Abbildung 3.4: Altersspezifischer Einkommensverlauf nach Geschlecht und Stellung im Beruf in Vorarlberg, 2022
Arbeiter Frauen Angestellte Frauen
Arbeiter Männer Angestellte Männer
6.000 €
5.000 €
4.000 €
3.000 €
2.000 €
1.000 €
0 €
bis 19
20–24
25–29
30–34
35–39
40–44
45–49
50–54
55–59
60+
Quelle: HV-SV-Einkommensdaten 2022; eigene Berechnungen Anmerkung: Die HV-SV-Daten unterscheiden nicht nach Anstellungsausmaß und bilden dementsprechend alle in Vorarlberg unselbstständig Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigten ab.
tätiger Person, eine Spitzenposition in Österreich und im vergleichbaren europäischen Umfeld darstellt. Demnach spricht die relativ schwache regionale Lohnquote nicht für ein Mithalten der Arbeitnehmer:innen-Entgelte an den Produktivitätszuwächsen. Eine produktivitätsorientierte Politik ist nur wohlfahrtssteigernd, wenn es eine breite Teilhabe der regionalen Bevölkerung am Erwerbsleben ermöglicht (Mayerhofer et al. 2022: 37).
Dieser Trend hat sich zuletzt auch aufgrund der vielen staatlichen Förderungen und Hilfszahlungen an österrei- chische Unternehmen fortgesetzt. Eine Studie der öster- reichischen Nationalbank (Elsinger et al. 2022) zur Insol- venzentwicklung in Österreich zeigt, dass die staatlichen Hilfsprogramme einerseits zu einem Anstieg der Liqui- dität und andererseits sogar zu einer Verbesserung der Eigenkapitalstruktur beigetragen haben. Somit scheint es, dass diese Maßnahmen großteils nicht für die Exis- tenzsicherung der Unternehmen notwendig waren. Bei der Stundenproduktivität liegt Vorarlberg im Bundesländervergleich seit dem Jahr 2000 gemeinsam mit Wien an der Spitze und weit vor den anderen Bundes- ländern. Im Jahr 2015 hat die Stundenproduktivität der Vorarlberger:innen erstmals die der Wiener:innen über- holt und liegt auch 2021 mit 62,8 Euro realem BRP pro Stunde auf dem ersten Platz. Allgemein zeigt auch das WIFO (Mayerhofer et al. 2022), dass die Arbeitsprodukti- vität, gemessen an der Bruttowertschöpfung je erwerbs-
1 Die Darstellung der zu versteuernden Einkommen nach regionalen Gesichtspunkten zeigt eine deutliche
wirtschaftliche Konzentration in der Bundeshauptstadt Wien. Eine der Ursachen dafür ist die regionale Zuordnung der Körperschaftsteuerpflichtigen zum Sitz der Geschäftsleitung. Dadurch kommt es zu einer verzerrten Darstellung der regionalen Verteilung, da Unternehmen, die über verschiedene Standorte verfügen (ein Beispiel dafür sind die Filialen von Einzelhandelsketten), nur einem Standort zugeordnet werden.
Themenfeld Arbeit
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