Tabelle 2.1: Vorarlberg: Was nicht mehr leistbar ist oder eine schwere Belastung darstellt, 2021 & 2022
Q4/2021
Q3/2022
Wohnkosten
(X)
31 %
Wohnkosten (schwere Belastung)*
15 %
21 %
unerwartete Ausgaben
28 %
28 %
jährlicher Urlaub
27 %
29 %
regelmäßige Freizeitaktivitäten
21 %
22 %
ersetzen abgenutzter Möbel
18 %
16 %
sich Kleinigkeiten gönnen
16 %
20 %
Quelle: Statistik Austria, So geht‘s uns heute. Zahlen, die auf weniger als 20 Fällen beruhen, werden nicht ausgewiesen (X). Anmerkung: Datenverfügbarkeit für Vorarlberg eingeschränkt; alle Werte beruhen auf weniger als 50 Fällen; Antworten auf „nicht leistbar“ oder „aus finanziellen Gründen nicht“; * Antwort „Eine schwere Belastung“ auf die Frage: „Denken Sie jetzt bitte an Ihre gesamten Wohnkosten (Miete, Wohnkredit, Betriebskosten, Wohnnebenkosten). Sind diese für Ihren Haushalt ...?“
Laut der letztverfügbaren Konsumerhebung der Statistik Austria war 2019/2020 der Anteil von Wohnen und Ener- gie mit 25,7 Prozent gemessen an den monatlichen Ver- brauchsausgaben der zweithöchste Wert im Bundeslän- dervergleich, wie in Abbildung 2.5 erkennbar ist. Mit den steigenden Betriebskosten, besonders für Energie, und den gestiegenen Mietkosten stellt dies eine zunehmende Belastung für die Haushalte dar.
Der Anteil an Haushalten mit einem Wohnkosten- anteil am Äquivalenzeinkommen 3 von über 40 Prozent 4 war schon 2019–2021 mit 8,0 Prozent über dem österrei- chischen Durchschnitt. Auch wenn die Zahlen in Tabelle 2.2 aufgrund der geringen Anzahl der Fälle mit Vorsicht zu interpretieren sind, ist dies nach Wien der zweithöchste Wert im Bundesländervergleich. Weiters ist anzunehmen, dass die infolge der Inflation gestiegenen Wohnkosten und gestiegenen Mietkosten zu einem Anstieg der belas- teten Haushalte führen wird.
3 Wie viel ein Haushalt ausgibt, hängt in erster Linie von der Anzahl, aber auch vom Alter der darin lebenden Personen ab. Um Haushalte unterschiedlicher Größe besser vergleichen zu können, werden „gewichtete Pro-Kopf-Ausgaben“, soge- nannte Äquivalenzausgaben, berechnet. In Mehrpersonenhaushalten können gewisse Einsparungseffekte angenommen werden, vor allem bei Wohnungs- und Ernährungsausgaben und insbesondere dann, wenn es sich bei den weiteren Personen um Kinder handelt. Dementsprechend ist es nicht zweckmäßig, die Haushaltsausgaben durch die Anzahl der Haushaltsmitglieder zu dividieren. Ein Haushalt, der aus zwei Erwachsenen und zwei Kindern besteht, wird in der Regel zwar mehr Geld für Lebensmittel aufwenden als ein Einpersonenhaushalt, wohl aber nicht viermal so viel. Daher werden bei der Berechnung der Äquivalenzausgaben den einzelnen Haushaltsmitgliedern - unterschiedlich für Erwachsene und Kinder - Gewichte zugewiesen, die den Mehrbedarf pro weitere Person bewerten sollen. 4 Auf EU-Ebene bzw. im Rahmen der Indikatoren für Armut und soziale Eingliederung (Lamei et al. 2017) wird das Konzept der hohen Wohnkostenbelastung (housing cost overburden rate) so definiert, dass Haushalte dann als überbelastet gelten, wenn sie mehr als 40 Prozent des Haushaltseinkommens für das Wohnen aufwenden müssen.
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STANDORT–RATING 2023
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