines Arbei tages völlig verbraucht, 13 Proze der Befragten fühlen das tägli Mehr als jede:r Vierte denkt oft od

Handlungsbedarf. Hoher Berufsethos

Zum dritten Mal hat die AK Vorarl- berg gemeinsam mit der Kranken- haus-Betriebsgesellschaft und dem Zentralbetriebsrat die Arbeitszu- friedenheit in den Landesspitälern erfragt. Die letzte Erhebung liegt vier Jahre zurück. Zwischen 2018 und 2022 liegt die Covid-19-Pande- mie mit all ihren Belastungen. Die Ergebnisse der Befragung zeichnen ein Bild hoher Belastungen. Den- noch würden noch immer 83 Pro- zent aller Befragten jederzeit wieder einen Beruf im Gesundheitswesen ergreifen, 79 Prozent erneut in den Landeskrankenhäusern. Nachweis in zwei Schritten Doch die aktuellen Herausforde- rungen sind enorm. Vor allem die

Prof. Dr. Heinrich Geissler, AK-Präsident Bernhard Heinzle, der Direktor der Krankenhaus-Betriebsgesellschaft Gerald Fleisch und Zentralbetriebsratsobmann Thomas Steurer sind sich einig: Es muss sich manches ändern.

fünf Jahre rollt von nun an eine Pen- sionierungswelle durch den Kran- kenhausbetrieb. In den nächsten 20 Jahren werden mehr als zwei von fünf der heute Beschäftigten nicht mehr im Dienst sein. „Das schreit förmlich nach einem Generationen- management, das diesen Namen auch verdient“, betonen Heinzle und Geissler unisono. Das bedeutet verlässliche Dienstpläne, alternsge- rechten Einsatz, wertschätzenden

nahmen setzen müssen“, betont der Direktor der Krankenhaus-Betriebs- gesellschaft, Gerald Fleisch. AK-Prä- sident Bernhard Heinzle entnimmt der Befragung den Ruf nach drän- genden Veränderungen, „wenn wir das System der gesundheitlichen Versorgung in den Krankenhäusern nicht gefährden wollen“. Herausfordernde Altersstruktur Die Personalstruktur zeichnet ein Bild der Überalterung. „Im Jahr 2032 werden über 50 Prozent der Beschäf- tigten über 45 Jahre alt sein“, sagt Heinrich Geissler. Der Arbeitswis- senschaftler hat die Befragung gelei- tet und ausgewertet. „In zehn Jahren scheiden über 16 Prozent der Beleg- schaft aus“, ergänzt AK-Präsident Heinzle. In diesem Zeitraum erhöht sich der Anteil der Mitarbeiter:in- nen, die 56 Jahre oder älter sind, von derzeit 16,1 auf über 26 Prozent. Alle

demografischen Entwicklungen bei Mitarbeitenden und Patient:innen werden den Einsatz aller erfordern. „Von der Pflegeausbildung über Arbeitsplatzgestaltung bis hin zu al- tersadäquaten und familientaugli- chen Rahmenbedingungen werden die Landeskrankenhäuser auch in Zukunft wichtige zusätzliche Maß-

Die Daten zur Umfrage Der Personalstand der Vorarlberger Landeskrankenhäuser umfasste mit Stand Oktober 2022 4928 „Köpfe“ der aktiven Bediensteten mit Karenzen/Sonderurlauben

Umgang und vieles mehr. Arbeitsfähigkeit leidet

Die aktuelle Befragung macht deut- lich, wie sehr die Arbeitsbewälti- gungsfähigkeit leidet. Heinrich Geissler nimmt die Pflege als be- sonders drastisches Beispiel heraus: „Hier hat sich die Arbeitsbewälti- gungsfähigkeit so verringert, dass für die nächsten zehn Jahre ein zweieinhalbfach erhöhtes Berufs-

davon Anteil Ärzt:innen

17,41 % 45,01 % 6,39 % 31,19 % 70,36 % 52,0 %

davon Anteil Pflege davon Anteil MTD

davon sonstige

Frauen Vollzeit

Die Rücklaufquote bei 4928 versandten Fragebögen lag diesmal bei 21 Prozent.

Politik und Soziales 5

Dezember 2022

Anerkennung hätten die Leute mehr als verdient

WEIBERKRAM

von Univ.-Prof. Irene Dyk-Ploss

Wunschzettel Weihnachten naht mit Riesenschritten, und da wird man sich ja wohl noch etwas wünschen dürfen – auch in Bezug auf den Arbeitsplatz. In mehreren Studien äußern sich Frauen durchaus anders als Männer, was berufliche Präferenzen betrifft: Einkom- men und Aufstiegsmöglichkeiten spielen bei Frauen eine geringere Rolle als kollegiales Arbeitsumfeld, flexible, familienkompatible Arbeitszeit einschließlich Home-Office-Möglichkeiten und Wohn- ortnähe des Arbeitsplatzes. Damit werden zunächst einmal alle Geschlechterrollenklischees bestätigt: soziale vor inhaltlicher Orientierung, die Interpretation der eigenen Erwerbstätigkeit als Zuverdienst und Vorrang der Fa- milienpflichten. Dass es sich dabei aber ohnedies nur um fromme Wünsche handelt, zeigt sich u. a. daran, dass rund 40 Prozent der Frauen durchaus gerne den Arbeitsplatz wechseln würden. Ihre Traditionsverbundenheit und Bescheidenheit wird zumindest bis- her nicht gelohnt … ▸ E-Mail: Irene.Dyk-Ploss@jku.at

ZEITFRESSER. „Natürlich brau- chen wir mehr Personal, aber das wird noch dauern. Deshalb konzen- trieren wir uns auf das bestehende Personal. Es geht darum, dass wir die Bedürfnisse der Mitarbeitenden vor allem hinsichtlich der Dienst- pläne (Stichwort: keine ständige Überplanung, vor allem bei Teilzeit) und hinsichtlich der empfundenen großen Belastungen ernst nehmen: Alle Generationen im Kranken- haus sollen ihre Arbeit gut bewäl- tigen können und von Zeitfressern wie Unterbrechungen oder erzwun- genen Wartezeiten entlastet sein. Besonders wichtig wäre eine funk- tionierende Anerkennungskultur, die das Personal mehr als verdient

hat. Die Aufgabe ist es, das Personal zu halten und Arbeitsbewältigungs- fähigkeit und Gesundheit zu erhal- ten.“ Thomas Steurer, Zentralbe- triebsrat der Vlbg. Landeskran- kenhäuser

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Direktion will weitere Anregungen einholen

erhältst du nützliche Informationen direkt aufs Handy. Und das gratis. Wie? Wo? ▸ vbg.arbeiterkammer.at

PROAKTIV. „Für uns war es wichtig, gerade jetzt proaktiv hinzusehen und die Bedürfnisse und Anregun- gen der Beschäftigten einzuholen und zu analysieren. Der Fachperso- nalmangel ist auch im Gesundheits- wesen angekommen und wird für lange Zeit bleiben. Unsere gemein- same Aufgabe ist es nun, darauf Antworten zu finden und den sehr wertvollen Beruf Pflege zu pflegen. Gemeinsam mit dem Betriebsrat und auch mit engagierten Arbeit- nehmervertretungen wie der Arbei- terkammer werden wir die Heraus- forderungen der Zukunft meistern.“

AKtion fragte: Sollen große Vermögen besteuert werden oder nicht? Sehr gute Idee! Wir werden immer ärmer und können uns das Leben nicht mehr leisten. Susanne Zenzmaier, Lengau Ganz meine Meinung, dass niemand in Österreich arm sein müsste. Eine Besteuerung des Vermögens ist eine Möglichkeit. Allerdings gibt es si- cher auch Einsparungsmöglichkeiten, indem man nicht im Gießkannen- prinzip fördert, sondern gezielt dort ansetzt, wo es gebraucht wird. Margot Kalkhofer, Feldkirch Ich akzeptiere es und mache das Beste draus, am besten annehmen, wie es kommt. Birgit Nachbaur, Rankweil Lohnsteuer senken kurbelt ebenfalls die Wirtschaft an. Die Reichen zahlen schon viel Steuer, kein Wunder, dass sie das Geld auslagern, wo es geht. Wenn eine Vermögenssteuer eintritt, wandern die Reichen aus. Solange die Regierung nicht weiß, wie mit Steuergeld umzugehen ist, nützt auch die Vermögenssteuer nichts. Es sollte jedes Bundesland für sich entscheiden und umsetzen können. Ich verstehe nicht, warum wir im Westen alles in den Osten schicken müssen und (fast) nichts davon haben. AK und WKO wären gemeinsam die richtige Plattform, um dies zu verhandeln, vertrauenswürdig und kompetent zwischen Bürger und Staat. Marion Spapens, Hohenems Im „reichen“ Österreich sollten alle, die arbeiten, gut leben können. Martin Obexer, Bludesch Bin derselben Meinung – ein paar Prozent mehr Vermögenssteuer Ich bin absolut für eine Vermögenssteuer! Manche haben so unvorstell- bar viel Geld, dass sie trotz Steuern noch immer im Geld schwimmen würden, das täte niemanden weh und würde so vielen helfen. Harald Mark, Nenzing Eine Vermögenssteuer ist unbedingt wichtig! Christine Rhomberg, Dornbirn Eine Vermögenssteuer über einem Vermögen von zwei Millionen Euro würde helfen, aber ich bin trotzdem der Meinung, dass das Geld nur dahin fließen soll, wo es auch wirklich gebraucht wird, also nur an jene Personen, die arbeiten wollen, aber nicht können. An alleinerziehende Frauen mit Kindern etwa, die teilweise in mehreren Jobs arbeiten, die es am schwersten haben bei uns. Nadja Decker, Koblach Ja, die Reichen sollen einen gewissen Beitrag leisten. Larissa Stocker, Schruns würden nicht schmerzen. Jasmin Keckeis, Götzis

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immer daran, den Beruf zu wech- seln. • 7 Prozent der Befragten wollen mehr, aber 46 Prozent wollen weni- ger arbeiten, überdurchschnittlich hoch vertreten ist dabei die Alters- gruppe der 26- bis 30-Jährigen (58,1 Prozent) und die Zahl derer, die erst maximal fünf Jahre zum Be- trieb gehören (57 Prozent), die der Ärzt:innen (64,6 Prozent) und jener Kolleg:innen, die mehr als 20 Über- stunden machen (62,6 Prozent). Fast jede:r Achte will aus gesund- heitlichen Gründen kürzertreten. Diese Zahlen bedeuten nichts we- niger, als dass vor allem die jungen Leistungsträger:innen weniger ar- beiten wollen. Diplomausbildung verlängern! Aus Sicht der AK ergeben sich prä- ventiv wichtige Handlungsfelder: „Die Krankenhäuser, in denen Enor- mes geleistet wird“, brauchen Bern- hard Heinzle zufolge „eine demo- grafierobuste Personalentwicklung: Das reicht von der Früherkennung der Disbalancen über die alterns- gerechte Arbeitsgestaltung bis zur guten Betreuung jüngerer Mitar- beiter:innen.“ Um den Personal- engpässen – vor allem in der Pflege – entgegenzuwirken, muss sich das Land dazu durchringen, die Ent- wicklung realistisch einzuschätzen. „Außerdem brauchen wir mehr Aus- bildungsplätze speziell für die geho- benen Dienste.“ Heinzle fordert er- neut, die Diplom-Ausbildung an den Krankenpflegeschulen mindestens noch zehn Jahre weiterzuführen.

Dir. Dr. Gerald Fleisch, Ge- schäftsführung Vlbg. Kranken- haus-Betriebsges.m.b.H

Präsentismus Krank zur Arbeit in den letzten 12 Monaten: Präsentismus gilt als großes künftiges Gesundheitsrisiko, mehr als 5 Präsentismustage erhöhen z. B. das Risiko von mehr als 30 Tagen Krankenstand. (Gunnar Bergström, „Krankenpräsenz heute“, 2009) nie einmal zweimal öfter Alle Befragten 24,0 % 16,5 % 17,0 % 42,6 % Vollzeit 20,9 % 14,8 % 17,9 % 46,4 % Teilzeit 28,51 % 19,77 % 13,30 % 38,40 % keine Überstunden 38,55 % 22,89 % 7,2 % 31,32 % über 20 Überstunden 18,92 % 17,11 % 12,61 % 51,35 % Ärzt:innen 20,5 % 24,2 % 12,1 % 43,2 % Pflege 21,0 % 14,6 % 17,6 % 46,7 % Überstunden Wir fragten: „Wie viele Überstunden arbeiten Sie durchschnittlich pro Monat?“ Höhere Überstunden bedeuten häufigere gesundheitliche Beschwerden. Wie ist die Überstundenlast (11 und mehr) verteilt? 55,7 % der Pflege, 34,2 % der Ärzt:innen keine Überstunden 11 % 1 bis 10 Überstunden 41 % 11 bis 20 Überstunden 34 % mehr als 20 Überstunden 14 % Ausprägung Arbeitszeitwünsche Wir fragten: „Möchten Sie mehr/weniger arbeiten?“ Weniger arbeiten wollen 46 % der Befragten, insbesondere signifikant mehr Männer (53,3 %) als Frauen (40,7 %). In Altersgruppen: 26–30 58,1 % 31–35 55,0 % 21–25 43,2 % Bis zu 5 Jahren Betriebszugehörigkeit 57 % Ärzt:innen 64,6 % Pflege 46,3 % Überstunden: 11–20 53,2 % Überstunden 20 plus 62,6 %

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▸ Das Video zur Pres- sekonferenz finden Sie auf unserer Web- site ak-vorarlberg.at

6 Soziales und Schaffarei 

Dezember 2022

AK bietet Hilfe für die Helfenden AK Vorarlberg bietet pflegenden Angehörigen 15 Erholungswochen im kommenden Jahr – Noch gibt es freie Plätze – Alle Informationen online

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Halbjahr #03 Das Haus für Arbeitskultur Widnau 10, Feldkirch

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2019

2016 2017

2020

2021

Zu- und Wegzüge nach und aus Vorarlberg nach Staatsangehörigkeit

Österreich

ENTLASTUNG. Auch 2022 bietet die AK Vorarlberg mit Partnern pfle- genden Angehörigen Erholung an: Im Gesundhotel Bad Reuthe finden sie heuer die wohlverdiente Ent- spannung. „Vor allem Frauen pflegen ihre Angehörigen aufopferungsvoll“, be- tont AK-Präsident Bernhard Heinz- le. „Manchmal führt das die Betrof- fenen bis in die totale Erschöpfung.“ Damit ist niemandem gedient. Mit dem Erholungsurlaub für pflegende Angehörige bietet die AK Vorarlberg deshalb in Kooperation mit der Lan- desregierung und den Sozialversi- cherungsträgern SVS, BVAEB und ÖGK Entlastung an. Eine Woche lang entspannen 15 Turnusse stehen 2023 auf dem Programm. Gegen einen geringen Selbstkostenbeitrag von 100 Euro haben pflegende Angehörige die Möglichkeit, eine Woche Vollpen- sion im Gesundhotel Bad Reuthe im Bregenzerwald zu verbringen. Noch gibt es freie Plätze. Interes- sent:innen sollten sich aber mög- lichst rasch bei Andrea Giglmaier von der AK Vorarlberg melden. Sie koordiniert die Initiative, die seit Jahren sehr beliebt ist. Auch Pflegeersatz möglich Wer für die Zeit des Erholungsauf- enthaltes einen Pflegeersatz be- nötigt, wendet sich an das örtlich zuständige Pflegeheim. Über den Zugriff auf die „Bettenbörse“ im In- ternet kann jedes Pflegeheim auch Urlaubsbetten in einem anderen Vorarlberger Pflegeheim suchen, wenn die eigenen Urlaubsbetten be- reits belegt sind. Die Heimleitungen informieren auch gerne über das Procedere der Beantragung. Falls

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24.2.23, ab 9 Uhr, Exkursion: GutePraxis „Arbeiten für das Gemeinwohl“ – Wirtschaftlich erfolg- reich sein und im Sinne des Gemeinwohls handeln. Wie das zusammen geht, erfahren wir in der Tischlerei Engel und Brotzge in Hard und beim Outdoorspezialis- ten Vaude im benachbar- ten Tettnang.

7.2.23, 12 Uhr, Mittag- essen mit meinem Traumjob: Data Scientist / Kuche Wir haben in der Kuche einen Tisch für dich und Jack Streatfeild reserviert. Er ist Senior Data Scientist bei TOWA und trifft dort anhand von Datensätzen treffsichere Vorhersa- gen. 16.2.23, 17:30 – 19:30 Uhr, Firobad Erzählcafe / Schaffarei OG3 21.2.23, 12 Uhr, Mittag essen mit meinem Traumjob: Bestatter / Kuche Wir haben in der Kuche einen Tisch für dich und Christof Wieland reserviert. Er arbeitet als Bestatter und steht Hinterbliebe- nen bei Todesfällen hilfreich zur Seite.

10.1.23, 12 Uhr, Mittag- essen mit meinem Traumjob: Sozialarbei- terin / Kuche Wir haben in der Kuche einen Tisch für dich und Juliane Šelner- Brunner reserviert. Sie arbeitet als Schulsozi- alarbeiterin und Jugendarbeiterin in der Offenen Jugendarbeit in Hard. 12.1.23, 17:30 – 19:30 Uhr, Firobad Erzählcafe / Schaffarei OG3 26.1.23, 20 Uhr, ArbeitsLebens Geschichte: Rodar Ali / Klub Vom Tourismusfach- mann zum Elektrotech- niker: „Hör nie auf zu lernen.“

Vor allem Frauen kümmern sich um pflegebedürftige Angehörige. Oft tun sie das bis zur totalen Erschöpfung.

eine Ersatzpflege nötig ist, können pflegende Angehörige dafür unter bestimmten Voraussetzungen einen Zuschuss vom Sozialministerium in Anspruch nehmen. Rund 947.000 Angehörige küm- mern sich in Österreich um die Pfle- ge und Betreuung eines anderen Menschen. 73 Prozent der engagier-

ten Personen sind Frauen. In Vor- arlberg erhalten sie umfangreiche Informationen zu Hilfestellungen, Pflegekarenz, Pflegeteilzeit usw. bei ihrer AK. ▸ Alle Broschüren gibt’s bei der AK im Internet zum Download: ak-vorarlberg.at

Detailliertes Programm auf: schaffarei.at

Alle Termine 2023 19.03. bis 25.03.2023 26.03. bis 01.04.2023 16.04. bis 22.04.2023 23.04. bis 29.04.2023 07.05. bis 13.05.2023 21.05. bis 27.05.2023 04.06. bis 10.06.2023 11.06. bis 17.06.2023 25.06. bis 01.07.2023 02.07. bis 08.07.2023 09.07. bis 15.07.2023 16.07. bis 22.07.2023 03.09. bis 09.09.2023 10.09. bis 16.09.2023 10.12. bis 16.12.2023

Zuzug Wegzug

Arbeitskulturen in Bewegung

Ein Projekt der Arbeiter- kammer Vorarlberg schaffarei.at

Rückfragen AK Vorarlberg, Andrea Giglmaier, Tel. 050/258-2214, hfh@ ak-vorarlberg.at

Wo Licht und Gestaltung beiderseits zu Hause sind Anfang November führte die zweite „GutePraxis“-Exkursion der Schaffarei zu Georg Bechter Licht in Hittisau und zur Zumtobel Group nach Dornbirn.

LICHT. Ein Thema – zwei Welten. Wie ein 20-köpfiger Betrieb arbeitet und wie ein Weltkonzern in dersel- ben Branche funktioniert, davon konnten sich die Teilnehmenden an diesem Tag selbst ein Bild machen. Frisch gestärkt mit Kaffee und „Kip- fele“ ging es in Begleitung von Gute- Praxis-Kuratorin Brigitta Soraperra und Gastgeber Matthias Moosbrug- ger von der Schaffarei mit dem Bus erst in den Bregenzerwald zu Georg Bechter Licht nach Hittisau und an- schließend nach Dornbirn ins Licht- forum der Zumtobel Group. Nachhaltige Eindrücke In seinem Heimatort Hittisau hat der Architekt und Lichtdesigner

Georg Bechter den ehemaligen Stall seiner Eltern samt Heustadel zum Unternehmenssitz umgebaut. So- wohl sein Architekturbüro als auch das 2010 gegründete Unternehmen Georg Bechter Licht sind seit zwei Jahren hier untergebracht. Derzeit arbeiten 20 Mitarbei- tende in dieser „hybriden Arbeits- stätte“ mit Manufaktur, Schauraum und Büro unter einem Dach. Noch auf dem Vorplatz des 2021 mit dem Staatspreis für Architektur und Nachhaltigkeit ausgezeichneten Ge- bäudes erzählte Georg Bechter den Teilnehmenden, wie er vom Tischler zum Architekten und später bei- nahe versehentlich zum Lichtde- signer wurde. Bei der Führung gab

er Einblicke in die gestalterischen Überlegungen und Aspekte der Nachhaltigkeit, die dem Gebäude selbst genauso zugrunde liegen wie jedem Produkt, das hier entsteht: die Schaffung von Atmosphäre, das Ausprobieren scheinbar unmög- licher Lösungen und ein möglichst niedriger ökologischer Impact. Wertschöpfung großteils hier Während Georg Bechter durch die Produktion führte, erläuterte er, welche Rollen Innovation, Automa- tion und die Einbindung des Teams in wichtige Entscheidungen spielen, und wie es dem Unternehmen, des- sen Leuchten bereits in über 30 Län- dern der Welt zum Einsatz kommen,

Georg Bechter nahm sich zwei Stunden Zeit, um auch wirklich alle Fragen erschöpfend zu beantworten.

gelingt, nach wie vor 85 Prozent der Wertschöpfung im Bregenzerwald zu erzielen. Gute zwei Stunden hatte Georg Bechter sich Zeit genommen, auch jede der zahlreichen Fragen im Anschluss beantwortete er ausführ- lich. Um kurz nach 12 Uhr schließ- lich ging es für die Exkursions-Teil- nehmenden weiter nach Dornbirn.

Nach einem gemeinsamen Mit- tagessen trafen die Teilnehmenden im Lichtforum der Zumtobel Group Nicholas Zumtobel. Der Experience Ambassador und Enkel von Grün- der Dr. Walter Zumtobel nahm sich persönlich die Zeit, die Gruppe mit auf eine Reise zu den Ursprüngen des Unternehmens zu nehmen. Ge-

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Ermutigende Arbeitsbiografien und Austausch Verschiedene Formate in der Schaffarei ermöglichen tiefe Einblicke in Berufs- felder und zeigen, dass der Weg zum Traumjob nicht immer gerade sein muss

Blick ins Traumjob-Archiv Zum „Mittagessen mit meinem Traumjob“ besuchen uns in der Schaffarei immer wieder Menschen mit spannenden Berufen. Anschließend bitten wir sie zum Video-Interview. Im Traumjob-Archiv auf www.schaffarei.at erzählen sie aus ihren Arbeitsleben.

BEGEGNUNGEN. Der Weg zum Traumjob ist für einige früh klar. An- dere gelangen über Umwege ans Ziel. In der Schaffarei begegnen wir den unterschiedlichsten Menschen mit den unterschiedlichsten Arbeits- biografien. Was sie gemeinsam ha- ben? Sie sind eine große Inspiration für alle, die noch ganz am Anfang ihrer Karriere stehen, ihr Aufgaben- feld verändern möchten oder sich schlicht für Menschen und ihre Ge- schichten interessieren. Einer mit einem eher unge- wöhnlichen Lebenslauf ist Rodar Ali. In Syrien hat er an der Univer- sität Damaskus Tourismus studiert. Der Krieg in seiner Heimat zwang ihn zur Flucht, erst in den Irak, wo er kurze Zeit als Koch arbeitete, und später nach Österreich. Ende 2015 kam Rodar nach Vorarlberg. Hier lernte er Deutsch, holte den Pflicht- schulabschluss nach und beendete im vergangenen August erfolgreich seine Lehre als Elektrotechniker und Gebäudeleittechniker. Außer- dem engagiert er sich im Betriebsrat seines Unternehmens. In der Schaf- farei erzählt er am 26. Jänner 2023

Elena Rudigier erzählt von ihrem Arbeitsleben als Kindergartenpädagogin. Seit 2020 leitet sie den Naturkin- dergarten in Schruns.

Einblicke in den Arbeitsalltag einer Kulturmanagerin gibt Jessica Ölz. Sie ist Geschäfts- führerin der Kulturwerkstatt Kammgarn in Hard.

seine ArbeitsLebensGeschichte und welchen Fügungen und Hindernis- sen er auf seinem Weg begegnet ist. Eine andere Art der Inspiration bietet das Schaffarei-Format „Mit- tagessen mit meinem Traumjob“. Wer einen tiefen Einblick in einen Beruf erhalten möchte, wendet sich am besten an jene, die ihn bereits ausüben. Warum nicht bei einem ge- Rodar Ali erzählt seine beson- dere ArbeitsLebensGeschichte im Jänner in der Schaffarei.

mütlichen Mittagessen in der Kuche der Schaffarei? Neugierigen Fragen stellt sich zum Beispiel Juliane Šelner-Brun- ner. Sie arbeitet als Schulsozialarbei- terin und Jugendarbeiterin in der Of- fenen Jugendarbeit in Hard. Beim Mittagessen beantwortet Juliane Šelner-Brunner Fragen zu ihrem Beruf Sozialarbeiterin.

Maria Anna Schneider- Moosbrugger gestaltet als Landschaftsarchitektin und Raumplanerin Zukunftsräu- me für Mensch und Mitwelt.

Warum man als Digital-Mar- keting-Managerin offen für Neues bleiben sollte, verrät Rebecca Hagspiel. Sie leitet ein Social-Media-Team.

▸ Infos und Anmeldung zu allen Veranstaltungen unter www.schaffarei.at

FIROBAD

Der Firobad bot diesmal span- nende Einblicke: Wie wird man vom Elektriker zum Vollerwerbslandwirt? Was führt eine Gastronomin an die Verkaufstheke der Carla-Läden der Caritas? Und warum bildet ein ehema- liger Bankmitarbeiter so leidenschaft- lich Lehrlinge aus? Simon Matt, Sabine Riedmann und Christoph Rinderer erzählten einen Abend lang aus ihrem Leben. Das nächste Erzählcafé „Firo- bad“ steht am 12. Jänner 2023 auf dem Programm. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung online wird erbeten.

▸ Anmeldung und Infos unter www.schaffarei.at

dem weltweit tätigen Konzern und beleuchtete auch jene Fragen, mit de- nen Zumtobel heute genauso wie vie- le andere Unternehmen konfrontiert ist: etwa den Fachkräftemangel, die steigenden Energiepreise oder Lie- ferengpässe bei wichtigen Bauteilen. Beeindruckend Bei der Diskussionsrunde nutzten die Teilnehmenden die Gelegen- heit, Nicholas Zumtobel Fragen zu stellen, bevor die Gruppe abschlie- ßend eine exklusive Führung durch das erst 2020 eröffnete Lichtforum erhielt, in dem auf 4000 Quadrat- metern die unterschiedlichen Ge- schäftsbereiche des Unternehmens präsentiert werden. Die Eindrücke des Tages blieben auch im Bus zu- rück zur Schaffarei nach Feldkirch Thema: „Was wir heute gesehen ha- ben, war beeindruckend“, zog eine Teilnehmerin Bilanz. „Es war sehr interessant, aus erster Hand zu hö- ren, welche Werte ein Unternehmen lebt und wie es auf unterschiedli- chen Wegen gelingen kann, in der- selben Branche erfolgreich zu sein.“

Auf 4000 Quadratmetern präsentiert Zumtobel die unterschiedli- chen Geschäftsbereiche.

Der Weg führte die Interessierten von der Manufaktur im Bregen- zerwald bis zum Lichtforum, das 2020 eröffnet wurde.

Beispiele der guten Praxis Die „GutePraxis“-Exkursionen ermöglichen Einblicke in innovative Arbeitswelten. Einmal pro Halbjahr führt die Exkursion zu Teams, die eine gute Praxis realisiert haben und bereit sind, ihre Erfahrungen zu teilen – ganz bequem mit dem Bus ab Feldkirch und wieder retour. Die Teilnahme ist kostenlos. Die nächste Exkursion führt am 24. Februar 2023 von 9 bis 15 Uhr in die Tischlerei Engel und Brotzge in Hard und zum Outdoorspezialisten Vaude ins benachbarte Tettnang. ▸ Informationen zur guten Praxis, die nächsten Termine sowie eine Mög- lichkeit zur Anmeldung unter www.schaffarei.at

Nicholas erzählte Anekdoten aus Kindertagen, in denen er gemeinsam mit seinem Großvater die damalige Werkhalle besucht hatte, in der heute das Licht- forum untergebracht ist. Darüber hinaus gab er einen Einblick in die DNA des Unternehmens. Er sprach über die Unternehmenskultur in Zumtobel

gründet wurde „Zumtobel“ im Jahr 1950 als „Elektrogeräte und Kunst- harzpresswerk W. Zumtobel KG“. Heute ist die Zumtobel Group ein international tätiger Konzern mit über 5800 Mitarbeitenden weltweit und bietet seinen Kund:innen Licht- lösungen und -komponenten sowie die dazugehörigen Services.

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