AKtion Dezember 2021

Politik und Arbeit 5

Dezember 2021

Programm 1.9.21 – 28.2.22

schaffarei.at

Angelika Müller (59) leitet die Pflege imHospiz am See. Wir erfüllen Wünsche unserer Gäste Für sie sind es die erstenWeihnach- ten „ohne Mama“. Angelikas Mutter starbvorwenigenTagen. „Wirhaben sie hier im Haus fünf Wochen lang begleitet.“ Angelika Müller hat 35 Jahre in der Akutpflege gearbeitet. Zeit für ihre Patient:innen fand sie selten. „Nach 12-Stunden-Diensten kam ich völlig erledigt nachHause.“ Das ist im Hospiz anders. Die Pa- tient:innen heißen hier Gäste. „Wir erfüllen ihnen Wünsche.“ Die sind nicht groß: mal ein Frühstücksei oder einen Spaziergang zum See. „Wir hatten auch schon Hochzeiten imHospiz und eine richtige Nikolo- feier.“ Vor Corona war mehr Leben imHaus. Das vermisst sie.

Wer schafft ? Alle Veranstaltungen finden in der Schaffarei der AK in Feldkirch, Widnau 10, statt / Freier Eintritt / Es gelten die aktuellen Covid-Bestimmungen. Wegen begrenztem Platzangebot bitte frühzeitig reservieren: hey@schaffarei.at Jänner 18.1.22, 12 Uhr Mittagessen mit meinem Traumjob: Bürgermeister / Kuche Wir haben in der Kuche einen Tisch für dich und Gerhard Beer reserviert. Er ist Bürgermeister der almenreichsten Gemeinde Hittisau. Februar 4.2.22, 17:30– 19:30 Uhr Firobad Erzählcafe / Schaffarei OG3 11.2.22, 8:30 – 15:00 Uhr Exkursion GutePraxis – Ein Einblick in innovative Arbeitswelten: In vielen Vorarlberger Unternehmen werden bereits Lösungen gelebt, die andere gerade entwickeln wollen. Eine Exkursion zu Teams, die eine GutePraxis realisiert haben und bereit sind, ihre Erfahrun- gen zu teilen. Das Ziel dieser Exkursion ist die Fabrik Klarenbrunn. 22.2.22, 12 Uhr Mittagessen mit meinem Traumjob: Sports Marketing / Kuche – Wir haben in der Kuche einen Tisch für dich und Pius Netzer reserviert. Er ist Director Live Service im Sports Marketing bei WWP und beim Hahnenkamm-Rennen verantwortlich für die Mastercard-Lounge. Das Haus für Arbeitskultur Widnau 10, Feldkirch

Kein Platz mehr für Oberflächlichkeiten

persönlichen Fragen. „Das darf auch so sein.“ Viele sehnen auch ihren Tod herbei. „Jetzt hab ich lange genug ge- kämpft“, sagen sie, „jetzt ist genug.“ Angehörige wundern sich oft, dass Maria so einen Job machen kann. „Dumusst halt bereit sein, dich exis- tenziellen Fragen zu stellen.“ Wün- sche zu Weihnachten hat sie keine. Obwohl, „dass wir grad jetzt auch gut miteinander reden“, das wäre schön.

Sie hat im Krankenhaus, in der Al- tenpflege und auf einer Wochen- station gearbeitet. Aber das Herz von Maria Lackner hängt an der Hospizarbeit. Warum? „Bei uns sind Menschen mit ihrer Endlich- keit so konfrontiert, dass sie sich Oberflächlichkeit nicht mehr leis- ten können. Es berührt mich selber zutiefst, wenn die Menschen sich öffnen.“ Nicht alle stellen sich ihren

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Maria Lackner (55) ist diplo- mierte Pflegekraft imHospiz am See.

Marc Iser: „Es hat sich alles irgendwie ergeben“ Einen klaren Plan von der großen Karriere hatte er nie. Doch Marc Iser hat es geschafft, seine Leidenschaft gleich zweimal zum Beruf zu machen.

KURSWECHSEL. Als Werkzeug- macher-Geselle arbeitet Marc Iser gerade mal ein paar Tage, dann ruft die Wehrpflicht. Während auf dem Kasernenplatz „Habt acht“ gilt, heißt es in der Freizeit „Hang loose“. Skate- board und Snowboard sind für den 18-Jährigen die Bretter, die die Welt bedeuten. Er hat sogar einen Spon- sor: Dieter Schneider von Hotshop. Er ist es auch, der Marc nach dem Bundesheer zu Hotshop in den Ver- kauf holt. Wenig später jedoch stirbt sein Mentor und Marc Iser und sein Kumpel Tobi Bechtold übernehmen. Nebenher gründen die beiden eine Handelsagentur und bauen den

Europa-Vertrieb für die junge Marke Volcommit auf. DieSzene explodiert, Volcom braucht einen größeren Ver- trieb. Marc geht als Vertriebsleiter nach Stuttgart. Bald erhält er einAn- gebot, das er nicht ablehnen kann: Er wechselt als Brandmanager zu Quicksilver nachMünchen. Die Party ist vorbei Quicksilver wächst schnell und Marc hat die Verantwortung für ein 60-köpfiges Team. Bis morgens um sechs Uhr Party machen und um acht wieder am Messestand ste- hen? Fehlanzeige. Die Branche ist erwachsen geworden. Dazu kommt

der Onlinehandel, der immer stär- ker wird. Der Druck steigt. Eine ge- plante Umstrukturierung kommt Marc sehr gelegen. Er steigt aus und macht erst mal Pause, verbringt den Sommer mit seiner Tochter auf dem See. Segelboote faszinieren ihn und ihmwird klar: Der neue Job muss et- was mit Booten zu tun haben. Kurz darauf ergattert der damals 40-Jäh- rige eine Lehrstelle als Bootsbauer. Ein faszinierender Boot-Job Der Job gibt Marc von Anfang an viel Bestätigung. Vor allem mag er die Vielseitigkeit. Am Anfang habe er

„Würde ich heute noch einmal anfangen, würde ich vermutlich gleich Bootsbauer lernen“, erzählt Marc Iser in der Schaffarei.

gut läuft, ergibt es sich möglicher- weise schon bald, dass Marc seinen großen Traum verwirklichen kann: Er möchte ein paar Jahre auf dem Segelboot leben, die Welt umsegeln. Denn mittlerweile ist für Marc klar: Es geht nicht darum, so viel wie möglich zu verdienen, sondern auch Zeit für das zu haben, was man wirk- lich gerne tut – selbst wenn es das ist, was man beruflich macht.

es genossen, null Verantwortung zu haben. Doch ganz hinter sich lassen kann er den Manager in sich nicht. Also gründet der heute 47-Jährige nach sieben Jahren in der Werft ei- nen Yachtservice am Bodensee. Im Moment bedeute das für Marc „so viel Arbeit wie überhaupt noch nie“. Aber auch das sei okay, denn zu viel Zeit am Boot könne er gar nicht verbringen. Und wenn alles

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etwa, aber auch n lassen sich mithilfe Lexika zu Arbeitsrecht /rechner

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