Politik 15
Jänner 2025
Was soll das neue Jahr den Arbeitnehmer:innen bringen? Teuerung, hohe Arbeitslosigkeit, Sparpläne: 2025 wird es vielen Menschen im Land womöglich nicht gerade leicht machen. Das fordern die Arbeitnehmervertreter:innen im AK Parlament für die Menschen im Land.
AUSSICHTEN. Der Klimabonus soll abge- schafft werden, ebenso die Zuverdienstmöglich- keit zum Arbeitslosengeld bzw. zur Notstands- hilfe. Und auch die Bildungskarenz soll vor dem Aus stehen. Das sind nur einige von vielen Spar- maßnahmen, die es vom Verhandlungstisch der Koalitionsgespräche bereits in die Öffentlichkeit geschafft haben. Und: So gut wie alle legen die Last auf die Schultern der arbeitenden Bevölke- rung. Dabei ist sie es ja, die den Staat Österreich durch ihre Steuerleistung erst möglich macht.
Wie auch immer die Koalitionsverhand- lungen ausgehen, fest steht: Auf die Arbeit- nehmer:innen im Land kommt in Zeiten von Teuerung, Rezession und hoher Arbeitslosigkeit einiges zu. Wie aber können sie in diesen he rausfordernden Zeiten unterstützt und geschützt werden? Was braucht es, um ihnen zu helfen, und was muss eine künftige Regierung jetzt dringend anpacken? Das fragte die Redaktion die Vertreter:innen in Vorarlbergs Arbeitnehmer- parlament.
Liste Manuela Auer – FSG
Liste AK Präsident Bernhard Heinzle – FCG
Die Menschen in den Mittelpunkt!
Kampf für Interessen der Beschäftigten
Wirtschaft sind. Die Bedürf- nisse der Arbeitnehmer:in- nen müssen gerade in der Krise ins Zentrum gerückt werden, denn sie sind es, die unsere Gesellschaft tragen – mit ihrem Fleiß, ihrer Arbeit und ihrem Engagement. Es braucht endlich eine Wirt- schaftspolitik, die den Men- schen gerecht wird: gerechte Löhne, die Anerkennung ihrer Leistung, mehr Inves- titionen in Bildung und Qua- lifizierung. Und vor allem
braucht es eine Wohnpolitik, die sicherstellt, dass Wohnen für alle leistbar bleibt. Nur wenn Politik und Unterneh- men die Bedürfnisse ernst nehmen, den sozialen Zu- sammenhalt stärken und den Arbeitnehmer:innen ihren verdienten Anteil zugeste- hen, können wir die Krise ge- meinsam meistern und eine starke, gerechte Gesellschaft für die Zukunft aufbauen. ▸ E-Mail: bernhard.heinzle@ ak-vorarlberg.at
ell gravierendste Verschlech- terung für alle Beschäftigten, die durch den FPÖ-ÖVP-Bud- getkahlschlag droht, ist die Abschaffung der Aufwertung der Pensionsbeiträge, was zu verminderten Pensionen führt. Es wird darum gehen, Erreichtes zu verteidigen – mit jeder Faser unseres Kör- pers. Es geht um den Schutz unserer Demokratie, um den Erhalt einer solidarischen, sozialen und menschlichen Gesellschaft. Ganz oben auf
der Liste stehen der Kampf gegen Kinderarmut, für leist- baren Wohnraum, eine Ge- sundheitsversorgung für alle, für mehr Geld für Pflege und Kinderbildung und für Maß- nahmen zum Schutz des Kli- mas. Die nächsten fünf Jahre werden keine guten werden. Wir werden jedoch unermüd- lich auf Verbesserungen drän- gen – zum Wohle aller Be- schäftigten in diesem Land! ▸ E-Mail: manuelaauer@ manuelaauer.at
Manuela Auer
Bernhard Heinzle
GERECHT. In Zeiten wach- sender Unsicherheit muss die Politik die Menschen in den Mittelpunkt stellen. Sie sind es, die trotz hoher Belastung, steigender Lebenshaltungs- kosten und unsicherer Per- spektiven das Rückgrat der
VERTEIDIGEN. Wir Arbeit- nehmervertreter:innen wer- den mehr denn je gefordert sein. Leider erwartet uns eine Bundesregierung, die so weit von den Interessen der Be- schäftigten entfernt ist wie die Sonne vom Neptun. Die aktu-
Liste Freiheitliche Arbeitnehmer – FA
Liste Heimat aller Kulturen – HaK
Arbeitnehmer entlasten
Solidarität und Schutz in herausfordernden Zeiten
Gerechtigkeit zu bewahren und diejenigen zu unter- stützen, die von der Krise be- sonders betroffen sind. Es ist unsere Aufgabe, faire Löhne zu sichern, Arbeitsplätze zu schützen und den Zugang zu Unterstützungsleistungen aufrechtzuerhalten. Gleich- zeitig sehen wir die Transfor- mation der Arbeitswelt durch Automatisierung und Künst- liche Intelligenz als Chance und Verantwortung: Es be- darf gezielter Investitionen
duktion der Steuerlast kön- nen wir die Kaufkraft stärken und das Leben für die hart arbeitenden Menschen spür- bar erleichtern. Unser vor- rangiges Ziel ist es, dass den Arbeitnehmern mehr Netto vom Brutto bleibt. Dazu stre- ben wir eine deutliche Sen- kung der Steuern auf Arbeit an, da diese derzeit die Leis- tungsträger unserer Gesell- schaft unverhältnismäßig belasten. Darüber hinaus for- dern wir, dass Überstunden
steuerfrei werden. Freiwillige Mehrarbeit ist ein Ausdruck von Einsatzbereitschaft und Engagement und sollte daher belohnt und nicht bestraft werden. Ein weiteres zentra- les Anliegen ist für uns die Stärkung der Lehre. Mit ge- zielten Fördermaßnahmen für Jugendliche und Betriebe wollen wir es schaffen, dass wieder mehr Jugendliche eine Lehre machen . ▸ E-Mail: michael.koschat@ fpoe-satteins.at
in Weiterbildung, um den Zu- gang zu den Jobs der Zukunft zu ermöglichen. Technologischer Fort- schritt darf nicht zu Un- gleichheit führen, sondern muss eine faire und inklu- sive Arbeitswelt fördern. In schwierigen Zeiten stehen wir zusammen – für soziale Sicherheit, Chancengleich- heit und eine Zukunft, die niemanden zurücklässt. ▸ E-Mail: info@hak-online.at
Michael Koschat
Beyaz Yoğurtçu- Acar
ENTLASTUNG. Getreu unse- rem Motto „Leistung muss sich lohnen“ steht für uns Freiheitliche Arbeitnehmer auch 2025 die finanzielle Ent- lastung der Arbeitnehmer an oberster Stelle. Nur durch gezielte Maßnahmen zur Re-
FÜR ANDERE DA SEIN. Die bevorstehenden Jahre wer- den durch Sparmaßnahmen und Kürzungen geprägt sein, die erhebliche Herausforde- rungen für Arbeitnehmer:in- nen mit sich bringen. Unser Fokus liegt darauf, soziale
Liste Neue Bewegung Zukunft – NBZ
Liste Gemeinsam – Grüne und Unabhängige
2025: Für den Erhalt der Arbeiterkammern kämpfen!
Eine gerechtere Zukunft für Arbeitnehmer:innen
Abwehrkampf gegen deren Pläne, das Budget auf Kos- ten des Sozialen, des Klima- schutzes, der Bildung, der In- tegration etc. zu sanieren. Zu befürchten sind Verschlech- terungen für Frauen, für die Ärmsten, für Flüchtlinge, für die LGBTQ-Community, für Arbeitslose. Neben den Ge- werkschaften ist die AK ein wichtiges Instrument in die- sem Kampf. Zu befürchten ist daher, dass alte Pläne zur Schwächung oder Zerschla-
leisten können. Zweitens: Ein- führung flexibler Arbeitszeit- modelle, die mehr Raum für Familie und Freizeit schaffen. Drittens: steuerliche Entlas- tungen für kleine und mittle- re Einkommen, um die Kauf- kraft zu stärken. Viertens: Förderung von Homeoffice- Optionen und bezahlten Wei- terbildungsmöglichkeiten, um Arbeitsplätze krisenfest und zukunftssicher zu ma- chen. Schließlich müssen wir den Zugang zu bezahlbarem
gung der Arbeiterkammern nun wieder aus den Schub- laden geholt werden. Wenn etwa der AK Beitrag gesenkt wird, kann die AK ihre Ser- viceleistungen, aber auch ihre Grundlagenarbeit und Kommunikation für die Be- einflussung der Politik nicht aufrechterhalten. Der AK Bei- trag ist gut investiertes Geld, diesen zu reduzieren, bringt wenig, kostet uns aber viel. ▸ E-Mail: sadettin.demir@ gemeinsam-ug.at
Wohnraum und Kinderbe- treuung verbessern, um den Druck auf Familien zu verrin- gern. Gemeinsam schaffen wir ein System, das Mensch und Arbeit in Einklang bringt! Um dies zu erreichen, brauchen wir eine starke Sozi- alpartnerschaft. Gemeinsam gestalten wir eine Arbeits- welt, die soziale Gerechtigkeit und wirtschaftlichen Fort- schritt vereint. ▸ E-Mail: info@nbz-online.at
Adnan Dincer
Sadettin Demir
GEGENWEHR. In den nächs- ten Monaten wird es leider nicht darum gehen, Dinge zum Positiven zu wenden. Im Gegenteil: Mit einer rechten Bundesregierung beginnt für uns als Arbeitnehmer:innen und Konsument:innen ein
PRIORITÄTEN. Um Arbeit- nehmer:innen ein lebenswer- tes und ausgewogenes Leben zu ermöglichen, müssen wir klare Prioritäten setzen. Ers- tens: Erhöhung der Löhne, angepasst an die Inflation, da- mit sich alle das Notwendige
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