AKtion Februar 2023

Die Vorarlberger Monatszeitung für Arbeit und Konsumentenschutz

Das 5-Punkte-Programm von AK-Präsident Bernhard Heinzle für leistbares Wohnen Spekulationsstopp: Grundstückskauf und Baugeneh­ migung nur bei Wohnbedarf Mieterschutz: Befristungsverbot für gewerb­ liche Vermieter

Angebotserhöhung: Sonderwohnbaupro­ gramm für gemeinnützige Wohnbauträger Grundstücksangebot: Bodenfonds des Landes für Baugrundstücke Mietpreisbremse: Mieterhöhungen bis 2030 maximal zwei Prozent pro Jahr

Die Vorarlberger Monatszeitung für Arbeit und Konsumentenschutz

Februar 2023 Nr. 2/2023, XXXVII. Jahrgang Zugestellt durch Post.at

AK Vorarlberg holt für Mitglieder 32,4 Mio. Euro

29,3 Mio. € beträgt die Summe der 2022 erzielten Vertretungserfolge vor Gericht.

4,1 Mio. € kamen AK-Mitgliedern dadurch zugute, dass in Streitfällen außergerichtliche Lösungen erzielt werden konnten.

147.956 Beratungen zählte die AK Vorarlberg im vergangenen Jahr. Davon entfielen allein auf den Konsumentenschutz rund 39.000, 85.000 auf den Bereich des Arbeits-, Sozial- und Insolvenzrechts.

3,1 Mio. € beträgt allein der Erfolg der persönlichen Beratungen im Steuerrecht .

9107 Mal wandten sich im vorigen Jahr Mieterinnen und Mieter hilfe- und ratsuchend an die AK Vorarlberg.

1,3 Mio. € zahlte die AK Vorarlberg 2022 an Bildungsförderungen an 917 Personen.

So erreichen Sie uns Telefon 050/258 zum Ortstarif Mitgliederservice – 1500 Arbeitsrecht – 2000

www.ak-vorarlberg.at /akvorarlberg /AKVorarlberg

Insolvenzrecht – 2100 Sozialrecht – 2200 Lehrling/Jugend – 2300 Familie/Frau – 2600 Konsumentenschutz – 3000

Steuerrecht – 3100 AK Bregenz – 5000 AK Dornbirn – 6000 AK Bludenz – 7000 Bildung: wieweiter.at – 4150

2 Meinung und Politik 

Februar 2023

Das heimische Pensionsversicherungssystem zählt weltweit zu den Vorzeigemo­ dellen. Es schützt Beschäftigte, Unternehmer:innen und Bauern und Bäuerinnen vor der Altersarmut. Rund 3,6 Millionen versicherte Arbeitnehmer:innen leisten von ihrem Einkommen 22,8 Prozent an Pensionsbeiträgen und finanzieren so rund 2,1 Millionen Pensionist:innen. Die Durchschnittspension liegt in Öster­ reich bei den Neuzugängen bei 1211 Euro monatlich und wird jährlich vierzehn­ mal ausbezahlt. Pro Jahr treten im Schnitt rund 100.000 Arbeitnehmer:innen in den Ruhestand. Das System ist stabil und sicher, allen Unkenrufen zum Trotz. DAS MÄRCHEN VOM BUNDESZUSCHUSS Pensionssystem der Arbeitnehmer:innen stabil und sicher

LEITARTIKEL Die Alten sollen es richten

Länger arbeiten ist nicht nur angesichts des Arbeitskräftemangels, sondern auch hinsichtlich der langfristigen Pensionssicherung vernünftig. Dass jetzt gerade die Unternehmer:innen massiv darauf drängen, bereits in Pension befindliche Arbeitnehmer:innen zu reaktivieren, ist angesichts der hohen Nachfrage nach Fachar- beiter:innen nachvollziehbar, entbehrt aber nicht einer gewissen Frivolität. Genau sie waren es über Jahrzehnte hinweg, die ihre Mitarbeiter:innen über 60 so schnell als möglich in den Ruhestand gedrängt haben, weil ihnen ja genügend jüngere und billigere Arbeitskräfte zur Verfügung standen. Dass damit nun Schluss ist, tut der Kultur in vielen Betrieben sehr gut und hilft nicht zuletzt auch dem Pensionssystem. , Zuerst feuern, dann anheuern, und der Staat soll das auch noch fördern. Rainer Keckeis Direktor der AK Vorarlberg Allerdings nicht, wenn die Politik der Forderung der Unterneh- mer:innen nachgibt. Statt darauf zu achten, dass ihre Mitarbei- ter:innen im Betrieb bleiben und erst später in Pension gehen – was zu deutlich höheren Pensionen führen würde –, wollen die Unternehmer:innen, dass die Mitarbeiter:innen in Pension gehen und dann anschließend für sie steuerbegünstigt weiterarbeiten. Das ist aber weder für die Pensionsversicherung gut noch für den Staat billig. Viel intelligenter wäre der Vorschlag von AK-Präsident Bernhard Heinzle zur Verlängerung der Altersteilzeit bis zum 67. Lebensjahr. Damit wären die Menschen durchgehend im Betrieb beschäftigt, hätten höhere Pensionen und müssten ab 62 nicht mehr Vollzeit arbeiten, was sowohl ihrer Leistungsfähigkeit als auch der Produktivität der Betriebe zugute käme. Ob Arbeitsminis- ter Kocher so weit im Sinne der Arbeitnehmer:innen zu Reformen bereit ist, wird sich zeigen. Zu erwarten ist das aber erfahrungs- gemäß eher nicht.

DAS SYSTEM. Zu den Pensionen der Arbeitnehmer:innen kommen laut AK-Direktor Rainer Keckeis noch rund 170.000 pensionier­ te Bäuerinnen und Bauern und 195.000 pensionierte Unterneh­ mer:innen dazu. „Nicht erfasst sind die Pensionen der Beamten auf den verschiedenen Ebenen des österrei­ chischen Staates. Hier fehlen nach­ vollziehbare Daten weitgehend, ob­ wohl deren Kosten den Steuerzahler weitaus stärker belasten als die Kos­ ten für die pensionierten Arbeitneh­ mer:innen, Unternehmer:innen und

werden, die der Gesetzgeber aus so­ zialpolitischen Gründen leisten will. „Der österreichische Staat hat zu keiner Zeit bei der Pensionsver­ sicherung der Arbeitnehmer:innen dieses Drittel leisten müssen“, be­ tont Keckeis. Hingegen liegen die Zuschüsse des Staates bei den Pen­ sionsversicherungen der Unterneh­ mer:innen und der Bäuerinnen und Bauern immer weit über der verein­ barten Grenze. Warum dennoch in diesen schwer defizitären Bereichen keine Reform angedacht ist, hat strukturelle, vor allem aber politi­ sche Gründe. Wichtig zu wissen ist: Die Arbeitnehmer:innen zahlen sich ihre Pensionen fast zur Gänze selbst. Die Pensionen der Bäuerinnen und Bauern werden zu rund 90 Pro­ zent – insgesamt rund 1.800.000.000 Euro (inklusive Partnerleistung) – vom Steuerzahler getragen. Auch die Unternehmerpen­ sionen werden durch Staatsbei­ träge (Abgangsdeckung plus Partnerleistung) von jährlich rund 2.108.000.000 Euro subventioniert. Mit dem Zuschuss des Bundes wird aus Steuermitteln der Abgang in den verschiedenen Pensionsver­ 1 2 3

sicherungen getragen. Gleichzeitig aber führen die Pensionist:innen auch direkt Lohnsteuer an den Staat ab. Erst die Differenz zwischen den Ausgaben des Staates für die Pen­ sionist:innen minus der Einnahmen des Staates von diesen Pensionist:in­ nen zeigt die wirkliche Belastung des Budgets. Dieses Faktum lassen einige Ex­ pert:innen – vermutlich bewusst – bei ihren Mahnungen über die Be­ lastung des Staates durch die Pen­ sionsleistungen gerne außer Acht. Vielleicht auch deshalb, weil bei die­ ser Netto-Betrachtung die Pensions­ versicherung der Arbeitnehmer:in­ nen hervorragend abschneidet. So bleibt von der Ausfallshaftung des Bundes schlussendlich bei den Ar­ beitnehmer:innen eine tatsächliche Budgetbelastung von netto rund 1,7 Milliarden Euro für die rund 2.043.000 Arbeitnehmerpensionen übrig. AK-Direktor Keckeis: „Leider – oder wohl aus gutem Grunde – gibt es über die Netto-Kosten des Staa­ tes für seine eigenen Beamt:innen auf Bundes-, Landes- und Gemein­ deebene keine nachvollziehbaren Daten.“

Bäuerinnen und Bauern.“ Beiträge in drei Teilen

▸ E-Mail: direktion@ak-vorarlberg.at

Bei der Gründung des auf dem Umla­ geverfahren basierenden Systems ist man Keckeis zufolge grundsätzlich von einer Drittelung der Beitragsleis­ tung ausgegangen: Ein Drittel steu­ ern die Arbeitnehmer:innen direkt bei, ein Drittel wird von den Arbeitge­ ber:innen über die Lohnnebenkosten getragen (Dienstgeberbeitrag), und der Staat trägt maximal ein Drittel der Kosten in Form einer Ausfallshaf­ tung. Mit diesem Drittel aus Steuer­ geldern sollen Leistungen außerhalb des Versicherungsprinzips finanziert

GASTKOMMENTAR Wie lange noch Krisenmodus? Die Gesichter werden lang und länger. Was vor ein paar Monaten noch als realistischer Plan durchgegangen ist, hat sich im Laufe des Gesprächs mit dem Finanzberater in Luft aufgelöst. Das Eigenheim ist zum Luftschloss geworden. So geht es heute vielen jungen Vorarlberger:innen. , Das Eigenheim ist zum Luftschloss geworden. So geht es heute vielen jungen Vorarlberger:innen. Die Baukosten haben zweistellig zugelegt. Waren es 2021 Liefer- kettenprobleme, gingen 2022 die Baukosten mit den Energie- preisen durch die Decke. Heuer wird es wegen der nachziehenden Lohnabschlüsse zu einem weiteren Schub kommen. Die Grund- stückspreise sind weiterhin schwindelerregend. Nach einem Jahr- zehnt fast ohne Zinsen sehen wir aktuell den schnellsten Anstieg seit dem Zweiten Weltkrieg. Einschließlich Bankenauf- schlag kratzen wir bald an der Fünf-Prozent-Marke. Und dann die KIM-Verordnung mit einer Limitierung der Fremdfinanzierung, der Kreditlaufzeit und der maximal zulässigen Haushaltsbelas- tung für die Tilgung. Früher hat es einmal geheißen: „Ein Grund ist ein guter Grund zum Bauen.“ Heute geht ohne Ererbtes und Unterstützung der Eltern überhaupt nichts mehr. 2010 lebten noch fast 40 Prozent aller jungen Vorarlberger:innen unter 35 Jahren im Eigentum. 2020 waren es nur noch 30 Prozent. Die Schaffung von Eigentum in jungen Jahren hat viele Vorteile, für den Einzelnen und für die Gesellschaft. Es ist an der Zeit, Maß- nahmen zu treffen, um auch der nachkommenden Generation diese Perspektive zu bieten. Wolfgang Amann Institut für Immobilien Bauen und Wohnen GmbH

Daten und Fakten zur Pensionsversicherung 2009 2013 2017

2019

2021

Versicherte Pensionen

2.929.675 1.786.097

3.105.691 1.894.948

3.308.701 1.935.727

3.467.321 1.980.209

3.500.297 2.043.219

Pensionshöhe (Monatsdurchschnitt)

928 Euro

1037 Euro

1126 Euro

1196 Euro

1290 Euro

Pensionshöhe (Durchschnitt Neuzugänge)

990 Euro

1079 Euro

1150 Euro

1279 Euro

1439 Euro

Pensionsaufwand (in Mrd. €) Pensionsanträge

23,29

27,52

30,51

33,08

35,03

163.887 107.781

152.469 103.870

146.094

160.126 110.599

168.291 120.152

Neuzugänge

97.437

Tatsächliche Kosten des Staates 2018

2019

2021

Ausfallshaftung Abfuhr Lohnsteuer Budgetbelastung

3.770.081.891 Euro

3.707.588.213 Euro

5.518.255.219 Euro

3.148.391.000 Euro

3.425.346.300 Euro

3.768.780.000 Euro

621.690.891 Euro

282.241.913 Euro

1.749.475.219 Euro

▸ Mehr Info Dr. Wolfgang Amann ist geschäftsführender Gesell- schafter des IIBW, einer Forschungsplattform für alle Belange von Immobilien, Bauen, Wohnen und Nachhaltigkeit: www.iibw.at

Quelle: PVA

Politik und Soziales 3

Februar 2023

AK-MODELL BRINGT MEHR GERECHTIGKEIT So geht Pension!

AK-MODELL. „Unser bewährtes soziales Pensionssystem gilt es zu erhalten“, unterstreicht AK-Direktor Rainer Keckeis. Trotz der zuneh­ menden Anzahl an Pensionist:in­ nen und der steigenden Lebenser­ wartung ist der Anteil, den der Staat an Steuermitteln für die Pensions­ versicherung der Arbeitnehmer:in­ nen, Bäuerinnen und Bauern und Unternehmer:innen aufwänden muss, heute nur geringfügig höher als 2004 und liegt bei einem Anteil von knapp 2,7 Prozent am Brutto­ inlandsprodukt. „Die von unter­ nehmernahen Expert:innen immer wieder vorgebrachten Argumente über die angeblichen Schieflagen im staatlichen Pensionssystem waren sachlich fast immer falsch und im­ mer von einseitigen Kürzungs- oder Privatisierungsforderungen beglei­ tet. Mehr Gerechtigkeit im System und eine Harmonisierung aller Pen­ sionssysteme wurde hingegen nur selten zum Ziel erklärt.“ Was unter den blau-schwarzen Regierungen Schüssel 2003/04 aber

stärkere Belohnung jener Arbeit­ nehmer:innen, die am längsten in das Pensionssystem einzahlen. Mehr Flexibilität Das Pensionssystem erlaubt neben dem Regelpensionsalter von 65 – vereinfacht gesagt – für alle Versi­ cherten einen frühen Pensionsan­ tritt mit 62 Jahren bei relativ hohen Abschlägen. Ausnahmen davon gibt es zudem für Bauarbeiter, die bereits mit 59 in den Ruhestand treten kön­ nen, oder für Schwerarbeiter, deren Pensionsalter bei 60 liegt. Anstelle eines fix vorgegebenen Eintritts­ alters fordert die AK einen Korridor für den Pensionseintritt zwischen dem 60. und dem 70. Lebensjahr. In­ nerhalb dieses Rahmens sollte jede:r Arbeitnehmer:in selbst entscheiden können, wann er bzw. sie die Pen­ sion in Anspruch nimmt. Gleichzeitig aber – und das ist für die Arbeitnehmer:innen wichtig – muss ein verstärkter Kündigungs­ schutz aufgebaut werden, weil erst

der eine wirkliche Entscheidungs­ freiheit möglich macht. Ungerechtigkeit beseitigen Das Modell der AK Vorarlberg sieht vor, dass jene belohnt werden, die länger Beiträge in das Pensionssys­ tem leisten. Für die ersten 40 Ver­ sicherungsjahre sollte demnach ein Steigerungsbetrag von 1,75 Prozent zur Anwendung kommen. Danach soll der Steigerungsbetrag jährlich um 0,25 Prozentpunkte erhöht wer­ den, was nach beispielsweise 50 Bei­ tragsjahren zu einem Steigerungsbe­ trag von 4,25 Prozent führen würde. Dieses System belohnt jene, die lan­ ge Einzahlungen leisten, und besei­ tigt die derzeitige Ungerechtigkeit, dass ein:e Mitarbeiter:in trotz 45 Beitragsjahren bei Inanspruchnah­ me der Korridorpension mit 62 noch extrem hohe Abschläge hinnehmen muss, während ein:e Akademiker:in mit beispielsweise nur 35 Beitrags­ jahren mit 65 abschlagsfrei die Pen­ sion in Anspruch nehmen kann.

AK-Direktor Rainer Keckeis: „Ein Pensionsmodell nach dem AK- Modell wäre flexibler und gerechter.“

erzwungenen Teilzeitarbeit wegen Kinderbetreuungspflichten resultie­ ren langfristige Einkommensverlus­ te. Deshalb muss die an die Kindes­ geburt anschließende Teilzeitphase bis zum Ende der Elternteilzeit mit einem Steigerungsbetrag von 2,5 Prozent oder einem Zuschlag auf die Bemessungsgrundlage während dieser Jahre besser bewertet werden. Die AK Vorarlberg hat bereits 2011 einen deutlichen Schritt zur Vereinfachung des Pensionssys­ tems, aber vor allem auch zur Schaf­ fung von mehr Gerechtigkeit inner­ halb des sozialen Pensionssystems gefordert. „Wichtig ist der AK dabei, dass ihre Vorschläge zu einer lang­ fristigen Stabilisierung des Systems beitragen“, betont Keckeis. Der Re­ formvorschlag der AK sieht zwei wesentliche Eckpunkte vor: mehr Flexibilität für die Arbeitnehmer:in­ nen und mehr Gerechtigkeit und

tatsächlich gemacht wurde, war die Einführung des Pensionskontos und die lebenslange Durchrechnung. Das hat zu mehr Transparenz und auch versicherungsmathematischer Gerechtigkeit geführt, aber berufs­ tätige Frauen mit Kindern stark be­ nachteiligt. Aus der für viele Frauen und zum Teil heute auch Männer

Vortrag „Frauen und Pensionen. Wie Lebensentscheidun- gen die Absicherung im Alter beeinflussen“ Wann? Mittwoch, 8. März 2023, um 19.30 Uhr Wo? Kultursaal Wolfurt (Schulstr. 2, gegenüber Rathaus) Worauf muss man beim Pensionssplitting achten? Welche Auswirkungen haben Zeiten der Kindererziehung und der Pflege von Angehörigen? Verschaffen Sie sich Klarheit darüber, ob und wie Sie abgesichert sind! Referent: Mag. Alexander Nussbaumer, AK Feldkirch Der Eintritt ist frei.

Partnerleistung Nachdem die Unternehmer:innen nur 18,5 Prozent und die Bauern und Bäuerinnen nur 17 Prozent Pensionsbeitrag vom Einkommen leisten (Arbeitnehmer:innen 22,8 Pro- zent), trägt der Staat zusätzlich zum Defizit auch noch 18,9 Prozent der Pensionsbeiträge der Unternehmer:innen und 25,4 Prozent der Beiträge der Landwirt:innen. In Zahlen ausgedrückt (2019) erhöht der österreichische Steuerzah- ler mit jährlich rund 410.000.000 Euro die Pensionsbeiträ- ge der Unternehmer:innen und mit rund 161.000.000 Euro die Beiträge der Bauern und Bäuerinnen.

Bundesbeitrag zu den Pensionen 2005 2010

Zahl der Pensioonist:innen 2008

2015 2020 in Mrd.€ / in % 1) in Mrd.€ / in % in Mrd.€ / in % in Mrd.€ / in % in Mrd.€ / in % 2019

2018

2021

Arbeitnehmer:innen (PVA)

1.806.171

1.954.315

2.043.219

Arbeitnehmer:innen 2.637 / 12,1 %

4.167 / 15,7 % 4.409 / 15,3 %

3.707 / 11,2 %

5.518 / 14,3 %

Landwirt:innen Selbstständige

184.342

169.507

165.399

Landwirt:innen

0,961 / 76,8 % 1,253 / 83,9 %

1.463 / 86,2 % 1.540 / 83,9 %

1.618 / 84,8 %

162.289

192.509

204.816

Unternehmer:innen 0,709 / 35,4 %

1.061 / 41,8 %

1.303 / 41,2 %

1.347 / 36,1 %

1.745 / 44,0 %

Beamt:innen

323.611

327.844

328.078

1) des Pensionsaufwandes

4 Politik und Soziales 

Februar 2023

AK-WOHNUMFRAGE 2023 Der Kosten-Hammer schlägt immer erbarmungsloser zu! Präsident Heinzle: „Brauchen kurzfristige Maßnahmen und langfristige Lösungen“

BELASTUNGEN. Die aktuelle Wohnumfrage der AK Vorarlberg lässt keine Zweifel offen: Für im­ mer mehr arbeitende Menschen im Ländle werden die Kosten fürs Woh­ nen zu einer schier unberechenba­ ren und bedrohlichen Größe. „Der Kosten-Hammer schlägt vor allem für Geringverdienende und Mie­ ter:innen von privaten Wohnungen erbarmungslos zu“, fasst AK-Präsi­ dent Bernhard Heinzle die Umfrage zusammen. „Es macht betroffen, wenn knapp die Hälfte aller in Miete lebenden Umfrageteilnehmer:innen nicht wissen, ob sie die aktuelle Inflation finanziell noch länger stemmen können – fast jede:r Zehnte kann es schon jetzt nicht mehr.“ Und das, ob­ wohl die Stromkosten in Vorarlberg bislang noch gar kein Treiber waren, die Wohnkosten an sich sind das Problem. „Wir brauchen dringend kurzfristige Maßnahmen und zu­ dem langfristige Lösungen“, fordert der AK-Präsident. Das Teuerungs-Geschwür frisst sich immer weiter in die Gesell­ schaft hinein und hat mittlerweile auch schon den unteren Mittelstand erreicht. Mussten die Vorarlber­

ger:innen vor vier Jahren durch­ schnittlich noch 28 Prozent ihres Haushaltseinkommens für das Wohnen aufwenden, sind es heute schon über 32 Prozent. Von einer „Wohnkosten-Überbe­ lastung“ spricht man, wenn jemand mehr als 40 Prozent des Haushalts­ einkommens für das Wohnen aus­ geben muss. „Für 37 Prozent der Umfrageteilnehmer:innen trifft das aktuell zu, bei den privaten Mie­ ter:innen sind es sogar 43 Prozent“, erklärt AK-Direktor Rainer Keckeis. Und weiter: „Knapp die Hälfte aller in Miete (privat und gemeinnützig) lebenden Umfrageteilnehmer:in­ nen wissen nicht, ob sie die aktuel­ le Inflation finanziell noch länger stemmen können – fast acht Prozent können es bereits jetzt nicht mehr.“ Langfristige Entwicklung Zu allem Überfluss stellt sich die aktuelle Situation noch besser dar, als sie eigentlich ist. „Aus den qua­ litativen Kommentaren wissen wir, dass sich die Energiekrise noch gar nicht wirklich in den finanziellen Belastungen niedergeschlagen hat, sondern vor allem Mieterhöhungen, Betriebskostenerhöhungen und ge­

AK-Direktor Rainer Keckeis und AK-Präsident Bernhard Heinzle: Die Schere zwischen Einkommen und Wohnkosten klafft immer weiter auseinander.

unter den explodierenden Kosten. Der Bauboom der letzten Jahre hat auch die Handwerkerpreise in die Höhe getrieben. Der Traum vom Eigentum platzt für immer mehr Menschen, besonders betroffen sind

der, dass die Preise für Immobilien und die Mieten wesentlich stärker steigen als die Löhne und Gehälter. Dazu kommen laut Keckeis eine Rekord-Inflation von über acht Pro­ zent im Jahr 2022 (Jänner 2023 über elf Prozent), noch nicht absehbare Konsequenzen der Energiekrise und steigende Zinsen bei Wohnbaukre­ diten. Diese ohnehin dramatische Ge­ mengelage wird verschärft durch das Fehlen günstiger Wohnungen für Haushalte mit niedrigen Ein­ kommen. Weil kaum ein Auswei­ chen möglich ist, überschreiten vie­ le die mittlerweile unrealistischen Höchstgrenzen für die Wohnbeihil­ fe. Der niedrige Anteil der Gemein­ nützigen und der Druck des privaten Wohnungsmarktes mit kurzen Be­ fristungen tun ein Übriges. Private Mieter:innen schutzlos Für die meisten Mietverhältnisse in Vorarlberg ist – im Gegensatz zu Wien – weder der Richtwert- noch der Kategorie-Mietzins anwendbar. Deshalb sind sie im Ländle stän­ digen Anpassungen des Mietzin­ ses an den Verbraucherpreisindex (VPI) schutzlos ausgesetzt. Und die haben es derzeit in sich: „Bei einem Mietzins von 1000 Euro und einer elfprozentigen Inflation erhöht sich der Mietzins um 110 Euro mo­ natlich. Mietforderungen können in aller Regel sogar drei Jahre rück­ wirkend geltend gemacht werden“, erklärt der AK-Direktor . Mieter:in­ nen müssen schlimmstenfalls mit hohen Nachforderungen rechnen, wenn vorläufig keine Mieterhöhung durchgeführt wurde, obwohl es ver­ traglich möglich wäre. Geplatzter Traum vom Eigentum Zwar nicht so stark wie die Mie­ ter:innen leiden aber auch Haus- und Wohnungseigentümer:innen

stiegene Ratenzahlungen den Leu­ ten Sorgen machen“, erläutert der AK-Direktor. Denn die derzeitige Si­ tuation ist auch einer langfristigen Entwicklung geschuldet. Nämlich

Das fordert die AK

Kurzfristige Maßnahmen Inflationsbremse bei Mieten • Für sämtliche Wohnungsmietverhältni ist in Zeiten hoher Inflation eine einheitlic Regelung zur Wertanpassung des Haupt­ mietzinses einzuführen. Die Mieten sollen nicht öfter als einmal im Jahr erhöht werde dürfen, die Erhöhung soll mit zwei Prozent gedeckelt sein. Das soll so lange gelten, bis es zu einer großen Mietrechtsreform kommt, die längst überfällig ist. • Die letzte Mietanpassung vor Einführun dieser Regelung muss mindestens ein Jahr

Politik und Soziales 5

Februar 2023

Auszüge aus Originalkommentaren der AK-Wohnumfrage „Ich arbeite und mache nebenher ein Studium, das ich selbst bezahlen muss (ohne Stipendium wg. Fernstudium). Ich habe oft Angst, dass es sich finanziell nicht ausgeht, da wir erst vor Kurzem in eine eigene Wohnung gezogen sind.“ „Der Kredit ist mittlerweile 800 Euro teurer geworden. Durch mein Kind kann ich nur am Vormittag zwischen 8 und 12 Uhr schaffen. Das Geld reicht nicht. Einkaufen probieren wir so wenig wie möglich, und günstig zu kaufen. Wir können keine Aktivitäten machen wie schwim- men gehen, weil das alles so teuer ist. Ich weiß nicht mehr, wo mir der Kopf steht … mache aktuell noch eine Weiterbildung neben meiner Arbeit.“ „Mit nur einem Einkommen ist Wohnen ohne enorme psychische Belastung nicht mehr möglich. Urlaubsgeld und Weihnachtsremune- rationen gehen für monatliches Minus drauf. Wir sind an einer Stelle angelangt, bei der Menschen, die fast 40 sind und ihr Leben lang Vollzeit gearbeitet haben, sich eine einfache 2-Zimmer-Wohnung nicht mehr leisten können! Zusätzlich werden die neuen Mietverträge mit einer neuen Klausel versehen, die es verbietet, im ersten Jahr einen Nachmieter zu suchen – unglaublich!“ „Es ist eine Schande, wenn eine Frau, Jahrgang 1954, die drei Kinder aufgezogen hat, seinerzeit keine Möglichkeit für Kinderbetreuung hatte, daher nicht arbeiten konnte, sondern erst bei Schuleintritt, und zwar nach 10 Jahren, und dann nur 50 %, dann kann man sich die Höhe der Pension für eine geschiedene Frau leicht ausrechnen. Es wird immer von Kinderarmut gesprochen, aber nie von Frauenarmut. Die Mütter waren es, die die Familie zusammengehalten haben und ge- kocht und gewaschen haben, statt Karriere zu machen.“ „Bei den Mietpreisen

muss sich auf jeden Fall etwas ändern, das kann sich sonst bald keiner mehr leisten. Wir sind ein junges Paar, das halbwegs gut verdient, zum Sparen reicht es aber oft auch nicht. Gott sei Dank werden dieses Jahr auch die Makler- provisionen für Mieter abgeschafft, das hätte längst schon passieren sollen.“

stemmen zu können. Eine nebenbe­ rufliche Ausbildung oder ein Studi­ um ist wegen der hohen Wohnkos­ ten kaum mehr finanzierbar.

junge Familien. Das hat auch Aus­ wirkungen auf die Psyche. Viele leisten Überstunden und Mehrar­ beit, um die Lebenshaltungskosten

Langfristige Lösungen

Mietrecht geschaffen werden mit fairen Rege­ lungen für Mieter:innen und Vermieter:innen. Der soziale Wohnbau ist der Schlüssel zu mehr Entspannung auf dem Wohnungsmarkt für Mieter:innen: • Mehr sozialer Wohnbau • Neue Kategorie im sozialen Wohnbau für Menschen mit Erwerbsabsicht (Miet-Kauf- Wohnungen), deren Zuweisung nicht mehr ausschließlich über die Gemeinden erfolgt • Aufhebung der Befristung im sozialen Wohnbau, dafür Einkommensüberprüfung nach 15 Jahren und Einführung der Möglich­ keit, den Mietpreis nach oben anzupassen.

rückliegen und eine rückwirkende Mieterhö­ hung wird gesetzlich für alle Wohnungsmiet­ verhältnisse ausgeschlossen. Die Anpassung ist vom Vermieter 14 Tage vor dem Inkrafttre­ ten dem Mieter schriftlich mitzuteilen. • Im Fall einer Verlängerung eines bestehen­ den Mietvertrages hat der bisher vereinbarte Mietzins mit dieser Wertsicherungsregelung weiter zu gelten. • Die Befristungsmöglichkeit für gewerbli­ che Vermieter sollte abgeschafft werden. Mietrechtsreform Generell gehört das Mietrecht reformiert, für Wohnungsmieten sollte ein einheitliches

schnitt um das 26-Fache. Wir fordern daher eine Abschöpfung der Umwidmungsgewinne in Höhe von mindestens dreißig Prozent. Die­ se Mehrwertabgabe würde enorme Mittel luk­ rieren, die dem Bodenfonds und dem sozialen Wohnbau zugutekommen sollten. Bodenfonds Ein Grundstückfonds des Landes zum ge­ zielten Ankauf von Grundstücken soll ins­ besondere dem sozialen Wohnbau und dem Wohnbau für Eigenbedarf zugutekommen. Das könnte die enorme Kostenentwicklung des letzten Jahrzehnts bei Bodenpreisen ein­ bremsen.

Klares Bekenntnis zu Grundrecht auf Wohnen und zu leistbarem Wohnen • Es braucht die Einführung einer Bewilli­ gungspflicht für den Erwerb von Baugrund und deren Versagung für jene, die keinen direkten Wohnbedarf nachweisen können. • Baubewilligungen sollen ebenfalls nur erteilt werden, wenn ein Wohnbedarf nach­ gewiesen wird. Umwidmungen besteuern Wird Grünland in Bauland umgewidmet, steigt der Wert eines Grundstücks im Durch­

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LEISTBARES UND NACHHALTIGES WOHNEN

▸ So erreicht ihr uns Telefon 050/258-3000 zum Ortstarif oder 05522/306-3000, E-Mail an konsumentenberatung@ ak-vorarlberg.at. Unsere Kontaktzeiten sind von Montag bis Donnerstag, 8 bis 12 Uhr und 13 bis 16 Uhr, sowie am Freitag von 8 bis 12 Uhr.

6 Soziales und Arbeit 

Februar 2023

So wird das dann aussehen: Drei bis fünf Grad Celsius weniger in den In- nenräumen kann die Fassadenbe- grünung als natür- liche Klimaanlage bewirken.

WEIBERKRAM von Univ.-Prof. Irene Dyk-Ploss Künstliche Intelligenz

Über 200.000 offene Stellen gibt es derzeit in Österreich, für alle möglichen Qualifikationen. Dennoch geistert das Gespenst der Vernichtung von Arbeitsplätzen herum, nicht so sehr infolge wirtschaftlicher Entwicklungen, sondern vor allem aufgrund des möglichen Einsatzes neuer digitaler Technologien. Dabei wird nicht bedacht, dass seit der ersten Industriellen Revolution bisher (fast) alle Innovationen eher die Schaffung von neuen Arbeitsplätzen, oft in neuen bzw. anderen Bereichen, begünstigt haben. Und gerade in den Bereichen, in denen Frauen vorrangig tätig sind, darf man bezweifeln, dass Computer und Roboter erfolgreich sind. Können sie Kranke aufmuntern oder Kinder trösten? Können sie Student:innen nicht nur informieren, sondern begeistern? Können sie Gäste oder Kund:innen nicht nur bedienen, sondern sie persönlich beraten oder mit ihnen scherzen? Sie können vielleicht bei der medizinischen Diagnose helfen, aber wird man den Maschinen glauben und vertrauen? Und sie können dem Schulkind bei der Aufgabe helfen, aber die Mutter, die das auch kann, gibt individuelles Feedback. Kurzum: Frauen schaffen derlei ohne künstliche, dafür mit natürlicher Intelligenz … ▸ E-Mail: Irene.Dyk-Ploss@jku.at Was ein einziger Tag so ausmacht AK half, als sich ein Bauarbeiter von Amts wegen plötzlich verdoppelt hatte

AK-Fassade wird lebendig Fassadenbegrünung wird als natürliche Klimaanlage wirken – Baubeginn im März

GREEN AK. Dach- und Fassadenbe­ grünungen verbessern Klima und Luft, schützen den Wohnraum vor Hitze und Kälte und sind selbst Lebensraum für Tiere, denen es im urbanen Raum zu eng wird. An der Feldkircher Bären­ kreuzung setzt die AK ein bislang in Vorarlberg einzigartiges Projekt in Sze­ ne. Warum? „Wir wollen als Green AK einen aktiven Beitrag leisten und die Stadt Feldkirch in ihrer Klimawandel- Anpassungsstrategie unterstützen“, betont AK-Direktor Rainer Keckeis. Natürliche Kühlung Geplant hat die Fassade der Rankweiler Architekt Rainer Huchler (60), das Kon­ zept für die Begrünung stammt von Conrad Amber (67). Der Hohenemser Naturfotograf und Autor berät Kom­

Gegossen werden sie dem ökologi­ schen Gedanken folgend durch Dach­ wasser. Das wird in Erdtanks gesam­ melt und den Pflanzen über Leitungen zugeführt. Die Begrünung bindet Co 2 und produziert Sauerstoff. Durch die Pflanzen können pro Tag 2500 bis 3000 Liter Wasser verdunsten. Damit trägt die Fassade zu zu besserer Luftqualität und höherer Luftfeuchtigkeit bei. Pro Pflanzentrog sieht Conrad Amber fünf bis sieben Rankpflanzen vor, darunter immergrüne, Früh- und Spätblüher, sonnenliebende und schat­ tenverträgliche. Bunt und vielfältig wird die Fassade der AK werden: Blau­ regen wird man sehen, wilden Wein und Ramblerrosen. Das Projekt wird 580.000 Euro kosten. Es soll als Vorbild für weitere Begrünungen wirken.

munen und Unternehmen in Fragen eines neuen Umgangs mit der Natur. An der Fassade der AK wird die Begrü­ nung eine natürliche Kühlung der da­ hinterliegenden Büroräume bewirken. „Drei bis fünf Grad Celsius weniger in den Innenräumen können durch die Fassadenbegrünung erreicht werden“, erwartet Huchler, der Anfang vergan­ genen Jahres mit den Planungen für das Gerüst begonnen hat. Huchler hat dafür eine 85 bis 130 Zentimeter vor­ gesetzte Fassade aus Stahl vorgesehen, die als Rankgerüst dient. Mit dem Bau des Pflanzgerüsts soll im März 2023 begonnen werden. Der endgültige Be­ wuchs wird etwa zwei bis drei Jahre Zeit brauchen. Das Gerüst wird begehbar sein. So können die Pflanzen drei bis vier Mal im Jahr gepflegt werden.

KORRIGIERT. Anfang der 1990er-Jahre kam ein Arbeit­ nehmer als Bauarbeiter nach Österreich. Die GGK wies ihm eine Sozialversicherungs­ nummer zu, mit seinem amt­ lichen Geburtsdatum. Von der Bauarbeiterurlaubs- und Abfertigungskassa (BUAK) erhielt er ein Arbeiterkenn­ zeichen, ebenfalls mit Ge­ burtsdatum. Mit beiden Nummern war er von Amts wegen „individualisiert“. Um einen Tag korrigiert Zehn Jahre später – er war inzwischen sesshaft gewor­ den – erhielt er von seiner Heimatgemeinde die amt­ liche Mitteilung, dass sein Geburtsdatum um einen Tag korrigiert wurde. Das melde­ te er sofort der Sozialversi­ cherung und der BUAK. Von beiden erhielt er neue Num­ mern zugewiesen. Die Sozialversicherung ordnete sämtliche bisher zurückgelegten Dienst­ zeiten der neuen Nummer problemlos zu. Die BUAK aber führte seine Beschäfti­

gungszeiten unter dem bishe­ rigen, nicht mehr passenden Arbeiterkennzeichen weiter. Einige Jahre danach nimmt der Arbeitnehmer abermals diverse Jobs am Bau an. Seine nunmehr seit 2007 vorliegen­ den Beschäftigungsverhält­ nisse führt die BUAK unter dem aktuell gültigen Arbei­ terkennzeichen. Er existiert jetzt sozusagen zweimal in der Datenbank. Sechste Urlaubswoche Da erzählen ihm langge­ diente Berufskollegen, dass sie statt fünf bereits sechs Urlaubswochen pro Jahr er­ halten, weil sie die im Gesetz für Bauarbeiter:innen vor­ gesehene Wartezeit von min­ destens 1040 Anwartschafts­ wochen, das sind 20 Jahre, absolviert haben. Er fragt bei der AK nach. Die macht sich kundig, und siehe da: Nur die Beschäftigungszeiten seit dem Wechsel seines Arbei­ terkennzeichens sind bei der BUAK gespeichert. Die davor angesammelten Dienstzeiten sind einer anderen Person zu­ geordnet. Die AK kann das klären Sie informiert die BUAK, dass es sich um ein und denselben Arbeitnehmer handelt, und kann die Identität des Arbeit­ nehmers anhand der bisheri­ gen Versicherungszeiten und seines Passes eindeutig nach­ weisen. Die BUAK fasst da­ raufhin beide Datensät­

Wohnbauförderung: Schritt in die richtige Richtung AK begrüßt neue Wohnbauförderung und die festgesetzten Verkaufspreisgrenzen REFORM. Mit der stark entrümpelten Wohnbau­

wohnungen. Heuer geht das Land von 130 geförderten Wohnungen und 125 geför­ derten Eigenheimen aus. Anträge bis zum Einzug Gründe dafür gab es viele. In der Niedrigzinsphase haben viele Menschen freiwillig auf die Wohnbauförderung ver­ zichtet. Das ändert sich ge­ rade. Schon erhält das Land Anfragen, ob man nicht noch nachträglich um Wohnbau­ förderung ansuchen kann. Aber das ist nicht möglich. Förderanträge müssen spä­ testens bis zum Einzug in das neue Objekt gestellt werden. Die Kostengrenzen in der Wohnbauförderung sind für die AK deshalb unverzicht­ bar, weil die Vorarlberger Baukosten und Wohnungs­ preise österreichweit an der Spitze liegen. „Es macht ein­ fach keinen Sinn, Gelder in die Hand zu nehmen, um diese Dynamik weiter anzu­ heizen“, sagt Heinzle. Zudem ist es dem Land gelungen, die Wohnbau­ förderung zu entflechten.

Ein Beispiel: Eine Fa­ milie mit zwei Kindern will sich eine 81-m²-Wohnung kaufen. Der Kauf dieser Wohnung wird pauschal mit 60.000 Euro gefördert, zwei Kinder ergibt zwei­ mal 10.000 Euro; handelt es sich um einen erstmaligen Eigentumserwerb, kommen noch einmal 20.000 Euro dazu. In Summe also um­ fasst der Förderkredit des Landes 100.000 Euro. Sichere Finanzierung Die günstigen Zinsen schaffen zudem ein siche­ res Finanzierungsmodell über Jahrzehnte hinaus. Bürger:innen können das Wohnbaufördergeld über 35 Jahre zu einem fixen Zins­ satz von 1,25 Prozent erhal­ ten. Mit all dem wird die Wohnbauförderung wie­ der, was sie eigentlich sein soll: eine effektive Finanzie­ rungshilfe, die verhindern kann, dass die Wohnraum­ beschaffung Menschen in die Schulden treibt.

förderungsrichtlinie ist dem Land aus Sicht der AK ein wichtiger Schritt im Kampf um leistbaren Wohnraum gelungen. „Vor allem, dass die Baukosten- und Kauf­ preisgrenzen gegen den Wi­ derstand der Bauwirtschaft nicht über den Baukosten­ index angehoben oder gar fallen gelassen wurden und auch die Grundkostengren­ zen nur moderat angehoben wurden, war richtig und not­ wendig“, betont AK-Präsi­ dent Bernhard Heinzle. Landesrat Marco Tittler will mit dem gestrafften Re­ gelwerk die Wohnbauför­ derung wieder attraktiver machen. Das kann so durch­ aus gelingen und war auch höchste Zeit. Die Wohnbau­ förderung drohte zuletzt in der Bedeutungslosigkeit zu versinken. Der Anteil der ge­ förderten Einheiten ist rapid zurückgegangen: 2005 hat das Land noch 1803 Woh­ nungen im Neubau geför­ dert, davon 753 Eigentums­

Sie hatte alten Stils noch 23 verschiedene Boni, jetzt sind es nur mehr acht. An­ stelle eines Basisförderungs­ satzes je m 2 vergibt das Land künftig Pauschalkredite – im privaten Wohnbau zwischen 40.000 und 100.000 Euro pro Wohneinheit je nach Objektart, im öffentlichen Wohnbau 110.000 Euro für integrative und betreu­ te Wohnungen sowie für Not- und Startwohnungen und 30.000 Euro für Wohn­ heime, Schüler- und Stu­ dentenheime und betreute Wohngemeinschaften. AK-Präsident Heinzle: „Die Wohnbauförderung wird so attraktiver.“

ze zusammen, sodass er die sechste Urlaubs­ woche bei einem weiteren Verbleib in der Baubranche in absehbarer Zeit erreichen kann.

Schaffarei 7

Februar 2023



Eine Branche unter Druck

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Halbjahr #04 Das Haus für Arbeitskultur Widnau 10, Feldkirch

Museum des Wandels der Schaffarei porträtiert den Drucker Ferdinand Hagspiel

ZEITZEUGE. Seit den 1980er-Jahren hat sich das Druckereigewerbe gra­ vierend verändert. Innerhalb einer Generation wurde eine jahrhunder­ tealte Kulturtechnik fast vollständig von neuen Technologien abgelöst. Ein Zeuge dieser Entwicklung ist Ferdinand Hagspiel. Knapp 40 Jahre lang arbeitet er als Drucker. In dieser Zeit erlebt er zahlreiche technische Errungenschaften mit. Im Museum des Wandels der Schaffarei erzählt Hagspiel im Video-Interview, wie er die vielen Veränderungen in seinem Arbeitsleben wahrgenommen hat. Bis in die 1960er-Jahre, als Ferdi­ nand Hagspiel seine Lehre beginnt, werden Druckformen in Handarbeit gesetzt. Die erste technische Er­ rungenschaft hält mit dem Maschi­ nensatz Einzug in sein Leben und erleichtert den Arbeitsalltag: „Da hat der Setzer dann gleich ganze Satzteile in Blei gegossen, wodurch

die Arbeit viel schneller ging.“ Nach ein paar Jahren im Siebdruck findet Ferdinand Hagspiel eine Arbeits­ stelle bei der Druckerei Possenig in Bludenz. Dort wird er Anfang der 1980er-Jahre mit dem nächsten Um­ bruch im Druckgewerbe konfron­ tiert: Gemeinsam mit etwa zehn anderen Buchdruckern schult er um zum Offsetdrucker, da immer mehr Druckereien im Land auf das moder­ ne, deutlich schnellere Druckver­ fahren umstellen. Angst vor Verän­ derungen hatte Hagspiel nie: „Jeder Beruf hat Probleme, aber die sind halt da, dass man sie meistert.“ Da ist er sehr pragmatisch – auch was den Stellenwert der Arbeit betrifft: „Bei mir war es immer so: Ich arbei­ te, um zu leben. Andere sagen: ‚Ich lebe, um zu arbeiten.‘ Ich habe Inter­ esse am Beruf gehabt, aber das Geld­ verdienen war im Vordergrund.“ Bis 2002 arbeitet Ferdinand Hagspiel

work

life

bei Possenig, bis die Firma beginnt, Stellen abzubauen. Nach 27 Jahren verliert er seinen Job und stellt sich erneut einer Veränderung: Bis zu seiner Pensionierung arbeitet er als Lagerarbeiter bei Hämmerle-Kaffee in Bludenz. In knapp 40 Jahren als Drucker erlebt Ferdinand Hagspiel gleich mehrere Umbrüche mit. ▸ Ausstellung „Drucker Ferdinand Hagspiel – eine Branche unter Druck“, 9.3.–11.4., Mo bis Fr, 9–18 Uhr, Foyer der AK Vorarlberg, Feldkirch. Vernissage: 9.3., 19 Uhr, mit Anmel- dung unter schaffarei.at

3 7.3.23, 12 Uhr Mittagessen mit meinem Traumjob: Polizistin / Kuche Tatjana Ratz ist stellvertre- tende Bezirkspolizeikom- mandantin in Bregenz und Einsatzkommandantin der Einsatzeinheit Vorarlberg.

Errungenschaften mit – bis die Modernisierung und Digitalisierung zur Schlie- ßung zahlreicher Druckerei- en in Vorarlberg führte. Ferdi Hagspiel erzählt, wie er diese Zeit des Wandels bis zu seiner Umschulung kurz vor der Pensionierung erlebt hat. Ausstellung im Foyer der AK Vorarlberg in Feldkirch / MO – FR, 9 – 18 Uhr / Vernissage: 9.3.23, 19 Uhr 16.3.23, 20 Uhr ArbeitsLebensGeschichte: Heidrun Milde/ OG.3 Schaffarei Von der Sopranistin zur Logopädin: „Es ist wichtig, seine eigene Stimme zu finden.“ Alle Veranstaltungen finden in der Schaffarei und in der AK Vorarlberg in Feldkirch, Widnau 10, statt / Eintritt frei / Detailliertes Programm und Informationen zu den Formaten auf: schaffarei.at

„So viel lernen wie möglich“

9.3. – 11.4.23 Museum des Wandels:

Drucker Ferdinand Hagspiel – Eine Branche unter Druck 1971 wurde Ferdi Hagspiel Drucker. Seinen Beruf übte er über 43 Jahre lang in mehreren Druckereien aus. Vom Satz einzelner Druckbuchstaben über den Maschinensatz bis zum Offset-Druck erlebte er zahlreiche technische

Rodar Ali erzählt in der Schaffarei, wie es ist, seine Träume aufzugeben und mit seinen Talenten und dem, was man vorfindet, neue Perspektiven aufzubauen

LEBENSGESCHICHTE. Mit 19 Jah­ ren weiß Rodar Ali ganz genau, was er beruflich einmal machen will. Zwei Jahre später zerstört der Krieg in seinem Heimatland Syrien seine Zukunftspläne. Wie es dann wei­ tergeht, darüber spricht Rodar mit Carmen Jurkovic-Burtscher bei den ArbeitsLebensGeschichten in der Schaffarei in Feldkirch. Rodar Alis Vater hätte gerne ge­ sehen, dass sein ältester Sohn Arzt oder Anwalt wird. Doch Rodar hat eigene Pläne: Menschen aus aller Welt die Kulturschätze Syriens nä­ herzubringen, das ist sein Traum. Er geht nach Damaskus, um dort Ar­ chäologie und Kulturgeschichte zu studieren. Das war 2010. Zwei Jahre später ist der Traum ausgeträumt. Der drohende Militärdienst zwingt ihn und einen seiner Brüder zur Flucht in den Irak. Traum von Sicherheit Zwei Jahre bleibt er dort. In dieser Zeit lernt er seine zukünftige Frau Mahabad kennen. 2015 heiraten die beiden. Doch im Irak eine Familie zu gründen, kann Rodar sich nicht vorstellen. Die Angst, irgendwann keine Existenzgrundlage mehr zu haben, ist zu groß. Die beiden möch­ ten nach Europa. Irgendwohin, wo es sicher ist und die Möglichkeit besteht, sich ein geregeltes Leben aufzubauen. Sieben Tage dauert die Flucht über die Türkei nach Grie­ chenland und schließlich nach Ös­ terreich. Tage, in denen sie Bekannt­ schaft mit skrupellosen Schleppern, Gewalt und dem novemberkalten

schaffarei.at Ein Projekt der Arbeiter- kammer Vorarlberg

FIROBAD

Rodar Ali im Gespräch mit Carmen Jurkovic-Burtscher: „Deutsch zu lernen ist das Wichtigste, davon hängt alles andere ab.“

Wasser der Ägäis machen. Dass Ro­ dar und Mahabad in Vorarlberg lan­ den, ist eher Zufall. Den ersten Deutschkurs besu­ chen sie in Bregenz – mit dem Bus fast eine Tagesreise. Doch Rodar ist sich bewusst: „Deutsch zu lernen ist das Wichtigste, davon hängt alles andere ab.“ Mit dem Asylbescheid kommt die Gewissheit: „Wir dürfen bleiben.“ Rodar und Mahabad be­ kommen eine Wohnung in Krum­ bach – und Rodar nimmt am „Top­

machen. Im Unternehmen fühlt Rodar sich wohl. Vor Kurzem wurde er in den Betriebsrat gewählt, inzwi­ schen ist er Vorsitzender. Nach der Lehre will Rodar sich in Richtung Heimautomation und Program­ mierung weiterbilden. Auch die Meisterprüfung zu machen, kann er sich vorstellen. Doch das Wichtigs­ te ist und bleibt für den inzwischen 30-Jährigen die Vereinbarkeit mit der Familie, und dass auch seine Frau nun die Chance bekommt, in den Arbeitsmarkt einzusteigen. Mit inzwischen zwei kleinen Kindern war bisher kaum mehr als der Be­ such von Deutschkursen möglich. Rodar unterstützt seine Frau, wo er kann. „Ich habe meine Chance be­ kommen und genutzt. Jetzt ist sie an der Reihe.“ ▸ Alle Veranstaltungen und weitere ArbeitsLebensGeschichten unter schaffarei.at

4Job“-Programm des BFI teil. Schulabschluss und Lehre

Einmal eine Fußfessel in Händen halten konnten die Besu­ cher:innen des jüngsten Erzählcafés Firobad in der Schaffarei. Cornelia Leitner, die an der Spitze der Justizanstalt steht, hatte eine mitgebracht. Sie wollte schon von klein auf Ärztin oder Richterin werden und ist heute für 120 Häftlinge zuständig. Der Jugendarbei­ ter und Texter Johannes Lampert wiederum bot spannende Ein­ blicke in das Architekturprojekt Hägi Wendls. In diesem Haus von 1820 haben Kunst und Kultur eine Bleibe gefunden. Der Firobad bietet einmal im Monat Gesprächsraum für spannende Menschen.

Während er für seinen Pflichtschul­ abschluss lernt, schnuppert Rodar in unterschiedliche Berufe hinein. Ein Bekannter gibt ihm den Tipp, es doch einmal bei Pircher Elektro­ technik in Bregenz zu versuchen. Nach drei Wochen Praktikum als Elektrotechniker und Gebäudeleit­ techniker weiß Rodar: Das will ich

8 Magazin 

Februar 2023

AK-BIBLIOTHEKEN Weil Lesen das Leben bereichert 

Was nächsten Monat zählt SICHERHEIT Ab 1. gelten neue Regeln zur Lagerung brennbarer Flüssigkeiten • KONSUMENTEN Am 15. stehen die Verbraucherrechte

● Bludenz Bahnhofplatz 2a, Telefon 050/258- 4550, E-Mail: bibliothek.bludenz@ ak-vorarlberg.at ● Feldkirch Widnau 4, Telefon 050/258-4510, E-Mail: bibliothek.feldkirch@ ak-vorarlberg.at

● Digital In der digitalen AK-Bibliothek findet sich ein breites Angebot an E-Books, E-Hörbüchern und Spezialbibliotheken. Ein:e Benut­

Leser:innen-Info ● „Wollmaus … … trifft Leseratte“, 16. März um 19 Uhr in der AK-Bibliothek Feldkirch. ● Infos zu den … … AK-Bibliotheken finden Sie unter www.ak-vorarlberg.at/­ bibliothek

im Mittelpunkt eines weltweiten Gedenktages • SCHULE „Schlechte“ Nachricht für Schüler:innen: Josefi (19.) fällt dieses Jahr auf einen Sonntag • ZEIT Am 26. wird die Uhr eine Stunde vorgestellt

zer:in kann paral­ lel zehn E-Medien ausleihen. Wo? www.ak-vorarl­ berg.at/ebooks

Leseabenteuer: Kater Felix & Co. Mitmachen lautet bei der Lesung für Kinder von Christine Auer die Parole

INTERAKTIV. Am 15. März besucht Christine Auer die AK-Bibliothek Feldkirch und liest Geschichten rund um Kater Felix. Der quirlige klei­ ne Streuner ist auf der Suche nach einem neuen Zuhause und erlebt dabei spannende Geschichten, bei denen die kleinen Besucher:innen ein­

gebunden werden und mit­ machen können. Der Eintritt ist frei, es ist aber eine An­ meldung erforderlich.

▸ Anmeldung: 050/258-4510, bibliothek.feld- kirch@ak-vorarl- berg.at oder über den QR-Code

Neue Hörstationen für Kinder und Erwachsene In der AK-Bibliothek Feldkirch können Kinder und Erwachsene jetzt in Hörbücher oder Musik-CDs reinhören, bevor sie die Medien ausleihen In der AK-Bibliothek Feldkirch können Hörbücher oder Musik-CDs vor dem Ausleihen probegehört werden.

Abenteuer pur für Kinder mit Christine Auers Kater Felix in der AK-Bibliothek Feldkirch.

VORHÖREN. Die AK-Bib­ liotheken haben neben den klassischen Büchern auch zahlreiche Hörbücher und Musik-CDs im Angebot. Da bietet es sich an, wie früher im Plattenladen reinzuhören, um herauszufinden, ob das Medium gefällt oder nicht. Dafür stehen jetzt in der AK-Bibliothek Feldkirch zwei Hörstationen zur Verfügung, eine speziell für Kinder. Eine Vielzahl an Musik-CDs und Hörbüchern für alle Alters­ klassen steht nicht nur zum Probehören, sondern natür­ lich auch zum Ausleihen be­ reit. Rund 2100 Hörbücher sind es für Erwachsene, da­ von 1750 aus der Belletristik: Krimis, Thriller, Liebesroma­ ne oder Klassiker, für jeden Gusto das Richtige. Daneben laden etwa 300 Hörbücher zu Sachthemen wie Philosophie, Psychologie

für Erwachsene, gelesen von Tessa Mittelstaed, die „Tat­ ort“-Fans vielleicht in Erin­ nerung sein wird. 14 Jahre lang gehörte sie als Franziska Lüttgenjohann zum Ermitt­ ler:innen-Team in Köln. Die Autorin Cecelia Ahern lässt ihre Protagonistin Alice an­ hand der farbigen Aura ihrer Mitmenschen erkennen, ob diese lügen, die Wahrheit sa­ gen, glücklich oder traurig sind und vieles mehr. Dann trifft sie einen Mann, dessen Farben sie nicht sehen kann, und ihr Schicksal nimmt sei­ nen Lauf. „Frankie“ ist ein

oder Naturheilkunde zum Lernen und Staunen ein. Unter den fast 1000 Hörbü­ chern für Kinder finden sich tolle Reihen zu Sachthemen, Musik-CDs und natürlich jede Menge Geschichten. Einige Neuzugänge sind besonders erwähnenswert: Zum Beispiel „Charlie und

damit einen authentischen Zugang zu seinem neuesten Werk. Der Protagonist Frank trifft mit 14 auf seinen Groß­ vater, der aus dem Gefängnis entlassen wird. In dieser Ge­ schichte geht es ums Erwach­ senwerden, um Rebellion und die Faszination des Bösen. Außergewöhnlich für eine Bibliothek in Zeiten von Musik-Streaming-Diensten ist die gute Auswahl an klas­ sischen und modernen Mu­ sik-CDs. Und nicht zuletzt finden Sprachinteressierte Kurse für 14 Sprachen, groß­ teils mit Kursbuch und im­ mer mit einer beiliegenden Audio-CD, manche auch rein im Audio-Format. Am besten schmökern Sie im Online-Ka­ talog der AK-Bibliothek.

Gewinnt einen Picknickkorb für die kommende Saison! Die AK stellt euch in jeder Ausgabe eine aktuelle Fra­ ge. Zuletzt wollten wir wissen, ob Ihr euch alternative Wohnformen vorstellen könnt. Einen Einkaufsgut­ schein im Wert von 100 Euro für Feldkirch hat Judith Linseder aus Rankweil gewonnen, einen 100-Euro- Einkaufsgutschein für Bregenz Rosemarie Schwärzler aus Wolfurt. Wir gratulieren! Die Antwort auf die neue Frage sendet uns bitte bis 20. März 2023 an gewinnen@ak-vorarlberg.at oder auf einer Postkarte an AK Vorarlberg, AKtion, Widnau 4, 6800 Feldkirch. Dann nehmt ihr an der Verlosung teil: Diesmal könnt ihr einen wunderhübschen Picknick­ korb gewinnen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Frage des Monats Fasten ist angesagt. Ist das für euch ein Thema? Wo­ rauf verzichtet ihr und warum? Beschreibt es uns doch! Eure Beiträge werden veröffentlicht. Gerne bie­ ten wir euch für eure Antwort unseren Newsletter an.

die Scho­ koladenfa­ brik“, die Erzählung rund um den Sü­

ßigkeitenfabrikanten Willy Wonka, die viele vielleicht als Verfilmung kennen – ein­ drucksvoll erzählt von Mat­ thias Matschke.

R om a n mit Vor­ arlberg­ b e z u g ,

„ A l l e F a r b e n me i n e s Lebens“ ist ein Hörbuch

▸ Audio-Medien finden Sie in unserem Web-Katalog.

Michael Köhlmeier selbst liest das kürzlich erschie­ nene Buch und ermöglicht

JUNGE VORARLBERGER AUTOR:INNEN IN DER AK-BIBLIOTHEK

Nachwuchs Bei der Lesung aus der aktuellen Ausgabe der Literaturzeit­ schrift „V“ präsentierten die jungen Autorinnen und Autoren aus dem Ländle zeitgenössische Texte zum Thema Täuschung. Zahlrei­ che Besucher:innen durften sich vom hohen Niveau des talentierten Nachwuchses überzeugen.

Diesmal gibt’s einen Picknickkorb von „Ediths“ aus Dornbirn zu gewinnen.

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