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die Pflichtschule besuchen und in ihrer Freizeit oder während der Ferien sozial- pädagogisch betreut werden. Dafür ist Nicole zuständig. Während der Schulzeit gestaltet sie die Nachmittagsbetreuung vor Ort oder macht Ausflüge und sorgt für Abwechslung und viel Bewegung im Freien. Im sogenannten Fachdreieck ge- meinsam mit der jeweiligen Lehrperson und dem/der Elternberater:in begleitet sie auch die Familien. Auch wenn ihre Dienste hauptsächlich tagsüber statt finden und in ihrer aktuellen 60-Prozent- Anstellung nicht mehr ganz so fordernd sind, ist die Verantwortung dennoch hoch. Ausgleich findet Nicole in regelmäßiger Bewegung draußen – »und natürlich bei den Pfadis«, lacht sie. Nicole, die Pfadi-Gruppenleiterin Auch bei den Rankweiler Pfadfin- der:innen reichen Nicoles Wurzeln tief: Mit acht Jahren kommt sie zu den Wich- teln, und nachdem sie alle Altersstufen absolviert hat, leitet sie mit achtzehn ihre erste eigene Gruppe. »Das waren alles Jugendliche von vierzehn bis sieb- zehn – und ich habe es geliebt«, gerät sie noch heute ins Schwärmen. »Man hört oft, Jugendliche hätten keine Lust auf irgend- etwas, dabei lassen sie sich durchaus begeistern«, ist sie überzeugt. Mit den Jahren kommt Nicole dafür neben ihrer Erfahrung auch das Know-how sehr zu- gute, das sie durch ihre Arbeit mitbringt. »Es braucht einfach gemeinsame Aktivi- täten, die Spaß machen, gute Strukturen und natürlich ein paar Regeln.« 2011/12 steigt Nicole in die Gesamtgruppenleitung der Pfadfinder:innen Rankweil ein. Damit trägt sie gemeinsam mit ihrem damaligen Kollegen David die Verantwortung für alle Leiter:innen – zuletzt waren es 42. Drei Abende pro Woche investiert Nicole mindestens in Teamsitzungen, in die Vor- bereitung von Aktivitäten wie Gruppen lagern oder anderen internen und öffentlichen Events oder die Organisation von Weiterbildungen. Dazu kommt lau- fende Dokumentations- und Recherche arbeit zu Hause am Rechner. Ganz schön viel Arbeit, die Nicole sich zuletzt mit ihren Kolleginnen Michaela und Conny teilt – und die ihr nach wie vor riesigen
Spaß macht. Trotzdem ist sie überzeugt: Man darf den geeigneten Zeitpunkt zur Übergabe nicht versäumen. Deshalb hat Nicole die Gruppenleitung mit dem Pfadi-Jahr 2025/26 nach dreizehn Jahren abgegeben. Doch wird sie damit kürzer treten? Eher unwahrscheinlich, denn im kommenden Jahr wird sie sich einer neuen Aufgabe stellen und als Obfrau zur Verfügung stehen. Gemeinsam geht alles Es kommen also weiterhin eine Viel- zahl von Aufgaben und wohl noch mehr Verantwortung auf Nicole Mayer zu. Wie schafft sie das alles? »So wie bisher auch: mit Spaß an der Sache, mit einem großartigen Team und natürlich mit der Unterstützung meiner ganzen Familie.« Dafür ist Nicole besonders dankbar, denn ihr Mann Roland, ihre Mutter Melitta und früher auch Oma Resi waren und sind ge- rade für die Betreuung der Kinder immer zur Stelle. Doch auch wenn Nicole neben ihrem Job oft unterwegs ist, verbringt sie so viel Zeit wie möglich mit ihren Lieben – und das genauso aktiv, wie sie es bei ihrer Arbeit und bei den Pfadis ist. »Wir unternehmen viel gemeinsam«, sagt sie. »Das tut uns als Familie gut und gibt uns allen die Energie für Zeiten, in denen wir viel um die Ohren haben.«
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