12 Konsumentenschutz
Dezember 2023
Vorsicht bei langen Verhandlungen über eine BASISWISSEN RASCH ERKLÄRT von Mag. Markus Unterhofer Konsumentenschutz der AK Vorarlberg
AK warnt: Variable Kredite bleiben vorerst sehr teuer Zentralbank hält Leitzins stabil – Kosten für variabel verzinste Kredite bleiben hoch Andernfalls kann viel Zeit und Geld verloren gehen, wenn nach wochen- oder gar monatelangen Verhandlungen dann doch keine nachweisliche einvernehmliche Mietvertragsauflösung zustande kommt und auch keine rechtswirksame Kündigung von dem/der Mieter:in erklärt wurde. einvernehmliche Mietvertragsauflösung Abseits von Ein- und Zweifamilienwohnhäusern können be- fristete Mietverhältnisse von Mieter:innen meist nach Ablauf eines Jahres unter Einhaltung einer Frist von drei Monaten zum Monatsletzten schriftlich gekündigt werden. Häufig sprechen Mieter:innen den/die Vermieter:in bereits auf eine (frühere) einvernehmliche Mietvertragsauflösung an, bevor sie ordentlich – das heißt auch (unter-)schriftlich – kündigen. Wenn dann nicht rasch eine einvernehmliche und auch schriftlich festgehaltene Mietvertragsauflösung zustan- de kommt, sollte vorsichtshalber schriftlich gekündigt werden. Denn auch nach der Kündigung kann weiterhin eine vorzeitige einvernehmliche Mietvertragsauflösung mit dem/der Ver- mieter:in verhandelt und vereinbart werden.
AK: IN 65 JAHREN 800.000 MAL IM EINSATZ FÜR DI Betrugsfälle sind Alltag geword
KREDITE. Ende Oktober hat der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) darauf ver- zichtet, die Leitzinsen weiter zu erhöhen. Nach zehn Er- höhungen in Folge bleibt das Zinsniveau konstant. Die gute Nachricht: Die hohen Zinsen drücken die Inflation. Die schlechte Botschaft: Die Kosten für Kredite haben sich enorm erhöht. Für Kreditnehmer:innen mit variabler Verzinsung dürfte die Belastungsprobe durch hohe monatliche Rück- zahlungen länger anhalten, da Zinssenkungen der EZB nicht in Sicht sind. Derzeit werden dem Online-Ver- gleichsportal Durchblicker zufolge für einen variabel verzinsten Immobilienkredit etwa fünf Prozent fällig. Zum Vergleich: Fixzinskredite für zehn oder 20 Jahre sind dem- nach um knapp über vier Pro- zent zu haben. Ein Umstieg kann sich also für jene Haus- halte lohnen, denen das Was- ser wegen der hohen Inflation
Kredite Variable Zinsen werden während der Laufzeit entsprechend einer im Vertrag vereinbarten Formel automatisch angepasst – sowohl nach oben als auch nach unten. Sie sind günstiger, aber wenn sie steigen, steigt auch die Rate. Die monatlichen Kosten können erdrü- ckend sein. Fixe Zinsen bedeuten Planungssicherheit. Die Höhe der monatlichen Raten bleibt für den ver- einbarten Zeitraum fix. Je länger der gewünsch- te Zeitraum mit einem fixen Zinssatz ist, desto höher ist der Zinssatz. bei gestiegenen Kreditkosten finanziell bis zum Hals steht – und davon gibt es viele. Neue Kreditverträge mit variablem Zinssatz sollten wirklich gut überlegt werden. Die Folgen können verheerend sein.
In 65 Jahren haben die Konsumentenschützer:innen der AK schon so ziemlich alles gesehen. Vom berühmt gewordenen Skilehrer Willi, der 2011 eine Handy- rechnung von 25.000 Euro bezahlen sollte, bis hin zur 87-jährigen Montafone- rin, der eine Sexhotline 135 Euro in Rechnung stellte. Ein Streifzug gefällig?
ERFOLGE. Eines vor- weg: Die Geschichten, die mehr ans heitere Bezirks- gericht erinnern, haben in den vergangenen Jahren merklich abgenommen. Das waren noch Zeiten, als ein enttäuschter Geflügel- züchter einen Hahn ohne Krallen zurückgeben wollte, der seine Dienste schuldig blieb, weil er auf den Hennen ohne Krallen keinen Halt fand. Heute
haben die kleinen Miss- verständnisse mit großen Folgen professionellen Be- trügereien Platz gemacht. Die nahmen analog ih- ren Anfang. Als Gewinn- spiel-Pionier im übelsten Sinn des Wortes ging „Friedrich Müller“ in die Geschichte ein. Die Firma erleichterte durch Ge- winnversprechen rund 20 Jahre lang die Geldbörsen der Verbraucher:innen.
Der Oberste Gerichtshof (OGH) bezifferte den Um- satz mit rund einer Mil- liarde Schilling pro Jahr. Dem Treiben wurde erst Einhalt geboten, als die versprochenen horrenden Gewinne auch eingeklagt werden konnten. Vemma und Lopoca Die US-amerikanische Multi-Level-Marketing- firma „Vemma“ machte
auch im Ländle mit ihrem Energydrink „Verve!“ gute Geschäfte. Vor allem Ju- gendliche investierten erhebliche Beträge. Die AK Vorarlberg warnte im August 2014 eindringlich vor Vemma und entlarvte das Geschäftsmodell als Pyramidensystem. Dro- hungen waren die Folge. Letztendlich waren es die US-Behörden, die Vemma 2015 zeitweise stilllegten.
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Die Handy-Signatur ist am 5.12. erloschen. Seither gilt die ID Austria. Foto: J. Gorbach / AK
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