Politik 7
September 2021
Schluss mit dem Missbrauch von Grund und Boden!
Wie unsere Leserinnen und Leser die Umwelt schützen
Beim Zäh- neputzen nicht während des Ab- laufes das Wasser laufen lassen. Mert Polat, Dornbirn Zu Fuß (zum Einkaufen, zu Freunden, …) gehen, wenn möglich, andere vermeiden, so gut es geht, nehme immer meine eige- ne Einkaufstasche mit. Desiree Siutz, Bregenz Fahre mit dem Fahrrad oder den öffentlichen Ver- kehrsmitteln. Markus Lippitsch, Hohenems Unter demMotto: in der Küche darf nichts verloren gehen, d. h. was gekocht wird, wird auch gegessen. Ingrid Monschein, Nen- zing Putz- und Wasch- mittel- Konzen- trat im Nachfüll- pack. Brigitte Schuller, Hard Ich trenne den Müll genau. Strecken mit dem Fahrrad zu- rücklegen. Plastik Wir sind in Österreich ja in der glücklichen Lage, dass die Müllabfuhr sehr gut funktioniert – an dieser Stelle ein großes Danke- schön an die Arbeiter! Marika Bereuter, Lauterach Hab mir heute eine Fahrrad-Monatskarte für den Zug gekauft. Nach der Arbeit geht’s mit dem
Rad von Rankweil nach Bürs. Arthur Bertsch, Bürs Wir haben eine PV- und So- laranlage und schalten das Licht aus, wenn ein Raum nicht benutzt wird. Judith Lang, Schlins ● statt Plastik- oder Alu- folie Bienenwachstücher ● statt Einwegrasierer einen Rasierhobel, bei dem die Klingen immer wieder erneuert werden können ● statt Einwegplastik- flaschen wiederbefüll- bare Alu- oder BPA-freie Flaschen ● statt neuem Spielzeug und neuer Kinderkleidung Secondhand-Käufe ● Kauf von Obst und Ge- müse saisonal und regional Denise Rainer, Dornbirn
Wir fah- ren seit ca. sieben Jahren ein Erd- gasauto, das ist im Moment
so ziemlich das umwelt- freundlichste Fahrzeug, das es gibt, denn E-Autos sind wegen ihrer Batterien ja ziemlich umweltschäd- lich. Und sollte die Was- serstofftechnik endlich kommen, werden wir auch hier bei den Ersten sein. Ulrike Ammann, Schruns
Das Kli- ma mag keine Reisen – das gilt auch
für Lebensmittel. Ich greife lieber zu, wenn’s aus Öster- reich kommt! Ich kaufe Obst und Gemüse, das gerade in der Natur wächst und Saison hat! Theresia Halb, Bregenz
über die Grenzen vom Tisch: „Wenn selbst das internatio- nale Beratungsunternehmen McKinsey & Company ver- stärkt staatliches Handeln fordert, trägt das ganz offen- kundig kaum leninistisch- marxistische Züge.“
Bildung oder Vergrößerung von Großgrundbesitz taugen oder nicht bewirtschaftet würde. Den reflexartig erhobe- nen Vorwurf kommunis- tischer Gesinnung wischt Keckeis mit einem Blick
braucht wird. „Das treibt die Preise in die Höhe.“ Wenn in Teilen des Rheintals Grund- stücke und Immobilienwer- te allein zwischen 2010 und 2016 eine Steigerung von bis zu 400 Prozent erfahren ha- ben, untermauert das über- deutlich den Handlungsbe- darf. Spielraum für Kommunen AK-Direktor Keckeis ist über- zeugt, dass die Sicherung der noch vorhandenen Flächen durch die öffentliche Hand absoluten Vorrang hat. Kom- munen müssen selber aktiv am Immobilienmarkt mit- mischen. Bereits gut funk-
tionierende Projekt- und Strukturentwicklungsgenos- senschaften (PSG) wie etwa in Sulzberg geben Kommunen ganz andere finanzielle Spiel- räume in die Hand. Gleichzeitig muss dem Horten von Bau- und Bau- erwartungsland als reine Ver- anlagungsinvestition end- gültig ein Riegel vorgescho- benwerden. „Rechtlich ist das möglich, man muss es halt tun.“ Keckeis könnte sich gut vorstellen, sich hier am land- wirtschaftlichen Grundver- kehr zu orientieren, der den Grundstückserwerb unter- sagt, wenn anzunehmen ist, dass das Grundstück nur zur
KLINAWO
Ein Blick nach Ulm
BODENPOLITIK. Die Boden- politik, die seit 125 Jahren von der Stadt Ulm betrieben wird, lohnt den Blick über die Gren- zen. Wichtigste Grundbe- dingung der Ulmer Bauland- strategie ist bis heute, dass in Neubaugebieten nur dann Bebauungspläne ins Verfah- ren gehen, wenn die Stadt alle Grundstücke besitzt. Durch das bereits seit 1890 verwen- dete Ulmer Wiederkaufsrecht können unbebaute, ehemals stadteigene Flächen niemals an Private weiterverkauft werden. Auflassungsvormer- kungen zugunsten der Stadt sichern das im Ulmer Grund- buch ab. Dieses Wiederkaufs-
recht wird erst dann gelöscht, wenn der private Grund- stückskäufer das Wohnhaus bezugsfertig errichtet und zehn Jahre selbst bewohnt hat oder ein Gewerbeobjekt bezugsfertig errichtet ist. Statt wie in Vorarlberg die Idee eines Bodenfonds auf den Sankt Nimmerleins- tag zu verschleppen, könn- te man sich Keckeis zufolge „durchaus in der unmittel- baren Nachbarschaft umse- hen“. Und zwar lange schon, schließlich ist Ulm bereits 1900 bei der Weltausstellung in Paris für seine umsichtige Baulandstrategie ausgezeich- net worden.
Leistbares und nachhaltiges Wohnen für Mieter und Eigentümer sicherstellen – das ist das zentrale Anliegen des Modellvorhabens KliNaWo. Gemeinsammit der AK Vorarlberg, der VOGEWOSI und AlpS fand das Energieinsti- tut heraus, wie ein Gebäudekonzept für Mehrfamilienhäu- ser aussieht, das die Ziele der Energieautonomie möglichst kostengünstig erreicht. Dazu wurden zahllose Varianten durchgerechnet und die kostenoptimale schlussendlich auch gebaut. ▸ KliNaWo: Alle Informationen zum Projekt der Wohnan- lage in Feldkirch-Tosters finden Interessierte unter https:// www.energieinstitut.at/gemeinnuetziger-wohnbau-kosten- optimiert/
AK-Buchtipp Der ehemalige Münchner Oberbürger- meister und Minister für Bauwesen, Hans-Jochen Vogel, verlangt und skiz- ziert in seinem Buch „Mehr Gerechtig- keit!“ eine neue Bodenordnung. Damit Wohnen wieder bezahlbar wird. ▸ AK-Bibliothek Das Buch ist auch als E-Book bei der AK erhältlich: www.ak- vorarlberg.at/ebooks
FOTOS UND ILLUSTRATIONEN ra2 studio / adobe.stock, Thomas Matt /AK, Jürgen Gorbach/AK, WWF Österreich
Die Energiespartipps der AK helfen im Alltag ▸ vbg. arbeiterkammer.at/beratung/ konsumentenschutz/Energie
Auf demWeg zur Klimaneutralität verpflichtet sich die AK Vorarlberg über die Plattform KlimaCent Austria zu einer CO 2 -Abgabe für den durch sie verursachten CO 2 -Fußabdruck. Die Mittel aus der Abgabe fließen im Rahmen von „Klimafitter Wald“ in regionale Klimaprojekte. Infos zu „Klimafitter Wald“ ▸ https://www.klimafitterwald.at/
Powered by FlippingBook