6 Schaffarei
Juni 2022
Mit dem Traumjob zu Tisch in der Kuche Ein Mittagessen für zwei und jede Menge Zeit, um den Traumberuf besser kennenzulernen
BERUF. Wer einen tiefen Einblick in einen Beruf gewinnen möchte, wendet sich am besten an jeman- den, der ihn bereits ausübt. Das „Mittagessen mit meinem Traum- job“ bietet Interessierten in der Kuche der Schaffarei genau diese Chance. Während eines gemütlichen Mittagessens unter vier Augen ist Zeit für Fragen und vor allem Ant- worten rund um das angestrebte Berufsfeld. Perfekt für alle, die noch am Anfang ihrer Karriere ste- hen, ihr Aufgabenfeld verändern möchten oder über einen Berufs- wechsel nachdenken. Den Traumjob kennenlernen Rede und Antwort steht beispiels- weise Niklas Fessler. Er ist Soft-
wareentwickler und Gründer. Und auch der diplomierte Kran- kenpfleger Johannes Berchtel erzählt beim Zwei-Gänge-Menü mehr über seinen Werdegang: Nach seiner Lehre zum Bürokauf- mann sattelte er um und arbeitet seitdem am LKH Rankweil. ▸ Kostenlose Anmeldung unter www.schaffarei.at.
Schaffar im Augu Musik, Genuss, Kunst und Poesi Die AK Vorarlberg zelebriert die von 25. bis 27. August im Stedep
Mit dabei: Softwareentwickler Niklas Fessler.
FIROBAD
OPEN-AIR. Die Früchte der Arbeit ernten, feiern, genießen und teilen: Nach pandemiebedingter Pause lädt die Arbeiterkammer Ende August wieder zum Schaffarei Festival. „Die Vorarlberger:in- nen sind die fleißigsten Arbeitnehmer:innen in ganz Österreich“, erklärt AK-Präsident Hubert Hämmerle. „Beim Schaf- farei Festival wollen wir deshalb die Früchte der Arbeit hochleben lassen. Das haben sich unsere Mitglieder verdient!“ „Wir möchten auf all diejenigen anstoßen, die nicht mit uns feiern kön- nen, ob Lkw-Fahrer, Kran- kenpfleger, Bäcker oder Handelsangestellte. Wir feiern alle, die in den letz- ten Jahren hart gearbeitet haben, um uns durch die Pandemie zu bringen“, er- gänzt die stellvertretende
wie wir die Arbeitswelt zum Besseren verändern möchten. So soll Arbeit! Entstanden ist das Ma- nifest während des letz- ten Schaffarei Festivals 2019. Ein Kollektiv von 40 Vordenker:innen war an der Entstehung beteiligt. Die neun Thesen für eine gute Arbeitswelt reichen vom Respekt für alle ar- beitenden Menschen bis hin zu einer Wirtschaft, deren Zweck es ist, den Menschen zu dienen und die Umwelt zu schützen. Das diesjährige Open-Air greift diese Impulse wie- der auf und macht sie in Kunst, Poesie und Mit- mach-Aktionen erlebbar.
AK-Direktorin und Schaf- farei-Initiatorin Eva King. Buntes Line-up Das Schaffarei Festival verspricht beste Open-Air- Stimmung. Ein buntes Spektrum an musikali- schen Formationen wird die große Bühne am Bo- denseeufer zum Klingen und das Publikum zum Tanzen bringen. Als Headliner konnte die AK drei musikalische Größen gewinnen. Shan- tel & Bucovina Club Or- kestar liefern einen ein- zigartigen musikalischen Kultur-Mix. Das Reper- toire der Wiener Combo Buntspecht reicht von atmosphärischem Sound und Wortakrobatik bis hin zu orchestralen Bal- laden. Und der Singer- Songwriter Fil Bo Riva überführt mit seiner mar- kanten Stimme die euro-
päische Folk-Tradition in die Moderne. Weitere österreichische Bands am Start sind Sharktank , Oehl und Farewell Dear Ghost . Mit Junipa Gold , DeadBeatz und Prinz Grizzley bekommt die Vorarlberger Szene eine Bühne. Kultur und Genuss Dass das Schaffarei Fes- tival mehr ist als ein Mu- sik-Open-Air, zeigt das Rahmenprogramm. Das Publikum darf sich auf Angebote von Poetry Slam bis Public Art freuen. Auch der Genuss kommt nicht zu kurz: Diverse Foodtrucks bringen Kuli- narik aus aller Welt nach Hard. Eine zentrale Rolle wird während des Festi- vals auch das Schaffarei- Manifest spielen. Dabei handelt es sich um eine öffentliche Erklärung,
Bunter hätten die beiden jüngsten Erzählcafés nicht sein können: Da drehte sich in einer Spezialausgabe des „Firobad“ alles ums Theater am Saumarkt: Geschäftsführerin Sabine Benzer, Clownfrau Lisa Suit- ner und Veranstaltungstechniker Martin Knauer gewährten spannen- de Blicke hinter die Kulissen. Dompfarrer Fabian Jochum, Britta Haff- ner (Tanzhaus Hohenems) und Heinz Lindner, Lehrlingsausbilder bei
Liebherr, wiederum brachten drei ungemein spannende Lebensentwürfe aufs Tapet. Der nächste Firobad ist am 7. Juli. Die Teilnahme ist kostenlos. Es lohnt sich – Anmel- dung am besten gleich online.
▸ Gratis-Tickets sind unter www.schaffarei.at erhältlich.
Wenn Leistung nicht gewürdigt wird „Mut-/Wutausbruch“ in der Schaffarei thematisiert den Gender Gap im Arbeitsleben
THEATER. Das Format „Mut-/Wutausbruch“ bringt halbjährlich brisante arbeits- relevante Themen auf die Klub-Bühne der Schaffarei. Im Juni war das Stück „fe- minin/maskulin“ der Vor- arlberger Autorin Christina Walker zu sehen. Der Schau- spielerin Michaela Klammin- ger gelang es eindrücklich,
haupten. „Sich der Probleme bewusst zu werden, ist der erste Schritt, damit sich et- was ändert“, fasst es Walker im anschließenden Gespräch mit Brigitta Soraperra zu- sammen. Zahlen zum Gen- der-Pay-Gap untermalten die Inszenierung von Lisa-Maria Cerha und stimmten nach- denklich. Denn Österreichs
die schwelende Unzufrie- denheit der Architektin Ve- ronika Lang zu vermitteln, die sich in ihrem Beruf mit Diskriminierung, sexueller Belästigung und schlechter Bezahlung konfrontiert sieht. Im Laufe des 20-minütigen Monologes fasst sie immer mehr Mut, sich gegen die vie- len Ungerechtigkeiten zu be-
geschlechtsspezifisches Lohngefälle habe sich in den letzten 20 Jahren um sagen- hafte zwei Prozent verringert. „In diesem Tempo werden un- sere Ur-Ur-Ur-Enkelinnen im Jahr 2362 noch nicht gleich- gestellt und gleich bezahlt sein.“ Ob Veronika es schafft, etwas zu verändern? Das lässt das Stück offen.
Autorin Christina Walker, Regisseurin Lisa-Maria Cerha und Schauspielerin Michaela Klamminger.
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