AKtion Februar 2021

10 Bildung 

Februar 2021

Die bislang größte Joboffensive LRMarco Tittler: „Der Tag kommt, an demwir wieder dringend gut ausgebildete Fachkräfte brauchen werden!“ – Zahlreiche Projekte helfen durch die Krise.

UMFASSEND. Damit sich die kri- senbedingte Arbeitslosigkeit nicht verfestigen kann, hat Vorarlberg die bisher größte Joboffensive gestartet. Der Fokus liegt auf Jugendlichen, Personen ohne Berufsausbildung, auf Langzeitarbeitslosen sowie auf Personen mit gesundheitlichen Be- einträchtigungen. Die Gründe drü- cken die aktuellen Statistiken des AMS in Zahlen aus: Mehr als 15.000 Frauen und Männer suchen derzeit Arbeit, hinzu kommen 2070, die an Schulungen teilnehmen. Fast jede(r) Zweite (44,8 Prozent) hat maximal Pflichtschulabschluss, fast jede(r) Vierte (23,4 Prozent) beklagt ge- sundheitliche Einschränkungen. Rund 3000 Menschen gelten als langzeitarbeitslos, sie suchen – mit- unter mit kurzen Unterbrechungen – seit über einem Jahr einen Job. Niederschwellige Angebote Hilfe gibt es. So werden die bewähr- ten niederschwelligen Beschäfti- gungs- und Ausbildungsinitiativen Startbahn in Feldkirch und Bludenz, Werkstatt in Bregenz und Luste- nau sowie Job Ahoi und Albatros in Dornbirn fortgeführt. Angebote für junge Menschen mit Vermitt- lungshemmnissen werden deutlich

fizierungsmaßnahmen profitieren können. Besondere Bedeutung misst Landesrat Marco Tittler den Maßnahmen zur Weiterqualifizie- rung von arbeitslosen Menschen bei: Pandemiebedingt ist die Situa- tion am Arbeitsmarkt noch länger schwierig. Deshalb sollte diese Zeit (etwa in der Kurzarbeit oder in der Arbeitslosigkeit) für Aus- und Wei- terbildungsmaßnahmen bestmög- lich genutzt werden. „Sicher ist, es wird wieder der Zeitpunkt kommen, da vor allem gut ausgebildete Fach- kräfte dringend gebraucht werden.“

ausgeweitet, um sie schrittweise an einen Lehrabschluss heranzufüh- ren. Die Beschäftigungs- und Aus- bildungsgarantie hält das Land auf- recht: Jeder junge Mensch im Alter von 15 bis 25 Jahren, der länger als drei Monate ohne Arbeit ist, erhält innerhalb der nächsten drei Mona- te ein Beschäftigungs- oder Ausbil- dungsangebot. Jetzt Fachkräfte ausbilden Rund 3000 Personen sollen heuer von den von Land und AMS fi- nanzierten Projekten und Quali-

Landesrat Tittler ist überzeugt, dass nach der Krise gut ausgebildete Fachkräfte dringend gebraucht werden.

Übersicht der Ausbildungsmodelle Eine solide, fachorientierte Ausbildung fördert nicht nur die berufliche Entwicklung des Einzelnen, sondern bringt den Unternehmen auch die dringend gesuchten Fachkräfte. Das AMS Vorarlberg bietet mehrere duale Ausbildungsmodelle, die auf die konkreten Anforderungen der Unternehmen hin entwickelt wurden und den Arbeitsuchenden eine praxisnahe Qualifizierung ermöglichen. Jene arbeitsmarktpolitischen Instrumente werden in Vorarlberg ausgebaut, die zu einer Fachkräfte- ausbildung (Lehrabschluss oder höhere formale Ausbildungsabschlüsse) führen oder eine betriebsnahe Qualifizierung (AQUA-Modelle, Stiftungs- modelle) ermöglichen. Als Beispiele dafür können die Arbeitsstiftung Vorarlberg und der Quali- Navigator dienen. Zielgruppe sind beim Arbeitsmarktservice Vorarlberg vorgemerkte Personen mit Interesse an einer Aus- oder Weiterbildung (insbesondere Lehrausbildungen) und einem Bedarf an einer entspre- chenden Beratung. Die Arbeitsstiftung (Outplacement) soll Menschen, die ihren Arbeits- platz verloren haben, neue berufliche Perspektiven aufzeigen und ihnen dabei helfen, ihre Chancen auf einen Wiedereinstieg ins Berufsleben zu nutzen. Sämtliche Maßnahmen zur Wiedererlangung eines Arbeitsplat- zes dienen der Verbesserung der Situation und werden individuell auf die TeilnehmerInnen abgestimmt. ● Aus- undWeiterbildungsbeihilfe (AMS) Wer arbeitslos ist und eine Weiterbildung absolvieren möchte, wird vom AMS in dieser Zeit mit Beihilfen unterstützt. Voraussetzung ist, dass die Weiterbildung die Ver- mittlungschancen auf dem Arbeitsmarkt erhöht. Das AMS fördert vor allem Tageskurse und in Ausnahmefällen auch Menschen mit geringem Einkommen. Das AMS übernimmt bis zu 100 Prozent der Kurskosten und leistet fallweise auch Beihilfe zur Deckung des Lebensunterhaltes. ● Arbeitsplatznahe Qualifizierung „AQUA“ (AMS) Das AMS sichert die Existenz von Menschen, die eine Arbeit suchen, die eigenen Chancen am Arbeitsmarkt steigern möchten und mit einemUnternehmen eine schriftliche Vereinbarung haben, das sie praktisch, arbeitsplatznah und mit einem zertifizierten Abschluss ausbildet. ● Fachkräftestipendium (AMS) Das AMS fördert Ausbildungen in Ös- terreich für Branchen, in denen Fachkräfte fehlen. Das Fachkräftestipen- dium kann von Menschen, die arbeitslos, für die Ausbildung karenziert oder selbständig (mit ruhendemGewerbe) sind, in Anspruch genommen werden. Die Höhe der Förderung entspricht dem Arbeitslosengeld bzw. der Notstandshilfe. In der Zeit der Ausbildung ist man auch kranken-, un- fall- und pensionsversichert. ● Weiterbildungsgeld (AMS) Wer mit dem Arbeitgeber eine gesetz- liche Bildungskarenz oder Freistellung gegen Entfall der Bezüge ver- einbart, erhält Weiterbildungsgeld vom AMS. Die Höhe des Weiterbil- dungsgeldes entspricht dem Arbeitslosengeld. Die ArbeitnehmerInnen erhalten jedoch in jedem Fall einen täglichen Mindestbetrag. Auch Kosten, die bei der Aus- oder Weiterbildung anfallen, können bei Erfül- lung der Kriterien ersetzt werden. ● Bildungsteilzeitgeld (AMS) ArbeitnehmerInnen, die ihre wöchent- liche Normalarbeitszeit um 25 bis 50 Prozent reduzieren, um eine Aus- oder Weiterbildung zu machen, erhalten vom AMS für die entfallenden Stunden einen „Lohnersatz“. Dieser beträgt täglich 0,84 Euro für jede volle Arbeitsstunde, umwelche die wöchentliche Normalarbeitszeit reduziert wird. ● Umschulungsgeld (AMS) Menschen mit Rechtsanspruch auf beruf- liche Maßnahmen der Rehabilitation erhalten vom AMS Umschulungs- geld. Während der Auswahl und Planung der beruflichen Rehabilitation ist das Umschulungsgeld so hoch wie das Arbeitslosengeld. Während der beruflichen Rehabilitation wird der Grundbetrag des Arbeitslosengeldes um 22 Prozent erhöht. Man erhält in jedem Fall einen täglichen Mindest- betrag. Zusätzlich zahlt das AMS auch allfällige Familienzuschläge. ● Überbetriebliche Lehrausbildung (AMS) Wer trotz aller Bemühun- gen keine Lehrstelle in einemUnternehmen findet, kann eine Lehre in einer Schulungseinrichtung beginnen. Die Ausbildungsbeihilfe im ersten und im zweiten Lehrjahr beträgt 332,40 Euro pro Monat und ab dem dritten Lehrjahr 768 Euro pro Monat. ● Förderung der Lehrausbildung (AMS) Das AMS zahlt eine Förderung der Lehrausbildung für Mädchen und Frauen, die eine Lehre in Berufen mit geringem Frauenanteil absolvieren, für Menschen, die am Arbeits- markt benachteiligt sind, und für Menschen, die eine Ausbildung mit verlängerter Lehrzeit oder mit Teilqualifikation absolvieren. Das Unter- nehmen bzw. die Ausbildungseinrichtung erhält pauschal einen Zuschuss zu den Ausbildungskosten von maximal 900 Euro pro Monat für maximal drei Jahre. Bei Lehrlingen mit verlängerter Lehrzeit oder Teilqualifikation kann die Förderung für die gesamte Lehrzeit bewilligt werden.

AK und AMS entwickeln digitale Erstanlaufstelle

TREFFSICHER. Damit Arbeitssu- chende künftig rasch die passenden Qualifizierungsmaßnahmen fin- den, entwickelt die AK Vorarlberg derzeit gemeinsam mit dem AMS und den führenden Institutionen der Vorarlberger Bildungsberatung eine digitale Erstanlaufstelle. Diese Fast-Lane-Bildungsberatung basiert

auf einem digitalen Suchalgorith- mus, der die besten Weiterbildungs- angebote und Fördermöglichkeiten per Mausklick zugänglich macht. Diese Erstanlaufstelle wird ab März 2021 allen Vorarlbergerinnen und Vorarlbergern, die seit Kurzem ar- beitslos oder in Kurzarbeit sind, zur Verfügung stehen.

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