AKtion Dezember 2021

14 Konsumentenschutz 

Dezember 2021

Die Heizkosten auf kleiner Flamme halten Die Energiekosten steigen. Was Sie als Konsumentinnen und Konsumenten zu Hause tun können, um der Teuerung der Heizkosten ohne großen Komfortverlust entgegenzuwirken.

COMPUTER- TIPP

von Oliver Fink, Leiter der EDV-Abteilung der AK Vorarlberg

Noch wie vor Ärger über Skiliftbetreiber Obwohl die Skigebiete pandemie- bedingt 2020 vorzeitig geschlos- sen wurden, weigerten sich in der Folge zahlreiche Liftbetreiber, ihren Kund:innen das Kartenent- gelt für den Zeitraum der Schlie- ßung anteilig zurückzuerstatten. Betroffene haben demGesetz zufolge aber sehr wohl Anspruch darauf. Dazu gibt es auch ein rechtskräftiges Urteil in Salzburg, das der Verein für Konsumen- teninformation (VKI) erwirkte. Dennoch erreichen Konsumen- tenschützer:innen nach wie vor Beschwerden. Der VKI bietet dazu einMusterschreiben an. ▸ Den Musterbrief finden Sie auf verbraucherrecht.at Gewinn, der keiner ist: 3 Pagen verurteilt Der Versandhändler 3 Pagen hat in Zusendungen den Eindruck eines wertvollen Geschenks erweckt, tatsächlich handelte es sich um ein an Bestellungen gebundenes Gewinnspiel. Das Landesgericht Salzburg hat rechtskräftig entschieden: Das ist irreführend und unlauterer Wettbewerb. „Herzlichen Glück- wunsch! Sie erhalten ein Paket von Villeroy & Boch als GRATIS- GESCHENK!“, hatte es in der Post geheißen. Abgebildet dazu waren ein Geschirrset und ein durch- gestrichener Preis von 1048,10 Euro. Nur imKleingedruckten fand sich dann der Hinweis, dass lediglich die drei Teilnehmer:in- nenmit dem höchsten Bestell- wert in einem bestimmten Zeit- raum das „Geschenk“ erhalten. Blender 3.0 Die quelloffene 3D-Graphiksuite Blender ist in diesen Tagen in der neuen Version 3.0 erschienen. Mit dieser Software können Sie aber nicht nur 3D- und 2D-Ani- mationen erstellen, sondern auch den kompletten Video- schnitt erledigen. Mit der neuen Version lassen sich sogar 128 (statt wie bisher 32) Videos über- einanderstapeln. Weiters wurde in der neuen Ver- sion besonderes Augenmerk auf die Performance gelegt. So ist der integrierte Renderer Cycles um einiges schneller geworden, und auch das Speichern großer Dateien wurde um einiges ver- bessert. Auch die Bedienober- fläche wurde verbessert und Fensterkonfigurationen lassen sich jetzt einfacher als zuvor speichern. Die Software kann frei von der Homepage des Herstellers (www.blender.org/download/) heruntergeladen werden. Sie ist für Linux, Windows und MacOS verfügbar. ▸ Kontakt: oliver.fink@ak- vorarlberg.at

WOHNEN. Etwa jedes zweite Haus, jede zweite Wohnung in Österreich hat Defizite bei der Heizung oder Wärmedämmung. Bund und Länder fördern groß- zügig – Stichwort Klimawandel – Sanierungen und Systemumstel- lungen. Neben solchenmittel- und langfristigen Maßnahmen gibt es in vielen Fällen eine Reihe von Möglichkeiten, wie man sofort Energie und damit auch Kosten spart. Denn die Preise für die ver- schiedenen Energieträger erleben gerade einen Höhenflug. Die AKtion gibt einen Über- blick über bewährte Maßnahmen ohne großen technischen Auf- wand. Wärmeverluste vermeiden! • Wenn es zieht – ein Klassiker ist die Haus- bzw. Wohnungstüre –, dann gehört diese Stelle abgedich- tet. Dafür gibt es spezielle Bürs- tendichtungen oder Dichtungs- bänder. • Fensterläden, Rollläden oder Jalousien sollten über Nacht geschlossen werden. So bleibt Wärme imWohnungsinneren. Temperaturen richtig managen Es muss nicht in der ganzen Woh- nung, im ganzen Haus überall gleich warm sein! Im Wohn- und Kinderzimmer soll es kuschelig warm sein, was wir Menschen bei etwa 21 bis 23 Grad so empfinden. Aber im Schlafzimmer oder in an- deren Räumen, die nicht dauernd benutzt werden, reichen Tempe- raturen um 18 Grad oder auch da- runter. Achten Sie darauf, dass die Tü- ren zwischen diesen unterschied- lichen „Wärmezonen“ geschlossen sind. Als eine bewährte Faustregel fürs Energie- und Geldsparen hat sich herausgestellt: Schon mit einer geringen, aber dauerhaften Temperaturabsenkung um ein Grad im Wohnraum gelingt es

Ihnen, sechs Prozent Ihrer Heiz- kosten einzusparen. Ein wichtiger Faktor ist das richtige Lüften der Wohnung. Am besten ist mehrmals täglich fünf Minuten Stoß- oder Querlüften. Wer Fenster länger geöffnet oder gekippt hält, kühlt nicht nur die Luft, sondern auch Wände und Möbel ab. Das ist Unsinn. Rund umdie Heizkörper Im Großteil des Gebäudebestan- des befinden sich noch klassische Heizkörper. Ihnen kommt deshalb besondere Bedeutung zu, will man an der Kostenschraube drehen. • Heizkörper sollten freigehalten und regelmäßig abgestaubt wer- den. Möbel, aber auch bodenlange Vorhänge vor Radiatoren verhin- dern, dass sich die erwärmte Luft optimal imRaum verteilen kann. Zur Veranschaulichung: Hängt man ein nasses Handtuch zum Trocken über einen Heizkörper, sinkt die Heizleistung um etwa 40 Prozent. • Auch wennman länger abwe- send ist, zumBeispiel auf Urlaub, sollte man die Heizung nie ganz abdrehen. Denn nichts verbraucht in Relationmehr Energie, als einen ausgekühlten Raumwieder aufzuwärmen. • Ganz wichtig: Befindet sich Luft imHeizungssystem, kann sich das erwärmte Wasser nicht richtig verteilen. Heizkörper sollten deshalb – optimal bei Beginn der Heizsaison, spätestens wenn es irgendwo gluckert – jähr- lich mit einem handelsüblichen Schlüssel entlüftet werden. Rentiert sich einWechsel des Energieanbieters? Die richtige Antwort liefert eine individuelle Berechnung, ent- scheidend ist aber auch das Aus- maß des Vertrauens in einen Lie- feranten (siehe Kasten). Auf jeden Fall sollten die Vertragsbedingun- gen ganz genau geprüft werden.

6 % lassen sich einsparen, so die Faustregel für Wohnungen und Einfamilienhäuser, wenn die Raumtemperatur im Wohnbereich dauerhaft um 1Grad abgesenkt wird.

Services der Konsumenten­ schützer:innen

Die weltweit steigenden Preise für Strom, Öl und Gas bringen alternative Energieanbieter ins Schwitzen. Trotz Preisgarantien gegenüber ihren Kund:innen haben einige Unternehmen deshalb Preiserhöhungen vorgenommen oder sogar Verträge gekündigt. Der Verein für Konsumen- teninformation (VKI) sah sich bereits gezwungen, erste Klagen gegen bestimmte Anbieter einzubringen. Auf sei- ner Website hält der VKI auf dem Laufenden – die Arbei- terkammer wiederum bietet im Internet einen objektiven Preisvergleich. ▸ VKI-Klagen gegen Energieanbieter: verbraucherrecht.at; den Strom- und Gaspreisrechner finden Sie auf vbg.arbeiterkammer.at/ services/

Niederlage für Dr. Oetker

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PACKUNGSANGABEN. Infor- mationen zum Nährwert von Le- bensmitteln sollen einfach und vergleichbar sein, entschied der Europäische Gerichtshof (EuGH) im Streit über Nährwertangaben für ein Müsli der Firma Dr. Oetker. Nährwertangaben auf der Vorder- seite von Lebensmittelverpackun- gen dürfen sich deshalb nicht auf spezielle Zubereitungsarten be- ziehen – was Dr. Oetker jedoch ge- macht hatte: Beim „Vitalis Knus- permüsli Schoko & Keks“ fanden

sich auf der Vorderseite Kalorien- angaben mit einem 40-prozenti- gen Müslianteil sowie 60-prozen- tigem fettarmen Milchanteil. Die Deutsche Verbraucherzen- trale sah das als „Kalorienschön- rechnerei“ an und klagte. Die Rich- ter gaben ihr recht: Informationen dieser Art ließen keinen Vergleich mit entsprechenden Lebensmit- teln anderer Hersteller zu, zudem verwirre, wenn an anderer Stelle dann die Werte je 100 Gramm des Erzeugnisses angegeben würden.

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