KW9 Ausgabe 2/2025

ECHT WAHR

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Versteckte Roaming-Fallen – So vermeiden Sie böse Überraschungen im Ausland

Dr. Franz Valandro AK Konsumentenschutz

Besonders gefährlich, weil nur schwer zu durchschauen: Wie Betrüger gehackte Hotel-Accounts auf Booking.com nutzen.

Nach der Ferienzeit häufen sich im AK Konsumentenschutz die Fälle zum Thema Roaming-Kosten. Hier die häufigsten Fallen, die vielen nicht bewusst sind.

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Grenznahes Roaming In Grenzregionen kann sich das Mobil- telefon unbemerkt in das Netz eines benachbarten Nicht-EU-Staates ein- wählen. Obwohl man sich noch in der EU befindet, erkennt das Handy das stärkere Signal und verbindet sich automatisch. Dieses Problem tritt nicht nur in der Nähe der Schweiz auf – auch in anderen Grenz- regionen droht Gefahr. Roaming auf offener See Auf Fähren oder Kreuzfahrtschiffen wird es besonders teuer. Dort verbinden sich Handys über satellitengestützte Schiffs- netze, die nicht reguliert sind. Schon ein einziges Megabyte kann bis zu 30 Euro kosten. Gefahr durch Clickjacking Beim Surfen im Ausland können mani­ pulierte Werbeanzeigen zum Risiko werden. In manchen Ländern treten solche Betrugsformen häufiger auf. Deshalb gilt: höchste Vorsicht bei jedem Klick.

Begrenzte Einspruchsfrist In Österreich können Konsument:innen nur innerhalb von drei Monaten Ein- spruch gegen unklare Handyrechnungen erheben. Rechnungen daher unbedingt zeitnah prüfen.

Kostenschutz dank AK Datenroaming kann schnell teuer werden. Die gute Nach- richt: Seit 2012 gibt es in Öster­ reich (auch dank Druck der AK Vorarlberg) die sogenannte Kostenbeschränkungs­ verordnung. Während die EU-Roaming-Verordnung es Konsument:innen ermöglicht, im EU-Raum »wie zu Hause« zu surfen und zu telefonieren (»roam like home«), schützt die »KostBeV« vor unerwartet hohen Kosten im Nicht-EU-­ Ausland. Wird die Kostengrenze von 60 Euro erreicht, sind Mobil- funkanbieter verpflichtet, das Datenroaming automatisch zu sperren. Was viele nicht wissen: Der Schutz gilt nicht für Sprach- telefonie – und auch die kann teuer werden. Der Grund für die Ausnahme? Notfälle, denn eine Telefonverbindung kann lebens- rettend sein.

Sperrgrenze nur für Datenroaming

Die 60-Euro-Sperre gilt ausschließlich für Datenroaming. Gespräche im Ausland – auch Mobilbox-Verbindungen – können sehr teuer werden. Eine automatische Sperre gibt es hier nicht. Tipp: Mobilbox deaktivieren und Roaming-Einstellungen kontrollieren.

KW9 Nr. 2

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