Schaffarei 7
Februar 2024
Von Malz, Maische und Vollendung
Erwin Hammerer lernte das Brauhandwerk noch von Grund auf – in echter Handarbeit, ohne digitale Hilfen. Fotos: Hanno Mackowitz
Das „Museum des Wandels“ des Schaffarei-Hau- ses für Arbeitskultur stellt regelmäßig Berufe in den Mittelpunkt, die sich im Laufe der Jahrzehnte teils grundlegend verändert haben. Ab dem 7. März blickt Braumeister Erwin Hammerer auf sein Arbeitsleben zurück.
land. Hier ist Hammerer ab 1968 zu- nächst als zweiter Braumeister tätig, bevor er selbst Braumeister wird und schließlich zum technischen Leiter und später zum Prokuristen und Geschäftsführer aufsteigt. Dem Fortschritt verbunden Während seines langen Arbeitsle- bens bildet Erwin Hammerer über 20 Lehrlinge aus. Auch die Moder- nisierung ist für Hammerer stets sehr wichtig. Unter anderem bringt er die Hochtanks nach Bludenz, die heute beinahe ein Wahrzeichen der Brauerei sind. Diese Hochtanks be- trachtet Hammerer als sein Lebens- werk. Nicht zuletzt, weil sie sich bis zum heutigen Tag bewährt hätten, wie er sagt. Welche Veränderungen und technologischen Innovationen Erwin Hammerer in seinem Berufs- leben außerdem erlebt und aktiv mitgestaltet hat, davon erzählt er bei der Vernissage zur kommenden Ausstellung im Museum des Wan- dels im Gespräch mit Kuratorin
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Halbjahr #05 Das Haus für Arbeitskultur Widnau 10, Feldkirch
AUSSTELLUNG. Mitte der 1950er- Jahre ist Erwin Hammerer auf der Suche nach einer Lehrstelle. Sein Vater meint damals, es wäre wohl das Beste, etwas zu lernen, bei dem man die Abfälle selbst essen könne. Also beginnt der junge Mann eine Lehre als Bäcker. Doch bald wird ihm klar: So will er seine Brötchen nicht verdienen. Als er eines Tages in seinem Heimatort Egg einen Aus- hang entdeckt, mit dem die örtliche Brauerei Lehrlinge sucht, ergreift er die Gelegenheit – und wird sofort eingestellt. Zu Beginn seiner Ausbildung in der kleinen Brauerei wird vieles noch händisch erledigt. Während heute die Temperaturregelung beim Brauprozess digital gesteuert wird, werden seinerzeit beispielsweise die
Sudpfannen noch direkt mit Holz und Kohle beheizt. Die Temperatur wird mithilfe eines Thermometers beobachtet und durch Betätigen der Züge oder Entfernen von Glut von Hand reguliert. Ein exemplarisches Beispiel, wie grundlegend der Beruf sich verändert hat. Früh übt sich Nach seinem Lehrabschluss zieht es den Bregenzerwälder hinaus in die Welt. Er arbeitet in verschiedenen Brauereien in der Schweiz, in Lu- xemburg und Deutschland, bevor er die Braumeisterschule in Berlin be- sucht. Hier legt er 1963 seine Meis- terprüfung ab. Den Großteil seines langen Arbeitslebens jedoch ver- bringt der heute 84-Jährige in einer Großbrauerei im Vorarlberger Ober-
27.2.24, 12 Uhr Mittagessen mit meinem Traumjob: Drucker / Kuche Tristan Frommknecht ist Medientechnologe im Bogen- Offsetdruck und sorgt für beste Farbergebnisse. Was man für den Beruf braucht? Technisches Know-how und ein gutes Auge.
Michaela Feurstein-Prasser. Ausstellung im AK Foyer
21.2.24, 20 Uhr ArbeitsLebensGeschichte: Hannes Hagen / Schaffarei OG3 Vom Krankenpfleger zum Konzertveranstalter und Club- betreiber: „Mitte der 2000er wurde in Vorarlberg nicht viel alternative Musik veranstaltet. Das habe ich probiert – und es hat funktioniert.“
Die Vernissage zur Ausstellung im Foyer der AK Vorarlberg findet am 7. März um 19 Uhr statt. Der Eintritt ist frei. Zur Vernissage wird um An- meldung gebeten. Anschließend kann die Ausstellung während der Öffnungszeiten der AK Vorarlberg von Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr jederzeit kostenlos und ohne Voranmeldung besucht werden.
Eintritt frei. Detailliertes Programm und Anmeldung auf: schaffarei.at
▸ Weitere Infos und kostenlose Anmeldung zur Vernissage online.
Ein Projekt der Arbeiter- kammer Vorarlberg
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