4 Pflege Dezember 2024 Die Held:innen im Verborgenen
Die Aktion „Hilfe für die Helfenden“ ermöglicht es pflegenden Angehörigen bereits seit Jahren, eine Erholungswoche im Gesundhotel Bad Reuthe zu verbringen und zwischen dem anstrengenden Pfle- gealltag neue Kraft zu tanken. AK Präsident Bern- hard Heinzle begrüßte den letzten Durchgang für dieses Jahr persönlich und dankte allen für ihren bedeutsamen Einsatz.
AK Präsident Bernhard Heinzle begrüßte die Teilnehmer:innen des letzten Durchgangs 2024 persönlich. Foto: Jürgen Gorbach / AK
PFLEGE. Die Betreuung hilfs- bedürftiger Menschen zu Hause ist eine gesellschaftlich bedeutsa- me Aufgabe, die überwiegend von Frauen geleistet wird. Pflegende Angehörige erbringen dabei nicht nur einen enormen persönlichen Einsatz, sondern verzichten oft auf eigene berufliche und persönliche Entwicklungschancen. Die AK Vor- arlberg unterstützt sie mit der Ak- tion „Hilfe für die Helfenden“. „Wir möchten den unermüdlichen Ein- satz dieser Menschen wertschätzen und ihnen eine verdiente Auszeit ermöglichen“, erklärt AK Präsident Bernhard Heinzle. Termine für 2025 stehen fest Auch im kommenden Jahr können Vorarlberger:innen, die Angehörige pflegen, das bewährte Angebot nut- zen. Ziel ist es, den Pflegenden einen einwöchigen Aufenthalt im Gesund- hotel Bad Reuthe zur körperlichen und mentalen Regeneration zu bie- ten. Die Aktion wird gemeinsam von der AK Vorarlberg, der ÖGK, den Krankenversicherungsträgern SVS und BVAEB sowie dem Land Vorarl- berg durchgeführt.
Das Angebot stößt auf große Re- sonanz: Auch im Jahr 2024 waren wieder alle 15 Erholungswochen ausgebucht, rund 270 Teilneh- mer:innen konnten sich vom Pflege- alltag erholen. „Ihr leistet so viel – mehr als vielen bewusst ist“, begrüß- te AK Präsident Bernhard Heinzle die Teilnehmer:innen des letzten Durchgangs in diesem Jahr. „Des- halb wollen wir euch Danke sagen. Genießt diese Woche und erholt euch. Ihr habt es verdient.“ „Sich einmal gesehen fühlen“ Die Teilnehmer:innen zeigten sich begeistert. „Es ist wunderbar, einmal eine Pause zu machen, und dann noch in so einer tollen Einrichtung“, so eine Teilnehmerin. „Das Bedeut- samste ist aber, sich einmal wirklich gehört und gesehen zu fühlen. Vie- len Dank dafür!“ Anmeldung gestartet Die 15 Termine für das kommende Jahr sind nun festgelegt. Die Anmel- dung erfolgt über das Formular im Info-Folder oder online. Dort finden sich auch alle Teilnahmebedingun- gen.
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Unterstützung für pflegende Angehörige: Das ist „Hilfe für die Helfenden“ → „Hilfe für die Helfenden“ ist ein Angebot für pflegende Angehörige in Vorarlberg. → Sie können einen einwöchigen Erholungsaufent halt im „Gesundhotel Bad Reuthe“ buchen. → Bei einem geringen Selbstkostenbeitrag von 100 Euro erhalten Sie ein Einzelzimmer mit Vollpen sion, eine Infoveranstaltung zum Thema Pflege sowie Anwendungen im Wert von 100 Euro.
Ihr leistet so viel – mehr als vielen bewusst ist. Deshalb wollen wir euch Danke sagen. Ihr habt es verdient. Bernhard Heinzle AK Präsident
→ Teilnahmeberechtigt sind pflegende Angehörige mit Krankenversicherung bei ÖGK, SVS oder BVAEB. → Jetzt für 2025 anmelden:
Neue Landesregierung: Mutlose Politik in der frühen Bildung
trägen regelt. Dennoch: „Es braucht eine echte Beitragsbefreiung statt einer bürokratischen sozialen Staf- felung, von der nur eine Minderheit profitiert. Visionär wäre auch die Einführung des Rechtsanspruchs auf einen Betreuungsplatz. Wenn das gut geplant wird, ist das reali- sierbar.“ Es müsse über punktuelle Verbesserungen hinausgehen. „Je- des Kind hat in Österreich das Recht auf einen kostenlosen Schulplatz. Warum nicht auch auf einen kos- tenlosen Platz in einer elementaren
BILDUNG. Das Arbeitsprogramm der neuen Landesregierung steht bei AK Präsident Bernhard Heinz- le in der Kritik. Er bemängelt den fehlenden Mut und unzureichende Maßnahmen im Bereich der ele- mentaren Bildung. Während beim Ausbau der Kinderbetreuung und bei den Kosten positive Ansätze er- kennbar sind, fehlen verbindliche Ziele und echte Fortschritte bei Qua- lität und Arbeitsbedingungen. „Der rote Faden im Arbeitsprogramm der neuen Landesregierung ist mit Sicherheit die Unverbindlichkeit. Der elementare Bildungsbereich bildet in dieser Hinsicht leider kei- ne Ausnahme“, erklärt Heinzle. Ein zu kurzer Schritt nach vorn Heinzle begrüßt die Fortschritte beim Ausbau der Kinderbetreuung sowie die angekündigte Weiterent- wicklung der sozialen Staffelung, die Vergünstigungen bei den Bei- Die AK kritisiert die vagen Versprechen der neuen Landesregierung in der elementaren Bil- dung und kündigt Per- sonalbefragung an.
„Strompreisexplosion verhindern!“
VERBRAUCHERSCHUTZ. „Die Vorarlberger Haushalte hatten bis- her durch unsere Verhandlungen mit dem Landesenergieversorger noch vergleichsweise moderate Energiepreise. Doch auch sie wer- den von den kommenden Erhö- hungen nicht verschont bleiben“, erklärt AK Präsident Bernhard Heinzle. „Nach zwei Jahren mit der höchsten Inflation Europas droht die Bundesregierung nun bei den Stromkosten wieder untätig zuzu- sehen. Die angekündigten Strom- der Bundesregierung bei der Bekämpfung steigender Lebens- haltungskosten. AK Präsident Bernhard Heinzle warnt vor ei- nem weiteren Versagen
dass die Bundesregierung tatenlos zusieht.“ Heinzle fordert, dass auch bei der Energiewende die Kosten fair verteilt werden. Nur so werde diese gelingen. Schließlich sei es bereits fünf vor zwölf. AK Präsident fordert Sofort- maßnahmen: → Die reduzierte Elektrizitäts abgabe muss beibehalten werden. → Erneuerbaren-Förderpau schale und -beitrag müssen weiter ausgesetzt bleiben. → Der Netzkostenzuschuss
preiserhöhungen für 2025 wären vermeidbar – wenn die Politik end- lich handeln würde.“ Netzkosten ungleich verteilt „Die extreme Ungleichverteilung der Netzkosten ist ein politisches Versäumnis, das behoben werden muss“, betont AK Präsident Heinz- le. „Private Haushalte werden mit 43 Prozent der Netzkosten belastet, obwohl sie nur für ein Viertel des Stromverbrauchs verantwortlich sind. Die Großindustrie verbraucht 30 Prozent des Stroms, trägt aber nur 14 Prozent der Kosten. Diese Un- gerechtigkeit könnte die Bundesre- gierung sofort korrigieren – wenn sie wollte.“ Die Menschen im Land haben die höchste Inflation Europas durchlitten, führt Heinzle weiter aus. „Jetzt droht die nächste Belas- tungswelle, und wieder droht uns,
Bildungseinrichtung?“ Nur einen Satz wert
Besonders alarmierend ist für Heinzle die geringe Aufmerksam- keit, die der frühen Bildung gewid- met wird. Im Arbeitsprogramm fin- det sich zu den Arbeitsbedingungen lediglich ein einziger (!) Satz. „Das wird der Problemlage nun wirklich nicht gerecht“, kritisiert er scharf. Die AK Vorarlberg, so Heinzle, plant deshalb eine umfassende Befra- gung von Elementarpädagog:innen, um ihre Perspektiven und Anliegen sichtbar zu machen.
▸ Was die AK im Hinblick auf die elementare Bildung fordert, steht auf der AK Website.
für einkommensschwache Haushalte muss fortgeführt werden.
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