Konsumentenschutz 13
September 2023
BASISWISSEN RASCH ERKLÄRT von Mag. Judith Kastlunger Konsumentenschutz der AK Vorarlberg
Langsamer, dafür teurer und einfacher Seit Monatsbeginn hat die Post eine neue Tarif- struktur. Privatkunden stehen nicht im Fokus. Generell gilt: Inkassoschreiben sollten niemals ignoriert werden. Es sollte so schnell wie möglich reagiert werden und stets geprüft werden, ob die Hauptforderung(en) berechtigt sind und – wenn ja – inwiefern Inkassokos- ten verlangt werden dürfen. Es empfiehlt sich jedenfalls, die Inkassospesen der Höhe nach genau zu überprüfen und sich gegebenenfalls bei ungerecht- fertigter Berechnung derselben dagegen auszusprechen. Auch von einem vorschnellen Abschluss von Ratenvereinbarungen bzw. An- erkenntnissen raten wir Abstand zu nehmen, da dadurch eine – gegebenen- falls sonst nicht vorhandene – vertragliche Grundlage zur Bezahlung der Kosten geschaffen werden kann. Müssen Inkassospesen bezahlt werden? Immer häufiger beauftragen Unternehmen Inkassobüros zur Eintreibung von ausständigen Forderungen bei Konsument:innen. Die geforderten Inkassokosten können unter Umständen berechtigt sein. Es lohnt sich je- doch eine Überprüfung, da oftmals unangemessen hohe Kosten verrechnet werden. Grundsätzlich sind Inkassokosten zu bezahlen, wenn folgende Vorausset- zungen erfüllt sind: • Vorab muss zwingend ein Zahlungsverzug vorliegen, also eine fällige Forderung vom Schuldner oder der Schuldnerin nicht fristgerecht und zur Gänze bezahlt worden sein. • Weiters kann nur der tatsächlich durch den Zahlungsverzug des Schuld- ners entstandene Schaden gefordert werden. Diesen muss der Gläubiger dem Schuldner nachweisen. • Die Inkassokosten müssen zudem notwendig und zweckmäßig sein sowie in einem angemessenen Verhältnis zur Hauptforderung stehen.
Der Schulstart wird zunehmend teurer, und gleiche Produkte kosten je nach egenüber dem Vorjahr um etwa acht Prozent gestiegen. Schule wirklich für notwendigen Schulsachen gehen für die Eltern gehörig ins Geld.
BRIEFPOST. Die Österreichische Post konzentriert sich weiter auf das lukrativere Geschäft mit den Paketen. Die Dienstleistung rund um den Versand und Empfang von Briefen, um den es hier ausschließ- lich geht, ist seit 1. September eini- gen Änderungen unterworfen. Der Einwand, dies betreffe ohnehin im- mer weniger Menschen, weil heut-
und das Priority-Pickerl aufkleben und den Brief in einen Briefkasten werfen. Für die Priority-Post hat die Post die Briefmarken abgeschafft. Klingt komisch, ist es auch irgend- wie und bringt Philatelist:innen auf die Palme. Man ist nun auf den Schal- terdienst angewiesen oder man ver- wendet sogenannte Ganzsachen. Das sind voretikettierte Kuverts,
piele aus dem Preismonitor der AK
drohen im schlimmsten Fall Rücken- schmerzen und Haltungsschäden.“ Fachhandel vereinzelt sogar billiger Zudem sind Handelsketten nicht prinzi- piell günstiger als Fachgeschäfte. Zwar sind die Preise für die erhobenen Artikel im Papierfachhandel im Durchschnitt um 10,5 Prozent höher als bei den gro- ßen Handelsketten. Allerdings waren 13 von 50 Produkten im Papierfachhandel durchschnittlich um bis zu 23,9 Prozent günstiger. Es bestätigt sich also einmal mehr, was die Konsumentenschützer und Konsumentenschützerinnen der Arbei- terkammer bei unzähligen Gelegen- heiten immer wieder betonen: Genaues Vergleichen lohnt sich!
niedrigster Preis
höchster Preis
Diffe- renz
r Bleistift Noris 2 HB (3 Stk.) „Pelikano Schulfüller“ für änder, Feder M, versch. Farben
2,35 €
3,99 € 69,8 %
11,00 € 19,99 € 81,7 %
und die gibt es – richtig! – bei Post und Post partner. Billiger ist es freilich mit der neuen Tarif- struktur nicht geworden. Wie berichtet, kostet der Prio-Brief S nun 1,20 Euro (Inland) und hat sich somit um 20 Prozent ver- teuert. Zwischen
zutage immer weniger Briefe versendet wür- den, stimmt nur bedingt. Gerade im Zusammen- hang mit den Rechten von Konsument:in- nen spielt die Briefpost nach wie vor eine große Rolle. Stichwort: Ein- schreiben – um zum Beispiel
art, liniert (40 Blatt)
1,75 €
3,95 € 125,7 %
upertabs Deckfarbenkasten mit n + Deckweiß (24 P.)
17,99 € 28,90 € 60,6 %
ebestift „Stic“ (21 g)
1,69 € 4,89 €
4,10 € 142,6 % 6,19 € 26,6 %
O Dosenspitzer Easy für Rechts- Doppelspitzer CASTELL Filzstifte „GRIP Colour , im Etui (20er-P.)
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9,99 € 53,9 %
Laut Marketing-Sprech der Post ist der Briefversand seit 1. Sep- tember „kundenfreundlicher“.
ulkostenstudie: Machen Sie mit! t: Schule kostet. Oft bleibt jedoch verborgen, wie hoch die
Und weil das neue Schuljahr ge- rade erst begonnen hat und die eine und andere „Inves- tition“ noch kommt oder bereits ersetzt werden muss: Die komplet- te Übersicht über 50 der häufigsten Schulartikel des
ben für Eltern wirklich sind. Gerade jetzt wird die Teuerung bei vielen Familien das Geld Deshalb fragt die Arbeiterkammer Sie: ostet Schule die Familien wirklich? ziehungsberechtigten – egal ob Volks- , Mittelschule, AHS, HAS, HAK, HTL, MS, Privatschulen etc. – können ein ng online notieren, ob Schulkosten für hulbesuch ihrer Kinder angefallen sind und a, in welcher Höhe. Die Schulkostenstudie wird schaftlich von SORA begleitet, die Eingabe der
Reklamationen geltend zu machen oder bestimmte Bedingungen ab- zusichern. Tage der Briefmarke gezählt Was hat sich mit Monatsbeginn konkret geändert? Nichts für das er- wähnte Einschreiben, dafür musste man schon bisher auf ein Postamt oder zu einem Postpartner. Aber in Zukunft muss man auch zur Post oder zum Postpartner, wenn man will, dass ein Brief möglichst schnell beim Empfänger ankommt. Für die sogenannte Prio-Post kann man nicht mehr, wie bisher, Briefmarken
1,40 Euro und 24,20 Euro kostet ein Prio-Brief ins Ausland – je nach Ge- wicht (bis 20 Gramm bzw. bis 2 kg) und Destination . Wenn es nicht so wichtig ist, wann die Post ankommt, geht es auch billiger, Der sogenannte Eco- Brief S (bis 20 Gramm) kostet seit 1. September 95 Cent, vorher 81 Cent. Die Laufzeit könne ein bis drei Tage betragen, so die Post. Bisher konn- te man Eco-Briefe nur am Schalter aufgeben, jetzt darf man dafür auch selbst die Kuverts frankieren und in einen Briefkasten werfen. Also ge- nau umgekehrt zum Prio-System.
AK Preismonitors leistet zur Orientierung weiterhin wertvolle Dienste. ▸ Alle Detailergebnisse finden Sie auf der Website der AK unter „Presse“.
erfolgt passwortgeschützt und alle Daten werden auf sicheren Server in Österreich verschlüsselt abgespeichert. nkeschön für die Teilnahme an der Schulkostenstudie 2023/24 führt beiterkammer monatlich Gewinnspiele durch. s und Anmeldung: schulkosten.at
FOTOS UND ILLUSTRATIONEN
Ungewöhnlicher Fall am Obersten Gerichtshof (OGH). Ein beauftragter Erben- sucher verlangte 25 Prozent des Wertes des zufallenden Nachlasses. Dem Erbe war das zu viel und er klagte wegen angeblichem Wucher. Das verneinte der OGH, denn es lag keine Zwangslage des Erben vor: Dieser hatte keinen Kontakt mehr zum Erblasser und die Höhe des Erbes war vorher unbekannt.
Entscheidender denn je: Wie viel kostet der Treibstoff fürs Auto? Mit dem www.spritpreisrechner.at der unabhängigen Regulierungsbehörde E-Control können Sie sich jederzeit darüber informieren, wo die fünf günstigsten Tankstellen in Ihrer Nähe sind.
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