Die Vorarlberger Monatszeitung für Arbeit und Konsumentenschutz
Mit der AK vergünstigt zu den Festspielen
22,5 % Rabatt für AK Mitglieder
Die Vorarlberger Monatszeitung für Arbeit und Konsumentenschutz
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März 2025 Nr. 3/2025, XXXVIV. Jahrgang Zugestellt durch Post.at
AK Steuerservice sicherte Patchwork-Vater 8.900 Euro
8.900 STATT 520 EURO FÜR FAMILIENVATER Grund zur Freude hat ein Familienvater aus Hohenems: Der Mann hatte sich jahrelang nicht um den Steuerausgleich gekümmert und so die automatische, antragslose Arbeitnehmerveranlagung bekommen. Nun nutzte er erstmals den kostenlosen AK Steuerservice. „Statt 520 Euro für fünf Jahre erhielt er damit insgesamt 8.900 Euro für den gleichen Zeitraum“, fasst AK Steuerexpertin Eva-Maria Düringer zusammen. ▸ Seite 3 Foto: Grady R. peopleimages.com / stock.adobe.com
Über 11.000 Euro zurückgefordert: AK half
Ihr Kontakt zur AK Vorarlberg Telefon zum Ortstarif 050/258 Mitgliederservice – 1500 Info Arbeitsrecht – 2000 Insolvenzrecht – 2100 Sozialrecht – 2200 Lehrlinge & Jugend – 2300 Arbeitsrecht Feldkirch – 2500 Familie & Beruf – 2600 Konsumentenschutz – 3000 Steuerrecht – 3100 AK Bregenz – 5000 AK Dornbirn – 6000 AK Bludenz – 7000 Bildung & Karriere – 4150 www.ak-vorarlberg.at /akvorarlberg /AKVorarlberg
Nach seiner Kündi- gung sollte ein Vorarl- berger 11.277 Euro für eine Weiterbildung zurückzahlen. Die AK Expert:innen schritten ein – mit Erfolg. ERFOLG. Weiterbildung ist wichtig. Ein aktueller Fall zeigt jedoch, wie wichtig es ist, genau über die Regelungen für die Kos- ten von Aus-, Fort- und Weiter- bildungen Bescheid zu wissen: Als ein Vorarlberger Arbeitneh-
mer kündigte, sollte er plötzlich mehrere tausend Euro für eine Weiterbildung zurückzahlen, die der Arbeitgeber zuvor finanziert hatte. Der Mann wandte sich an die Arbeitsrechtsexpert:innen der AK Vorarlberg und ließ den Fall prüfen. Mit Erfolg: AK Exper- te Dr. Christian Maier konnte die horrende Forderung abwenden und dem Mann damit so einiges ersparen. Was bei den Kosten für Aus-, Fort- und Weiterbildungen gilt und wer wann zahlen muss, lesen Sie auf ▸ Seite 2
2 Arbeitsrecht und Konsumentenschutz
März 2025
Weiterbildungen helfen beim beruflichen Fortkommen. Wich- tig ist, genau zu wissen, was man zahlen muss – und was nicht. Fotos: contrastwerkstatt / stock.adobe.com, Gorbach / AK
Kosten für betriebliche Fort- und Weiterbildungen – wer zahlt was?
Das sagt das Arbeitsrecht
→ Laut österreichischem Recht muss eine Rück- zahlungsvereinbarung vor Beginn der Ausbildung unterzeichnet werden, um gültig zu sein. → Eine nachträglich unter- zeichnete Vereinbarung ist nicht bindend: Arbeitgeber:innen dürfen Arbeitnehmer:innen nicht im Nachhinein zu Rück- zahlungen verpflichten. → Ist die Aus-, Fort- oder Weiterbildung Grund- voraussetzung für die Ausübung des Berufs, durch Verordnung, Gesetz oder Kollektivvertrag vor- geschrieben oder mit dem Arbeitgeber vereinbart, hat der Arbeitgeber die Kosten zu tragen.
Viele Unternehmen übernehmen die Kosten für Fort- und Weiterbildungen. Doch was passiert, wenn Sie nach der Ausbildung das Unternehmen verlassen? Müssen Sie dann die Kosten zurückzah- len? Das forderte kürzlich eine Firma von einem Mitglied der AK Vorarlberg.
der Fall war, hatte die Forderung des Arbeitgebers keine rechtliche Grundlage.“ Dank des Einschreitens der AK musste Herr M. keinen Cent zurückzahlen. Das sollten Sie wissen Eine Rückzahlungsvereinbarung muss immer vor Beginn der Fortbil- dung schriftlich fixiert werden. Ar- beitgeber:innen dürfen Sie nicht im Nachhinein zu einer Rückzahlung verpflichten. Außerdem: Wenn die Ausbildung für Ihre Berufsaus- übung gesetzlich oder kollektivver- traglich vorgeschrieben ist, hat der Arbeitgeber die Kosten zu tragen.
Als Herr M. kündigte, forderte sein Arbeitgeber so den entspre- chenden Teil der mehr als 11.000 Euro zurück. Eine saftige Forde- rung! Herr M. war sich unsicher, ob er tatsächlich zahlen musste, und wandte sich an die Expert:innen der AK Vorarlberg. AK Hilfe ersparte Zahlung Die klare Antwort: Nein! „Denn eine
ARBEITSRECHT. Sie wollen sich beruflich weiterentwickeln, neue Fähigkeiten erlernen oder einfach Ihre Karrierechancen verbessern? Fort- und Weiterbildungen ermög- lichen all das – und werden zudem oft von den Unternehmen gezahlt. Doch hin und wieder fordern die das Geld zurück, wenn die Angestellten später das Unternehmen verlassen. Aber: Dürfen sie das? Ein konkreter Fall aus Vorarl- berg zeigt, worauf Sie achten sollten:
Herr M. nahm im April, Mai, August und Oktober des vergangenen Jah- res an einer beruflichen Fortbildung teil. Sein Arbeitgeber übernahm die Kosten in Höhe von 11.277 Euro. Doch nach Abschluss der Ausbildung leg- te ihm das Unternehmen eine Rück- zahlungsvereinbarung vor: Sollte er innerhalb von vier Jahren kündigen, müsse er die Ausbildungskosten er- statten. Pro Monat, den er weiter im Unternehmen bliebe, würde ihm 1/48 der Summe erlassen.
solche Vereinba- rung ist nur dann gültig, wenn sie vor Beginn der Ausbildung ab- geschlossen wur- de“, erklärt Dr. Christian Maier,
Ch. Maier
▸ Fragen zum Arbeitsrecht?
Leiter der Abteilung Arbeitsrecht der AK Vorarlberg. „Da dies nicht
Hier geht es direkt zu den AK Expert:innen.
Schnelles Geld im Internet? AK warnt vor Job-Abzocke
KONSUMENTENSCHUTZ. Ein junger Vorarlberger dachte, er habe die perfekte Nebeneinkunft gefun- den: Hotels online bewerten und dafür bezahlt werden. Das tat er – und anfangs sogar mit Erfolg: Nach den ersten Bewertungen bekam der Mann tatsächlich kleinere Beträge ausgezahlt. Doch um weiter mitma- chen zu können und neue Aufträge zu bekommen, sollte er plötzlich en Welle von Online- Betrugsmaschen. Ein Vorarlberger verlor mehrere tausend Euro. Ein paar Klicks und schon fließt das Geld? Klingt verlockend, doch leider stecken oft Betrü- ger:innen dahinter. Die AK warnt vor einer neu-
selbst Geld einzahlen. Angespornt vom ersten Erfolg tat er das – leider.
Damit Sie nicht in die Falle tappen, sollten Sie auf einige typi- sche Warnzeichen achten, erklärt AK Experte Valandro. „Achten Sie auf ungewöhnliche Absender-Adres- sen: Unseriöse Angebote kommen oft von seltsamen oder anonymen E-Mail- und Social-Media-Kon- ten.“ Auch bei schlechtem Deutsch, Rechtschreib- und Grammatik- fehlern sollten die Alarmglocken läuten, rät der Konsumentenschüt- zer. „Bleiben Sie skeptisch – und wenn Sie misstrauisch sind, fra- gen Sie lieber nach!“, unterstreicht Valandro. Sind Sie sich unsicher oder be- reits in die Falle getappt? Die AK Konsumentenschützer:innen hel- fen Ihnen kostenlos weiter.
Denn am Ende verlor er mehrere tausend Euro. Ein Einzelfall? Lei-
F. Valandro der nicht. „Solche Betrugsmaschen nehmen massiv zu“, bestätigt AK Konsumentenschützer Dr. Franz Va- landro. Perfide Masche Das Geld geht schließlich an die Be- trüger:innen verloren. Zudem ver- suchen die Täter, an private Daten wie Adressen, Bankverbindungen oder Informationen zu gelangen. „Der Fall des jungen Mannes steht nur exemplarisch für eine Vielzahl von ähnlichen Fällen“, weiß Valan- dro. „Die Anfragen an uns nehmen diesbezüglich stetig zu.“
Die wichtigsten Tipps im Überblick → Hinterfragen Sie unbekannte Jobangebote kritisch. → Leisten Sie keine Zahlungen für die Aufnahme einer Tätigkeit. → Klicken Sie keine Links in unerwarteten E-Mails oder Messenger-Nachrichten an. → Kontaktieren Sie im Zweifel die Konsumentenschutzabteilung der AK Vorarlberg.
▸ Direkter Kontakt zu den Expert:innen auf der AK Website
Steuern und Arbeitsrecht 3
März 2025
AK Steuerservice: Familienvater erhielt statt 520 Euro fast 9.000 Euro
Wussten Sie, dass viele Arbeitnehmer:innen Jahr für Jahr bares Geld verschenken? Die antragslose Arbeitnehmerveranlagung des Finanzamts ist be- quem – aber nicht immer korrekt. Das erfuhr auch
Herr S. aus Hohenems. STEUERAUSGLEICH. Wer den Steuerausgleich nicht erledigt, er- hält oftmals eine automatische Gutschrift vom Finanzamt. Doch mitunter werden dabei wichtige Ab- setzmöglichkeiten nicht genutzt. So erging es auch Herrn S. aus Hohen ems. Nun aber nahm er erstmals den kostenlosen AK Steuerservice in Anspruch. Das zahlte sich aus: Die AK Ex- pert:innen stellten nämlich fest, dass sich seine finanzielle und fa- miliäre Situation in den letzten Jah- ren erheblich verändert hatte: Nach einer Scheidung zahlte er Unterhalt für seinen Sohn. Zudem zog die Tochter seiner neuen Partnerin, die ihren Job krankheitsbedingt ver- loren hatte, in den gemeinsamen Haushalt. Aufgrund der steigen- den Lebenshaltungskosten war das Haushaltsbudget bereits stark be- lastet. Fast 9.000 Euro gesichert Die AK Expert:innen prüften die Steuersituation von Herrn S. und entdeckten einige Steuerspar-Mög- lichkeiten, die bislang ungenutzt geblieben waren. Gemeinsam mit Herrn S. reichten die AK Expert:in- nen den Steuerausgleich ein – und Herr S. erhielt eine Steuerrückzah- lung von 8.900 Euro. „Gerade in
wirtschaftlich herausfordernden Zeiten ist es wichtig, alle Möglich- keiten zur Steuer- ersparnis zu nut- zen. Die meisten Arbeitnehmer:in- nen wissen gar nicht, welche zu- sätzlichen Absetz- möglichkeiten ihnen zustehen“, erklärt AK Steuer- E. Düringer
expertin Eva-Maria Düringer. Vielfältige Services der AK
Ob persönliche Beratung für die Mitglieder, Webinare oder Broschü- ren zum Thema Steuerrecht – die AK
Vorarlberg unter- stützt die Men- schen im Land umfassend und kostenlos. „Nie- mand sollte Geld verschenken, das ihm oder ihr recht-
B. Heinzle
mäßig zusteht. Unsere Expert:innen prüfen jede Steuererklärung indivi- duell und holen für unsere Mitglie- der das Beste heraus“, betont AK Prä- sident Bernhard Heinzle.
▸ AK Steuerservice hier direkt nutzen und bares Geld zurückholen.
62-Jähriger vor Weihnachten gekündigt – AK schritt ein
AK Webinare zum Steuer ausgleich Holen Sie Geld vom Finanzamt zurück, das Ihnen zusteht.
Ein 62-jähriger Arbeitnehmer, der bereits seit vielen Jahren in seinem Unternehmen tätig war, wurde Anfang Dezember 2024 – kurz vor Weihnachten – von seinem Arbeitgeber gekündigt. Für den Arbeit- nehmer bedeutete das eine existenzielle Bedro- hung. Die AK Vorarlberg setzte sich für ihn ein.
Auf Wunsch des 62-Jährigen nahm die AK Vorarlberg Kontakt mit dem Arbeitgeber auf. Nach Gesprächen mit dem Rechtsvertreter des Unterneh- mens lenkte der Arbeitgeber ein: Die Kündigung wurde zurückgenommen, der Mann behielt seinen Arbeitsplatz und seine finanzielle Zukunft war ge- sichert. „AK ist Ihre starke Stimme“ AK Präsident Bernhard Heinzle be- tont: „Dieser Fall zeigt einmal mehr, wie entscheidend es ist, dass Arbeit- nehmer:innen ihre Rechte kennen und Unterstützung erhalten. Die AK Vorarlberg steht stets an der Seite der Beschäftigten und ist ihre starke Stimme, wenn es um Gerechtigkeit im Arbeitsleben geht.“
In unseren Webinaren erhalten Sie Antworten auf die wichtigsten steuerrechtlichen Fragen.
ERFOLG. Nachdem der 62-jährige Arbeitnehmer seine Kündigung er- halten hatte, wandte er sich an die AK Vorarlberg. In der Beratung durch die Arbeitsrechtsexpert:innen wur- de schnell klar: Der Arbeitgeber hatte nicht nur die falsche Kündigungsfrist angewendet, sondern die Kündigung war auch sozialwidrig. Laut Gesetz können Kündigungen insbesonde- re dann angefochten werden, wenn Arbeitnehmer:innen aufgrund ihres Alters, einer langen Betriebszugehö- rigkeit und drohender Arbeitslosig- keit besonders schwer von einer Ent- lassung betroffen sind.
„Gerade ältere Arbeitnehmer:in- nen, die finanziell auf ihr Beschäfti- gungsverhältnis angewiesen sind
Mi 19.03. 17 Uhr Familie Welche steuerlichen Erleichterungen gibt es mit Kindern? Mi 26.03. 17 Uhr Werbungskosten Berufliche Ausgaben – was gilt und was ist neu?
und keine realis- tische Chance auf eine vergleichbare Anstellung haben, haben gute Chan- cen, eine solche
Mi 02.04. 17 Uhr Häufige Fehler Wie vermeide ich Stolpersteine?
M. Thurnher
Kündigungen zu bekämpfen“, erklärt AK Arbeitsrechtsexperte Michael Thurnher. „In diesem Fall lagen zudem auch keine wirtschaftlichen oder per- sönlichen Gründe für die Kündigung vor – eine klare Sozialwidrigkeit.“
Die Teilnahme ist kostenlos. Jetzt zu den Webinaren anmelden! ak vorarlberg.at
▸ Ärger bei der Arbeit? Die AK Expert:innen helfen Mitgliedern kostenlos.
4 Arbeit und Gleichstellung
März 2025
Equal Pay Day in Vorarlberg: Frauen arbeiten 73 Tage gratis
Abwechslung im Spital, die Scheu abbaut: Die Teddybärenklinik.
Stete Verbesserungen an den Landesspitälern Studie „Zfrieda schaffa im Krankahus“ von AK und Krankenhaus-Betriebsgesellschaft hat viel bewegt Regelmäßig und abteilungsübergreifend: Ausbildung am Simula- tionszentrum des LKH Feldkirch.
Forderungen nach Maßnahmen Die AK Vorarlberg fordert ein Um- denken und konkrete Maßnahmen zur Schließung der Gehaltslücke. „Es reicht nicht mehr, nur auf die Ungleichbehandlung hinzuweisen. Die Politik muss endlich handeln“, so AK Präsident Heinzle weiter. Systemische Diskriminierung Eva Fischer-Schweigkofler, Leiterin der Abteilung Familie und Beruf bei
Der Equal Pay Day fällt in Vorarlberg auf den 14. März. Bis dahin arbeiten Frauen im Vergleich zu männlichen Kollegen gratis. Damit ist Vorarlberg Schlusslicht in ganz Österreich – schon wieder. Denn seit Jahren ändert sich kaum etwas an der eklatanten Einkommensschere.
ERFOLGE. Dreimal schon hat die AK Vorarlberg gemeinsam mit der Krankenhaus-Betriebsgesellschaft und dem Zentralbetriebsrat die Arbeitszufriedenheit in den Lan- desspitälern erfragt. Zuletzt bat das Team um den Arbeitswissenschaft- ler Heinrich Geissler die rund 5.000
Neben individuellen Coachings zur Arbeitsbewältigung standen die „Zeitfresser“ im Fokus. Geissler hat diese unspezifischen Arbeitsunter- brechungen untersucht und das Personal in Tag- und Nachtdiensten begleitet. „Arbeitsunterbrechungen kosten Arbeit, Zeit und Geld“, sagt Geißler. Vier Zeitfresser stachen be- sonders ins Auge: ● Telefonate während der Visite. Das LKH Bludenz hat das so gelöst: Visiten beginnen pünktlich nach vorheriger Fallrecherche, Telefo- nieren ist während der Visite un- erwünscht, die Aufgaben sind nach Kompetenzen zwischen Ärzt:innen, Dokumentationsassistenz und Pfle- gekräften klar verteilt, fasst DGKP Katharina Winkler von der Inneren Medizin zusammen. ● Laborwerte, die an das gesamte Team gehen. Künftig sollen Labor- werte nur mehr an die betreffenden Ärzt:innen gehen. ● Ständige Störungen beim Schrei- ben der Dienstpläne. Die können künftig zumindest teilweise unge- stört im Homeoffice erstellt werden. Festgesetzte Zeiten ● Angehörige, die unentwegt an- rufen. Natürlich, sie sind in Sorge. Aber um eine effiziente Kommu- nikation zu gewährleisten und den Pflegealltag zu entlasten, erhalten am LKH Rankweil Angehörige wichtige Informationen bei der Aufnahme schriftlich. „Wir bitten sie, sich zu festgelegten Telefonzei- ten zu melden, um Terminverein- barungen zu treffen und Auskünfte zu ihren Angehörigen zu erhalten“, erklären DGKP Mirjam Illmer und DGKP Katharina Matt, Stationslei- terinnen der Gerontopsychiatrie Station M2, LKH Rankweil. „Diese Maßnahme soll dazu beitragen, die telefonische Erreichbarkeit zu ver- bessern und unnötige Wartezeiten zu minimieren.“
GLEICHSTELLUNG. Vorarlberg bleibt erneut das österreichische Bundesland mit dem größten Ge- haltsunterschied zwischen Frauen und Männern: Der Equal Pay Day fällt hier auf den 14. März, im Öster- reichschnitt findet er bereits einen ganzen Monat eher statt. AK Präsident: „Eine Schande“ „Es ist eine Schande, dass sich seit Jahren nichts an dieser Situation ändert. Vorarlberg liegt beim Equal
hat auch zu Oberösterreich auf dem vorletzten Platz mehr Abstand als die übrigen Bundesländer unterei- nander.“ Ein Fünftel weniger Gehalt Im Durchschnitt verdienen Frauen in Vorarlberg im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen 20 Prozent weniger. Zum Vergleich: In Wien fin- det der Equal Pay Day bereits am 16. Januar statt, was einem Unterschied von „nur“ 4,3 Prozent entspricht. Der Österreichdurchschnitt liegt bei 12,8 Prozent. Vorarlberg bleibt somit das Bundesland mit dem größten Un- gleichgewicht, und das zeigt einmal mehr, dass es dringender Maßnah- men bedarf. Immerhin: Vorarlberg holt schnel- ler auf als die übrigen Bundesländer. Trotzdem bleibt es Schlusslicht, der Abstand zu den anderen Ländern groß und noch viel Luft nach oben.
Bediensteten 2022 um ihre Antwor- ten, nachdem die Coronapandemie eben abgeklungen war. Die Ergebnis- se der Befragung „Zfrieda schaffa im Krankahus“
der AK Vorarlberg, unterstreicht, dass die Diskriminie- rung von Frauen ein systemisches Problem ist: „Frau- en sind nicht nur im gleichen Job
Prof. Hein- rich Geissler
Fischer-Sch.
zeichneten ein Bild hoher Belastun- gen, aber untermauerten auch hohe Einsatzbereitschaft: Immerhin woll- ten 2022 rund 83 Prozent aller Be- fragten jederzeit wieder einen Beruf im Gesundheitswesen ergreifen, 79 Prozent erneut in den Landes- krankenhäusern. Und doch: Hoher Verwaltungsaufwand und diverse Zeitfresser“ verursachen Stress, feh- lende Anerkennung frustriert. Was ist seitdem geschehen? Bessere Kinderbetreuung Um die Rahmenbedingungen zu verbessern, hat die Krankenhaus- Betriebsgesellschaft im Oktober 2024 am LKH Bregenz 55 neue Kinderbetreuungsplätze eröffnet. Kommendes Jahr werden 70 neue Dienstwohnungen am LKH Feld- kirch bezugsfertig sein. Schulung durch Experten Die fehlende Anerkennung mach- te sich Univ. Prof. em. Dr. Heinrich Geissler zum Thema und schulte das Personal an den Landeskranken- häusern Bregenz, Hohenems und Feldkirch im anerkennenden Er- fahrungsaustausch. Da geht es um den anerkennenden und wertschät- zenden Umgang miteinander, wie er nur auf Augenhöhe gedeihen kann.
schlechter bezahlt, sondern ha- ben auch weniger Zugang zu Füh- rungspositionen und oft schlechter bezahlte Stellen. Wir müssen die Rahmenbedingungen ändern, um endlich Chancengleichheit herzu- stellen.“ Das gerne vorgebrachte Argument, dass Frauen weniger verdienen, weil sie öfter in Teilzeit arbeiten, lässt Expertin Fischer- Schweigkofler nicht gelten: „Für den Equal Pay Day werden die Gehälter der vollzeitbeschäftigten Frauen und Männer miteinander vergli- chen – würden die Teilzeitgehälter in die Berechnung einfließen, wäre der Unterschied sogar noch deutlich größer.“ Ungerechte Verteilung zu Hause AK Expertin Gloria Kinsperger weist zudem auf die ungerechte Verteilung
Pay Day wieder einmal an letzter Stelle – und das deutlich hinter den anderen Bun- desländern“, kom- mentiert AK Prä- sident Bernhard
B. Heinzle
Heinzle den Missstand. „Vorarlberg bleibt damit nicht nur hinter dem Österreichdurchschnitt, sondern
Gleichstellung: Das fordert die AK → Umsetzung der EU-Lohntransparenzrichtlinie: Die EU hat eine Lohntransparenzrichtlinie verabschiedet, die Unternehmen ab 100 Beschäftigten verpflichtet, Einkommensberichte vorzulegen. Diese Richtlinie muss auch in Österreich schnell und umfassend umgesetzt werden. → Bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf: Vorarlberg benötigt dringend mehr leistbare, vollzeitkonforme Kinderbetreuungsmög- lichkeiten, um Frauen den Wiedereinstieg in den Beruf zu erleich- tern. Auch die Rahmenbedingungen für Personal in Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtungen müssen verbessert werden. → Gerechte Aufteilung der Care-Arbeit: Eine gerechtere Vertei- lung der Care-Arbeit ist unerlässlich, damit Frauen nicht weiterhin in schlecht bezahlten Teilzeitjobs gefangen bleiben. → Förderung von Frauen in Führungspositionen: Die politischen Maßnahmen zur Förderung von Frauen in Führungspositionen müssen ausgebaut und die Qualifizierungsoffensive für Frauen weiter vorangetrieben werden.
von Aufgaben im Privaten hin: „Eine aktuelle Auswer- tung der Hans- Böckler-Stiftung zeigt, dass die un- bezahlte Arbeit in Familien noch im-
G. Kinsperger
mer völlig ungleich verteilt ist und zum Großteil an den Frauen hängt.“ Das betrifft nicht nur Tätigkeiten
Gleichstellung und Arbeitsrecht 5
März 2025
Mehr Arbeit, mehr Geld? Das müssen Sie über Überstunden wissen Ob ein dringendes Projekt oder eine unerwartete Auftragsspitze – Überstunden gehören für viele An- gestellte zum Berufsalltag. Doch wissen Sie, welche Rechte Sie haben? Und wann Sie auch einfach Nein sagen dürfen?
Wie viel Geld gibt es? Jede Überstunde bringt Ihnen min- destens 50 Prozent Zuschlag – egal ob Sie sich für eine Auszahlung oder Zeitausgleich entscheiden. In vielen Branchen gibt es für Nacht-, Feier- tags- oder Sonntagsarbeit sogar noch höhere Zuschläge. Achtung: Überstunden verfallen! Falls Ihnen Überstundenzuschläge nicht bezahlt wurden, können Sie diese nachfordern – aber nur inner- halb der Verfallsfristen. Deshalb: Halten Sie alles schriftlich fest und informieren Sie sich rechtzeitig! Eine große Hilfe dabei ist der Arbeitszeit- kalender der AK Vorarlberg, den Sie online kostenlos bestellen können.
ARBEITSRECHT. Grundsätzlich gilt: Mehr als 40 Stunden pro Woche oder 8 Stunden pro Tag sind Über- stunden. Bei erhöhtem Arbeits- bedarf sind bis zu 20 Überstunden pro Woche zulässig. Die gesetzliche Obergrenze liegt bei 12 Stunden pro Tag bzw. 60 Stunden pro Wo- che. Doch im Durchschnitt von 17 Wochen dürfen Sie nicht mehr als 48 Stunden pro Woche arbeiten. Darf ich Überstunden ablehnen? Ja! Wenn Sie wichtige Gründe ha- ben – etwa Kinderbetreuung oder einen Arzttermin –, müssen Sie kei- ne Überstunden leisten. Und wenn Sie bereits 50 Stunden in der Woche oder 10 Stunden am Tag gearbeitet haben, können Sie Überstunden sogar ohne Begründung ablehnen. Wichtig: Niemand darf Sie dafür be- nachteiligen!
▸ Ungereimtheiten bei der Überstunden- abrechnung? Die AK Expert:innen helfen.
wie Putzen, Kochen und Einkaufen, sondern gilt auch beim sogenannten Mental Load, bei dem es darum geht, sich um die Organisation des famili- ären Alltags zu kümmern. „Auch er- werbstätige Frauen übernehmen der Studie zufolge deutlich mehr Sorge- und Organisationsarbeiten in Paar- beziehungen – zusätzlich zu ihrer Berufstätigkeit.“ Das heißt: Für viele erwerbstätige Frauen beginnt nach dem Feierabend sofort der nächste Job: Familie und Haushalt. „Auf eine ungleiche Verteilung der unbezahl- ten Arbeit deutet auch unsere Bera- tungserfahrung klar hin“, schildert Kinsperger. Heinzle: „Es ist höchste Zeit!“ AK Präsident Bernhard Heinzle for- dert klare Lösungen: „Es ist höchste Zeit, dass die Politik und die Unter- nehmen endlich konkrete Maßnah- men ergreifen, um den Gender Pay Gap zu schließen. Wir dürfen nicht länger zusehen, wie Frauen auch 2025 noch für das gleiche Arbeits- pensum weniger verdienen.“ Die AK Vorarlberg wird auch weiterhin konkrete Maßnahmen fordern, um endlich für gleiche Bezahlung und Chancengleichheit zu sorgen. Family!Works! – Hilfe der AK Um mehr Chancengleichheit zu schaffen, bietet die AK Vorarlberg mit ihrem Service Family!Works! eine maßgeschneiderte Unterstüt- zung für Eltern, die ihre Karenzzeit planen, ihren Wiedereinstieg in den Beruf organisieren oder Arbeits- zeiten und Kinderbetreuung effizi- ent koordinieren möchten. „Eltern stehen vor vielen Herausforderun- gen, wenn es um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf geht. Fami- ly!Works! hilft dabei, diese Heraus- forderungen zu meistern“, erklärt Eva Fischer-Schweigkofler.
Gender Pay Gap Frauen verdienen in Österreich im Schnitt deutlich weniger als ihre männlichen Kollegen. Diese Gehaltslücke wird als Gender Pay Gap bezeichnet. Sie ist seit Jahren in Vorarlberg am höchsten.
Schluss damit! Mit dem kostenlosen AK Kalender 2025 behältst du den Überblick über jede Arbeitsstunde. Deine Über- stunden verschwinden spurlos? AK Kalender 2025
Vorarlberg 20,0 %
Oberösterreich 17,2 %
Tirol 16,4 %
Steiermark 15,5 %
Salzburg 14,8 %
Kärnten 12,8 %
Burgenland 12,5 %
Österreich 12,18 %
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Niederösterreich 11,7 %
Wien 4,3 %
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ak-vorarlberg.at
Quelle: Statistik Austria, Lohnsteuerdaten – Sozialstatistische Auswertungen nach Bundesländern.
6 Kultur
März 2025
„Der Freischütz“ in der Lesart der Bregenzer Festspiele wird auch heuer wieder für ausver- kaufte Aufführungen sorgen. Fotos: Anja Koehler
▸ Auf dem AK Blog spricht Christoph über die Arbeit mit Juh-Dee und Eugen sowie seine Zukunftspläne.
So viele Karten wie noch nie: Mit der AK günstiger zu den Bregenzer Festspielen Erstmals sind insgesamt 4.000 Karten für AK Mitglieder und ihre Familien reserviert. Mit ihnen bekommen sie einen Rabatt von 22,5 Prozent. In diesem Angebot sind Opern, Konzerte, Kammermusik und Theaterstücke enthalten.
▸ Interview Intendantin Lilli Paasekivi spricht auf dem Youtube-Kanal der AK Vorarlberg über die Bregenzer Festspiele.
FESTSPIELE. Noch nie war das An- gebot so umfangreich: „Zum ersten Mal können wir heuer zusammen mit den Bregenzer Festspielen 4.000
Karten des Festivals stark vergüns- tigt anbieten“, freut sich AK Präsident Bernhard Heinzle. Die gemeinsame Aktion der Bregenzer Festspiele und
der AK startete Anfang März und dauert bis Ende April. „Freischütz“, „Oedipe“ und mehr Bis Ende April haben AK Mitglieder die Wahl: Auf der Seebühne wird abermals die märchenhafte Insze- nierung des „Freischütz“ von Carl Maria von Weber geboten, die 2024 knapp 200.000 Besucher:innen an- lockte. Im Haus spielt die griechische Tragödie des Ödipus in der Oper „Oedipe“ von George Enescu die Hauptrolle. „Borrowed Light“ verspricht auf der Werkstattbühne eine hypno- tische Verschmelzung von Bewe- gung, Musik und Licht. Umfangreiches Angebot Das sind nur drei Highlights aus einem umfangreichen Programm von Opern über Theaterstücke, Or- chesterkonzerte bis hin zu Kam- mermusik. Zu all diesen Veranstal- tungen erhalten AK Mitglieder und ihre Familien die Eintrittskarten um 22,5 Prozent vergünstigt. Aktionscodes online bestellen An die vergünstigten Eintrittskar- ten kommen Interessierte mit nur wenigen Klicks: Zuerst werden die gewünschten Veranstaltungen auf der AK Website ausgewählt. Die AK schickt Ihnen dann per Mail pro Eintrittskarte einen Aktions- code zu. Dieser wird bei der Bestel-
lung der Karten bei den Bregenzer Festspielen eingelöst. Achtung: Die Codes müssen bis 30. April eingelöst werden.
So funktioniert die Festspielkarten- Aktion der AK Vorarlberg → Besuchen Sie die Website ak-vorarlberg.at/festspiele oder scannen Sie den QR-Code rechts, um direkt zur Bestellseite zu gelangen. → Wählen Sie die gewünschte Aufführung, Kategorie und Karten- Anzahl (pro Aufführung maximal vier) aus. → Füllen Sie dann das Formular aus. → Per Mail erhalten Sie von der AK nun die Aktionscodes, die Sie bei den Festspielen telefonisch oder online einlösen können. → Bei Online-Einlösung: Wählen Sie auf bregenzerfestspiele.com die gewünschten Karten. → Tragen Sie bei Abschluss der Bestellung Ihren Aktionscode, den Sie von der AK erhalten haben, ein (wenn Sie mehrere Karten kaufen, müssen Sie die Aktionscodes einzeln eintragen und be- stätigen). → Die AK bietet vergünstigte Karten für: → die Oper „Der Freischütz“ auf der Seebühne → die Oper „Oedipe“ im Festspielhaus → das Musiktheater „Borrowed Light“ → das Musiktheater „Study for Life“ → das Orchesterkonzert der Wiener Symphoniker und des Symphonieorchesters Vorarlberg → „La Cenerentola“ und „bumm tschak oder der letzte Henker“ im Theater am Kornmarkt → „Waldeinsamkeit“ in der Pfarre Herzjesu → Kammermusik → „Wiener Symphoniker ganz persönlich“ → „Bras Amore“
Schaffarei 7
März 2025
Samuels ArbeitsLebensGeschichte: „Ich mag es, wenn kein Tag wie der andere ist“
Im Inneren von Turbinen, auf verschneiten Gip- feln, in riesigen Werkshallen, in virtuellen Studios oder auf der grünen Wiese … Samuel Nussbaumers Arbeitsplatz ist dort, wo es etwas zu sehen gibt. Im Format ArbeitsLebensGeschichten erzählte der Kameramann davon.
Probieren statt studieren Den Gedanken, es nach seinen Rei- sen als Fotograf oder Videograf zu probieren, hat Samuel schon im Gepäck. Doch spezielle praktische Ausbildung für Kameraleute gibt es keine. Wer nicht studieren möchte, kann entweder eine Lehre zur Medi- enfachperson oder zum/zur Berufs- fotograf:in absolvieren. Für Samuel ist klar: Er will in Vorarlberg bleiben. Also schaut er sich hier nach einem Job oder einer Lehrstelle in der Bran- che um, die im Land nicht gerade groß ist. Auf eigene Faust Nach einigem Suchen beginnt Sa- muel ein Praktikum bei Frl. Mül- ler & Söhne in Dornbirn. Aus dem Praktikum wird schließlich eine Lehre zum Medienfachmann. Doch er merkt schnell: Im Lehrberuf Me- dienfachmann/-frau sind so ziem- lich alle Bereiche zusammengefasst, die es in der Medienbranche gibt. Dadurch müsste auch Samuel eine Menge Dinge lernen, die er niemals brauchen wird. Nach einigem Hin und Her beschließt er deshalb ge-
meinsam mit seinem Arbeitgeber, die Lehre vorerst abzubrechen. „Ich hatte zwei Möglichkeiten: Will ich lernen, wie man Druckfarben mischt, oder will ich hinter der Ka- mera stehen?“ So arbeitet er also die nächsten drei Jahre ohne abgeschlossene Aus- bildung, sammelt dafür aber jede Menge Erfahrung. Und statt, wie ur- sprünglich geplant, danach die Leh- re zum Medienfachmann von vor- ne zu beginnen, hat er eine andere Idee. Er entscheidet sich, eine „aus- nahmsweise Zulassung zur Lehrab- schlussprüfung“ als Berufsfotograf zu beantragen. Dafür muss Samuel den gesamten Stoff der dreijährigen Ausbildung in Eigenregie lernen und dann zur Prüfung antreten. Eine Mammutaufgabe, die er, nicht zuletzt dank seiner praktischen Er- fahrung, bewältigt. Inzwischen hat Samuel also auch eine abgeschlosse- ne Ausbildung zum Berufsfotogra- fen in der Tasche. Kein Tag ist wie der andere Und wie sieht nun sein Alltag als Ka- meramann aus? „In dem Job ist kein
Tag wie der andere“, sagt er. Jeder Auftrag habe andere Anforderun- gen, jeder Dreh sei anders. Derzeit dreht er viel bei großen Unterneh- men im Bodenseeraum, aber auch in einem virtuellen Produktions- studio. Parallel baut er gerade ein Standbein als Hochzeitsfotograf auf. Samuels ganz eigene Arbeits- LebensGeschichte hat noch einige ungeschriebene Kapitel. Ob seine Rolle darin auch in zehn oder zwan- zig Jahren noch hinter der Kamera oder ganz woanders spielen wird, das lässt der 29-Jährige auf sich zu- kommen. „Ich habe vor, noch länger in der Branche zu bleiben, weil mein Job mir Spaß macht. Es kann aber auch sein, dass ich irgendwann et- was ganz anderes anfange – es gibt zu viel da draußen, was mich inter- essiert, um mich da jetzt schon fest- zulegen.“
ARBEITSLEBEN. Wer Kame- ramann oder -frau sein möchte, braucht mehr als ein gutes Auge und eine ruhige Hand. „Man muss auch spontan und anpassungsfähig sein, denn in dem Job ist kein Tag wie der andere“, sagt Samuel. Für ihn ist das genau richtig, denn Eintönigkeit hat- te Samuel in seinem Arbeitsleben für
schüren und andere Werbemittel des Zentralverbands zu machen, und Samuel merkt: Das taugt ihm. Doch wäre es auch eine gute Idee, sein Hobby zum Beruf zu machen? Darüber ist er sich zu der Zeit noch nicht so ganz im Klaren. Als sein Kumpel Julian ihm ei- nes Tages eröffnet, dass er gekündigt hat und für zwei Monate zum Berg- steigen nach Ecuador gehen will, trifft Samuel die Entscheidung, dass „irgendwann“ wohl jetzt ist. Also kündigt er zum Jahresende 2018 ebenfalls seinen Job in der Kunst- stofftechnik und macht sich Anfang 2019 mit Julian auf den Weg. Ins- gesamt sechs Monate sind die bei- den Freunde unterwegs. Sie reisen zunächst nach Kanada, dann nach Neuseeland und Australien und schließlich durch Europa.
seinen Geschmack genug. Irgendwas Technisches
Traumjob vorstellen Du willst deinen Traumjob anderen vorstellen? Melde dich bei uns! Wir finden für dich einen Gast fürs Mittagessen und reservieren für euch einen Tisch in der Kuche. 120 Minuten Fragen und Antworten, das Essen geht auf uns . ▸ Schreib uns per E-Mail und sei dabei: hey@schaffarei.at Etwas Abwechslung bringt endlich sein Zivildienst: Den absolviert Sa- muel im Landeszentrum für Hör- geschädigte in Dornbirn. In erster Linie unterstützt er dort den Haus- meister, hilft aber auch im Kinder- garten und in der Schule aus. „Das war ziemlich cool“, sagt Samuel. Nicht nur, weil der Job mal ganz et- was anderes ist, sondern auch, weil er dort Gelegenheit bekommt, sein Hobby zu vertiefen. Denn seit einiger Zeit hat Samuel das Fotografieren für sich entdeckt. In seinem Zivildienst bekommt er die Gelegenheit, erste Fotos für Bro- Weil Samuel sich so gar nicht fürs Lernen begeistern kann, entschei- det er sich nach der Pflichtschule für eine Lehrausbildung. Etwas Techni- sches sollte es sein, etwas, bei dem man Neues ausprobieren und auch ein bisschen herumtüfteln kann. Er schnuppert in vielen verschiede- nen Lehrberufen und entscheidet sich schließlich für eine Lehre zum Kunststofftechniker. Ernüchternder Berufseinstieg Nach dem Lehrabschluss entschei- det Samuel sich, vorerst im 3D- Druck zu bleiben, weil ihn das tech- nisch am meisten begeistert. Als dort jemand kündigt, muss er des- sen Job übernehmen – übergangs- weise, wie es zunächst heißt. Als jedoch keine dauerhafte Nachfolge in Sicht kommt, bleibt die eintönige Aufgabe an ihm hängen, bis er neun Monate später den Zivildienst an- tritt. Eine demotivierende Situation für den jungen Kunststofftechniker, der sich seinen Einstieg ins reguläre Berufsleben ganz anders vorgestellt hat. Learning bei Shooting
▸ Mehr zur Arbeits- LebensGeschichte von Samuel und Ausschnitte aus dem Gespräch gibt es online.
Samuels ArbeitsLebensGeschichte führte ihn von der Kunststoff- technik zur Kamera. „In dem
Job ist kein Tag wie der andere“, sagt Samuel. Foto: Jürgen Gorbach / AK
Traumjob-Archiv Zum „Mittagessen mit meinem Traum- job“ besuchen uns in der Schaffarei immer wieder Menschen mit spannenden Berufen. Das komplette Traumjob-Archiv findest du auf schaffarei.at
8 Magazin
März 2025
AK BIBLIOTHEKEN Weil Lesen das Leben bereichert ● Bludenz
Was nächsten Monat zählt WAHL Am 30. März werden – so denn notwendig – die Stichwahlen für die Bürgermeisterämter stattfin-
● Digital In der digitalen AK Bibliothek findet sich ein breites Angebot an E-Books, Audio-Books und Spezialbibliotheken. Ein:e Benut-
Leser:innen-Info ● Sprachcafé für romani- sche Sprachen … … findet für alle, die ihr Italienisch, Französisch oder Spanisch trainieren wollen, am 26. März ab 19 Uhr in der AK Bibliothek statt.
Bahnhofplatz 2a, Telefon 050/258- 4550, E-Mail: bibliothek.bludenz@
ak-vorarlberg.at ● Feldkirch
den. • GEBÜHR Reisende nach Großbritannien brauchen ab 2. April zusätzlich zum Pass eine Einreisegenehmigung (ETA) um 10 Pfund, die sie online beantragen können. • OSTERFERIEN von 12. bis 21. April
zer:in kann paral- lel zehn E-Medien ausleihen. Wo? www.ak-vorarl- berg.at/ebooks
Widnau 4, Telefon 050/258-4510, E-Mail: bibliothek.feldkirch@ak- vorarlberg.at
Frühlingserwachen in den AK Bibliotheken Kinder-Lesungen, Schreibworkshops für Jugendliche beziehungsweise Er- wachsene, amüsante Bücherpräsentationen und Sprachcafés. All das findet im März und April in den AK Bibliotheken Feldkirch und Bludenz statt.
VERANSTALTUNGEN. Auf eine Mischung aus altbewährten und neu- en Formaten dürfen sich in den nächs- ten Wochen Gäste der AK Bibliothe- ken Feldkirch und Bludenz freuen. Geschichten haben oft magische Kräfte – sie entführen in ferne Wel- ten, regen zum Nachdenken an und lassen die Zeit wie im Flug vergehen. Genau das zeichnet auch Lena Rau- baum aus, sie erweckt ihr Bilder- buch „Ungalli“ mit tierischer Be- geisterung zum Leben. Für Kinder ab vier Jahren und Familien am 19. März um 15:30 Uhr . Am 28. März liest Jenny Diet- rich um 15:30 Uhr in der Bibliothek
Alexander Kluy ist am 3. und 4. April zu Gast.
in Feldkirch aus ihrem Buch „Der Ninja-Schatz“ . Geboren in der Schweiz, aufgewachsen in Deutsch- land, lebt sie heute mit ihrer Familie in Vorarlberg, quasi als personifi- ziertes Dreiländereck. Die Lesung ist für Kinder ab sechs Jahren geeignet. Seit Jahren ist Alexander Kluy Stammgast in den AK Bibliotheken. Seine unterhaltsame Art, Bücher zu präsentieren, ist bei Besucher:innen seiner Abende gern gesehen. Kluy hat auch ein Talent dafür, Bücher auszuwählen, die den Zeitgeist tref- fen, und überrascht immer wieder mit wahren Schätzen der Literatur. Ob Klassiker, Neuauflage oder Neu-
erscheinung, es ist immer für jeden Lesetyp etwas dabei. Am 3. April ist er mit „Die schönsten Bücher des Frühlings“ um 19 Uhr in Bludenz zu Gast, am 4. April in der AK Bib- liothek Feldkirch, ebenfalls um 19 Uhr. Die Bücherliste finden Sie auf der Homepage der AK Bibliothek. Workshops für alle Wer sich schon immer gefragt hat, wie aus einer vagen Idee eine pa- ckende Geschichte wird, ist bei Jür- gen-Thomas Ernst genau richtig. In seinen Schreibworkshops kön- nen Jugendliche und jetzt auch Er- wachsene die Kunst des Erzählens
Texten. Während 90 Minuten wer- den in einer kleinen Gruppe eine ausgewählte Geschichte und ein Ge- dicht gelesen. Danach wird darüber gesprochen, was die Texte in einem auslösen. Man kann aber auch ein- fach nur zuhören. Die Leitung der Veranstaltung übernimmt Sha- red-Reading-Facilitatorin Marina Höfler.
lernen. Mit praktischen Übungen und kreativen Impulsen werden neue Ausdrucksmöglichkeiten und Techniken zum Schreiben entdeckt. Erwachsene ab 18 Jahren haben am 3. April von 18 bis 21 Uhr die Möglichkeit, sich als Schriftstel- ler:innen zu versuchen, für Kinder und Jugendliche von 9 bis 16 Jah- ren gibt es diese Gelegenheit am 15. April ab 16 Uhr . Beim neuen Format „Shared Reading“ geht es am 7. April ab 19 Uhr in Feldkirch um das gemein- same Lesen von zwei ausgewählten
▸ Anmeldung und Infos zu Veranstaltungen der AK Bibliotheken
Gewinnspiel Die AK stellt Ihnen in jeder Ausgabe eine aktuelle Frage. Zuletzt baten wir Sie um Ihre Erinnerungen an den aller- ersten Arbeitstag. Genussgutscheine im Wert von 50 Euro haben Caroline Mathis und Sonja Reiß aus Feld- kirch gewonnen. Wir gratulieren! Die Antwort auf die neue Frage senden Sie bitte bis 10. April 2025 an gewinnen@ak-vorarlberg.at oder auf einer Postkarte an AK Vorarlberg, „AKtion“, Widnau 4, 6800 Feldkirch. Dann nehmen Sie an der Verlosung teil: Diesmal können Sie bei der Kräuterpädagogin Karin Beer in Schoppernau einen Kurs im Seifensieden gewinnen. Frage des Monats Endlich hat Österreich eine neue Regierung. Was erwar- ten Sie sich? Schreiben Sie uns ein paar Zeilen. Ihre Ein- sendungen werden veröffentlicht. Gerne bieten wir Ihnen als kleines Dankeschön unseren topaktuellen Newsletter an.
Büchertipps: Finanzen und Achtsamkeit
hart gearbeitet, Geld gespart und sich auf Ihre finanzielle Freiheit im Ruhestand gefreut. Das Einzige, das Sie dabei verschwendet haben, war: Ihr Leben. Dieses Buch ist für all diejenigen, die lebenslange denk- würdige und nachhaltige Erfahrun- gen über das bloße Geldverdienen und -sammeln für die sogenannten Goldenen Jahre stellen. Das Leben ist einfach viel zu kurz für später. (Finanzbuch-Verlag) „Geld oder Leben“ von Nikolaus Braun
mit unseren persönlichen Daten, die zum Kapital der Zukunft gewor- den sind. Aber man kann sich und seine Daten schützen. (Oekom-Verlag) „Grüne Finanzen“ von Jennifer Brockerhoff Durch einfache Schritte kann man
Auf den ersten Blick haben Finanzen und Gelddinge wenig mit Achtsamkeit zu tun. Die AK Bibliotheken haben einen bunten Reigen an Büchern zusammen gestellt, die aber genau das Gegen- teil beweisen. Interessant sind auch die Zusammenhänge mit der Arbeitswelt und dem jetzt aufkommenden Digitalkapitalis- mus. Es ist leicht, nachhaltig und grün zu investieren, wenn man weiß wie.
etwas Gutes für Geldbeutel und Umwelt tun. Die ECO-Anlagebera- terin Jennifer Bro- ckerhoff schreibt, was nachhaltige Banken von
In 30 Geldgeschich- ten aus dem echten Leben öffnet der unabhängige Vermögensberater seinen reichhalti- gen Erfahrungs- schatz rund um die
„Der goldene Käfig des Digital- kapitalismus“ von Felix Sühlmann-Faul Die digitale Revolu- tion hat unser Leben
herkömmlichen unterscheidet. Sie gibt Tipps, wie man einen schnel- len Überblick über seine Finanzen bekommt und die Weichen für eine sichere Pension stellt. Zu guter Letzt klärt sie auf, wie man sein Kapital auch umweltfreundlich und sozial- verträglich anlegen kann. (Oekom-Verlag) „Lebe ein reiches Leben statt
tiefgreifend verändert. Firmen wie Apple, Google, Meta und viele andere treiben diese Veränderung voran und steuern zunehmend, wie wir arbeiten, und vor allem, wie die Wirtschaft funktioniert. Hinter der oft glänzenden Oberfläche der Kon- zerne, vermeintlichem Erfindungs- geist und kostenlosen Geschenken lauern Gefahren, besonders wenn es um unsere Demokratie, Gesell- schaft und unsere Privatsphäre geht. Denn bezahlt wird der Zauber
Themen Finanzplanung, Besitz und Reichtum. Mal komisch, mal grotesk, mal als Romanze, mal als Tragödie, laden die Anekdoten des Autors dazu ein, die eigenen Hal- tungen beziehungsweise traditio- nelle Denkmuster zu hinterfragen, und vermitteln den Leser:innen das kleine Einmaleins zu einem glücklichen und selbstbestimmten Umgang mit Geld. (Campus- Verlag)
reich zu sterben“ von Bill Perkins Stellen Sie sich vor, Sie hätten zum Zeit- punkt Ihres Todes alles getan, was Ihnen aufgetragen wurde: Sie haben
Garantiert natürliche Seifen können die Gewin- ner:innen bei Karin Beer herstellen.
Bildung 9
März 2025
DIGITAL CAMPUS VORARLBERG Die E-Learning-Kurse machen Weiterbildung neben dem Beruf möglich.
Karriere-Booster E-Learning: Jetzt Chancen nutzen! E-Learning boomt – und das nicht ohne Grund. Immer mehr Menschen nutzen die Möglichkeit, sich flexibel und ortsunabhängig weiterzubilden. Der Digital Campus Vorarlberg der AK Vorarlberg verzeichnet eine steigende Nachfrage.
schäftsführer Thomas Berchtold. „Mit unseren E-Learning-Lehrgän- gen bieten wir maximale Flexibi- lität, ohne auf Qualität und Pra- xisnähe zu verzichten. Gerade in Vorarlberg setzen wir auf persönli- chen Support und eine starke Ver- netzung, um digitales Lernen noch effektiver zu machen.“ Viele Kurse für viele Interessen Der Digital Campus Vorarlberg bie- tet eine breite Palette an Online- Kursen und Diplomlehrgängen an. Besonders gefragt sind etwa die Diplomlehrgänge IT-Security-Ma- nager:in, Performance-Recruiter:in oder Office-Manager:in. Informieren und durchstarten Der Digital Campus Vorarlberg arbeitet im Bereich der E-Learning-Lehrgänge mit dem renommierten IDM Campus und der HSB Akademie zusammen. Mit dem AK Bildungsgutschein spa- ren Teilnehmer:innen auf viele Kurse 25 Prozent. Also gleich informieren und die berufliche Zukunft sichern!
BILDUNG. Digitale Weiterbildun- gen sind längst keine Nischenan- gebote mehr – sie haben sich als feste und beliebte Lernform etab- liert. Seit der Corona-Pandemie hat sich das E-Learning rasant weiter- entwickelt. Zwar gab es nach dem ersten Boom einen leichten Rück- gang, doch inzwischen ist klar: E-Learning ist gekommen, um zu bleiben. Warum E-Learning? Die Möglichkeit, flexibel und orts- unabhängig zu lernen, überzeugt immer mehr Menschen. Auch der Digital Campus Vorarlberg der AK Vorarlberg spürt diesen Trend: Im vergangenen Jahr gab es 54 Prozent mehr Buchungen in diesem Be- reich als im Vorjahr.
Die Vorteile liegen auf der Hand: Wer sich neben dem Beruf weiter- bilden möchte, profitiert von der freien Zeiteinteilung und kann Lernphasen individuell anpassen. Gerade für Arbeitnehmer:innen, die Familie und Beruf unter einen Hut bringen müssen, ist E-Learning ide- al. Zudem ist das Angebot an digita- len Lehrgängen heute größer denn je – und genau hier hilft der Digital
Campus Vorarl- berg mit persön- licher Beratung, um das passende Programm zu fin- den. „Weiterbil- dung muss ins
T. Berchtold
Leben passen – nicht umgekehrt“, unterstreicht Digital-Campus-Ge-
▸ Alle E-Learning-Kurse gibt es auf der Website des Digital Campus Vorarlberg. Am besten auch gleich für den Newsletter anmelden und nichts mehr verpassen!
ÜBERBLICK
Grafik-& Digital Marketing Designer:in DO 20. MÄRZ 2025 / 19:00 UHR
KI Campus MO 24. MÄRZ 2025 / 17:00 UHR
ONLINE INFOABENDE
MBA ohne Matura MO 24. MÄRZ 2025 / 17:00 UHR
E-Learning MO 07. APRIL 2025 / 17:00 UHR
Noch unschlüssig oder du hast noch Fragen? Nutze die Möglichkeit dich ganz unverbindlich und kostenlos über die für dich interessanten Kurse online zu informieren. Jetzt gleich zum Infoabend anmelden!
Software Developer:in MI 09. APRIL 2025 / 17:00 UHR
Gleich Anmelden:
IT Project Manager:in MI 23. APRIL 2025 / 17:00 UHR
DIGITALCAMPUSVORARLBERG.AT
10 Bildung
März 2025
Lara Bischof studiert über das BFI der AK Vorarl- berg an der Hamburger Fern-Hochschule (HFH). Mit der „AKtion“ sprach sie über ihre Beweggründe, Zukunftsaussichten – und wie sie Studium, Arbeit und Privatleben unter einen Hut bekommt.. „Das Fernstudium über das BFI gibt mir Sicherheit in meinem Job“
LEHRLINGS- TIPP
von Kathrin Kessler, Abteilung Lehrlinge und Jugend
Hamburger Fern-Hochschule (HFH) angefangen. Will sie also noch ein- mal etwas ganz Neues lernen? „Etwas Neues schon – aber nichts wirklich anderes“, lacht Lara. „Ich sehe das Studium eher als Absicherung. Die Textilbranche ist – wie so gut wie alle Branchen – ständig in Bewegung, Dinge verändern sich, verschiedene Kompetenzen werden wichtig. Da möchte ich mit dem Betriebswirt- schafts-Studium einfach breiter auf- gestellt und bereit für Veränderun- gen und Herausforderungen sein.“ Hochschulen im Vergleich Nachdem für die Nenzingerin also klar war, dass sie neben dem Job noch studieren möchte und dass es BWL sein soll, stand nur noch eine Frage im Raum: Wo und wie? „Dass es ein Fernstudium sein sollte, war schon mal fix“, erinnert sich Lara. „Denn nach meinem HTL-Abschluss und mit meiner Festanstellung woll- te ich meinen jetzigen Lebensstan- dard ehrlich gesagt nicht mehr auf- geben.“ Sie verglich also sämtliche Fern-Hochschulen, die in Frage ka- men. Mal dauerte das Fernstudium für ihren Geschmack zu lang, mal waren die Erfahrungsberichte nicht überzeugend – „aber dann bin ich auf das Angebot des BFI der AK Vor- arlberg gestoßen“, sagt Lara. Kooperation von BFI und HFH Das BFI führt in Kooperation mit der HFH elf Bachelor- und drei Masterstudiengänge durch. Die Programme punkten mit einem flexiblen Studienkonzept mit in- dividueller Zeitgestaltung, einer guten Vereinbarkeit von Studium,
Familie und Beruf, einer langfris- tigen Planung für Berufstätige und kleinen Studiengruppen. Alle Lehr- veranstaltungen sind freiwillig. Im Studienzentrum Feldkirch werden die Studierenden beraten und die Präsenzeinheiten vor Ort absolviert. Die Abschlüsse werden EU-weit an- erkannt, das Studium kann zu je- dem neuen Quartal aufgenommen werden. Zwei statt drei Jahre Für Lara war aber ein Punkt ganz besonders entscheidend: Für Absol- vent:innen der HAK, HLW und HTL können die Studiengänge verkürzt werden. „Damit kann ich mein Stu- dium schon in zwei statt in drei Jah- ren abschließen“, unterstreicht Lara. „Das war für mich das entscheiden- de Argument – andernfalls hätte ich das Studium tatsächlich gar nicht aufgenommen.“ Kein Studenten-Lotterleben Zu unterschätzen ist das Fernstu- dium neben dem Beruf aber auf keinen Fall: „Der Zeitplan ist schon straff“, gesteht Lara, „vor allem, wenn man nebenher arbeitet. Aber man findet schon seinen ganz eige- nen Weg: Ich habe zum Beispiel für mich festgestellt, dass ich am bes- ten zurechtkomme, wenn ich mir die Aufzeichnung der Vorlesungen anschaue, statt ‚live‘ dabei zu sein.“ Zudem hat sie die volle Unterstüt- zung ihres Arbeitgebers: „Meine Firma und besonders meine direkte Chefin stehen seit Studienbeginn hinter mir – dafür bin ich sehr dank- bar, denn das hilft und gibt enorme Sicherheit.“
Lehre für Fortge- schrittene Für eine Lehre ist es nie zu spät. Jedoch ist es für viele Erwachsene besonders schwierig, mit dem Lehrlings einkommen laut jeweiligem Kollektivvertrag auszu kommen. Ein Anreiz für Etwas-später- Berufene könnte jedoch die Verkürzung der Lehrzeit durch Anrechnungen von anderen Lehrabschlüssen bzw. Lehrzeiten, Abschluss prüfungen von mittleren oder höheren Schulen oder Berufspraxis sein. Oft kann unter bestimmten Voraussetzungen der Bil dungszuschuss der AK eine gewisse finanzielle Unter stützung für erwachsene Lehrlinge bieten. Zusätzlich gibt es spezielle Förderungen für solche Betriebe, die volljährigen Lehrlingen freiwillig zumin dest den Hilfsarbeiterlohn – also den niedrigsten kollektiv vertraglichen Lohn über dem Lehrlingseinkommen – bezahlen. Diese Förderung können die Betriebe direkt bei der WKÖ beantragen. Gern informieren dich die AK Referent:innen telefonisch oder persönlich darüber, welche Anrechnungs- bzw. Verkürzungsmöglichkeiten bei dir bestehen und welche Förderungen für dich konkret in Frage kommen.
WEITERBILDUNG. Fasern, Garne, Gewebe: Lara Bischofs Herz schlägt für die Textilbranche. „Ich habe die HTL für Textilmanagement in Dorn- birn absolviert und anschließend bei Getzner Textil angefangen“, er- zählt die 29-Jährige. Dort arbeitet sie in der Produktentwicklung für Afri-
kadamast. „Ein spannender Job, der mir viel Spaß macht“, freut sich Lara. Die Branche zu wechseln kommt ihr deshalb gar nicht in den Sinn. Studium als Absicherung Und doch hat sie im Jänner 2024 ein Betriebswirtschafts-Studium an der
Betriebswirtschaftslehre (B.A.) → Kooperation des BFI der AK Vorarlberg und der Hamburger Fern-Hochschule → Der Bachelor wird in sechs Semestern und für Absolvent:innen von HAK, HLW und HTL in vier Semestern angeboten. → Veranstaltungen online und am BFI in Feldkirch → 180 ECTS-Punkte, EU-weit anerkannter Abschluss → Studiengebühr 309 Euro pro Monat (7.416 Euro gesamt), 25 Prozent Rabatt mit AK Stipendium
Lara Bischof studiert über das BFI der AK Vorarlberg an der HFH. Foto: Hanno Mackowitz
▸ Information und Beratung: ak-vorarlberg.at/ lehrejugend
05522 70200, service@bfi-vorarlberg.at, www.bfi-vorarlberg.at bfi BILDUNGSCAMPUS
Online Infoveranstaltung Ausbildung zur Heimhilfe 24.03.2025 Mo 18:00 - 20:00 Dauer: 2 UE Feldkirch, bfi BILDUNGSCAMPUS Infoveranstaltung Ausbildung zum/zur Pflegeassistent:in 26.03.2025 Mi 18:00 - 20:00 Uhr Dauer: 2 UE Feldkirch, bfi BILDUNGSCAMPUS Ausbildung zur Heimhilfe 29.04.2025 - 17.10.2025 Di, Mi, Do 18:00 - 22:00 Uhr Dauer: 204 UE, Preis: EUR 3.290,– Feldkirch, Dorfstr. 13b
MS Office 365 für Einsteiger:innen 25.03.2025 - 15.04.2025 Di, Do 18:00 - 21:00 Uhr Dauer: 21 UE, Preis: EUR 435,– Feldkirch, bfi BILDUNGSCAMPUS Einnahmen-Ausgaben-Rechnungen 28.03.2025 - 29.03.2025 Fr 14:00 - 20:00, Sa 09:00 - 15:00 Uhr Dauer: 12 UE, Preis: EUR 460,– Feldkirch, bfi BILDUNGSCAMPUS Buchhaltung II für Fortgeschrittene 18.03.2025 - 06.05.2025 Di, Mi, Do 18:00 - 22:00 Uhr Dauer: 72 UE, Preis: EUR 1.150,– Feldkirch, bfi BILDUNGSCAMPUS
Italienisch A1.1 24.04.2025 - 17.07.2025 Do 18:00 - 21:00 Uhr Dauer: 30 UE, Preis: EUR 250,– Feldkirch, bfi BILDUNGSCAMPUS Russisch I 22.04.2025 - 10.06.2025 Di 18:00 - 20:00 Uhr Dauer: 16 UE, Preis: EUR 200,– Feldkirch, bfi BILDUNGSCAMPUS ÖIF Integrationsprüfung B1 24.03.2025 Mo 09:00 - 17:00 Uhr Dauer: 8 UE, Preis: EUR 210,– Feldkirch, bfi BILDUNGSCAMPUS
Vorbereitungslehrgang für die Lehrabschlussprüfung 05.05.2025 - 16.06.2025 Mo, Mi 19:00 - 21:30 Uhr Dauer: 30 UE, Preis: EUR 690,– Feldkirch, bfi BILDUNGSCAMPUS Infoveranstaltung Berufsreifeprüfung (BRP) 09.04.2025 Mi 18:00 - 20:00 Uhr Dauer: 2 UE Feldkirch, bfi BILDUNGSCAMPUS
Kräuterpädagog:in 14.05.2025 - 03.12.2025 Mi 09:00 - 18:00 Uhr
Dauer: 168 UE, Preis: EUR 2.580,- Feldkirch, bfi BILDUNGSCAMPUS
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