Standort-Rating 2024 AK Vorarlberg

Forderungen der AK Vorarlberg

Arbeitsmarkt

Langzeitbeschäftigungslosigkeit

Reform der Arbeitslosenversicherung

→ Recht auf Arbeit sicherstellen!

→ Menschen fördern – Armut verhindern!

Das strukturelle Problem der Langzeitbeschäftigungs- losigkeit muss in seiner Dringlichkeit erkannt und be- kämpft werden. Eine nachhaltige Unterstützung und Förderung der Menschen statt der Unternehmen bei der Arbeitsmarktintegration wäre angebracht. Durch eine zukunftsorientierte öffentliche Beschäftigungs­ politik müssen mit sozial-ökologischen Investitionen Jobs im Gesundheitsbereich, in der Pflege, in der Kinder­ betreuung, in der Kreislaufwirtschaft und im öffentli- chen Verkehr geschaffen werden. Diese Jobs könnten angemessene Arbeitsbedingungen bieten, um Arbeits- marktteilhabe auch für benachteiligte Bevölkerungs- gruppen zu ermöglichen. Das ist eine unumgängliche Notwendigkeit für das Funktionieren des Sozialstaats in Anbetracht des Strukturwandels der Wirtschaft und des demografischen Wandels.

Fast ein Viertel aller Vorarlberger:innen sind von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht. In keinem anderen Bundesland ist der Anteil der Erwerbsbevölkerung mit maximal Pflichtschulabschluss so hoch wie in Vorarl- berg. Eine Reform der Arbeitslosenversicherung, die auf Druck und verschärfte Sanktionen setzen will, würde hier eindeutig die falschen Hebel bedienen. Eine sich verän- dernde Arbeitswelt braucht Unterstützung und bessere Absicherung von Arbeitslosen. Davon profitieren Arbeits- markt, Wirtschaft und die Menschen.

→ Ein existenzsicherndes Arbeitslosengeld!

Ein Absenken der Nettoersatzrate auf unter aktuell 55 Prozent darf unter keinen Umständen passieren. Das würde nur mehr Menschen in Armut treiben und ihre prekäre Situation verschärfen – sie würden in der Sozial- hilfe bzw. Mindestsicherung landen. Das trifft vor allem auf längere Arbeitslosigkeit zu, die bei einem degressiven Modell gezielt benachteiligt würde. Stattdessen braucht es eine Anhebung auf 70 Prozent Nettoersatzrate, um eine echte existenzsichernde Versicherungsleistung zu bieten.

→ Finanzierung der Arbeitslosenversicherung gerechter gestalten!

Während die Arbeitnehmer:innen ihre Versicherung fleißig selbst einzahlen, gibt es immer noch Unterneh- men, die ihre Auftragsschwankungen mit Förderungen des Staats oder dem „Zwischenparken“ der Beschäftig- ten beim AMS abdecken. Ein sogenanntes „Experience Rating“, wie es z. B. in Amerika angewandt wird, könnte das verhindern, indem Unternehmen, die der Arbeits­ losenversicherung hohe Kosten verursachen, auch höhere Beiträge einzahlen müssen, und umgekehrt.

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STANDORT–RATING 2024

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