AKtion Dezember 2023

16 Menschen 

Dezember 2023

TREFFPUNKT AK VORARLBERG Menschen bewegen ZAHL DES MONATS.

ZERO. René Benkos Signa-­ Imperium geht mit fünf Milli- arden Euro Schulden vor die Hunde, aber der 46-Jäh- rige fliegt im Privatjet shoppen. Es geht eh nur um 45.000 Arbeitsplätze.

HERO. Nora Tödtling- Musenbichler ist die neue Präsidentin der Caritas Österreich. Sie fordert eine Anhebung der Ausgleichszulage sowie eine Reform der Notstandshilfe.

Die kollektivvertraglichen Mindestlöhne und Grund- gehälter bei den Metallern werden nach Streiks um 8,5 Prozent erhöht, ebenso die Zulagen und Aufwands- entschädigungen.

8,5

Architektur bedeutet in Wahrheit Sorge tragen VAI-Direktorin Verena Konrad skizziert bei „Wissen fürs Leben“ einen Berufsstand im Umbruch – das Reparieren läuft der Selbstverwirklichung den Rang ab

BESUCH IN DER AK VORARLBERG

VORTRAG. Haben Archi- tekten Sorgen? Oh, ja. Der Wohnbau bricht ein. Eben hat Wolfgang Amann vom Institut für Immobilien, Bauen und Wohnen (IIBW) die Erwartungen nach un- ten korrigiert: Die Zahl von 85.000 Baubewilligungen (2019) wird sich bis 2023 halbieren. Die ganze Bau- branche hat Sorgen! Verena Konrad zählt weitere auf: den hohen Spekulations- druck, die fehlenden Vi- sionen – „sie sind ein Stück weit versiegt“. Nicht zu ver- gessen die ökologische Be- lastung: „Die Bauwirtschaft ist für über 40 Prozent des CO 2 -Ausstoßes verantwort- lich“, sagt die Direktorin des Vorarlberger Architekturin- stituts in der AK Reihe „Wis- sen fürs Leben“. Sich hinterfragen Wird da ein ganzer Berufs- zweig an sich selber irre? Zumindest werden Berufs- bilder hinterfragt. Konrad zufolge verstehen sich im- mer mehr Architekt:innen nicht mehr als die genialen Schöpfer:innen von Neuem, sondern mehr denn je als pflegende, erhaltende, repa- rierende Spezialist:innen. Mit der US-amerikanischen Philosophin Judith Butler bringt Konrad den Begriff des Sorgetragens ins Spiel: „Architektur zählt zu den

Schule in der AK Zu Besuch in der AK Vorarlberg informierte sich die Klasse GSS2 der Polytechnischen Schule aus Feldkirch über die breiten Service- und Beratungsangebo- te der Arbeiterkammer für Schüler:innen und Lehrlinge.

Wie kann man Menschen mit wenig Geld Freude machen?

Wie man manchmal im Handel Lebensmittel für z. B. „Tisch - lein-Deck-Dich“ abgeben kann, würde ich vorschlagen, dass man an vorgegebenen Stellen auch andere neue Sachen (Spiele usw.) abgeben kann und diese an bedürftige Vorarlber- ger:innen verteilt werden. Evelyn Schneider, Sulzberg Passend zur Weihnachts- zeit Tannenzapfen im Wald sammeln, Tannenzweige schneiden bzw. auch beim Recyclinghof bei Baum- u. Strauchschnitt gucken und Schwemmholz suchen. Mit den gesammelten Materia- lien kann man schnell kleine Gestecke zum Verschenken zaubern. Nicole Hausberger, Wörgl Selbstgemachtes! Der Trend der letzten Jahre fördert auch

die eigene Kreativität, zudem sind Verpackungsmaterialien mittlerweile an jeder Stelle erhältlich. Eierlikör, Kekse, Marmelade, Pralinen oder doch gebrannte Mandeln, hierbei ist den Ideen keine Grenze gesetzt. Ich selbst freue mich immer sehr über Kleinigkeiten, die mit Liebe gemacht wurden. Ganz nach dem Motto „hergestellt mit Liebe, handgemacht und von Herzen für dich“ bekommen alte Traditionen und Bräuche einen neuen Stellenwert als zeitaufwendige und mühevoll erschaffene Geschenke. Nina Hofmann, Frastanz Gemeinsame Zeit ist das größte Geschenk. Ich lade am liebsten Menschen zu einem Essen bei uns zu Hause ein. Der Austausch und die gemeinsa- me Zeit sind unbezahlbar. Marina Kohler, Fraxern

Verena Konrad zu Gast bei Thomas Matt: Sie zeichnet das Bild einer Architek- tur, die politisch agiert und sich ihrer gesellschaftspolitischen Rolle bewusst ist.

unterstützen“, unterstreicht Konrad, denn die Zukunft liegt im Re-Use und Recyc- ling, auch und gerade in der Architektur.

päische Volksbefragung in der ganzen EU um Zustim- mung suchen, dass Hausab- risse bewilligungspflichtig werden. „Wir werden das

wichtigsten materiellen Stützen des menschlichen Handelns. Und auf Stützen muss man sich verlassen können.“ Abrisse verhindern So birgt die Krise ungeahnte Chancen. Schon heute wid- met sich die Hälfte der Bau- tätigkeit in Vorarlberg der Sanierung. Bevor wir neuen Leerstand produzieren – „neues Betongold“ –, gilt es, Abrisse zu verhindern. Das VAI stellt sich heute schon hinter eine Initiative, die rund um den Berliner Architekten Arno Brandl- huber fast im Minutentakt wächst. „In Deutschland etwa brauche ich eine Be- willigung, wenn ich einen Baum fällen möchte, aber nicht, um ein Haus abzurei- ßen.“ 2024 wird eine Euro-

Was dürfen wir von Arbeit erwarten? Mitten in der AK Wahl eröffnet der Innsbru- cker Philosoph Andreas Oberprantacher bei

„Wissen fürs Leben“ am 1. Februar 2024 den neu- en Vortragszyklus. Er wird sich mit den Schat- tenseiten des Arbeitens auseinandersetzen. Denn viel ist vom Glanz der Arbeit verloren gegangen. Angesichts von Prekarisierung, Mi- ni-Jobs, Leistungsdruck, Burnouts oder Bullshit-

Jobs fragen sich immer mehr Menschen, was wir denn von Arbeit eigent- lich erwarten (dürfen). ▸ Vortrag „Wissen fürs Leben“ ist gratis. Melden Sie sich online an.

#deineStimme macht uns alle

stärker Die AK ist #deineStimme für soziale Gerechtigkeit und Zusammenhalt in Österreich. ak-vorarlberg.at

Impressum

Die Vorarlberger Monatszeitung für Arbeit und Konsumentenschutz ▸ Herausgeber, Medieninhaber und Sitz der Redaktion: AK Vorarlberg, Widnau 4, 6800 Feldkirch, E-Mail: presse@ak-vorarlberg.at ▸ Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz: siehe www.ak-vorarlberg.at/impressum.htm ▸ Redaktion: Dietmar Brunner, Anja Förtsch (Leitung), Jürgen Gorbach, Anna Hatt, Thomas Matt ▸ Druck: Russmedia Verlag GmbH, Schwarzach

Vorarlberg 26.1.-8.2.2024

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