14 Konsumentenschutz
Mai 2022 Nächste Problemzone Tik Tok
COMPUTER- TIPP
von Oliver Fink, Leiter der EDV-Abteilung AK Vorarlberg
MusicBee Hier handelt es sich um ein Musikabspielprogramm für alle möglichen Dateiformate (mp3, wav, wma, ogg, flac …), aber auch für Internetstreams wie zum Beispiel Webradios. Das Programm liest zuver- lässig alle Audiodateien Ihrer Musiksammlung ein – inklusive der CD-Cover-Bilddatei, die entweder in einer eigenen Datei hinterlegt oder in das mp3 inte- griert wurde. Die Oberfläche ist komplett anpassbar, was meiner Meinung nach nicht nötig ist, da eine Vielzahl an „Skins“ in das Programm integriert wurden. Natürlich könnenWiedergabe- listen erstellt und bearbeitet werden. BeimAbspielen eines Titels werden noch zusätzliche Informationen zum Künstler aus dem Internet geladen – diese Informationen finden Sie, wenn Sie oben „Aktuelle Wiedergabe“ anklicken. Wie immer kann auch MusicBee frei von der Homepage des Herstellers (https://getmu- sicbee.com/) heruntergeladen werden. ▸ Kontakt: oliver.fink@ak- vorarlberg.at Kurz gemeldet • Die Ryanair-Tochter Laudamo- tion wurde bereits öfter wegen gesetzwidriger Klauseln in den AGB verurteilt. Zuletzt entschied das Oberlandesgericht Wien, dass 19 von 24 beanstandeten Klauseln Passagier:innen benachteiligen und rechtswidrig sind. Es ging unter anderen umBestimmun- gen zu geänderten Flugzeiten und zur Gepäckbeförderung. • Weil die Hotelsuchmaschine Trivago jene Angebote hervorhob, wofür sie die höchsten Provi- sionen bekam, muss Trivago in Australien umgerechnet 30,5 Millionen Euro Strafe bezahlen.
Sind Kinder und Jugendliche von etwas begeistert, dann sind sie in den angeblich Sozialen Medien kaum zu halten: Es gibt eine Flut von „hilfreichen“ Features, Influencer:innen werdenmit virtuellen „Geschenken“ unterstützt. Blöd nur: Vieles kostet am Ende echtes Geld.
SOCIAL MEDIA. Wenn Dr. Franz Valandro, Konsumentenberater der AK Vorarlberg, in Vorträgen über die sogenannten Sozialen Medien referiert, ist das Erstaunen oft groß. Mit welchen Tricks ihre Kinder geködert und bei der Stan- ge gehalten werden, ist den Eltern in aller Regel unbekannt. Tik Tok, ja, schon gehört, aber was es genau ist … keine Ahnung. Keine Ahnung hatte auch der Vater eines 13-Jährigen. Als vor Kurzem auf dem Kontoauszug Dutzende Positionen mit in Sum- me mehr als 6000 Euro aufschie- nen, gab es dringendenGesprächs- bedarf in der Familie. Eigene Währung Wie schafft man es innerhalb ei- nes Monats, als Kind so viel Geld über eine Handy-App auszugeben? Wo doch Tik Tok an und für sich nichts kostet. Wie bei zahlreichen anderen Social-Media-Diensten kann die Basis-App kostenlos aufs Handy geladen werden. Das Geld verdie- nen die Betreiber a) durch Wer- bung, weil sie durch die gesam- melten Nutzerinformationen auf einemwahren Datenschatz sitzen, und b) durch sogenannte In-App- Käufe. Das sind zusätzliche Pro- dukte, Dienste, Erweiterungen, Freischalt-Codes für Spielelevels und Ähnliches, die extra zu bezah- len sind. Auch bei Tik Tok gibt es sie. Und es gibt sogar eine interne Währung dafür: Coins. Coins, die
im Tik-Tok-Universum zum Bei- spiel gegen Geschenke getauscht werden, kosten echtes Geld! Ab- gerechnet wird über Google Play und die dort hinterlegte Zahlungs- methode. Zeitweise Sperre Eigentlich wären Fälle wie der ein- gangs geschilderte gar nicht mög- lich. Denn Tik Tok lässt offiziell das Freischalten der Bezahlfunk- tion erst ab einemAlter von 18 Jah- ren zu. Eigentlich. „Wir sehen zwei Hauptprobleme bei Tik Tok“, sagt AK-Konsumentenschützer Franz Valandro, „zum einen wurden im konkreten Fall offenbar die Daten von Tik Tok unzureichend geprüft, zum Anderen sitzt Tik Tok in Chi- na.“ Zeitweise hatten verschiedene Länder den Zugang zu der beson- ders bei Mädchen beliebten Platt- form gesperrt – weil Belange des Datenschutzes, des Urheberrechts, der Privatsphäre (Mädchen stellen Videos von sich ins Netz) überaus fragwürdig waren und in den Au- gen von Datenschützer:innen es nach wie vor sind – auch wenn Tik Tok da und dort nachgebessert hat. Mit Kindern reden DieNutzerzahlender chinesischen Handy-App schnellen auch bei uns in die Höhe. Die Konsumenten- schützer:innen der AK Vorarlberg empfehlen Eltern daher dringend, mit Kindern über die Nutzung von Tik Tok zu sprechen und klare Re- geln zu vereinbaren.
Die chinesische App ist vor allem bei Mädchen beliebt.
BASISWISSEN RASCH ERKLÄRT
Im Steuer- Dschungel Geld verloren?
von Mag. Paul Rusching AK-Konsumentenschutz
Verbraucherpreisindex Der Verbraucherpreisindex (VPI) ist nicht nur ein wichtiger Maßstab für die allgemeine Preisentwicklung (Inflation) in Österreich, er wird unter anderem auch für die Wertsi- cherung von Geldbeträgen und als Datenbasis für Lohn- verhandlungen verwendet. Der VPI kommt daher in vielen verschiedenen Verträgen in Preisgleitklauseln zurAnwen- dung, so z. B. bei Mietverträgen, Versicherungsverträgen und zum Teil bei Mobilfunkverträgen. Bestimmend für die Struktur eines Verbraucherpreisindex ist, welche Waren und Dienstleistungen in die Preiserhe- bung einbezogen werden und wie stark sie untereinander gewichtet werden – der sogenannte Warenkorb. Er soll ein durchschnittliches Verbrauchsverhalten repräsentieren. Wie rechnet man mit dem Index? Will man die prozentuelle Veränderung des Index vom Basismonat A zumVergleichs- monat B wissen, so ist folgender Rechengang notwendig: 100 x (Monat B–Monat A): Monat A. ▸ Onlinerechner finden Sie bei Statistik Austria statistik.at, einen Rechner für den Lebenshaltungs kostenindex auf der Website des Landes vorarlberg.gv.at unter Service/Statistik
Kostenlos zur Arbeitnehmerveranlagung Verloren im Steuer-Dschungel? So geht es derzeit vielen! Wir haben den Durch- blick. Du lädst online deine Daten hoch, den Rest erledigen wir – auch deinen Antrag beim Finanzamt!
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Wir holen zurück, was dir zusteht!
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