Schaffarei 7
Oktober 2024
Unterrichten mit Herz
Im Mittelpunkt der neunten Ausstellung des „Mu- seum des Wandels“ steht Iris Mähr, eine Lehrerin, die mehr als nur Wissen vermittelt. Ihr Weg führte sie von der klassischen Pädagogik zur Psychothera- pie und veränderte ihre Sicht auf den Lehrberuf.
SCHAFFAREI. Die Ausstellung por- trätiert Iris Mähr, eine Lehrerin, die zusätzlich eine Ausbildung zur Psy- chotherapeutin absolvierte. Kurato- rin Michaela Feurstein-Prasser gibt im Interview Einblicke in die Aus- stellung und die Veränderungen im Bildungswesen. Lehrberuf im Fokus gesellschaft- licher Veränderungen Feurstein-Prasser erklärt, dass die Ausstellung nun den Kreis der vor- gestellten Berufe auf gesellschaft- lich bedeutende Gruppen wie Leh- rer:innen erweitert. Sie betont, dass der Lehrberuf durch die Digitalisie- rung stark beeinflusst wurde, was sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich bringe. „Einerseits hat die Digi- talisierung vieles erleichtert und un- komplizierter gemacht, andererseits geht dadurch sehr viel an Kommu- nikation mit den Eltern, besonders aber auch der Schüler:innen unter- einander verloren“, sagt sie. Entwicklung als Symbol für den Wandel traditioneller Berufe? „Der Begriff vom lebenslangen Ler- nen ist mehr als nur ein Schlagwort. Durchgehende Berufskarrieren in einem Betrieb werden immer selte- ner. Bei Iris Mähr ist es schön zu se- hen, dass ein neuer Beruf den alten nicht ersetzt hat, sondern sich ihre beiden Ausbildungen ergänzen“, er- klärt die Kuratorin. Herausforderungen im Bildungs- bereich Feurstein-Prasser meint: „Die Aus- stellung zeigt, wie sehr sich manche
Berufszweige wandeln, aber wie wenig sich auf politischer Ebene in Bezug auf die Bildung verändert hat. Das, was Expert:innen seit Jahr- zehnten fordern, nämlich eine Ge- samtschule für Kinder bis 14 Jahre, lässt sich seit Jahren nicht durchset- zen. Auch an der fehlenden Wert- schätzung und der immer noch zu geringen Bezahlung des Lehr- personals hat sich wenig geändert. Wie wichtig eine gute Schule für die Integration, aber auch für den Ar- beitsmarkt und den vielbeklagten Fachkräftemangel wäre, lässt sich in zig Studien nachlesen.“ Museum des Wandels als Erfolgs- rezept Abschließend hebt Feurstein-Pras- ser hervor, dass alle bisher porträ- tierten Personen Veränderungen als Chance begriffen hätten. „Das ist eine Erkenntnis, die wir aus al- len Ausstellungen des Museums des Wandels ziehen können: Verän- derungen gibt es, man muss lernen, mit ihnen umzugehen und das Beste aus ihnen zu machen. Sie unterstreicht Mährs Überzeu- gung, dass es in allen Berufsgrup- pen wichtig sei, ein guter Mensch zu sein – eine universelle Botschaft für die sich wandelnde Arbeitswelt. „Iris Mähr betont in ihrem Interview mehrmals, wie wichtig es ist, ein gu- ter Mensch zu sein – das ist wohl eine Aussage, die auf alle Berufsgruppen zutrifft.“
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Erzählcafé: Wie bringst du Job und Familie unter einen Hut?
Kindererziehung, Ehrenamt, Care-Arbeit: Vereinbarkeit hat viele Facetten – und Fallstricke. Wie ist das bei dir? Teile deine Erfahrungen beim „Firobad“-Erzählcafé am 23. Oktober um 18:30 Uhr in der Schaffarei.
ERFAHRUNGEN. Zum nächs ten Schaffarei Erzählcafé ein- geladen sind alle, die – jetzt oder früher – Job, Familie, Freizeit, Ehrenamt und/oder Care-Arbeit unter einen Hut bringen müssen oder muss- ten, aber auch all jene, die vor so einer Situation stehen und sich fragen: Wie machen das andere? Was ist das „Firobad“- Ezählcafé? Im „Firobad“-Erzählcafé tref- fen wir uns viermal im Jahr nach Feierabend zu einem bestimmten Thema rund um unsere Arbeitskultur. Dieses Mal geht es um Vereinbarkeit.
In einer gemütlichen Runde von maximal zwölf Personen erzählen wir von unseren Er- lebnissen und Erfahrungen zu diesem Thema – und wir hören zu. Im „Firobad“-Er- zählcafé hat Platz, was mit dem Thema zu tun hat, und jede:r, die oder der erzählen möchte, hat Raum dafür. Be- sonders wichtig: Jede:r darf erzählen, niemand muss. Es wird weder diskutiert noch debattiert und schon gar nicht diskriminiert.
Vereinbarkeit – wie schafft man die? Davon wird beim „Firobad“-Erzählcafé am 23.10. berichtet. Grafik: AK Vorarlberg
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