AKtion April 2023

Die Vorarlberger Monatszeitung für Arbeit und Konsumentenschutz

April 2023 Nr. 4/2022, XXXVII. Jahrgang Zugestellt durch Post.at Die Vorarlberger Monatszeitung für Arbeit und Konsumentenschutz ,

INTEGRA Warum Rettung durch AK so wich- tig war ▸ S. 4, 5 KONSUMENT Was sich im Mak- lergesetz wirklich ändert ▸ S. 12, 13

Wer ständig an sich arbeitet, ist am Ende

völlig erschöpft. Melanie Wolfers Theologin und Philosophin

Nach intensiven Verhandlungen zwischen AK, Land und illwerke vkw: Strompreis wird mit 1. Juli 2023 um rund 20 Prozent auf 18,7 Cent netto je Kilowatt- stunde gesenkt – Preisgarantie bis 31. März 2025 statt ewigem Rechtsstreit Niedrigster Strompreis

FÜR DIE MENSCHEN haben AK und Land ein neues Strompreismodell ausverhandelt. AK Präsi- dent Bernhard Heinzle und Landeshauptmann Markus Wallner zeigen sich zufrieden und erleichtert.

ERFOLG. Nach langwierigen Ver- handlungen zwischen Arbeiterkam- mer, Land Vorarlberg und der illwer- ke-vkw-Gruppe konnte in Sachen Strompreis ein für die Vorarlberger Stromkund:innen sehr zufrieden- stellendes Ergebnis erzielt werden. Ab 1. Juli 2023 tritt ein neues Länd- le-Strompreismodell in Kraft, das folgende Eckpunkte vorsieht: • Preis 18,7 Cent netto pro Kilowatt­ stunde – garantiert bis 31.3.2025 • Preissenkungen sind jeder- zeit möglich, Erhöhungen ausge­ schlossen. • Landes-Stromrabatt (minus 3 Cent/kWh) und die Strompreis- bremse des Bundes bleiben aufrecht. Rechtssicherheit gegeben Für AK Präsident Bernhard Heinz- le hat dieser Erfolg neben der rund 20-prozentigen Entlastung der privaten Vorarlberger Strom- kund:innen den großen Vorteil der Rechtssicherheit: „Statt die Konsu- ment:innen in jahrelange Rechts- streitigkeiten zu verwickeln, war es uns wichtig, eine rasche Lösung zu finden. Unsere Haushalte und Kleinunternehmen brauchen jetzt einen günstigeren Strompreis und nicht erst vielleicht dann, wenn ein Höchstgericht entscheidet. Dazu ist die finanzielle Lage vieler Vorarlber- ger Familien angesichts der allge- meinen Teuerung zu angespannt.“

Ihr Kontakt zur AK Vorarlberg Telefon zum Ortstarif 050/258 Mitgliederservice – 1500 Info Arbeitsrecht – 2000 Insolvenzrecht – 2100 Sozialrecht – 2200 Lehrling/Jugend – 2300 Arbeitsrecht Feldkirch – 2500 Familie/Frau – 2600 Konsumentenschutz – 3000 Steuerrecht – 3100 AK Bregenz – 5000 AK Dornbirn – 6000 AK Bludenz – 7000 Bildung: wieweiter.at – 4150 www.ak-vorarlberg.at /akvorarlberg /AKVorarlberg Landeshauptmann Markus Wallner dankte der AK ausdrücklich für das konstruktive Miteinander. „Die AK war von Anfang an eingebunden.“ Das hat sich ausgezahlt. Das mit den Vorständen der illwerke-vkw-Grup- pe verhandelte Vorarlberger Strom- preismodell bedeutet auch die Ein- lösung des Versprechens gegenüber der AK, nach der mit 1. April einge- tretenen Erhöhung sofort die Preise nach unten anzupassen, wenn sich die Bedingungen an der Strompreis- börse verändern. „Während bei Ben- zin oder Diesel jede Preissenkung am internationalen Markt erst mit mo- natelangen Verzögerungen bei den Kunden ankommen, hat der Lan- desenergieversorger sofort reagiert“, zeigt sich AK Präsident Heinzle zu- frieden mit der gefundenen Lösung. Die AK empfiehlt bereits jetzt den Umstieg auf den neuen Tarif. „Wir haben langfristig stabile Preise für die Konsument:innen gefordert“, das wird nun Realität. Gesetzgeber gefordert Ungeachtet des neuen Vorarlberger Strompreismodells ist laut Heinzle der Bundesgesetzgeber dringend aufgefordert, beim Preisänderungs- recht für Klarheit zu sorgen. „Es kann nicht sein, dass weder die Unter- nehmen noch die Kund:innen letzt- lich wissen, wie Preisanpassungen rechtlich konform erfolgen dürfen.“

148.000 Beratungen verzeichnete AK Vorarlberg im Vorjahr – 15,9 Millionen Euro Erfolg für Mitglieder 2022 war starkes Jahr

GESCHÄFTS- BERICHT 2022

ZEITWORT (K)ein Spaziergang BILANZ. 147.956 Mal wurde die AK Vorarlberg im vergangenen Jahr zu Rate gezogen. „Den Menschen zu helfen ist unser Job“, betont AK Prä- sident Bernhard Heinzle und dankt seinem kleinen, schlagkräftigen Team. 144 Frauen und Männer sor- gen in der AK Vorarlberg dafür, dass

keine Anfrage der Arbeitnehmer:in- nen unbeantwortet bleibt. Und die AK vertritt ihre Mitglieder mit Er- folg. Insgesamt haben die AK Bera- ter:innen mehr als 15,9 Millionen Euro für ihre Klient:innen erstrit- ten. Fazit: In Krisenzeiten erweist sich die AK als verlässlicher Partner.

ELISA, AK MITGLIED SEIT 2003

Interessenvertretung AK Vorarlberg: die starke Stimme für ihre Mitglieder

Langzeitbeschäftigungslose in Vorarlberg Entwicklung von Jänner 2022 bis März 2023

Wissen Sie eigentlich, wo Ihre Lebensmittel gewachsen sind? Mit Blick auf das blühende Feldkircher Reichenfeld perlt die Frage der Führerin leicht über die Lippen und erzeugt doch nachdenkliche Blicke. Und wann haben Sie zu- letzt etwas so richtig neu erlernt? Gab’s eine Lehrerin oder einen Lehrer, die bis heute Eindruck hinterlassen haben? Dieser Stadtspaziergang der besonderen Art ist gepflastert mit lauter sol- chen Fragen, die das Publikum schrittweise hinführen zur Erkenntnis, was Leben in Gemeinschaft eigentlich bedeutet. Dann ist es vom Brunnen, der einmal Treffpunkt und Tränke an der Dogana war, bis zur gemeinsam bewirt- schafteten Allmende nicht mehr weit. Und dann ist auch das Ziel erreicht, das sich Arbeiterkammer und Stadt Feldkirch diesen Sommer gesetzt haben mit den Spaziergängen „Wirtschaft ist Care“, die leichten Fußes, aber inhalts- schwer das Thema „Wirtschaft“ erfrischend anders konnotieren. tm

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2 Meinung und Politik 

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LEITARTIKEL Der Vorarlberger Weg

Auch an dieser Stelle wird von mir regelmäßig kritisiert, was aus Arbeitnehmersicht in unserem Lande nicht passt. Viel zu wenig kommt dabei zur Sprache, wie gut und stabil unser Land ist. Wie sicher und sozial abgefedert wir in Vorarlberg auch als Lohnabhängige leben. Nicht beispielsweise die unglaubliche Vor- gangsweise des börsennotierten Zumtobel-Konzerns gegen seine Betriebsrät:innen spiegelt die betriebliche Realität in diesem Lande wider, sondern der partnerschaftliche Umgang miteinan- der. Respekt, Anerkennung und ordentliche Entlohnung sind die Realität in Vorarlbergs Industriebetrieben. Das zeigt auch die Tatsache, dass von den vielen arbeitsrechtlichen Vorsprachen , Niedrigster Preis garantiert bis 2025 und Strompreisdeckel wurden umgesetzt. Rainer Keckeis Direktor der AK Vorarlberg schlussendlich weniger als zwei Prozent in ein Gerichtsverfahren münden. Das sind Fakten und muss gesagt werden. Ebenso, wie es eine Tatsache ist, dass es in einigen Branchen deutlich schlech- ter aussieht und sich die Lebenssituation für viele Arbeitnehmer- haushalte durch die hohe Inflation dramatisch verschlechtert hat. Hauptschuld daran sind die explodierenden Wohnkosten. Hier gilt es, mit den Sozialpartnern und dem Land Lösungen zu finden, die den Menschen nachhaltig helfen. So wie es erst kürz- lich mit dem neuen Strompreismodell gelungen ist, zusammen mit der illwerke-vkw-Gruppe und dem Land Vorarlberg eine Lösung zu finden, die uns den günstigsten Strompreis Österreichs bis 2025 garantiert. Dieses Ergebnis kann sich sehen lassen, zahlt doch ein Vorarlberger Haushalt fast die Hälfte weniger als ein burgenländischer. Dies, obwohl laut jenem Landeshauptmann dort alles so viel besser ist und sie quasi Selbstversorger mit nachhaltig produziertem Strom seien. Seine Landesbürger:innen haben davon gar nichts, sondern zahlen den höchsten Strompreis Österreichs.

AK Präsident Heinzle: „Jetzt einfach tatenlos zusehen, wie die Interessen der Patient:innen im Land auf der Strecke bleiben und trotzdem massive Defizite erwirtschaftet werden, wäre unverantwortlich.“ Die Kassenreform ist fundamental gescheitert Bis 2027 macht die ÖGK voraussichtlich rund 1,2 Milliarden Euro Defizit ENTTÄUSCHT. 1,2 Milliarden Euro schwer werden die Abgänge der Ös- terreichischen Gesundheitskasse

und ein zentraler Entscheidungs- wirrwarr im Verbund mit kompe- tenz- und ressourcenmäßig aus- gehungerten Landesstellen sowie eine weitgehende Entmachtung der Arbeitnehmervertreter:innen in ihrer eigenen Krankenkasse. Das ist die katastrophale Bilanz der Zusam- menlegung der Gebietskrankenkas- sen zum zentralen Verwaltungsmo- loch ÖGK in Wien. Nettozahler aus dem Westen Dass diese Entwicklung keine ein- malige ist, sondern langfristig eine katastrophale wirtschaftliche Situ- ation in einzelnen Landesstellen herrschen wird, zeigt auch ein Blick auf die ÖGK-interne Prognose bis zum Jahr 2027. Trotz massiver Mit- telabsaugung aus dem Westen wird im Jahr 2027 das Jahresdefizit der gesamten ÖGK immer noch so hoch sein wie im Jahr 2022. Diese alar- mierenden Befunde verschwimmen allerdings in der neuen ÖGK, weil es ja nur noch ein Gesamtergebnis gibt. Im Unterschied zu der Struktur mit den einzelnen Länderkammern mit jeweils eigenen Rechnungsab- schlüssen und der Möglichkeit, in den Bundesländern Reserven aufzu-

bauen, fließen die in den westlichen Bundesländern erwirtschafteten Überschüsse still und heimlich in die Taschen der defizitären ÖGK- Landesstellen. Gesamt werden es bis 2027 Abgänge in der Höhe von rund 1,2 Milliarden sein. Den drei west- lichsten Bundesländern werden im Gegenzug 819 Millionen Euro aus der Tasche gezogen. Es gelingt dem Management der ÖGK nämlich in keiner Weise, die of- fensichtlichen Ausgabenungleich- gewichte in einzelnen Bundeslän- dern abzustellen – lieber greift man weiter ungeniert in die Taschen der westlichen Bundesländer und ent- zieht ihnen jenes Geld, das sie drin- gend für Gesundheitsprojekte und die Weiterentwicklung der Versor- gung auf regionaler Ebene brauchen würden. Damit kein Missverständ- nis entsteht: Die AK Präsidenten Altes Gutachten Ein dringend benötigtes MR-Gerät in Bischofsho- fen konnte erst nach fast zwei Jahren Diskussion und medialem Druck umgesetzt werden. Wa- rum? Ein Wiener Ent- scheidungsträger:innen hatte sich auf ein altes Gutachten bezogen und den Antrag abgelehnt. Keiner der Entschei- dungsträger war je vor Ort. In dieser langen Zeit haben die Versicherten aus eigener Tasche für die MR-Untersuchun- gen bezahlt (250 Euro je Untersuchung).

(ÖGK) bis 2027 sein. Finanziert wird dieses Rekorddefizit zum ganz über- wiegenden Teil von den Nettozah- lern Salzburg (354 Millionen Euro), Tirol (400 Millionen) und Vorarlberg (65 Millionen). Würden die positi- ven Gebarungsergebnisse der west- lichen drei Bundesländer in Höhe von 819 Millionen Euro nicht von der ÖGK-Zentrale abgesaugt, läge das österreichweite Defizit sogar bei zwei Milliarden Euro. Zurück zu den Ländern! Diesem Treiben wollen die AK Präsi- denten der drei Bundesländer – Pe- ter Eder, Erwin Zangerl und Bern- hard Heinzle – nicht mehr länger tatenlos zusehen. Sie fordern ge- meinsam die Rückführung elemen- tarer Kassen-Kompetenzen in die Länder und eine Stärkung der regio- nalen Gesundheitspolitik. Horrende Abgänge statt der berühmten „Patientenmilliarde“, Machtzentralisierung und gut do- tierte Jobs in Wien statt Beseiti- gung von Defizitstrukturen. Hinzu kommt eine absurde Bürokratie

▸ E-Mail: direktion@ak-vorarlberg.at

GASTKOMMENTAR Genossenschaftliches Bauen Die Versorgung der Bevölkerung mit ausreichend bezahlbarem Wohnraum zählt zu den wichtigsten gesellschaftspolitischen Aufgaben und Herausforderungen. Wohnraum in Vorarlberg ist knapp und teuer. Hohe Baulandpreise und steigende Baukosten sowie die demografische Entwicklung und zunehmende Singula- risierung werden die Problematik weiter verschärfen. , Genossenschaftlich organisiertes Bauen und Wohnen schafft sozialen Mehrwert. Dr. Paul Stampfl Damit trotz Strukturwandel und demografischer Entwicklung die Lebensqualität in unseren Gemeinden erhalten und verbessert wird, sind alternative Konzepte gefragt. Genossenschaftlich orga- nisiertes Bauen und Wohnen ist ein praxiserprobtes Konzept, das in anderen Regionen seit Jahrzehnten umgesetzt wird, zur Entspannung der Situation beiträgt und dabei sozialen Mehrwert schafft. Zweck der Wohnbaugenossenschaften ist es, die Mit- glieder mit bedarfsgerechtem und preisgünstigem Wohnraum zu versorgen. Durch das lebenslange Nutz- und Wohnrecht genießen die Mitglieder ein stabiles soziales Umfeld und einen hohen Grad an persönlicher Sicherheit. Eine entscheidende Rolle für die erfolgreiche Umsetzung genos- senschaftlicher Wohnbauprojekte in Vorarlberg werden die Ent- scheidungsträger:innen in den Gemeinden spielen. Diese können gemeinschaftliche Bau- und Wohnprojekte durch die Bereitstel- lung von Grundstücken, z. B. im Baurecht, initiieren, Initiativen durch finanzielle und fachliche Beihilfe unterstützen oder selbst aktiv umsetzen. ▸ Mehr Info Dr. Paul Stampfl ist geschäftsführender Gesell - schafter der Telesis Entwicklungs- und Management -GmbH, https://telesis.at Experte für Geoinformatik, Kreislauf- wirtschaft und Umweltarchitektur

Was Vorarlbergs Überschuss bewirken könnte Allein mit dem Überschuss der ÖGK-Landesstelle Vorarlberg der nächsten Jahre könnten z. B. • 35 Vertragsarztstellen dauerhaft zusätzlich finan- ziert werden – ein Segen für die von Wartezeiten geplagten Vorarlberger Patient:innen und • die Mittel der ÖGK für einen Ausbau der Psycho- therapie verdoppelt werden und • das Gesundheitsförderungsprojekt „Gesund auf- wachsen in Vorarlberg“ auf alle Vorarlberger Kinder­ gärten und Volksschulen ausgerollt werden.

Politik 3

April 2023

GROSSES SILBERNES EHRENZEICHEN

ÖGK-Entscheidungs-Wirrwarr an einem Beispiel Eine Personalbesetzung erfordert in der ÖGK acht bis neun Prozessschritte, vier bis fünf Genehmigungen und die Abwicklung durch vier bis fünf Mitarbeiter:innen auf diversen Hierarchieebenen. Schritt 1 Anforderung durch regionale Abteilungsleitung des betreffenden Fachbereichs (FB) bzw. Expertisezentrum (EZ) Schritt 2 Erste Prüfung durch das zentrale EZ Personal (Sitz Wien) Schritt 3/4 Bei Genehmigung – zweite Prüfung durch zentrale Leitung des betreffenden FB/EZ; für höhere Dienstposten (ab D) zusätzliche Freigabe durch den Generaldirektor erforderlich

Schritt 5

Bei positiver Entscheidung - Umsetzung der Besetzung durch die Personalstelle im Land Ausschreibung der Stelle nach vorheriger Abstimmung des Ausschreibungstextes mit dem betreffenden zentralen FB/EZ

Schritt 6

Schritt 7

Bewerbungsgespräche im jeweiligen Land

Schritt 8

Besetzungsvorschlag zur Freigabe an zentralen FB/EZ

Mit Holzbau gegen den Klimawandel AK Präsident Bernhard Heinzle: „Wir brauchen eine viel stärkere Holzbau-Förderung“ Ausgezeichnet hat Arbeits- und Wirtschaftsminister Mar- tin Kocher im Rahmen eines Festaktes im Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft Vorarlbergs ehemaligen AK Präsidenten Hubert Hämmerle. Mit dem großen Silbernen Ehrenzeichen dankt ihm die Republik Österreich „für Ihren besonderen Einsatz, der zum Erfolg unseres Standortes und zum Wohlstand unseres Landes beiträgt“, bekräftigte Kocher. Hubert Hämmerle stand der AK Vor- arlberg von 2006 bis 2022 vor. Im November des Vorjahres legte er sein Amt in jüngere Hände. Mit dem aktuellen Präsidenten Bern- hard Heinzle trat ein langjähriger Weggefährte Hämmerles an die Spitze der Arbeiterkammer Vorarlberg.

Schritt 9

Bei positiver Entscheidung – Umsetzung der Besetzung durch Personalstelle im Land

Dieser Prozess entspricht dem Ablauf im optimalen Fall, wenn es nämlich keine Ein- wände seitens der verschiedenen Hierarchiestufen gibt und keine daraus folgenden weiteren „Schleifen“ erforderlich werden!

POTENZIAL. Mehrere Gründe sprechen für den stärkeren Einsatz von Holz im Hochbau: hohe heimi- sche Wertschöpfung, nachhaltiger Rohstoff, hohe CO 2 -Bindung, bau- physikalische Vorteile, einfache Vor- fertigungsmöglichkeiten etc. Diese Vorteile sollten sich nach Ansicht des Vorarlberger AK Präsidenten Bernhard Heinzle deshalb künftig viel stärker in der Wohnbauförde- rung des Landes niederschlagen. Während die Betonerzeugung zu den schlimmsten CO 2 -Schleu- dern zählt, bewirkt die Verbau- ung von Holz in Gebäuden eine jahrzehntelange Speicherung von CO 2 . Die CO 2 -Vermeidung durch Wohnen in einem Holzhaus ist um ein Vielfaches höher als die CO 2 - Vermeidung, die sich von einem Durchschnittsbürger pro Jahr durch den kompletten Verzicht auf Autofahren oder Flugreisen erzie- len lässt. Deshalb ist ein Wandel im Wohnbausektor – wie auch in allen anderen klimarelevanten Sektoren – unabdingbar für die Zukunft. Diesen Wandel könnte das Land Vorarlberg völlig eigen- ständig durch eine klare Bevorzu- gung des Holzbaus anstoßen. Zement ist Klimakiller Einen besonders hohen CO 2 -Aus- stoß verursacht der für den Massiv- bau unerlässliche Zement. Dessen Produktion verursacht viermal so viel Kohlendioxid wie der gesamte internationale Flugverkehr und ist

für rund acht Prozent der globalen CO 2 -Emissionen verantwortlich. Die heimische Zementindustrie war 2021 für den Ausstoß von rund 3.000.000 Tonnen CO 2 -Emissio- nen verantwortlich. Deshalb ist es sinnvoll, zur Bekämpfung des Kli- mawandels Beton nur noch dort zum Einsatz zu bringen, wo er un- erlässlich ist. Auf Holzbautradition setzen Für die AK bietet sich die Wohn- bauförderung als idealer Hebel für einen grundlegenden Wandel im Wohnungsbau an. Die deutliche Erhöhung der schon bestehenden Aufschläge in der Wohnbauförde- rung für die Verwendung von Holz und deren Umgestaltung in nicht zurückzahlbare Zuschüsse könn- ten neben vielen Nebenaspekten einen wesentlichen Beitrag zur Be- kämpfung des Klimawandels dar- stellen. Damit würden auch deut- lich mehr Menschen die Chance auf die Schaffung von Wohnungs- eigentum erhalten. Derzeit stellt sich die Situation so dar, dass die arbeitenden Menschen zwar Bei- träge für die Wohnbauförderung zahlen müssen (je 0,5 Prozent Dienstnehmer-/Dienstgeberbei- trag), aber nur noch selten in die Lage kommen, diese Mittel selbst in Anspruch nehmen zu können. Nutznießer davon sind die Bun- desländer, die diese Mittel zur Sa- nierung ihrer Budgets verwenden, statt Wohnungen zu bauen.

ÖGK-Landesstellen gemeinsam ein Eingreifen des Gesetzgebers und eine Änderung der Geschäftsord- nung sowie der Richtlinien des ÖGK- Verwaltungsrats fordern. Vorarlbergs AK Präsident Bern- hard Heinzle: „Uns ist klar, dass es derzeit keine politische Mehrheit zur Abschaffung der Zentralisie- rung gibt, aber jetzt einfach taten- los zusehen, wie die Interessen der Patient:innen im Land auf der Stre- cke bleiben und trotzdem massive Defizite erwirtschaftet werden, wäre unverantwortlich und ist politisch wohl auch nicht gewollt. Deshalb bin ich überzeugt, dass unser Hilfe- schrei ein Weckruf für die verant- wortlichen Politiker:innen in Wien ist, das System ÖGK zu verbessern und dafür zu sorgen, dass die In- teressen der Landesstellen wieder einen höheren Stellenwert in der Politik der Krankenkasse der Arbeit- nehmer:innen bekommen.“ Im November 2018 trugen rund 2600 Versicherte ihre Vorarl- berger Gebietskrankenkasse (VGKK) zu Grabe. Dass die Versicherten mit der Zerschla- gung der föderalen Struktur alle Mitsprache verlieren, stieß allen sauer auf. Jetzt liegt die Rechnung auf dem Tisch – wie befürchtet!

bekennen sich zu einem solidari- schen Finanzausgleich zwischen den Ländern, wenn diese eine schwä- chere Beitragseinnahmensituation haben. „Diese Situation trifft aber nicht auf alle Bundesländer zu, und trotzdem werden dort enorm hohe Defizite produziert“, erklärt dazu AK Präsident Bernhard Heinzle. Er kritisiert, dass in kleineren Bundes- ländern auch keine neuen, qualitativ hochwertigen Arbeitsplätze mehr entstehen, während in der neuen zentralistischen Struktur laufend zu- sätzliche Stellen geschaffen werden. Patient:innen sind Verlierer Bis auf einige wenige Reformgewin- ner – das sind vor allem parteinahe Günstlinge und leitende Angestell- te in der Wiener Zentrale sowie die Vertreter:innen von Industrie-Inter- essen – gibt es fast niemanden mehr, der sich nicht für eine Rückführung von elementaren Kompetenzen wie

Personal oder Finanzen in die Län- der ausspricht. ÖGK-Führungsposi- tionen wandern in neu geschaffene zentrale Strukturen ab. Durch die maximale Zentralisierung ist keine optimale Anbindung der System- partner wie der Ärztekammer, der Landesgesundheitsreferent:innen, regionalen Interessenvertretungen und regionalen Gesundheitsdienst- leister mehr möglich. Das führt un- ter anderem auch dazu, dass in den Bundesländern zunehmend Kassen- ärzt:innen fehlen und die Versor- gung der Patient:innen leidet. Theoretisch möglich wäre eine Rückführung einiger Kompeten- zen durch einfache Beschlüsse des ÖGK-Verwaltungsrats in Wien, von dem die Landesstellenausschüsse momentan komplett ausgeschlos- sen sind. Das aber verhindert die neue Leitung der ÖGK nachhaltig, weshalb die AK Präsidenten in Ab- stimmung mit den Obleuten der

4 Politik und Arbeit 

April 2023

BLICK HINTER DIE KULISSEN D Wo Menschen ihren wiederfind Wäre die Integra in Konkurs gegangen, hätten mehr als 550 Menschen – A ihre Arbeit verloren. Dass die AK Vorarlberg gemeinsam mit dem neuen P ist ein Glück. Wer in die Gesichter der Beschäftigten

Silke Fritsch und Yasemin Öztürk führen das „Siebensa- chen“ am Bregenzer Kornmarkt. Verkaufen, was andere entbehren können

WERTSCHÄTZUNG. „Ich glau- be, weil wir sie akzeptieren, wie sie sind.“ Manuela (51), Aysun (42) und Nerman (44) wechseln rasche Blicke, aber der Satz steht: Was die 138 fest Angestellten und rund 420 Transitarbeitskräfte der Integra verbindet, ist ein wertschätzender Umgang. Deshalb kehren so viele er- leichtert zurück, wenn sie am ersten Arbeitsmarkt nicht unterkommen. Deshalb kann man förmlich sehen, wie sie sich in wenigen Wochen ver- ändern: wieder lachen, Struktur zu- rückerlangen, Normalität. Kaum zu glauben, dass die Arbeitsinitiative Integra vor weni- gen Tagen noch am Rand der Pleite stand. Wer sich auf eine Reise durch ihre Werkstätten begibt, lernt viel über das Wesen der Arbeit und übers Leben ganz allgemein. So viele Dienstleistungen Bernhard Heinzle beugt sich über einen Kinderschlafsack, Nursel und Mehibe erklären ihm die Fi- nessen des Produkts. Der Präsident der AK fand in all dem Wirbel der letzten Tage kaum Zeit, sich mit den Arbeitsplätzen der Integra einzeln vertraut zu machen. Jetzt holt er das nach und staunt nicht schlecht. Die AK hat mit dem Arbeitskreis für Vorsorge und Sozialmedizin aks einen neuen Partner an Bord geholt und die Integra retten können. In den weiten Hallen gleich hin- ter dem Dornbirner Rathaus schlägt das Herz der Arbeitsinitiative. Hier legen Langzeitarbeitslose Hand an. In Aysuns Nähwerkstatt wird u. a. Krankenhauswäsche ausgebessert. Die Frauen in Nermans Abteilung prüfen und reparieren Waren vom

SIEBENSACHEN. Irgendwann senkt sie die Stimme, als dürf- te es niemand hören, und sagt dann: „Weißt du, ich hab den geilsten Job der Welt!“ Silke Frick, 47 Jahre alt, einst jahre- lang Bankangestellte, dann in- folge der digitalisierten Prozesse in der Kundenbetreuung nahe- zu vereinsamt und mit einem riesigen Anforderungspaket auf dem Arbeitsmarkt: „Ich woll- te in den Sozialbereich, wollte, dass es wuselt, mit vielen Na- tionalitäten arbeiten, zur Arbeit radeln, möglichst ins Herz von Bregenz …“ Einen Monat später fing sie als Arbeitsanleiterin im „Siebensachen“ an. Dort verkauft Integra, was andere nicht mehr brauchen kön- nen. Zehn Teilnehmerinnen fas- sen – gut begleitet – wieder Fuß. „Kennt ihr deren Vorgeschich- ten?“ Anfangs nicht, sagt Silke, aber nach und nach kommen die Geschichten aufs Tapet. Silke fährt mit den Fingerspitzen über ihren Unterarm. Ihr stellt’s buch- stäblich die Haare auf. Umdenken notwendig Aber ihr gegenüber sitzt Yase- min Öztürk (39). Die zeigt mit ihrer ganzen Existenz, wohin Begleitung führen kann. Yase- min kam im türkischen Kay- seri zur Welt und als Elfjährige nach Vorarlberg. Sie besuchte die Mittelschule und ein Jahr

das Poly. Dann fing sie eine An- lehre als technische Zeichnerin an. Heute ist die dreifache Mut- ter von zwei Buben (21 und 13) und einem Mädchen (17) Silkes Stellvertreterin. Nach der Schei- dung war sie damals ein Jahr lang arbeitslos. „Wegen meinem Kopftuch hat man mir nur Jobs als Reinigungskraft angeboten.“ Dann kam sie zu Integra, an- fangs vier Stunden täglich ins Lager. Sie hat sofort begonnen, sich weiterzubilden. Computer- kurse usw. Heute sagt Silke Fritsch: „Ich könnte morgen aufhören. Yase- min schmeißt den Laden ohne Probleme.“ Die hat inzwischen ihre Lehre als Einzelhandels- kauffrau hinter sich und lässt sich demnächst zur Ausbilderin ausbilden. „Ich sag’s doch“, mur- melt Silke und lacht, „der geilste Job der Welt!“ Frische Ware ist eingetrof- fen. Im „Siebensachen“ fin- det man so ziemlich alles.

Mediashop: „Ausschließlich Retour- ware wird so wieder fit gemacht“, er- läutert Nerman mit hörbarem Stolz. So kamen u. a. auch 14.000 Plüsch- Einhörner wieder in Kinderhände. In acht Regalen lagert die Getz- ner Werkstoffe GmbH all ihre Bro- schüren, die von der Integra auf Wunsch zusammengestellt und ver- schickt werden. Ein paar Tische wei- ter schnürt eine Mitarbeiterin Will- kommenspakete von illwerke vkw. An der Verladerampe am anderen

Ende der Werkhalle herrscht durch- gehend Hochbetrieb. All die Menschen, die hier arbei- ten, suchen seit mehr als einem Jahr vergeblich nach Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt. Sie kommen ein Jahr lang bei der Integra zu kol- lektivvertraglichen Bedingungen unter, dann müssen sie wieder raus in einen Wettbewerb, den viele von ihnen schon verloren haben, noch ehe er begonnen hat. „Bumerang“ heißen sie im internen Sprachge-

„Weil jeder Mensch im Leben eine z ZUKUNFTSSTIFTUNG. „Hier ha- ben wir über 120 Lehrlinge unter Vertrag im ganzen Land“, sagt Bettina Strobl (57) und öffnet prall gefüllte Wandschränke. Sie leitet die Zukunftsstiftung der Integra. „Unsere Zielgruppe sind Arbeits- suchende ab 18 Jahren, nach oben offen.“ Sie werden über das AMS zugewiesen. Der älteste Lehrling ist eine 50-jährige Ukrainerin, die gegenwärtig täglich von Frastanz nach Mellau fährt, um sich zur Kos- metikerin ausbilden zu lassen. „Rundum-sorglos-Paket“ für den Lehrling. Der erhält seinen Lohn vom AMS, gemessen daran, ob er Anspruch auf Arbeitslosen- geld, Notstandshilfe oder Deckung des Lebensunterhaltes hat, und aus dem Stipendium 400 Euro monat- lich. Wenn es nicht klappen sollte, brauchen sich die Firmen nicht um eine Behaltefrist zu kümmern. „Dann suchen wir im Gespräch nach Lösungen“, erzählt Strobl, „ansonsten arbeitet der Lehrling sein Stundensaldo auf Null und steigt aus.“ Wirklich alles vertreten

Gemeinsam die eigenen Stärken herausfinden VOPS. „Vormodul Produktions- schule“ klingt ein wenig sperrig, drum sagen alle nur „Vops“. Hier- her in die Bregenzer Deuring- straße kommen junge Menschen zwischen 15 und 24 Jahren, die zumindest die fünfte Schulstufe hinter sich gebracht haben – posi- tiv oder negativ, das ist einerlei. Das Sozialministerium spon-

sert diesen Zweig der Integra, der sich an Jugendliche wendet, die so richtig Mühe haben. „Manche verkriechen sich, die müssen wir in Hausbesuchen regelrecht herauskitzeln“, erzählt Vanes- sa Rusch (46), „andere können nicht einmal selbstständig Bus fahren.“ Im Vops finden sie Ta- gesstruktur. Anfangs kommen sie zweimal pro Woche für ein paar Stunden her. Die gelernte

Markus Reheis, Vanessa Rusch, Sebastian Diethör, Leonie Fröis, Asli Günay-Aydin: Zielvereinbarungen geben Halt.

Freizeitpädagogin fängt die jun- gen Menschen zusammen mit Se- bastian Diethör (30), Leonie Fröis (26), Markus Reheis (58) und Asli Günay-Aydin (46) auf. Mit ihren Klient:innen schließen sie Ziel- vereinbarungen, die als feierliche Urkunden an der Wand prangen.

So will das Team rund um Vanessa Rusch mit den Jugend- lichen deren Stärken herausfin- den, als Basis für den nächsten Schritt: Vielleicht den Abschluss der Pflichtschule oder gar eine Lehre? Das wäre wunderbar …

Haben Firma, AMS und Integra im Rahmen der Implacementstiftung zueinander gefunden, „ergibt das im Idealfall ein Rundum-sorglos- Paket“. Der Betrieb zahlt zwölfmal im Jahr 600 Euro in ein Stipendium

Kommt das oft vor? „Wir haben eine Abbruchquote von 30 Prozent wie in der regulären Lehre auch.“ Ansonsten ist Bettina Strobl stolz auf so manches Schulzeugnis mit gutem oder ausgezeichnetem Er-

Politik und Arbeit 5

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▸ Download Das Standort- Rating können Sie gratis auf ak-vorarlberg.at herunterla- den. Wohnungen bewilligt worden – davon nur rund 4500 gemein- nützige. Das sind gerade einmal 375 pro Jahr. wohnungen Österreichs hat. Die Wohnbauleistung der letz- ten zwölf Jahre ist laut Statistik Austria in Vorarlberg fast aus- schließlich auf Investitionen von Privatpersonen und Bauträgern zurückzuführen. Nur knapp 15 Prozent der Baubewilligungen gingen auf gemeinnützige Wohn- bauträger zurück. Insgesamt sind in diesem Zeitraum rund 34.800 AK Präsident Heinzle fordert 1000 günstige Wohnungen pro Jahr 1000 neue, günstige Wohnungen pro Jahr – angesichts der ange- spannten Lage am Vorarlberger Wohnungsmarkt fordert AK Prä- sident Bernhard Heinzle deutlich mehr Engagement beim Ausbau des Angebots an gemeinnützigen Wohnungen. Er begründet das mit den explodierenden Miet- preisen im Bereich der Privatver- mietungen und der Tatsache, dass Vorarlberg das geringste Angebot an kostengünstigen gemeinnützi- gen Wohnungen und Gemeinde- Wohnen in Vorarlberg einfach viel zu teuer Die enormen Preissteigerun- gen sowohl am Vorarlberger Grundstücksmarkt als auch bei Hochbauleistungen haben dazu geführt, dass es für einen durch- schnittlichen Arbeitnehmer zu- nehmend unmöglich wird, Woh- nungseigentum zu erwerben. Der Kauf eines Eigenheimes ist so- wieso nur noch für die absoluten Topverdiener:innen oder jeman- den möglich, der in den Genuss einer Erbschaft kommt, kritisiert AK Präsident Bernhard Heinzle. Deshalb bedarf es im Sinne des gesamten Wirtschaftsstandortes zusätzlicher Anstrengungen, um fleißigen Arbeitnehmer:innen die Schaffung von Wohnungseigen- tum zu ermöglichen. Das Beispiel eines durchschnittlich verdienen- den Haushalts aus dem Standort- Rating der AK unterstreicht die Notwendigkeit. Dieser müsste, um eine 90-m²-Wohnung (Preis heute ca. 500.000 Euro) am freien Markt zu kaufen, bei einem Nettoein- kommen von 3200 Euro (13./14. Gehalt inkludiert) 35 Jahre lang monatlich rund 2300 Euro dafür aufwenden. „Dass das selbst dann schwierig ist, wenn zwei Einkom- mensbezieher:innen die Wohnung gemeinsam finanzieren, ist unbe- streitbar“, stellt Heinzle fest.

DER INTEGRA n Selbstwert den Angestellte und Transitarbeitnehmer:innen – Partner aks die Arbeitsinitiative retten konnte, n blickt, kann es fühlen.

Hans kennt sich schon aus, da muss Muhittin nicht mehr nach dem Rechten sehen. Damit die Räder wieder in Schwung kommen

STOLZ zeigen Nursel und Mehibe dem AK Präsi- denten, welche Waren sie reparieren, damit sie wieder verkauft werden können.

FAHRRADWERKSTATT. Das ist das Reich von Hans (59) und Herbert (56). Die beiden repa- rieren Fahrräder für die Integra und leiten junge Arbeitssuchen- de an. Hans ist gelernter Speng- ler. Hat 17 Jahre lang in der Fabrik gearbeitet, „dann ist es körper- lich nicht mehr gegangen“. Aber „die alten Göppel“ wieder flott machen, das geht Herbert und ihm leicht von der Hand. So ent- stehen aus verrosteten Relikten „Radln fürs kloane Geldbörsel“. Denn nicht jeder kann sich ein E-Bike leisten. Muhittin Sarisoy schaut Hans zufrieden über die

Schulter. Der gebürtige Türke mit breitestem Bregenzerwäl- der-Dialekt ist sein Chef. Außer- dem leitet er die Reinigung bei Integra, die Malerwerkstatt und Carwash in Wolfurt: „In all diesen Bereichen ist es unsere Hauptaufgabe, die Leute wie- der in den ersten Arbeitsmarkt zu vermitteln.“ Das ist schwer genug. Die Covid-19-Pandemie hat Muhittin zufolge ihre Spu- ren hinterlassen. „Leute, die eh nur zu Hause hockten, gingen gar nicht mehr raus.“ Sie zu mo- tivieren ist jetzt auch Aufgabe der Integra.

beackern. „Der Re-Use-Gedanke“ wird noch stärker verankert wer- den, „es wird einfach zu viel wegge- worfen in unserer Gesellschaft“. Die solidarische Landwirtschaft will die Integra ausbauen und der Gleich- stellung von Frau und Mann neues Augenmerk schenken. Zukunfts- felder gibt es genug, und Menschen, die sie dankbar wahrnehmen, auch. ▸ Integra Infos und Dienstleis - tungen unter www.integra.or.at

brauch, und sie werden mit offenen Armen wieder empfangen. Zukunftsmusik Patrick Breuss lenkt mit zwei Pro- kuristinnen seit Anfang März die Geschicke der Integra. „Wir werden jetzt noch einmal über die Bücher gehen und schauen, welche Ange- bote wirklich rentabel sind“, sagt er. Wobei „rentabel“ den sozialen Mehrwert einschließt. Vor allem aber will Breuss neue Themenfelder

Der Gutshof Heidensand, das ist auch Improvisation: Wenn der Strom ausfällt, gibt’s Würstchen am Feuer.

Wo der Umgang mit der Natur die Wunden heilt

zweite Chance verdient hat“

HEIDENSAND. Das ist Marens Reich. Maren Grimke (52), ge- lernte Gärtnermeisterin aus Hannover, „klassischer Wirt- schaftsflüchtling“. Da lacht sie, und eine quietschblaue Haar- locke stiehlt sich unter ihrer Mütze ins Freie. Heute ist sie der Boss am Gutshof Heiden- sand. Im Lustenauer Ried baut Integra Gemüse an in biologi- scher Landwirtschaft, das dann u. a. in der Kantina und im Blu- denzer Eichamt auf den Teller kommt. In der ziemlich im- provisierten Küche kochen sie Chutneys ein und Marmelade, stellen Gewürze her und dörren Obst. Aber viel wichtiger noch: Jede:r Jugendliche hat hier ein eigenes Hochbeet. „Und stell dir

vor, die kommen sogar am Wo- chenende gießen“, das verwun- dert Integra-Geschäftsführer Patrick Breuss stets aufs Neue. Der Heidensand hat Flair. Im ganz reduzierten Umfeld kön- nen Jugendliche wie Caroline (20), Sara (18) und Leon (16) zu sich finden. Die Natur macht so vieles heil. Keine Erwachsenen stören. Vor allem lernen sie am Heidensand, ihren Hausver- stand (wieder) zu gebrauchen. So fachen sie, weil der Strom ausfällt, kurzerhand ein Feuer an und grillen Würstchen. Und träumen von einer Lehre als Goldschmied (Caroline) oder Logistikerin (Sara). Zahlreiche Bewerbungen sind schon unter- wegs …

Lauter Arbeitsleben zwischen Aktendeckeln: Bettina Strobl hat derzeit mehr als 120 Lehrlinge unter Vertrag.

folg. Sie haben wirklich alles hier: Vom Ex-Profi-Fußballer, der mal für Altach im Tor stand und jetzt eine Lehre als Bankkaufmann abschließt, bis zum Gewaltver-

brecher, der seine Strafe verbüßt hat und im Handwerk wieder Fuß fasst. „Jeder hat eine zweite Chance verdient“, das steht hier wie in un- sichtbaren Lettern über der Tür.

6 Soziales und Schaffarei 

April 2023

Heidrun Milde: Was sie durch den Abbruch ihrer Opernlaufbahn verlor und als Logopädin gewann KULTUR. Mitte der Achtzigerjahre ist Heidrun Milde Mitte Zwanzig – und auf dem besten Weg zur an- erkannten Sopranistin. Doch dann verlangt das Leben der zweifachen Mutter eine schwere Entscheidung ab: Soll sie sich ganz auf ihre Kar- riere konzentrieren oder steht doch die Familie an erster Stelle? Was die Dresdnerin durch den Abbruch ihrer Opernlaufbahn verloren und was sie als Logopädin in Vorarlberg gewonnen hat, hat sie im Gespräch mit Carmen Jurkovic-Burtscher bei den ArbeitsLebensGeschichten in der Schaffarei in Feldkirch erzählt. Mit zwölf Jahren entdeckt Was für ein reichhaltiges Leben!

WEIBERKRAM von Univ.-Prof. Irene Dyk-Ploss

Stiefkinder der Medizin Frauen sind üblicherweise die „Gesundheitsmanagerinnen“ ihrer Familien: sie animieren zur Vorsorge, haben die Impftermine im Griff, checken nötige Arztbe- suche und sind für die häusliche Krankenpflege zuständig. Sie selber stehen aber kaum im Fokus des Gesundheitswesens. Medika- mente und ihre Dosierung werden an Männern getestet und Krank- heitssymptome von Männern werden als typisch erachtet: ohne Rücksicht darauf, dass nicht nur Körpergröße und -gewicht, son- dern auch Muskelmasse und Hor- monstatus von Frauen sich von dem der Männer unterscheiden. Auch spezifische Ereignisse wie Menstruation, Schwangerschaft und Geburt (und damit verbunde- ne Komplikationen) beeinflussen die Gesundheit von Frauen. Und die Mehrfachbelastung durch Haushalt, Kinder und Beruf löst nicht selten psychische und physische Probleme aus. Frauen sind zwar um einen Tag länger im Krankenstand als Männer; dennoch weisen Frauen kürzere Krankenhausaufenthalte auf als Männer und gehen seltener auf Kur oder Reha – weil sie sich um die Familien kümmern müssen. ▸ E-Mail: Irene.Dyk-Ploss@jku.at Firobad am 16. Mai Mit Maria Benzer, Sandra Hermes und Karl Bitschnau geben am kommenden Firobad drei span- nende Personen Einblicke in ihr Arbeitsleben. Maria Benzer er- lebt als Kindergartenpädagogin, „wie vielseitig und unterschätzt mein Beruf ist“. Sandra Hermes ist Mama von zwei Kindern, allein- erziehend und selbstständig. Karl Bitschnau wiederum begleitet als Leiter der Hospiz Vorarlberg Men- schen auf ihrem letzten Lebens- weg. Was hat sie werden lassen, was sie heute sind? Was half, was belastete? Am 16. Mai wird ab 18.30 Uhr davon die Rede sein. ▸ Anmeldung und mehr Informa- tionen unter schaffarei.at

Heidrun Milde ist zwölf Jahre alt, als ihr Musiklehrer an der Allgemeinen Polytechnischen Oberschule ihr musikalisches Talent entdeckt. Er legt Heidrun nahe, ein Instrument zu lernen. Die Wahl fällt auf Akkor- deon, später lernt sie Klavier, fasst sogar ein Studium ins Auge. Um dort weiterzumachen, fehlt es jedoch an Unterrichtsmöglich- keiten. Also wird ihr empfohlen, stattdessen Gesangsunterricht zu nehmen. Damit nimmt eine Karrie- re ihren Anfang, die das Potenzial hat, groß zu werden. Sieben Jahre Studium, zwei Kinder Heidrun Milde zieht nach Dresden und studiert Gesang. Sieben Jah- re dauert die Ausbildung. Ab 1980 singt sie im Bergtheater in Senften- berg Rollen in Operetten wie die „Bella“ in Franz Lehárs „Paganini“ oder die „Julia“ in „Der Vetter aus Dingsda“. Auch ihr Privatleben ent- wickelt sich so, wie sie es sich immer gewünscht hat: Heidrun heiratet und wird mit 28 Jahren das zweite Mal Mutter. Doch obwohl es in der DDR ganz normal ist, dass Mütter berufstä- tig sind und die Kinderbetreuung dementsprechend gut ausgebaut ist, bringt sie die Situation mit zwei kleinen Kindern an ihre Grenzen. 80 Kilometer für einen Arbeitsweg und mehrere Abendauftritte pro Woche, das ist bald nicht mehr machbar. Eine Stimme unter vielen Heidrun Milde sucht ein Engage- ment näher bei der Familie. Sie be- wirbt sich für eine Stelle im Chor der erst 1985 wiedereröffneten Semper- oper in Dresden. Dort wird sie mit of- fenen Händen aufgenommen. Auch wenn es der Sängerin schwerfällt, sich in einen Chor einzufügen – die Aussicht auf mehrere Gastspiele im Ausland reizt sie. Doch es sollte bei der Vorfreude bleiben; trotz Zusagen und akribi- scher Vorbereitung wird sie nicht ins Gastspiel-Ensemble geholt. Die Enttäuschung ist groß. Nur einein- halb Jahre später verlässt sie den Chor und nimmt wieder eine Solis- ten-Stelle am Deutsch-Sorbischen Volkstheater in Bautzen an.

Heidrun Milde war auf dem besten Weg zur anerkannten Sopranistin, aber das Leben schreibt nicht immer in geraden Linien.

Der damalige Oberspielleiter en- gagiert Heidrun Milde im Sommer 1988 und will sie zur Operetten-Di- va aufbauen. Sie singt Rollen wie die „Clivia“ in der gleichnamigen Ope- rette von Nico Dostal. Mit einem Fuß auf der Karriereleiter ist die damals , In Vorarlberg habe ich eine zweite Heimat und ein reichhaltiges Leben gefunden. Heidrun Milde Logopädin

hier gibt es keinen Bedarf. Logopä- die ist eine andere Idee. Mit Mitte vierzig entschließt Heidrun Milde sich, die dreijährige Ausbildung in Angriff zu nehmen. Finanzielle Unterstützung erhält sie durch eine Förderung vom Europäischen So- zialfonds. Zeitgleich mit dem Sohn … Ihren Abschluss macht Heidrun 2004, im selben Jahr, in dem ihr Sohn maturiert – die Tochter stu- diert bereits in Berlin. 2004 tritt Heidrun Milde ihre Stelle als Lo- gopädin am Landeskrankenhaus Rankweil an – vorerst mit einem auf fünf Monate befristeten Vertrag. Ge- worden sind es schlussendlich 20 Jahre, bis Heidrun Milde 2022 in den Ruhestand geht. Zurück nach Deutschland zu ge- hen, kann sie sich auch nach ihrem aktiven Arbeitsleben nicht vorstel- len. In Vorarlberg hat sie ihre zweite Heimat und ein, wie sie sagt, „reich- haltiges Leben“ gefunden.

tiven sucht, wird ihr damaliger Ehe- mann in der Selbstständigkeit im EDV-Bereich fündig. Heidrun geht in eine ganz andere Richtung: Sie lässt sich zur Finanzberaterin aus- bilden. „Ich wollte etwas Sinnvolles machen, das anderen hilft und das was ich bis zur Rente machen kann. Den Leuten beim Sparen zu helfen erschien mir damals als gute Mög- lichkeit, das zu tun“, sagt sie. Neuanfang mit 40 Fast zehn Jahre vergehen, in denen Heidruns Skepsis der Branche ge- genüber wächst, während sich die Selbstständigkeit ihres Mannes nicht so entwickelt wie erwartet. Zwar reicht es, um einen Kredit auf- zunehmen und ein Haus zu bauen. Doch Heidrun möchte der Finanz- branche den Rücken kehren und endlich wieder mit einem regelmä- ßigen Einkommen rechnen können. Fürs Singen allerdings ist es zu spät. Was also tun? Kulturma- nagement ist eine Option. Doch und ihrer unbändigen Lebensfreu- de kann diese Beeinträchtigung nichts anhaben. Heute ist Heidi Mackowitz beim Verein „Mensch zuerst“ als Selbst- und Interessenvertreterin tätig und setzt sich dort für Menschen mit Lernschwierigkeiten ein. Warum die gebürtige Ludescherin sich selbst als „Rampensau“ be- zeichnet, welche Rolle der Sport heute in ihrem Leben spielt, wo die Herausforderungen für Menschen mit Lernschwierigkeiten in Vor- arlberg liegen und was sie mit ihrer Arbeit erreichen möchte, erzählt sie im Gespräch mit Carmen Jurko- vic-Burtscher am 27. April 2023 bei den ArbeitsLebensGeschichten in der Schaffarei in Feldkirch. Ermutigende Arbeitsbiografien, Heldenreisen zur eigenen Berufung, Wege, die nicht jede:r geht: Spannende ArbeitsLebens­

29-Jährige auf dem besten Weg zu ihrem Durchbruch. Doch vor ihrem Aufstieg kommt der Fall der Berliner Mauer. Die Wende ändert alles. Das Ensemble des Deutsch-Sorbischen Volkstheaters wird aufgelöst, Hei­ drun Milde wie alle Kolleg:innen entlassen. In dieser chaotischen Zeit des Auf- und Umbruchs ein neues Engagement zu finden, ist aussichts- los. Während Heidrun nach Alterna- ArbeitsLebens- Geschichte: Heidi Mackowitz Dieser Lebensweg führt von der der INAS-Skiweltmeisterin zur un- abhängigen Selbstvertreterin für Menschen mit Lernschwierigkei- ten. Fünffaches WM-Gold, etliche Silber- und Bronze-Medaillen bei nationalen und internationalen Meisterschaften, Österreichische Behindertensportlerin des Jahres, Vorarlberger Behindertensportle- rin des Jahres und sogar einen Platz in der „INAS Hall of Fame“ – Heidi Mackowitz hat alles erreicht, was man auf Skiern im Behinderten- sport erreichen kann. Als Kind wird bei der heute 43-Jährigen eine Lernschwäche diagnostiziert. Doch ihrer Willensstärke, ihrer Ausdauer

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Geschichten gibt es überall – und doch ist jede einzigartig. In der Schaffarei in Feldkirch sind regel- mäßig Menschen mit den unge- wöhnlichsten Karrieren zu Gast. ▸ Anmeldung und weitere Veran- staltungen unter schaffarei.at

Schaffarei 7

April 2023



Mit oder ohne Lohn: Arbeit bleibt Arbeit Schweizer Theologin Ina Praetorius bricht für die unbezahlte, scheinbar „frei- willige“ Arbeit eine Lanze – denn erst sie schafft die Basis für die Wirtschaft

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Halbjahr #04 Das Haus für Arbeitskultur Widnau 10, Feldkirch

CARE. Zum Ende von Vortrag und Diskussion lässt Ina Praetorius kei- nen Stein auf dem anderen: „Wir müssen Wirtschaft völlig neu den- ken. Wenn wir von Arbeit reden, meinen wir Erwerbsarbeit.“ Und was ist mit der anderen, unentgeltlich geleisteten Arbeit? Mit Kinder groß- ziehen und Haushalt führen, mit Putzen, Waschen, Bügeln, Nähen, Kochen? Mit dem ganzen Ehren- amt? Am Ende dieses Abends der AK Reihe „Wissen fürs Leben“ steht die Erkenntnis, dass es unendlich viele Menschen gibt, die richtig viel leisten, aber außer vielleicht dem einen oder anderen Dankeschön nichts erhalten. Kein Wunder, dass eine Zuhörerin den Gedanken in die Runde wirft, dass eigentlich auch die Hausfrauen ihre Arbeiter- kammer bräuchten, weil ihre Arbeit schließlich viel wert, wenn auch un- bezahlt ist. „Und zwar auf Augenhöhe“ Ina Praetorius lächelt in solchen Au- genblicken ihr feinstes Lächeln, weil sie spürt, wie die Saat aufgeht. Ange- treten ist die Schweizer Theologin und Germanistin schon 2014 bei der Gründung des „Netzwerks Care-Re- volution“ mit Schwung und Elan. Sie kämpft dafür, dass wir uns endlich aus den tradierten Denkmustern be- freien. Denn spätestens die Pandemie hat uns deutlich vor Augen geführt, „dass die nicht oder schlecht bezahl- te Care-Arbeit in privaten Haushal- ten, im öffentlichen Dienst und in Unternehmen das Fundament des Wirtschaftens bildet. Die wechsel- seitige Abhängigkeit von sorgenden und versorgenden Dienstleistungen und industrieller Produktion muss sichtbar werden. „Und zwar auf Au- genhöhe.“

work

life

5 12.5.23, ab 9 Uhr Exkursion: GutePraxis “Great Places to Work” – Was macht gute Arbeitgeber zu „besten Arbeitgebern“? Welche Arbeitskultur pflegt ein “Great Place to Work”? Wie innovative Unternehmen zukunftsfähige Arbeitswelten schaffen, erfahren wir bei unserer Exkursion zu OMICRON electronics in Klaus und Haberkorn GmbH in Wolfurt. 16.5.23, 18:30 Uhr Firobad Erzählcafé / Schaffarei OG3 11.5. / 13.6. / 18.7. / 22.8. / 7.9. / 10.10.23 / jeweils 17 Uhr Wirtschaft ist Care – (K)ein Spaziergang Der Stationenweg „Wirtschaft ist Care“ ist ein geführter Stadt- rundgang durch Feldkirch. Dabei erkunden wir anhand ausge- wählter Orte, was Wirtschaft ist und wie wir sie einsetzen können, damit es Menschen besser geht. Welchen Stellen-

wert hat die Arbeit dabei? Den Teilnehmenden eröffnet sich ein ungewohnter, durchaus visionä- rer Blick auf vermeintlich Bekanntes. 23.5.23, 12 Uhr Mittagessen mit meinem Traumjob: Projekt-Koordinato- rin im Gewaltschutz / Kuche Nikola Furtenbach ist Projektlei- terin von StoP, Stadt(teile) ohne Partnergewalt in Vorarlberg, und Koordinatorin des Dachver- bands der Opferschutzorientier- ten Täterarbeit in Österreich. 25.5. – 2.7.23 Museum des Wandels: Josef Köss – Tischler auf Lebenszeit Der Geruch von Holz fasziniert Josef Köss, seit er ein kleiner Bub war. Als Tischler setzte er sich mit vielen neuen tech- nischen Errungenschaften aus- einander. Josef Köss erzählt wie sich diese Entwicklungen auf seine Arbeit ausgewirkt haben. Ausstellung im Foyer der AK Vorarlberg in Feldkirch / MO – FR, 9 – 18 Uhr / Vernissage: 25.5.23, 19 Uhr Alle Veranstaltungen finden in der Schaffarei und in der AK Vorarlberg in Feldkirch, Widnau 10, statt / Eintritt frei / Detailliertes Programm und Informationen zu den Formaten auf: schaffarei.at

Ina Praetorius’ Gedanken, wie Sorgearbeit die Wirtschaft revolu- tioniert, fanden in Buchform regen Anklang.

Das neue Buch von Ina Praetorius mit dem Titel „Um-Care“ ist im Pat- mos-Verlag erschienen.

Und weil die Dinge viel besser hängen bleiben, wenn man sie er- wandert, hat Ina Praetorius das Mo- dell eines Stadtspaziergangs mitge- bracht, den Stadt Feldkirch und AK nun bis Oktober anbieten. Da wird vom Bahnhof bis zum Reichenfeld sichtbar, was Wirtschaften eigent- lich bedeutet: gemeinsam ein gutes Leben für alle zu schaffen.

Wirtschaft ist Care – (k)ein Spaziergang Am 18. April startete eine neue Kooperation zwischen der AK Vorarlberg und der Stadt Feldkirch im Rahmen des Palais-Schwerpunkts „Erbe & Vision“: Ein geführter Stadtspaziergang lädt einmal im Monat dazu ein, an- hand ausgewählter Orte zu erkunden, was Wirtschaft wirklich ist und wie wir sie einsetzen können, damit es Menschen besser geht. Den Teilneh- menden eröffnet sich ein ungewohnter Blick auf vermeintlich Bekanntes, sie sind eingeladen, Wirtschaft neu zu denken. Termine der Führungen: Do 11.5.; Di 13.6.; Di 18.7.; Di 22.8.; Do 7.9.; Di 10.10.; jeweils 17 Uhr Anmeldung Der Stadtrundgang kann auch exklusiv von Organisationen, Unternehmen und Schulen gebucht werden. Anmeldungen unter www.schaffarei.at

schaffarei.at Ein Projekt der Arbeiter- kammer Vorarlberg

Schaffarei lädt zur Exkursion zu Omicron und Haberkorn

MIT DER AK VERGÜNSTIGT ZU DEN BREGENZER FESTSPIELEN

GUTE PRAXIS. Was macht ein Unternehmen zu einem „Great Place to Work“? Arbeitgeber, die die gleichnamige Zertifizierung tragen, zeichnet in erster Linie eines aus: Sie kümmern sich in besonde- rem Maße um das Wohl und die Be- dürfnisse ihrer Mitarbeitenden. Wie dieses Commitment in der Praxis ganz konkret aussehen kann, das erfahren wir bei der GutePraxis-Exkursion am 12. Mai 2023 in zwei großen Vorarlberger Betrieben. Neugier steht am Anfang Die Omicron electronics GmbH mit Stammsitz in Klaus entwickelt seit 1984 Prüf-, Diagnose- und Mo- nitoring-Lösungen für elektrische Energiesysteme. Zu den weltweit tätigen Kunden des Unternehmens zählen Energieversorger genauso wie Industriebetriebe oder Herstel- ler von Produkten zur Erzeugung

und Übertragung von elektrischer Energie. Bei Omicron ist man über- zeugt: Zukunftsweisende Lösun- gen entstehen aus Neugier und un- konventionellem Denken. Über 30 Standorte Die Haberkorn GmbH in Wolfurt versorgt als technischer Händler Industrie- und Bauunternehmen mit Arbeitsschutz, Schmierstof- fen und technischen Produkten wie Schläuchen, Maschinenele- menten und Hydraulik. Das Fa- milienunternehmen wurde 1932 gegründet und beschäftigt heute mehr als 2300 Mitarbeitende an über 30 Standorten in Österreich, Deutschland, Osteuropa und der Schweiz. Die Frage ist: Was bedeutet die internationale Ausrichtung für die Arbeitskultur in beiden Firmen? ▸ Anmeldung und mehr Informa- tionen unter schaffarei.at

AK und Bregenzer Festspiele bieten den AK Mitgliedern und ihren Familien über 3000 Karten zu Opern wie „Madame Butterfly“, Konzerten und Theateraufführungen um 22,5 Prozent ermäßigt an. Unter www.akvorarlberg.at/festspiele können Interessierte seit 1. April 2023 die gewünschten Veranstaltungen aus- wählen. Die AK schickt Ihnen dann per Mail pro Eintrittskarte einen Aktionscode zu. Bei den Bregenzer Fest- spielen können Sie danach online die gewünschten Sitzplätze wählen und die Aktionscodes einzeln einlösen oder direkt telefonisch unter 05574/407-6 bzw. an der Tageskasse der Bregenzer Festspiele die Karten kaufen. Die Codes müssen bis Ende Mai eingelöst werden. Danach verlieren sie ihre Gültigkeit.

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