AKtion März 2024

AK Wahl 3

März 2024

Das bedeuten Vorstand, Ausschuss & Co.

Vollver- sammlung

Zweimal im treffen alle 70 Kammerrätinnen und Kammerräte der AK Vorarlberg in der Voll­ versammlung zusammen. Dieses Plenum ist das höchste Gremium der AK . Hier beraten sie die Positionen der AK zu aktuellen interessen­ politischen Entwicklungen und beschließen An­ träge.

„Für ein gutes Leben in Vorarlberg braucht es viele Bausteine“

Präsidium und Vorstand

Nach jeder AK Wahl wählen die 70 Kammer­ rätinnen und Kammerräte den Vorstand neu. In Vorarlberg besteht er aus dem AK Präsidenten, drei Vizepräsident:innen und zehn Kammerrätinnen und Kammerräten.

Die Ausschüsse

Welche drei Themen stehen auf der Prioritätenliste deiner Arbeit ganz oben? Welche Herausforderungen willst du als Erstes angehen? Heinzle: Wohnen, Preisstabilität und Gesundheit. Beim Wohnen kommt die Politik endlich ins Tun, aber es ist verhee- rend, wie langsam die Entscheidungs- träger:innen hier arbeiten. Wir wissen schon lange, was die Probleme sind. Wir wissen, wem die Grundstücke im Land gehören, wir haben in Vorarlberg eigene Architekt:innen, Banken, Bauunterneh- men bis hin zu innovativem Holzbau. Warum probieren wir nicht etwas Neues aus, um die Probleme in Vorarlberg zu lösen? Welcher Erfolg hat dich in deiner bis­ herigen Amtszeit besonders gefreut? Heinzle: Die Strompreissenkung, das war fast wie in einem Krimi. Was funk- tioniert wie, wer redet mit wem, wer vertraut wem und wer klagt wen? Da lag eine Spannung in der Luft, wie das alles ausgeht, und es hat mich unglaublich stolz gemacht, als alle Verantwortlichen gemeinsam am Tisch saßen und eine Lö- sung präsentieren konnten. Heinzle: Die Langsamkeit und der feh- lende Mut der Politik, schneller Entschei- dungen zu treffen. Was ist dein persönlicher Ausgleich? Heinzle: Mein kleiner Garten, Zeit mit Freundinnen und Freunden und – tat- sächlich – einfach nichts tun. Und was hat besonders viel Energie und Nerven gekostet?

Deshalb schimpfen sie ja auch darüber und erzählen, dass das alles nur kos- tet und der Markt es dann schon rich- ten würde. Davor kann ich nur warnen. Wenn es den Konsumentenschutz und die Rechtsabteilungen der AK nicht mehr gibt, wird es für die Rechte der ar- beitenden Menschen finster. Man muss sich nur mal vorstellen, der Lohn kommt nicht oder zu spät oder die geleisteten Überstunden werden nicht bezahlt – an wen sollen sich die Betroffenen dann wenden? Also beobachten, was die ver- schiedenen Parteien zur Arbeiterkam- mer sagen, und dann die persönliche Entscheidung für die Wahl treffen. Wo siehst du die größten Herausfor­ derungen für die Menschen im Land? Heinzle: Die Vorarlberger:innen sind die fleißigsten Arbeitnehmer:innen in Österreich. Gleichzeitig ist das Leben in Vorarlberg am teuersten. Viele kommen finanziell immer mehr unter Druck, und junge Leute stellen sich zu Recht die Fra- ge, ob sie sich jemals ein Eigenheim oder eine Wohnung leisten können. Was noch gut funktioniert, ist das Gesundheitssys- tem bis hin zur Pflege, jedoch stößt auch dieses an die Grenzen – es gibt dringen- den Handlungsbedarf. Was kann die AK da tun? Heinzle: Zuerst zeigen wir die Miss- stände auf. Dann arbeiten wir als AK, also unsere Expert:innen und Funktio- när:innen, an Lösungsvorschlägen. Man muss immer bedenken, dass es DIE eine Lösung für alles nicht gibt, sondern im- mer nur Bausteine. Für ein gutes Leben in Vorarlberg braucht es viele dieser Bau- steine: leistbares Wohnen, Kinderbe- treuung, Zusatzpension für alle, flexibles Antrittsalter der Pension, Anstellung pflegender Angehöriger und vieles mehr.

AK Präsident Bernhard Heinzle im Interview über seine Motivation, sein Amts- verständnis und die Heraus­ forderungen der kommen- den Jahre. Bernhard, du wurdest von der Vollver- sammlung der AK Vorarlberg für die nächsten fünf Jahre zum AK Präsiden- ten gewählt. Wie geht es dir damit? AK Präsident Heinzle: Es ist mir eine Ehre, ein Teil dieses Parlaments der Ar- beitnehmer:innen zu sein, und ich freue mich sehr, dass die Kammerrät:innen mir dieses wichtige Amt anvertrauen. Ich werde mit Sorgfalt und Achtsamkeit mit dieser wichtigen Aufgabe umgehen. Was sind deine Ziele? Heinzle: Wir stehen vor gewaltigen Ver- änderungen. Was bisher unter Trans- formation der Arbeitswelt verstanden wurde, das war wahrscheinlich nur ein Vorbote dessen, was uns mit der Künstli- chen Intelligenz bevorsteht. Auch in an- deren Bereichen stehen wir vor großen Herausforderungen, beim Wohnen, bei der Teuerung, bei der Steuergerechtig- keit, in der Gesundheitsversorgung und mehr. Ich werde mich mit Leidenschaft dafür einsetzen, dass immer ein gutes Leben für alle im Mittelpunkt steht. Welche Herausforderungen kommen auf die AK zu und was haben die Europa-, die Landtags- und die Nationalratswahlen damit zu tun? Heinzle: Ein wichtiger Teil ist in Öster- reich die Sozialpartnerschaft. Es gibt Parteien, die diese unterstützen, andere halten sie für einen Schwachsinn und würden am liebsten alles abschaffen.

Das ganze Jahr über befassen sich die Abge­ ordneten der AK Vollversammlung in elf Aus­ schüssen mit Themen aus Arbeit, Wirtschaft und Gesellschaft. Neu werden in dieser Legislatur die Themenbereiche Wohnen, Umwelt & Nach­ haltigkeit, Mitbestimmung in eigenen Ausschüssen behandelt.

Die Direktion

Sie ist für alle internen Belange und die 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zustän­ dig und gibt gemeinsam mit dem Präsidium die großen Handlungslinien vor.

Die Fachbereiche

Die Dienstleistungen für alle Vorarlberger Arbeitnehmer:innen werden vor allem in den großen Themenbereichen Konsumentenschutz, Arbeit, Steuern, Soziales und Bildung erbracht. Eine eigene Abteilung kümmert sich um Lehr­ linge . Zwei Bibliotheken runden das Angebot ab. Die AK Vorarlberg hat Standorte in Feldkirch, Bregenz, Dornbirn und Bludenz .

▸ Das ganze Interview mit AK Präsident Bernhard Heinzle lesen Sie auf unserem Blog unter ak-vorarlberg.at/blog

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