Konsumentenschutz 13
Jänner 2025
Inkassoschreiben? Kopf in den Sand hilft nicht Nur nicht einschüchtern lassen, rät die AK, wenn Inkassoschreiben ins Haus flattern. Und ja nicht vorschnell Zahlungsvereinbarungen annehmen!
seiner Last n
quelle jedoch nicht. Auch eine Aufforderung zur Entfernung geparkter Fahrzeuge sowie Kenntlichmachung der gefährdeten Parkflä- che sind ratsam. Unter besonderen Umstän- den kann auch das Anbringen von Schutzvor- richtungen wie z. B. Schneerechen angezeigt sein, auch wenn dies baubehördlich gar nicht verlangt wird. Aber auch hier gilt: Begeben Sie sich keinesfalls selbst in Gefahr. Haftungsansprüche Dritter aufgrund von Dachlawinen deckt im Grunde die Haftpflicht- versicherung ab, sofern kein Sorgfaltsverstoß vorliegt. Der Gesetzgeber nimmt im Übrigen die Hausbesitzer:innen in die Pflicht: Nicht Geschädigte müssen die Schuldfrage bewei- sen, sondern die Hausbesitzer:innen müssen beweisen, dass sie jede zur Gefahrenabwehr erforderliche Sorgfalt aufgebracht haben, sie müssen sich sozusagen „freibeweisen“. Absatz 2 beispielhaft auf. Haben Baumhal- ter:innen ihre Sorgfaltspflichten nicht verletzt, gewährt für Schäden am eigenen Eigentum grundsätzlich die Gebäudeversicherung bzw. Haushaltsversicherung Deckung. Bei Fremdschäden (beispielsweise das ein- gedellte Auto der Nachbar:innen) springt im Regelfall die Haftpflichtversicherung ein. Ist dem Baumhalter allerdings kein Sorgfalts- verstoß vorzuwerfen, bleiben Fahrzeug- eigentümer:innen auf dem Schaden sitzen. In besonders gelagerten Fällen können Geschä- digte möglicherweise die Deckung über die Kfz-Kaskoversicherung einfordern.
INKASSO. Fast scheint es, als hät- ten es Inkassobüros in wirtschaftlich schwierigen Zeiten besonders eilig, Beträge einzutreiben. Im Konsumen- tenschutz der AK häufen sich die Be- schwerden, auch über verrechnete Gebühren und Zinsen, die nach An- sicht der Konsumentenschützer:in- nen rechtswidrig sind. Aber wie soll man sich verhalten, wenn solche Schreiben ins Haus flattern? Hier die wichtigsten Verhaltensregeln: ● Zunächst einmal: Mahnschrei- ben von Inkassobüros ignorieren und einfach wegschmeißen – das ist die schlechteste Idee. Auch oder gerade wenn die Empfänger:innen glauben, dass die Forderung zu Un- recht erhoben wird, müssen sie dem sofort nachgehen. ● Lassen Sie sich nicht einschüch- tern, sondern prüfen Sie, ob die Hauptforderung gerechtfertigt ist, und falls ja, ob auch die Inkasso- bzw. Betreibungskosten gerechtfer- tigt erhoben werden. Wenn es an der Haustür klingelt Inkassobüros versuchen durch schriftliche oder telefonische Zah- lungsaufforderungen das Geld bei säumigen Schuldner:innen ein- zutreiben. Manchmal machen sie
lgemeinen Bürgerli- B) sagt es Schwarz auf en haften für Schäden, Ablösen von mangel- udes entstehen. Jetzt m Dach zwar keine Gesetzgeber reiht sie ahren eines Hauses. ften daher grundsätz- chlawinen oder Eis- rungsnehmer:innen uellen im Rahmen des n. Das Aufstellen von oll und wird eindring- as reicht noch nicht. Die eseitigen die Gefahren- e Bäume eren Äste können bei stürzen oder brechen. e Schäden? Gemäß GB haftet „der Halter r entstandene Scha- igen der gebotenen g und Sicherung des rde. Die Beweislast für zungen trifft in diesem hädigten. sen ihre Bäume regel- nformen Zustands- nd Gefahrenquellen u beachtenden Sorg- Gesetzgeber im § 1319b
Inkassoschreiben einfach ignorieren ist die schlechteste Idee. Dass zuerst einmal drei Mahnungen erfolgen müssen, ist übrigens ein weitverbreiteter Irrglaube.
Inkassokosten oft ungerechtfertigt hoch angesetzt wurden. Inkassokosten dürfen nur dann verrechnet werden, wenn die Akti- vitäten des Inkassobüros zur Ein- treibung der Forderung nötig waren. Sie müssen in einem angemessenen Verhältnis zur Hauptforderung ste- hen. Wenden Sie sich im Zweifelsfall an den Konsumentenschutz der AK Vorarlberg.
sogar Hausbesuche. Betroffene sind freilich nicht verpflichtet, das Personal eines Inkassobüros in die eigene Wohnung zu lassen. Werden sie bei einem Hausbesuch überrum- pelt und unterschreiben ein Aner- kenntnis, können sie innerhalb ei- ner Woche davon zurückzutreten. Die Kosten, die die Arbeit von Inkassobüros verursacht, werden zu den Geldforderungen der Gläu- biger:innen gerechnet. Dabei fallen oft hohe Summen an. Die Erfahrung der AK zeigt, dass selbst dort, wo die Schuld tatsächlich besteht, die
▸ Dating mit Konse- quenzen. Der Blog der AK erzählt eine ganz eigene Inkasso-Geschichte.
▸ Gesetzestext Den ganzen Paragrafen 1319 des ABGB finden Interessierte online.
Honig im Topf oder doch
Lebensmittel so teuer wie noch nie
war mit billi- gem Zuckersi- rup gepanscht. Das Ergebnis ist zwar scho- ckierend, es unterstreicht nur Zuckerwasser? TEUERUNG. Billigste Lebens- mittel erreichen Rekordpreise. Seit der Teuerungswelle im Sep- tember 2021 explodierten die Kosten: Penne-Nudeln plus 97 Prozent, Mehl und Kaffee plus 88 Prozent! Selbst Grundnahrungs- mittel wie Eier, Brot und Milch sind betroffen. Auch im Vergleich zu 2023 haben die Preise noch- mals kräftig angezogen. Das zeigt der aktuelle AK Preismonitor von 40 billigsten Lebens- und Rei- nigungsmitteln vom Dezember 2024 bei sieben Wiener Super- märkten und Diskontern. Bitterer Beigeschmack: Fürs Essen müs- sen Konsument:innen so tief wie noch nie in die Tasche greifen. Seit dem ersten AK Preismonitor 2008 stiegen die Preise exorbi- tant an. ▸ Online finden Sie den
Drei Viertel der Honig- proben aus österrei- chischen Supermärk- ten sind mit billigem Zuckersirup gepanscht. HONIG. Ernst Brandl züchtet Bie- nen. Als Rechtsanwalt kämpft er für die Qualität jener bernstein- farbenen Köstlichkeit, statt derer leider immer öfter Zuckerwasser in den Regalen steht. Brandl engagiert sich im Vorstand des Berufsimker- bundes und vor Gericht. Was der ORF Ende 2024 in einem großen Test herausfand, brandmarkt der Wiener Anwalt als „schweren gewerbsmäßi- gen Betrug“. Seine Zunft hegt schon lange den Verdacht, dass der euro- päische Markt „mit Zuckerwasser überschwemmt“ wird. Diesen Ver- dacht haben Untersuchungen, die vom „ORF konkret“-Team beauftragt
Preismonitor der AK unter w.ak.at/s/p23iu
aber andererseits die integere Rol- le der heimischen Imker:innen, denn alle beanstandeten Proben stammten aus dem Ausland. Die rund 23.000 Imker:innen in Öster- reich sind schon viel zu lange einem Preisdruck ausgesetzt, der auf Be- trug und Täuschung basiert. Gefor- dert sind Politik und Supermärkte gleichermaßen, die den heimischen Imker:innen eine entsprechende Bühne bieten sollten.
Auflösung des Rätsels von Seite 11
K E I N E S F A L L S L E M
O N O N P S C H U L A M T
F O R S A
G E B I L D E T A L U M P
A E R O B C N S P I O N E
B E A G L E K U T R U H E
A L T E R N K A S S I B E R
I A N A M B E R G S U
M I M I N G H E N R I K
O O T I T I S W I E I
G E K U E H L E H F A
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wurden, nun bestätigt. Einfach nur gepantscht
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▸ Thilo Bode, Gründer von Foodwatch, war zu Gast bei „Wissen fürs Leben“. Er hat Betrügereien am Lebens- mittelmarkt schonungslos aufgedeckt.
T E Z A
In fünf heimischen Supermärkten wurden 31 Gläser Honig eingekauft. Nach mehreren Tests stellte sich heraus, dass nur acht Proben aus reinem Honig bestanden. Der Rest
A R R A K
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Lösung: Inklusion INKLUSION
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