AKtion Juni 2023

12 Konsumentenschutz

Juni 2023

Die Kriminalitätsbekämpfung hinkt dem Verbrechen immer einen Schritt hinterher. Umso wichtiger ist es, dass jede:r Einzel- ne zuerst einmal Skepsis und Hausverstand einsetzt. Gutgläubige w ausgetrickst

COMPUTER- TIPP von Oliver Fink, Leiter der EDV-Abteilung der AK Vorarlberg

System Explorer Bei diesem Programm handelt es sich um einen Taskmanager- Ersatz für Windows. Allerdings kann dieses Tool um einiges mehr als der windowsinterne Taskmanager. So können Sie zum Beispiel herausfinden, welcher Prozess gerade welche Dateien im Zugriff hat. Das ist sehr hilfreich, wenn sich eine Datei nicht löschen lässt, weil sie gerade von einem anderen Programm verwendet wird. In System Explorer können Sie ganz einfach auf das Fernglas- Symbol klicken und einen Teil des gesuchten Namens eingeben, und schon sehen Sie alle Dateien und den dazugehörigen Prozess. System Explorer ist Open Source und kann von der Homepage des Herstellers (https://github.com/ zodiacon/SystemExplorer/re- leases) heruntergeladen werden. Außerdem wird das Programm direkt gestartet – es muss also nicht installiert werden. ▸ Kontakt: oliver.fink@ak- vorarlberg.at Kurz gemeldet • Die Post erhöht mit 1. Septem- ber die Brieftarife. Ein üblicher „Prio“-Brief kostet dann statt 1 Euro 1,20 Euro. • Der schwedische Musik-Strea- mingdienst Spotify muss umge- rechnet 4,99 Millionen Euro Strafe bezahlen, weil Nutzer:innen das Grundrecht verwehrt wurde, voll- ständige Informationen zu über sie gesammelten Daten zu erhalten.

Kika: Wichtig für die Kunden INSOLVENZ. Die Verunsicherung bei Kika-Leiner- Kund:innen ist gerade groß. Kein Wunder, ist vielen der- zeit nicht klar, was die Insolvenz für sie bedeutet. Der Konsumentenschutz der AK Vorarlberg klärt auf: • Gutscheine: Laut der bereits erfolgten Kundma- chung in der Insolvenzdatei müssen Konsument:innen ihre Forderungen aus noch nicht eingelösten Gut- scheinen nicht bei Gericht anmelden! Aufgrund eines Kapitalzuschusses des Eigentümers wird die Einlösung der Gutscheine in voller Höhe in den Filialen weiterhin möglich sein. Die AK rät jedoch ganz generell, Gutschei- ne immer rasch einzulösen, um das Risiko eines Verlus- tes zu minimieren. • Laufende Verträge: Gemäß Kundmachung in der In- solvenzdatei wird in alle Verträge eingetreten und wer- den diese daher – Stand 22. Juni 2023 – erfüllt. Werden einzelne Lieferungen trotzdem storniert oder die Ver- tragserfüllung verwehrt, empfehlen wir die Kontakt- aufnahme mit dem Masseverwalter (info@leiner.at). • Anzahlung: Kund:innen, die bereits Anzahlungen geleistet haben, können diese nicht zurückfordern. Es gibt aber erfreuliche Informationen: Der Insolvenzver- walter hat mit Zustimmung des Gläubigerausschusses entschieden, dass in sämtlichen offenen Kundenauf- trägen unter Anrechnung der geleisteten Anzahlungen eingetreten wird. Eine Forderungsanmeldung für diese Anzahlungen im Sanierungsverfahren ist daher vorerst nicht notwendig. Kika-Hotline für Fragen zur Insolvenz: 02742/8051990 von Montag bis Donnerstag von 8 bis 16.30 Uhr und Freitag von 8 bis 15 Uhr Der einzige Standort im Land bleibt vorläufig er- halten. Kund:innen sollten dennoch reagieren.

KRIMINALITÄT. „Zwei Vorarl- berger wurden in Flohmarkt-App Opfer von Betrügern“, „84-Jährige in Vbg. von falschen Polizisten um 30.000 Euro betrogen“ … Meldun- gen wie diese in der Zeitung und im Radio häufen sich. Es ist auch nicht

der Betrüger und Abzocker. Eines stimmt allerdings in diesem Zu- sammenhang schon: Viele ältere Menschen tun sich verständlicher- weise schwerer mit all diesem „modernen Zeugs“ und reagieren gutgläubig auf vermeintliche Hil- ferufe aus der Verwandtschaft. Es ist also wichtig, dass Kinder, En- kel, Nichten oder Neffen ein Auge darauf werfen, wie Papa, Oma oder Tante mit Handy, Tablet und Co. umgehen, und sie gegen Telefonbe- trügereien sensibilisieren. Einige existenzielle Ratschläge finden Sie unten rechts im Kasten. Laufende Vorbeugung durch AK Der Konsumentenschutz der AK Vorarlberg informiert laufend über die Thematik, fasst das Wesent- liche in Broschüren zusammen, verweist auf umfassende und sehr gute Websites zur Vorbeugung (links) und klärt in Vorträgen bei bestimmten Zielgruppen auf. Un- längst etwa in Zusammenarbeit mit dem Landeselternverband als Multiplikator. Denn bei der Be- dienung von Computern, Tablets und Smartphones sind Kinder und Jugendliche als sogenannte Digital Natives sehr geschickt. In der tägli- chen Nutzung des Internets und der sozialen Medien agieren sie aller- dings oftmals völlig sorglos. So häu- fen sich Berichte über Jugendliche, die mit Betrugsmaschen abgezockt wurden, oder von Fällen, in denen sowohl Opfer als auch Täter:in im minderjährigen Alter sind. Ein verhängnisvoller Mausklick So nützlich die unzähligen digi- talen Dienste sein können, fast überall ist auch ein Pferdefuß da- bei. Sprich: Trickbetrüger:innen machen sich die Eigenschaften von Apps, Handy- und Computerfunk- tionen und Internetdienste für ihre unlauteren Zwecke nutzbar. Das kann die WhatsApp-Nachricht der angeblichen Tochter sein, die jetzt eine neue Telefonnummer habe, die SMS oder die E-Mail, wonach ein Paket nicht zugestellt werden könne und man deshalb auf einen Link klicken solle und im Hinter- grund dann ein Programm sich im eigenen Gerät einnistet und Pass- wörter oder Kontodaten abgrast – von den sogenannten Fakeshops und Abofallen gar nicht zu reden, vor denen die Konsumentenschüt- zer:innen der Arbeiterkammer im- mer wieder warnen müssen.

Die besten Webadressen • watchlist-internet.at – die umfassendste Seite zu aktuellem Internetbetrug, Tipps und Warnungen • bundeskriminalamt.at/202/Betrug_ver- hindern – hier fasst die Polizei Warnungen und konkrete Vorbeugung zusammen • saferinternet.at – die Initiative unterstützt vor allem Kinder, Eltern und Lehrende beim sicheren Umgang mit digitalen Medien • ombudsstelle.at – Schlichtungsstelle bei online abgeschlossenen Verträgen • mimikama.org – internationale Anlauf- stelle zur Aufklärung über Internetbetrug und Falschmeldungen

verwunderlich, blickt man auf die offizielle Statistik der Kriminal- polizei (siehe unten): Die Zahl der Fälle von Internetkriminalität geht steil nach oben. Es sind dabei keineswegs die spektakulären Fälle, in denen Menschen um sehr hohe Summen erleichtert werden. Schon ein al- tes Sprichwort besagt: Kleinvieh macht auch Mist. Und wenn man relativ oft von älteren Menschen liest, die Opfer wurden: Vor Inter- net-Gaunern ist niemand gefeit, egal ob Hilfsarbeiter oder Universi-

Anzeigen wegen Internet-Kriminalität in Österreich

Wir sind für dich da.

Muss man alle Probleme immer alleine lösen? Muss man nicht.

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tätsprofessorin, ob arm oder reich, ob alt oder jung. Dazu gibt es zu viele unterschiedliche kriminelle Methoden und bei der Vielzahl an elektronischen Geräten zu viele unterschiedliche „Einfallstore“

▸ So erreichen Sie uns: Telefon 050/258-3000 zum Ortstarif oder 05522/306-3000, E-Mail konsumentenberatung@ak-vorarlberg.at, Fax 050/258-3001. Unsere Kontaktzeiten sind von Montag bis Donnerstag 8 bis 12 und 13 bis 16 Uhr sowie am Freitag 8 bis 12 Uhr.

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